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+ 24tes Stück. Montag, den 25. März, 1765.
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+ Qu denen in dem 20sten Stück unserer Zeitungen
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+ bekannt gemachten Preisaufgaben, kommt noch
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+ eine hinzu, wolche wir mit so größerem Vergnügen in ihm mehr gehörig digerirt werden, auch ein
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+ hieher setzen, da sie von hoher Hand dem Publiko Arzneymittel eben so wenig von der Natur recht
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+ überliefert wird. E, hiesige Königl, hochver¬
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+ ordnete Krieges= und Domainenkammer,
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+ behält es sich vor, für denjenigen, welcher gegen
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+ wärtige Preisaufgabe am Praktischten erläutern und ob es alsdenn nicht von dem größesten Nutzen
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+ und auflösen wird, auf eine so vorzügliche Weise zu
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+ vergelten, daß ein so würdiger Patriot, durch diese
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+ Bemühung, die sich auf ganze Länder bezieht, vor= zu geben; denn es ist zu glauben, daß die Natur,
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+ gezogen, und seinen Verdiensten gemäß geschätzt und
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+ belohnt werden soll. Die Abhandlungen werden dem ist, sich vielleicht selbst helfen könne. Wenn dagegen
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+ Verleger dieser Zeitungen eingesandt, und bis zu ohne vorherige Anzeigen das Vieh mit vollem Ma¬
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+ Ende des Julius a. c. angenommen, um sodann
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+ E. hiesigen Königlichen hochverordneten
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+ Krieges= und Domainenkammer zur Beur= ne entledigt werden?
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+ cheilung und Belohnung vorgelegt werden zu können.
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+ Aufgabe.
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+ In der Seuche des Rindviehes, als eines wieder¬
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+ ehnenden Thieres, scheinet eine große Ursache der
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+ Unheilbarkeit dieser Krankheit eben darin zu liegen:
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+ daß dieses Wiederkauen beym Anfange der Krankheit
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+ verlohren geht, und dadurch nicht allein das Futter,
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+ welches es noch bey sich hat, ohne es wiederkäuet zu
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+ haben, in eine schädliche Verwesung gerathen muß,
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+ sondern auch, weil alsdenn keine Säfte des Thieres
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+ angewandt werden kann. Es wird demnach gefra¬
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+ get: Ob das Rindvieh Zeichen der Seuche an sich
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+ habe, ehe es noch dieses Wiederkäuen verloren hat;
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+ sey, ihm von diesem Zeitpunkte an, alles Futter zu
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+ entziehen, und allenfalls nur ein reinigendes Mittel
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+ wenn sie nicht durch unverdauliche Materie überladen
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+ gen krank geworden, so frägt sich: Ob durch einiges
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+ Mittel dasselbe dieses seinen schädlichen Futters kön
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+ "Ausführliche und wahrhaftige Nachricht von dem¬
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+ jenigen Versuche, der in dem Richterschen Garten
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+ zu Leipzig gemacht worden ist, aus Hafer Korn
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+ "und Weizen hervorzubringen, und dem glücklichen
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+ "Erfolge desselben.
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+ Aus dem Neuesten des Herrn
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+ "Prof.
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+ Neuestes August 175.
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diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-094.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-094.xml
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+ "Prof. Gotsched.
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+ Diesen Versuch selbst
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+ anlangend, der in dem erwähnten Richterischen Gar=
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+ ten gemacht worden ist, hat man nur einen Platz ge¬
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+ nommen, welcher 30 ein halb Elle lang, und 2 ein
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+ Viertel Elle breit ist. Dieses Stück Land ist zwar
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+ vorher gehörigermaßen darzu zurecht gemacht und um
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+ gegraben, aber doch keinesweges auf die Art vorbe¬
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+
+ reitet worden, wie dasjenige Land sonst pfleget berei= doch war es lauter Haferkraut, und jedermann ver¬
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+ tet zu werden, welches zum Ackerbaue bestimmet ist.
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+ Man kann vielmehr mit Grunde der Wahrheit ver¬
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+ keinen Dünger bekommen hat. Nachdem nun die diese drey Stöcke Korn hervorgekommen wären.
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+ ses Beet also zugerichtet war, so sind den 3ten Junii
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+ des vorigen Jahres darauf 800 Körner Hafer nicht
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+ gesäet, sondern spannenweit von einander gestecket
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+ worden; welche vorher von erfahrnen und verständi¬
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+ gen Leuten etlichemal genau durchgesehen worden sind,
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+ damit nicht etwa andere Arten darunter seyn möch
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+ ten, wodurch dieser Versuch hätte ungewiß werden
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+ können. Weil man sich aber an die Vorschrift sehr
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+ genau gebunden: so hat man großkornigten so¬
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+ genannten Schwarthafer aus dem Erzgebirge dazu
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+ kommen laßen.
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+ Ein bald darauf erfolgter Regen machte, daß diese
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+ Körner bald aufgiengen; das Kraut schoß in diesem
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+ und folgendem Monate eine gute Viertel Elle hoch,
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+ daß man also nach „Anleitung der Schrift für
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+ gut befand, dasselbe den 22sten Julius so weit
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+ abzuschneiden, daß es ungefähr zwey Queerfinger
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+ hoch stehen geblieben ist. Ob nun wohl in diesem und
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+ folgendem Monate die Witterung ziemlich hoiß war¬
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+ so trieb doch dieses abgeschnittene Kraut dergestalt
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+ von neuem so hoch, daß man sich den 18ten August Aehren eräuget hat. Es ist nämlich mitten unter
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+ genöthiget sah, es auf eben die Art, wie das erste¬
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+ mal, abzuschneiden.
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+ Dabey hat man wahrgenommen, daß die Stöcke
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+ sich in Ansehung der Halme weit mehr vermehret hat,
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+ ten, als bey Abschneidung des erstenmales. Nach der
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+ Zeit wollte das Kraut nicht wieder so hoch wachsen
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+ daß es haͤtte abgeschnitten werden köͤnnen; sondern mar
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+ überließ es von nun an der Natur und dem Wetter.
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+ Der Winter war ziemlich stark, und das Beet war
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+ die mehreste Zeit mit Schnee bedecket. Bis zu An¬
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+ fange des Aorils des folgenden Jahres war man in Un¬
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+ gewißheit, ob die Stöcke darauf gegangen seyn möch=
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+ ten. Allein obgleich ungefahr er vierte Theil davon
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+ ausgegangen war, so waren doch noch die übrigen
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+ Stöcke vorhanden; nur daß die meisten gar nicht
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+ eingewürzelt hatten, sondern mit den Wurzeln ganz
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+ verdorret auf der Erde lagen. Jedoch dieses änderte kein Zweifel ist) da aus dem geringsten Korne, so der
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+ sich gar bald, die Stöcke wurzelten nach und nach
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+ wieder ein, und trieben schönes Kraut.
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+ 13tes Stück im 2ten Bande des Hamb physikal, und ökonom.
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+ Patrioten 7
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+ 1757.
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+ Zu Ende des Monats May sah man schon drey
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+ Stöcke mit überaus schönem Korne, davon der eine
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+ 27, der andere 13, der dritte 10 Aehren trug: bey
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+ welchen drey Stöcken das Kraut so beschaffen war, wie
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+ es gemeiniglich bey Korn zu seyn pfleget. Außer die¬
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+ sen drey Stöcken konnte man weiter nichts finden:
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+ die übrigen Stöcke schossen zwar sehr in die Höhe,
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+ zweifelte beynahe an einem glücklichen Erfolge dieses
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+ Versuches; und glaubte, daß aus Versehen etliche
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+ sichern, daß eben erwähntes Land seit zwey Jahren Kornsaamen müßten seyn gestecket worden; woraus
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+ Allein der Monat Junius entdeckte sonnenklar die
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+ Möglichkeit eines glücklichen Erfolges von dem gan=
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+ zen Versuche. Denn die Weizenahren kamen nach
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+ und nach haufenweise zum Vorscheine, und die Hal=
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+ men schossen weit höher, als es sonst zu geschehen
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+ pfleget, würden auch ohne Zweifel noch höher getrie¬
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+ ben haben, wenn sie nicht an ihrem Wachsthume durch
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+ die herumstehenden hohen Hecken und trockene Witte=
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+ rung wären gehindert worden. Die Aehren wurden
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+ von besonderer Länge, so daß sie 8, 9, auch 9 ein
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+ halb Zolle lang sind.
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+ Es hat sich aber dreyerley Art von Weizen auf die=
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+ sem Beete gezeiget, namlich 1) ordentliche Weizen¬
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+ ähren, 2) sieben Stöcke mit solchen Aehren, welche
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+ lange Spitzen haben, dergleichen bey der Gerste ge¬
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+ funden werden, welches man Sommer= oder Crannen¬
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+ weizen nennet. 3) Ein und zwanzig Stöcke, worun¬
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+ ter sich einige Rust= oder Brandähren befanden.
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+ Ich kann nicht umhin, eine besondre Curiosität an¬
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+ zuzeigen, welche sich bey einem Weizenstocke von 20
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+ dem Weizen ein einziger Stengel Hafer hervorgekom¬
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+ men, welcher die Ungläubigen überführen kann, daß
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+ wirklich Hafer müsse gestecket worden seyn.
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+ Dieses wäre nun die eigentliche und wahre Beschaf=
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+ fenheit des im Kleinen gemachten Versuches, aus Ha¬
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+ fer Korn und Weizen zu bauen. Nach der Schrift
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+ des gelehrten Schweden hätte zwar meistens Korn
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+ werden sollen. Weil er aber zugleich mit meldet:
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+ daß wenn das Land von besonderer Güte wäre, auch
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+ Weizen hervorkommen dörfte: so kann man daraus
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+ nichts anders schließen, als daß das Beet, worauf
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+ diese kleine Probe gemachet worden, sehr gutes Land
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+ müsse gehabt haben.
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+ Jedermann wird einsehen, daß der Nutzen sehr
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+ groß sey, wenn dieser im Kleinen gemachte Versuch
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+ auch im Großen so ausschlagen sollte, (woran doch
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+ Hafer ist, ein viel edleres, nämlich der Rocken, und
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+ das allerbeste, nämlich der Weizen hervorkömmt. Ob
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+ aber eben dieser Weizen künftiges Jahr wiederum Wei=
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+ zen
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diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-095.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-095.xml
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+ 2024-08-03T16:10:22.148+02:00
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+ zen hervorbringen möchte, wovon man eine Probe
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+ machen wird; solches wird die Erfahrung lehren.
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+ Der Hr. Verfasser der schwedischen Abhandlung ist
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+ der Meynung, daß es nicht unrecht wäre, wenn man
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+ einen Versuch mit der Gerste machte, und damit eben
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+ so, wie mit dem Hafer umgienge: ob nicht vielleicht
+
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+
+ daraus auch etwas edlers und bessers gebauet werden
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+ könnte? Ob nun gleich der Hr. Verfasser meldet: daß
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+ er damit noch keinen Versuch gemacht habe: so hat
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+ er doch dadurch Gelegenheit gegeben, auch davon im
+
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+ Kleinen eine Probe zu machen, wovon ich noch mit
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+ wenigem Erwähnung thun will.
+
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+ Die Breite desjenigen Beetes, worauf die Gerste
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+ gestecket worden ist, war 2 eine Viertel Elle, und die
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+ Länge desselben 17 ein halb Elle. Der Tag, da diese
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+
+ Sommergerste gestecket worden ist, war ebenfalls der
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+ 3te Junius des verwichenen Jahres. Die Anzahl
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+ Sie wur¬
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+
+ der gesteckten Körner waren 400 Stücke.
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+
+ den ebenfalls wie der Hafer, den 22sten Junius ge¬
+
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+
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+
+ dachten Jahres so weit abgeschnitten, daß sie ungefähr
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+
+ zwey Querfinger hoch stehen geblieben ist. Von der
+
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+
+ Zeit an wollte sie nicht mehr wachsen, so daß sie
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+
+ den 18ten Aug. c. a. wo der Hafer zum andernmale
+
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+
+
+
+
+ abgeschnitten wurde, nicht zugleich mit abgeschnitten
+
+
+
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+
+ werden konnte. Man ließ sie also überwintern, und
+
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+
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+
+ zu Anfange des Frühjahrs fand man, daß alle Stö¬
+
+
+
+
+
+
+ cke bis auf 44 ausgegangen waren, welche alsdann
+
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+
+
+
+
+ nichts anders als schöne Gerste wieder hervorgebracht
+
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+
+ Dieser Versuch hat also keinen Nutzen;
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+ haben.
+
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+ theils weil die meisten Körner ausgewintert sind,
+
+
+
+
+
+
+ theils auch, weil keine bessere Frucht daraus gekom¬
+
+
+
+
+
+
+ men ist., Jedoch ist allezeit zu bewundern, daß die
+
+
+
+
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+
+ Sommergerste, nachdem sie einmal abgeschnitten
+
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+
+
+ worden ist, und überwintert hat, dennoch etwas gu¬
+
+
+
+
+
+
+ te Gerste wiederum hervorgebracht hat.
+
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+ Im vorigen Stück dieser Zeitung in der ersten Recens. nahe dem Ende, ist ein Druckfehler
+
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+
+ eingeschlichen, es soll statt familieren, Familien, heissen.
+
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+
+ Cleve, den 1. Merz.
+
+
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+
+ Der berühmte Hr. Doctor Schütte, der jüngere,
+
+
+
+
+
+
+ hat aufs neue einen Beweis seiner ausnehmenden
+
+
+
+
+
+
+ Wissenschaften und Erfahrungen durch die Ausgebung
+
+
+
+
+
+
+ eines Werkes zu Tage gelegt, welches den Ti¬
+
+
+
+
+
+
+ tel führet: Anmerkungen über des Hrn. Hofman,
+
+
+
+
+
+
+ Hofraths und Leibmedici des Churfürsten von Cöln,
+
+
+
+
+
+
+ Nachricht von einer guten Cur= der Kinderblattern,
+
+
+
+
+
+
+ und von einem neuen und kräftigen Mittel bey und
+
+
+
+
+
+
+ gegen übelartige und zusammenlaufende Blattern.
+
+
+
+
+
+
+ Er zeiget darin erstlich, daß die Cur und Mittel,
+
+
+
+
+
+
+ welche der Hr. D. Hofman so stark anpreiset, nicht
+
+
+
+
+
+
+ allein von keinem Nutzen, sondern auch sogar schäd¬
+
+
+
+
+
+
+ lich sind. Sodann giebt er ein eben so besonderes,
+
+
+
+
+
+
+ als leicht zu habendes Mittel an die Hand, das An¬
+
+
+
+
+
+
+ gesicht für den Blatternarben zu sichern. Dieses Mit¬
+
+
+
+
+
+
+ tel bestehet darin: Man macht von einem wollenen
+
+
+
+
+
+
+ Lappen, welcher auf den Seiten mit sanftem Leinen
+
+
+
+
+
+
+ besetzet ist, und an den Stellen vor den Augen und
+
+
+
+
+
+
+ dem Munde ausgeschnitten wird, eine Maske oder
+
+
+
+
+
+
+ Larve, welche man den Kindern vor dem Gesichte
+
+
+
+
+
+
+ vestbindet, und so lange sitzen läßt, bis die Vereite
+
+
+
+
+
+
+ rung vorüber ist. Es ist bekannt, sagt er weiter,
+
+
+
+
+
+
+ daß die Blattern nicht sowol auf dem bedeckten Lei= wissen, daß sie ein wichtiger Platz und ein regulir¬
+
+
+
+
+
+
+ be, als in dem Gesichte, welches beständig der Luft
+
+
+
+
+
+
+ bloß gestellet ist, unangenehme und selbst hinderliche
+
+
+
+
+
+
+ Merkmale nachlassen; und es ist daher, fügt er hin
+
+
+
+
+
+
+ zu, zu bewundern, daß man nicht eher darauf be= lisaden sich auf 36000 betragen werde.
+
+
+
+
+
+
+ dacht gewesen ist, die Angesichter der Patienten für
+
+
+
+
+
+
+ der Luft zu bewahren.
+
+
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+
+
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+
+ Regenspurg, vom 4. Merz.
+
+
+
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+
+ Sicheren Nachrichten zufolge, haben Se. Chur¬
+
+
+
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+
+
+ fürstl. Durchl in Bayern den Brautschatz für Dero
+
+
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+
+
+
+ Durchlauchtigsten Frau Schwester, Ihro Majestät,
+
+
+
+
+
+
+ die Römische Königin, bereits nach Wien übermacht,
+
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+
+
+
+
+ und soll derselbe aus fünfmalhundert tausend Gul¬
+
+
+
+
+
+
+ den bestehen.
+
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+
+ Nieder=Elbe, vom 11. Merz.
+
+
+
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+
+
+ Se. Majest. der König von Polen, haben einer
+
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+
+
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+
+ vornehmen Dame ohnweit Lüneburg, eine Krönungs¬
+
+
+
+
+
+
+ Medaille, welche mit Dero Brustbild in England
+
+
+
+
+
+
+ verfertigt worden ist, allerhuldreichst übersenden
+
+
+
+
+
+
+ lassen.
+
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+
+
+ Cöln, vom 8. Merz.
+
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+
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+ Die an das Hochstift Münster gränzende Hollän¬
+
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+
+ dische Provinz Overyssel scheinet dermalen auf die
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+
+ gute Verfassung ihrer Plätze mit Ernst bedacht zu seyn.
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+ Die Vestungswerke der am kleinen Flusse Aa gelege¬
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+
+
+ nen Stadt Couverden werden, wie wir hören, von
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+
+ geschaftigen Händen fleißiger Arbeiter unermüdet
+
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+ ausgebessert. Es dürfte denen, die den ansehnlichen
+
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+ Umfang dieser Stadt gar nicht kennen, und nicht
+
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+
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+
+ tes Siebeneck ist, auch durch ein vestes Schloß be¬
+
+
+
+
+
+
+ schützet wird, befremdlich vorkommen, wenn man
+
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+
+
+
+
+ ihnen sagt, daß die Zahl der dazu erforderlichen Pal¬
+
+
+
+
+
+
+ Gleichwol
+
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+
+ wil man uns versichern, daß sich in den Münsteri¬
+
+
+
+
+
+
+ schen Landen eine Compagnie hevorgethan, welche
+
+
+
+
+
+
+ die
+
+
+
+
+
+
+
+
diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-096.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-24-096.xml
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+ die Lieferung derselben, das Stück zu einem Gul¬
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+ den, übernommen habe.
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+ London, den 26. Febr.
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+ Gestern empfieng der Hof sehr wichtige Depeschen
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+ aus Jrland, wo einige Römisch=Katholische Einwoh=
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+
+
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+ ner ziemlich unartige Gesinnungen zu Tage gelegt.
+
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+
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+
+ Einige, nemlich zu Clommel, haben sich geweigert,
+
+
+
+
+
+
+ die ihnen aufgelegte dreymonathliche Abgift zu be¬
+
+
+
+
+
+
+ zahlen, andere aber, den Eid darauf abzulegen, daß
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+ das Haus Stuart auf immer von der Krone von
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+ Großbritannien und Irland ausgeschlossen sey. Ein
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+ jeder von diesen letzten ist in eine Geldstrafe von 40
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+
+ Schillingen verurtheilt worden. Aber dergleichen
+
+
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+
+ Strafen machen wenigern Eindruck auf die Gemü¬
+
+
+
+
+
+
+ ther, als die verführerischen Eingebungen eines Prie¬
+
+
+
+
+
+
+ sters von Schanraghan, in der Grafschaft Tippera¬
+
+
+
+
+
+
+ ry, Namens Nicolaus Seeby, auf dessen Gefangen¬
+
+
+
+
+
+
+ nehmung die Irländische Regierung unter dem 12ten
+
+
+
+
+
+
+ dieses eine Belohnung von 300 Pf. St. öffentlich
+
+
+
+
+
+
+ ausgelobet hat, mit der Anzeige: Daß gegen diesen
+
+
+
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+
+ Priester nicht allein bereits den 28sten Merz 1764.
+
+
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+
+
+ eine Beschuldigung von Hochverrath und Rebellion
+
+
+
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+
+
+ eingebracht worden, sondern derselbe auch eidlich an¬
+
+
+
+
+
+
+ gegeben sey, daß er seit dem bey allen Unternehmun¬
+
+
+
+
+
+
+ gen, die dahin gegangen sind, einen Aufruhr im Rei¬
+
+
+
+
+
+
+ che zu erregen, Theil genommen habe.
+
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+
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+
+ Warschau, den 14. März.
+
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+
+
+ Die Kronschatzcommission hat unter andern Ein¬
+
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+
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+
+ richtungen beschlossen, zum Behuf des Kronassesso=
+
+
+
+
+
+
+ rials und Kronhofmarschallsgerichts, wie auch vor
+
+
+
+
+
+
+ sich selbsten, das hinter dem Reformatenkloster lie¬
+
+
+
+
+
+
+ gende Palais von dem Grafen Oginski, Woywod
+
+
+
+
+
+
+ von Wilda zu kaufen, welcher hingegen ein ander Pa¬
+
+
+
+
+
+
+ lais vom Grafen Mniszek Kronhofmarschallen zu
+
+
+
+
+
+
+ kaufen Vorhabens ist. Hochgedachter Hr. Kronhof¬
+
+
+
+
+
+
+ marschall ist vorgestern von hier nach Posen abgerei¬
+
+
+
+
+
+
+ set, um daselbst seine Jurisdiction als General von
+
+
+
+
+
+
+ Großpohlen zu fundiren, von wannen derselbe wie¬
+
+
+
+
+
+
+ derum nach 14 Tagen abzureisen Vorhabens ist. Es
+
+
+
+
+
+
+ sind gleichfalls von hier abgereiset die Grafen von
+
+
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+
+
+
+ Wessel, Krongroßschatzmeister Goubeski Woywod
+
+
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+
+ von Masovien und der Fürst Sanguszko Hofmarschall
+
+
+
+
+
+
+ von Lithauen. Die Kronkriegescommission wird täg¬
+
+
+
+
+
+
+ lich fleißig fortgesetzet, ohne doch bis dato einige
+
+
+
+
+
+
+ Processen vorgenommen zu haben; es hat dieselbe
+
+
+
+
+
+
+ den Hrn. Dunin Mieczguski als ihrem Notario
+
+
+
+
+
+
+ 14000, und dem Regenten Hrn. Nowicki einen Bru¬
+
+
+
+
+
+
+ der des Secretarii bey dem Fürsten Woywoden von
+
+
+
+
+
+
+ Nußland 7000 pohlnische Gulden jährliche Pension
+
+
+
+
+
+
+ zugestanden. Es wird versichert, daß Sr. Maj. 2
+
+
+
+
+
+
+ neue Ritterordens zu errichten Vorhabens seyn, und
+
+
+
+
+
+
+ zwar ersteren zu Ehren des heil. Stanislai, Bischofs
+
+
+
+
+
+
+ von Cracau, als Sr. Maj. Namenspatron. Die
+
+
+
+
+
+
+ Anzahl dieser Ritter soll 60 Personen betragen, un=
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+ ter welche die Ordens am Fest des heil. Stanislai als
+
+
+
+
+
+
+ Sr. Maj. Namenstag vertheilet werden sollen, weshal=
+
+
+
+
+
+
+ ben an Verfertigung dieser Ritterorden, sowohl hiesige
+
+
+
+
+
+
+ Goldschmiede als Sticker fleißig arbeiten. Der andere
+
+
+
+
+
+
+ Ritterorden soll zu Ehren des heil. Casimiri, Königl.
+
+
+
+
+
+
+ Prinzen von Pohlen, gewidmet werden. Zu Com¬
+
+
+
+
+
+
+ pletirung des neuerrichteten Regiments zum Dienst
+
+
+
+
+
+
+ Sr. Königl. Maj.wird sowohl hier alssin anderen Woy-
+
+
+
+
+
+
+ wodschaften durch ausgesandte Officiers stark geworben.
+
+
+
+
+
+
+ Thorn, den 18. März.
+
+
+
+
+
+
+ Nachdem am verwichenen Mittwoch Nachmittag
+
+
+
+
+
+
+ das Eis allhier aus der Weichsel gerücket, und in der
+
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+
+
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+
+ folgenden Nacht bey anwachsendem Wasser 5 Joch
+
+
+
+
+
+
+ von der pohln. Brücke fortgeführet, ist es bey diesem
+
+
+
+
+
+
+ Schaden nicht verblieben, sondern das durch das Eis
+
+
+
+
+
+
+ gestern immer mehr beynahe 5 Ellen hoch angewachsene
+
+
+
+
+
+
+ Wasser, und mit demselben eine große Menge aus¬
+
+
+
+
+
+
+ gerissene und mitgetriebene große Bäume haben noch
+
+
+
+
+
+
+ andere 10 Joch von dieser Brücke mitgenommen, so
+
+
+
+
+
+
+ daß nur noch deren 9 wiewohl sehr beschädigt stehen
+
+
+
+
+
+
+ geblieben. Von der deutschen größern Brücke sind
+
+
+
+
+
+
+ keine Joch weggeführet, außer 2 die die Gewalt des
+
+
+
+
+
+
+ Wassers, des Eises und der Bäume niedergedruckt.
+
+
+
+
+
+
+ Alle hiesige Niederungen stehen ganz unter Wasser,
+
+
+
+
+
+
+ das Eis scheinet schon völlig abgelaufen zu seyn.
+
+
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+
+
+
+
+
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+ AVERTISSEMENT.
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+
+
+
+ Bey dem Verleger dieser Zeitung ist zu haben:
+
+
+
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+
+ Lebensregeln für junge Leute besonders Handlungs¬
+
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+
+
+
+
+ befließene, 8, Altona 765, 9 gr. Der vertheidigte
+
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+
+
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+ Kornjude von Joh. Albrecht Philippi, gr. 8, Berl.
+
+
+
+
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+
+ 765, 2 fl.
+
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+
+
+
+
+ Christ. Sam. Ulber erbaulicher Denk¬
+
+
+
+
+
+
+ zettel auf das Jahr 764, 7ter Jahrgang, gr. 8,
+
+
+
+
+
+
+ Hamb. 3 fl.
+
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+
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+
+ Pietro Nikolosi, von Rom, welcher kürzlich all¬
+
+
+
+
+
+
+ hier angekommen, bietet denen respectiven Liebha¬
+
+
+
+
+
+
+ bern der Italienischen Sprache seine Dienste an. Er
+
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+
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+
+ verspricht nicht allein, diese Sprache auf die leichteste
+
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+ Art beyzubringen, sondern wird sie auch, nach denen
+
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+
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+
+ gründlichsten Regeln der Rechtschreibung zu lehren
+
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+ bemüht seyn, wie er davon schon in denen vornehm¬
+
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+ sten Städten von Europa viele Proben abgelegt, und
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+
+ sich dadurch einen fast allgemeinen Beyfall erworben
+
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+ hat. Diejenigen Dames und Herrn, welche in ih¬
+
+
+
+
+
+
+ ren Häusern von ihme unterrichtet zu seyn verlangen,
+
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+
+
+
+ zahlen monatlich 4 Rthlr. 16 Stunden den Monat
+
+
+
+
+
+
+ gerechnet, und wann einige bey ihm zu Hause Stun¬
+
+
+
+
+
+
+ den nehmen, zahlen solche 2 Rthlr. den Monat.
+
+
+
+
+
+
+ Seine Behausung ist bey der Frau Gessingen im Lö=
+
+
+
+
+
+
+ benicht, am Krönichenthor.
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+ Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montags
+
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+ und Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem
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+ Kanterschen Buchladen ausgegeben.
+
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+
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+ 2024-08-03T16:17:12.068+02:00
+
+
+
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+
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+
+
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+
+
+
+ 25tes Stück. Freitag,
+
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+ den 29. März, 1765.
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+ Stutgard.
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+
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+ "Schauplatz der Welt, oder merkwürdige Samm¬
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+
+
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+
+ lung von See= und Landreisen, nebst einer Menge
+
+
+
+
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+
+ von Charten, und Kupfern von Meisterhänden.
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+
+ Aus dem Englischen übersetzt. Ersten Bandes erster wollen wir nur zugleich unsre Schwachheit gestehen,
+
+
+
+
+
+
+ „Theil, 1764, 17 und 1 halber Bogen in 8vo.
+
+
+
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+
+
+ Dieses nützliche Werk, welches weniger weitläuftig
+
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+
+ und kostbar ist, als die allgemeine Reisen, die zu
+
+
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+ Göttingen herauskommen, verdient eine lobreiche
+
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+
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+
+ Empfehlung. Es ist ohne unnöthige Weitläuftigkeit
+
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+
+ mit genauer Beybehaltung wesentlicher historischer
+
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+ Umstände abgefaßt. Der erste Theil liefert die
+
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+
+ Hauptabtheilungen in sich, welche theils die verschie
+
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+
+ denen 4 Seereisen des Columbus und seiner
+
+
+
+
+
+
+ Brüder, theils die nach seinem Tode geschehene Ent¬
+
+
+
+
+
+
+ deckungen, bis an die Feldzüge des Cortez bemer
+
+
+
+
+
+
+ ken. Da ein vernünftiger Leser nicht eben die Ge= daß das Gold von Amerika ein zu geringer Preis
+
+
+
+
+
+
+ schichte einer Reise allein wissen will, sondern auch
+
+
+
+
+
+
+ die pragmatische und mit Reflexionen verbundene Er=
+
+
+
+
+
+
+ zählart liebet, die uns mit dem Charakter des Volks
+
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+
+
+
+
+ mit der Kenntniß des menschlichen Herzens, und
+
+
+
+
+
+
+ denen verschiedenen politischen Folgen solcher Entde
+
+
+
+
+
+
+ ckungen bekannt machet: so wünschten wir, daß der
+
+
+
+
+
+
+ Uebersetzer bey den folgenden Theilen sich mehr in aller Herzen anmerken. Zugleich aber findet man
+
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+
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+
+
+
+
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+
+
+ diese Aussichten verbreiten möchte. Denn er schreibt
+
+
+
+
+
+
+ gar zu simpel, und windet den Faden der Geschichte
+
+
+
+
+
+
+ gar zu gemein zusammen, wobey dem Leser alles
+
+
+
+
+
+
+ selbst hinzu zu denken übrig gelaßen wird. Indessen
+
+
+
+
+
+
+ die uns bey dem Lesen der ersten Entdeckung von
+
+
+
+
+
+
+ Amerika angewandelt hat. Wir haben alle die Weh¬
+
+
+
+
+
+
+ muth eines Weltbuͤrgers empfunden, wenn wir dis
+
+
+
+
+
+
+ vorher unbekannte Land, als ein Opfer der Gewinn¬
+
+
+
+
+
+
+ sucht, und aller möglichen Grausamkeiten uns vor¬
+
+
+
+
+
+
+ stellten. Möchten doch diese glückliche Inseln ewig
+
+
+
+
+
+
+ verborgen geblieben seyn! wie ruhig wären alsdenn
+
+
+
+
+
+
+ Entdeckung von Amerika, und begreift die zwo noch jene Nationen! Wie unbekannt mit unsern La¬
+
+
+
+
+
+
+ stern! wie rein in ihren wilden, aber doch für sie
+
+
+
+
+
+
+ selbst erträglichen Sitten! Hätte doch jener erste ver¬
+
+
+
+
+
+
+ wegner Schiffer alle die blutige Folgen voraus gese¬
+
+
+
+
+
+
+ hen, so würde er vielleicht wohl erwogen haben
+
+
+
+
+
+
+ für so viele Blutströme seiner getödteten Einwohner
+
+
+
+
+
+
+ sey, und daß das auf ihren Küsten erzeigte Metall
+
+
+
+
+
+
+ unser eignes Verderben befördert habe. Wenn man
+
+
+
+
+
+
+ zugleich sieht, wie begierig die Indianer die bösen
+
+
+
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+
+
+ Sitten der Spanier nachgeahmet haben; so wird
+
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+
+
+
+
+ man hieraus den Beweis einer innern Verderbniß
+
+
+
+
+
+
+ auch
+
+
+
+
+
+
+
+
diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-25-098.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-25-098.xml
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+
+ auch Proben ihrer Gnügsamkeit, Gastfreyheit,
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+
+ Treue in Bundespflichten, und ehrlicher Wohlthä¬
+
+
+
+
+
+
+ tigkeit, welche die ersten Spuren eines eingepflanz¬
+
+
+
+
+
+
+ ten guten Naturtriebes sind. Hätten sie das alles
+
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+
+ aus Ueberzeugung gethan, was sie aus bloßem In¬
+
+
+
+
+
+
+ stinkt thaten: so wurden sie uns Europäer noch
+
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+
+
+
+ mehr beschämen. Eine kleine Geschichte von ihrer
+
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+
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+
+ großen Einfalt wollen wir hier schlüßlich erzählen.
+
+
+
+
+
+
+ Columbus wußte, daß einstens an einem Abend
+
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+
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+ eine Mondfinsterniß seyn würde. Er bediente sich
+
+
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+
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+
+ dieser Begebenheit, und kündigte den Indianern,
+
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+
+ die eben rebellisch geworden waren, an, daß GOtt
+
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+
+ sie strafen, und zu dem Ende ein Zeichen am Him¬
+
+
+
+
+
+
+ mel noch an eben dem Abend sehen laßen werde.
+
+
+
+
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+
+ Wie heftig entsetzte sich das arme Volk! sie schrien
+
+
+
+
+
+
+ gewaltig, als sie den Mond verfinstert sahen, und
+
+
+
+
+
+
+ versprachen eilend Besserung und Gehorsam. Co¬
+
+
+
+
+
+
+ lumbus, der die Zeit des Endes der Finsterniß
+
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+
+ auch voraus wußte, kündigte ihnen darauf an, daß
+
+
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+
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+
+ der Himmel ihnen gnädig seyn, und deshalb das
+
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+
+ Zeichen seiner Strafe am Himmel in wenig Au¬
+
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+
+ genblicken verschwinden würde. Uebrigens mel¬
+
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+
+ den wir noch, daß die Kupfer bey diesem ersten
+
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+ Theil ziemlich wohl ausgedruckt, und genau er¬
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+ läuternd sind. Kostet in den Kanterschen Buch=
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+ handlungen 2 fl. 18 gr.
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+ Der Nord=Britte, 45tes Stück.
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+ Da dieses Stück in England so viel Aufsehens
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+ gemacht hat, und Herr Wilkes deswegen sein Va¬
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+
+ terland verlassen müssen, so glauben wir mit sol¬
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+
+ chem dem Publico einen Dienst zu thun.
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+ s beruft sich der Nord=Britte auf die gute Ver¬
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+
+ nunft und Aufrichtigkeit der Englischen Nation.
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+ In der gegenwärtigen noch nicht festgesetzten und
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+ zweifelhaften Regierungs=Verwaltung befürchtet er
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+ wirklich in Fehler wider seinen Willen zu gerathen,
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+ und ist gar nicht gesinnet Jemanden zu verleiten.
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+
+ Seine Vernunftschlüsse sind allesamt auf die stren¬
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+
+ ge Gründe geschehener Dinge gebauet, wiewohl er
+
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+
+ von dem ganzen inneren Zustande der Regierung noch
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+ keinen so pünktlichen Unterricht hat; daß er sich gegen¬
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+
+ wärtig wagen darf seine rohe oder unverdaute Ideen
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+ über die jetzige politische Crisis dem unterscheidenden
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+ und unpartheyischen Publico zu unterwerfen.
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+ Der schottische Minister hat sich zwar zurück bege¬
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+
+ ben, ist aber seine würkende Kraft zum Ende? Oder
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+ regiert derselbe noch durch die drey nichtswürdige
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+ Werkzeuge seiner Macht; welche zu ihrer unaus¬
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+
+ löschlichen Schande die abscheulichsten seiner Anschlä¬
+
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+
+ ge, des neulichen schändlichen Friedens und die bos¬
+
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+ hafte Ausdehnung der unbeschrenkten Mode der Ae=
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+ cise, unterstützet haben. Der Nord=Britte hat sich
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+ standhaft zur Hinderniß gegen einen einzeln, frevel¬
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+ haften, untüchtigen despotischen Minister gesetzt,
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+ und ist auch eben so bereit zum Dienst seines Vater¬
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+ landes die dreyköpfichte cerberianische Administration,
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+ wo der Schotte diese vermischte Gestalt annehmen
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+ solte; zu bestreiten. Bis auf diese Stunde ist durch
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+ ihn jede Einrichtung gemacht worden deren Kund¬
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+ thuung er ordentlich durch seine eigenhändige Briefe
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+ eingesandt hat.
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+ Es scheinet daher ein klarer Be¬
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+ weiß zu seyn, daß er nur gesinnet ist, sich in denjeni¬
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+
+ gen Zustand zurück zu begeben in welchen er sich be¬
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+ fand ehe er die Siegel erhalten, ich meyne nemlich
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+
+ die Dictatur aller Theile der Königlichen Administra¬
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+ tion. Der Nord=Britte ersucht, daß man ihn anse¬
+
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+
+ hen wolle als ob er sich verbürget habe ein standhaf¬
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+
+ ter und unerschrockener Behaupter der Rechte seiner
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+ Mitbürger und der Freyheiten der Whigs und Eng¬
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+ länder zu seyn.
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+
+ Genus orationis atrox et vehemens cui opponi-
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+ tur lenitatis et mansuetudinis.
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+ CICERO.
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+
+ Die Anrede des Königs ist allezeit von der Legi¬
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+ statur und dem Volke als die Rede des Ministers
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+
+ ausführlich betrachtet worden. Sie wurde beym An¬
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+ fange einer jeden Seßion des Parlaments ordentlich
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+ von beyden Häusern einer Committee zur Erwegung
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+ übergeben, und, wenn der Kron=Minister der Na¬
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+ tion strafwürdig gewesen, mit äusserster Freyheit un¬
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+ tersuchet. Die Staatsminister dieses freyen Landes,
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+ da ihnen die unstreitige Vorzüge eines so herzhaften
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+ Volks wohl bekannt und sie den Schrecken des Par¬
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+ laments vor ihren Augen hatten; sind allezeit vor¬
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+ sichtig gewesen, sowohl in der Sache selbst als in
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+ den Ausdrücken der Reden welche sie dem Souve¬
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+ rain bey der Eröfnung einer jeden Sitzung vom
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+ Throne zu halten angerathen haben. Denn ihnen
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+ war wohl bewust daß ein redliches Parlaments=Haus
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+ so sich des ihm anvertrauten treulich bedienet, nicht
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+ ermangeln könne die sophistischen Künste zu entde¬
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+ cken oder gegen die kühnen gewaltthätigen Handlun=
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+ gen, die von irgend einem Minister ausgeübet wer¬
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+ den, Vorstellung zu machen. Die Anrede beym
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+ Schluß der Seßion ist immer als das sicherste Mittel
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+ den favoritischen Hof=Glauben unter dem gemeinen
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+ Volke zu verkündigen, angesehen worden: dieweil
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+ alsdenn das Parlament welches der gesetzmäßig ver¬
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+ ordnete Bewahrer der Freyheiten des Volks ist: kei¬
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+ ne Gelegenheit mehr hat, gegen einen boshaften
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+ Kron=Bedienten Vorstellung zu machen oder densel=
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+ ben anzuklagen.
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+ Diese Woche giebt dem Publico das allerausge¬
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+ lassenste Beyspiel ministerialischer Unverschämtheit,
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+ so jemals dem menschlichen Geschlecht aufgebürdet
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+ zu werden versucht worden. Des Ministers Anrede
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+ am verwichenen Dienstage, kann mit keiner in den
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+ Jahrbüchern dieses Landes in Vergleich gezogen wer¬
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+ den. Ich stehe im Zweifel ob der Souverain oder
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+ die Nation am meisten getäuschet wird. Ein jeder
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+ Freund seines Vaterlandes muß es beklagen daß ein
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+ Prinz von so großen und liebenswürdigen Eigen¬
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+ schaften, welchen England aufrichtig verehret, dazu
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+ gebracht werden könne, den allergehäßigsten Maaßre¬
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+ geln und der unverantwortlichsten öffentlichen Anzei¬
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+ gung von einem Throne der wegen seiner Aufrich¬
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+
+ tigkeit, Ehre und unbefleckten Tugend allezeit be¬
+
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+ ruhmt, die Sanction unter seinem geweyheten Na¬
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+ men zu geben. Ich bin versichert es werden alle
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+ Ausländer, fürnemlich aber der König von Preussen,
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+ den Minister mit Verachtung und Abscheu ansehen.
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+ Er hat unsern Souverain vermocht zu declariren:
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+ „Meiner Erwartung ist nun durch die glücklichen
+
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+
+ Erfolge so die verschiedenen Alliirten meiner Kron
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+ "aus der heilsamen Maaßregel des definitiven
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+
+ „Tractats hergenommen haben; ein völliges Genü¬
+
+
+
+
+
+
+ gen geschehen. Die kriegenden Mächte nebst mei= dens=Artikel waren so beschaffen, daß sie die Verachtung
+
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+
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+ "nem werthen Bruder dem Könige von Preussen,
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+ „sind beweget worden die Einrichtung des Vergleichs
+
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+ "auf solche Art anzunehmen wie solche dieser mächti¬
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+
+ "ge Prinz gebilliget hat, und der Fortgang so mei¬
+
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+
+
+
+
+ "ner Negotiation gefolget, hat nothwendiger weise
+
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+
+ "alsobald den Segen des Friedens durch alle Theile
+
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+
+ "Europens ausgebreitet." Die schändliche Falsch¬
+
+
+
+
+
+
+ heit dieser ganzen Sentenz scheinet Jedermänniglich
+
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+ in die Augen. Denn es ist bekannt, daß der König
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+
+ von Preussen die Friedensbestimmung nicht schlech¬
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+
+
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+ terdings gebilliget, sondern als Ueberwinder jeden
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+ Friedens=Artickel unbedingt vorgeschrieben hat. Auf
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+ keinerley Weise ist diesem großmüthigen Prinzen
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+ durch unsere Negotiation ein Vortheil zugewachsen,
+
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+ sondern er ist schändlich von dem schottischen Premier=
+
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+ minister Englands, verlassen worden.
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+ Erlangen, vom 9. Merz.
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+ Unsere Akademie kan sich mit Recht der angeneh¬
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+
+ men Hofnung schmeicheln, immer blühender und
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+ zahlreicher zu werden, weil sie sich der vorzüglichen
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+ Gnade und Beschützung Jhres Durchlauchtigsten Er=
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+ nährers, unsers gnädigsten Landesfürsten und Herrn,
+
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+ zu erfreuen hat. Höchstdieselben haben den berühm¬
+
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+ ten Hrn. Professor Succow, da er eine anderweite
+
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+ Vocation hatte, mit einer ansehnlichen Zulage und
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+ dem Titel eines Geheimen Hofraths in Gnaden zu
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+ belegen, und dadurch hier zu behalten geruhet, und
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+ Einem jeden Hofe in Europa war es bekannt, daß
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+ derselbe hier kaum in besseren Freundschafts=Umstän¬
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+ den als in Wien war, und durch uns in dem Frie¬
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+ Was vor eine
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+ dens=Tractat hintergangen wurde.
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+ aufgeblasene Unverschämtheit ist es also an einem
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+ Minister sich einer Sache anzumaaßen die er doch in
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+ seinem Gewissen überzeuget ist daß er solche zu ver¬
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+ hindern alle Kräfte angewendet; und sich nieder¬
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+ trächtiger Weise einen Antheil von dem Ruhme und
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+ der Ehre eines der größesten Prinzen so die Welt je¬
+
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+
+ mals gesehen, zuzuschreiben? Unterdessen hat der
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+ König von Preussen alle seine vormalige Eroberungen
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+ rühmlich behalten und eine Sicherheit für alle seine
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+ Alliirten, sogar für den Churfüesten von Hannover
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+ stipuliret. Ich weiß in was vor einem Lichte dieser
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+ große Prinz in Europa betrachtet wird, und welcher¬
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+ gestalt er allhier tractiret worden ist, vielleicht unter
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+ andern Ursachen auch wegen einigen verächtlichen
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+ Ausdrücken, deren er sich gegen den Schotten mag
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+ bedienet haben, Ausdrücke, die täglich von dem gan¬
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+ zen Corpo der Engelländer durch den südlichen Theil
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+ dieser Insel wiederschallen. Die Preliminair=Frie¬
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+ des ganzen menschlichen Geschlechts auf unsere bos¬
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+ hafte Negotiatores hingezogen haben. Alle unsere
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+ ansehnlichsten Eroberungen waren verabredet zurüͤck
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+ gegeben zu werden, und die Ostindische Compagnie
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+ wurde unfehlbar durch einen einzeln Artickel dieser
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+ betrüglichen giftvollen Negotiation zu Grunde gegan¬
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+ gen seyn. Kein Mietling des Ministers ist herzhaft
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+ genug gewesen solches zu widersprechen, dennoch hat
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+ er selbst unsern Souverain dahin vermocht, "das
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+ „Vergnügen so er empfunden über die Annäherung
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+ "der Wiederherstellung des Friedens auf Bedingun¬
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+ gen welche seiner Krone solche Ehre und seinem
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+ "Volke solche Vortheile gaben," zu bezeugen.
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+ (Die Fortsetzung folgt künftig.)
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+ einigen Herren Professoren ansehnliche Zulagen er¬
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+ In Ansehung der Policey werden auch so
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+ theilt.
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+ gute Anstalten getroffen, daß bald weit wohlfeilere
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+ Zeiten hier zu erwarten sind, worin auch schon ein
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+ guter Ansang gemacht worden ist, so daß man in al¬
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+ len Stücken die besten Anstalten trift, um den Auf¬
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+ enthalt der Studirenden auf alle Art zu erleichtern.
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+ Die schöne und gesunde Lage hiesiger Stadt, und die
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+ gesittete Lebensart ist schon zu bekannt, als daß man
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+ erst davon etwas erwähnen soll; und an geschickten
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+ und berühmten Lehrern fehlt es ihr auch nicht.
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+ London,
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+ London, den 5. März.
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+ Was unsere einheimischen Geschäfte betrift, so ist erkannt worden.
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+ die Sache des Lords Byron gegenwärtig diejenige,
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+ von welcher man am meisten spricht.
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+ Er hat im
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+ Tower dasselbe Quartier, welches der berufene Hr.
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+ Wilkes gehabt hat. Bloß die Kosten des Gerüstes,
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+
+ welches seinetwegen für das Gericht in dem Westmüͤn¬
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+
+
+
+
+
+ ster Saal aufgebauet wird, werden itzt auf 7500 Pf.
+
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+
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+ Sterl. berechnet. Von dem Parlemente ist nun für
+
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+
+ denjenigen, welcher die Meereslänge völlig richtig
+
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+ wird ausfindig machen, die erhöhete Summa von
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+ 30000 Pf. Sterl. ausgesetzet worden, und wer Bey¬
+
+
+
+
+
+
+ träge zur wichtigen Entdeckung liefert, soll, nach
+
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+
+ Maaßgebung ihres Werths, ebenfalls belohnet wer¬
+
+
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+
+ den. Bey Stallbridge ist neulich ein Aufstand unter
+
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+
+ dem Volke gewesen, welches einige Mühlen und
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+ Häuser geplündert und geschleift, und dabey eine
+
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+
+ Menge Lebensmittel mit sich fortgeschleppet hat.
+
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+
+ Franeker, den 9. März.
+
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+ In dem benachbarten Dorfe Wiewerd hat man
+
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+
+ eine Leiche aufgegraben, von der man versichert zu
+
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+
+
+
+ seyn glaubt, daß sie ver Körper der im Jahr 1678
+
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+
+
+
+
+ daselbst begrabenen gelehrten Anne Marie Schurman¬
+
+
+
+
+
+
+ nin sey. Ihre Gliedmaßen wurden ganz biegsam be¬
+
+
+
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+
+ funden, wie an einem lebendigen Menschen, und
+
+
+
+
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+
+ ihre Kleidung sah aus, wie Flittergold; welches letz¬
+
+
+
+
+
+
+ tere man einem gewissen, dem Senf ähnlichen Gesä¬
+
+
+
+
+
+
+ me, womit der Sarg angefüllt war, zuschreibt. Diese
+
+
+
+
+
+
+ gelehrte Jungfer war im Jahr 1607, aus einer an¬
+
+
+
+
+
+
+ sehnlichen Familie, zu Cöln geboren, und sprach nicht
+
+
+
+
+
+
+ nur Französisch, Italiänisch und Englisch mit der
+
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+
+ gröͤßten Fertigkeit, sondern verstand auch die lateini=
+
+
+
+
+
+
+ sche, griechische und hebräische Sprachen, und hatte
+
+
+
+
+
+
+ keine geringe Kenntniß in der Geographie, Weltweis¬
+
+
+
+
+
+
+ heit, Geschichte, Mathematik, Theologie, Malerey,
+
+
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+
+
+
+ Bildhauerkunst und Musik. Sie unterhielt mit den
+
+
+
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+
+
+ gelehrtesten Männern ihrer Zeit einen starken Brief¬
+
+
+
+
+
+
+ wechsel. Es hätte nur an ihr gelegen, die Gemah¬
+
+
+
+
+
+
+ lin des Raths=Pensionarius, Jacob Cats, zu werden;
+
+
+
+
+
+
+ aber ihre Liebe zu den Wissenschaften vertrieb die
+
+
+
+
+
+
+ Neigung zum Ehestand. In ihren letzten Jahren
+
+
+
+
+
+
+ wurde sie eine Anhängerin des Labadie, den sie auf
+
+
+
+
+
+
+ seinen Reisen begleitete. Nach seinem Absterben begab
+
+
+
+
+
+
+ sie sich nach Wiewerd, wo sie am 5. May 1678 starb.
+
+
+
+
+
+
+ Rom, den 16. Febr.
+
+
+
+
+
+
+ Se. Kayserl. Maj. haben den hiesigen Buchdru¬
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+ cker Komareck, wegen des, bey Gelegenheit der Rö¬
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+ mischen Königswahl, von ihm herausgegebenen Bu¬
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+ ches, Arcadia betittelt, mit einer goldenen Medaille
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+ 40 Scudi am Werth, begnadigt.
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+ Genua, den 20. Febr.
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+ Der Holländische Consul bey dieser Republik, Herr
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+ du Moulin, ist von des Königs von Preußen Maj.
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+ ebenfalls zu Dero Agenten und Consul allhier bestellt,
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+ und in dieser Qualität von der hiesigen Regierung
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+ Die Folgen des strengen Winters von
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+ 1762 = 1763, der allen Arten Getraide und allen
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+ niedrigen Erdgewächsen am gauzen Mittelländischen
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+ Meere so schadlich gewesen ist, und eine so große
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+ Theurung in allen umliegenden Gegenden dieses Mee¬
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+ res, weil kein Schnee gefallen war, verursachet hat,
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+ zeigen sich nun auch auf eine sehr merkliche Art bey
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+ den Bäumen und Baumfrüchten. Hauptsächlich ist
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+ dieses bey dem Mandelbaume, und insonderheit bey
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+ dem Olivenbaume, als dem zartesten unter allen,
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+ zu ersehen. Denn, obgleich im vorigen Jahr eine
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+ ziemliche Erndte von itztgedachten Bäumen gewesen
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+ ist, welches jederzeit zu geschehen pfleget, wenn die
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+ zarten Wurzeln der starken Baͤume durch heftige Kal¬
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+ te oder durch andere Ursachen, geschwächet worden,
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+ so sind doch erstere nachhero größtentheils ausgegan¬
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+ gen, so, daß man nicht allein dieses Jahr, sondern
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+ auch auf verschiedene folgende Jahre, sich wenige
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+ Erndte wird versprechen können, destomehr, weil
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+ der noch vorhandene Olivenbaum nicht treiben will,
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+ und keine Blüthknospen mehr zeiget, daher zu be¬
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+ fürchten ist, daß ein großer Theil dieser, dem ersten
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+ Ansehen nach gutgebliebenen Baume ebenfalls erster¬
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+ ben dürfte. Wegen dieser Umstände, und weil im
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+ Jahr 1763 ein Mißwachs in vielen Gewächsen, und
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+ besonders in den Oliven gewesen ist, auch der Land¬
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+ mann fürerst kein Oel verkaufen will, steigen die
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+ Preise des Oels täglich, und die Mandeln dürften in
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+ kurzer Zeit ebenfalls zu einem so hohen Preise gelan¬
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+ gen, als sie lange nicht gewesen sind.
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+ Wilda, den 15. März.
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+ Sr. Durchl. der Fürst Potkomarsi Radziwil sind
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+ dieser Tagen in unserer Residenz angelanget, und
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+ nachdem sich Dieselben in Ihren eigenen Affairen eine
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+ kurze Zeit hieselbst aufgehalten haben, so reiseten
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+ Sie gestern wieder von hier ab. Der Preis des Ge¬
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+ traides ist gegenwärtig dieser. Die Tonne Gerste
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+ gilt 17 fl. der Roggen 15 fl. 6 gr. der Haber 11 fl.
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+ 12 gr. Die letzte Königsbergische Post ist wegen
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+ des schlimmen Weges noch nicht angekommen. Die
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+ Kriegescommission in Grodno hat in Abwesenheit de¬
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+ rer Feldherrn noch immer ihren Fortgang unter der
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+ Aufsicht unseres Woywoden.
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+ Wechsel-Cours & Species d. 28. Mart. 1765.
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+ Amsterdam 41 Tage 309 gr.
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+ 71 Tage 3074gr.
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+ Hamburg 3 W. 1334 gr.
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+ 6 W. 132gr.
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+ Berlin
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+ Dantzig 25 pr. Cto.
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+ Ducaten neue 9 fl. 5 gr.
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+ Alberts Taler 129 gr.
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+ Rubel 1134 gr.
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+ Alt Polnisch Geld 12 pr. Cto.
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+ Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montag=
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+ und Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem
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+ Kanterschen Buchladen ausgegeben.
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