diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-15-059.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-15-059.xml new file mode 100644 index 0000000..4c2a091 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-15-059.xml @@ -0,0 +1,400 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_10:56 + 2024-07-29T10:33:25.180+02:00 + 2024-07-29T10:56:57.470+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + 15tes Stück. Freitag, den 21. Februar 1766. + + + + + + + + + + + + + Berlin. + + + + + + + Wir haben ein Werk nachzuholen, welches schon + + + + + + + im vorigen Jahre die Geschichte eines ansehnlichen + + + + + + + Reichsstandes von Deutschland bereichert hat, und + + + + + + + uns intereßiren muß, da wir dem Zepter Branden + + + + + + + burgs gehuldigt haben. Es ist der Versuch einer + + + + + + + Geschichte der Churmark Brandenburg, von der er¬ + + + + + + + sten Erscheinung der deutschen Sennonen bis auf + + + + + + + jetzige Zeiten, von Sam. Buchholz, Oberpf. zu Li¬ + + + + + + + chen, mit des Herrn Oberconsist. Raths Sußmilche + + + + + + + Vorrede, 1ster Theil, alte Geschichte, bey Friedrich + + + + + + + Wilhelm Birnstiel, 1765. + + + + + + + Das Publikum hat dies Werk schon seit einigen + + + + + + + Jahren erwartet, allein so wie es der Krieg und an + + + + + + + dre Umstände verzögert, so haben einige neue Er¬ + + + + + + + scheinungen von Meßwerken unsre Aufmerksamkeit + + + + + + + von der Berührung desselben abgelenket. Wir wol= ven aber von His, ein Mann, und baven oder oben, + + + + + + + len bey diesem weitläuftigen historischen Werke einen + + + + + + + Auszug aus dem Auszuge machen, der uns zur Re¬ + + + + + + + cension eingeschicket worden, weil unsere Blätter + + + + + + + nicht Bogen annehmen können, ohne andre Stücke + + + + + + + wechselung — Zur Sache! Wir werden also nur + + + + + + + die Besonderheiten in diesem Werke anmerken, wel= + + + + + + + ches Fleiß und Nachdenken gekostet, und andre Ver= + + + + + + + + + + + + + suche in diesem Felde hinter sich läßt. In der Vor¬ + + + + + + + rede werden einige dergleichen angeführt, und man + + + + + + + bedaurt den unausgeführten Vorsatz des sel. Prof. + + + + + + + Roloff zu Frankfurt. Die Einleitung enthält eine + + + + + + + sehr genaue Topographie der Churmark. Wir müs¬ + + + + + + + sen hiebey dem Herrn Verfasser am meisten trauen, + + + + + + + daß er sichere Nachrichten von dem Lande hat, in + + + + + + + dessen Bezirk sein Weinberg liegt. Das erste Buch + + + + + + + handelt von Sveven und Vandalen, Sennonen, + + + + + + + (Edeln, daher Seneschall, der erste edelste Diener) + + + + + + + Longobarden, und andern ursprünglichen Einwoh¬ + + + + + + + nern der Churmark. Herr B. gehet in des Tacitus + + + + + + + Deutschland zurück, und vereinigt ihn mit dem Pli¬ + + + + + + + nius, daß des letztern Vandalen nördliche Sveven + + + + + + + gewesen. Der erstere Name kömmt her von Fan + + + + + + + oder Pan, ein Herr, und Dale, (Thal) niedre Oer¬ + + + + + + + ter, weil sie niederwärts der Ströme gewohnt, Spe¬ + + + + + + + Wachter leitet es vom + + + + + + + oberhalb der Strôme. + + + + + + + Schweif (Svepe) oder Haarzopf dieser Völker her. + + + + + + + Der Strom Svevus ist dem Herrn B. die Oder, + + + + + + + nicht die Spree, und die Sennonen führen den Na¬ + + + + + + + zu verdrangen; der Leser aber liebt vielleicht die Ab= men von Sähne, ihrem Versöhnungsfest; (die Ab¬ + + + + + + + leitung des Hrn. Vorredners scheint uns natürlicher aus + + + + + + + dem Griechischen des Strabo,) die Longobarden von + + + + + + + der langen Börde, nicht langen Bärten, weil alle + + + + + + + Bar= + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-15-060.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-15-060.xml new file mode 100644 index 0000000..f7b5046 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-15-060.xml @@ -0,0 +1,694 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_10:56 + 2024-07-29T10:33:25.294+02:00 + 2024-07-29T10:56:57.729+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + Barbaren dergleichen getragen. Ein Cimber ist ein + + + + + + + Kämpfer, Teut, von dem Zeitworte, thun, bedeutet + + + + + + + ein thätiges Wesen, wie die Gottheit ist, Tausang + + + + + + + ist das heilige Feuer, und Aurimia beym Tacitus + + + + + + + Allrune, eine Wahrsagerin. Der alten Deutschen + + + + + + + Regierungsform war gemischt von Edlen und + + + + + + + Gemeine. + + + + + + + Graven und Richter der Gauen, + + + + + + + (Dorfschaften) sind alter als die Herzoge. Der Ti¬ + + + + + + + tel Großherzog war ihnen so verhaßt, als Rex bey + + + + + + + den Römern. Brennus der erste war ein Senno¬ + + + + + + + ne, und von den Ueberbleibseln des Heeres Brennus + + + + + + + des zweiten entspringen die Galater. Teutobach, + + + + + + + der Anführer der Teutonen, war gleichfals vielleicht + + + + + + + ein Sennone. Marius und Casar eignen sich in den + + + + + + + Kriegen mit den Deutschen zu viel Ehre zu. Des + + + + + + + Drusus Gespenst ist die unglückliche Retirade seines + + + + + + + Legaten Domitius über die Elbe. Herrmann ver¬ + + + + + + + einigte mit sich die Sennonen und Longobarden, bei¬ + + + + + + + de hießen hernach Vandalen. Die deutschen Völker + + + + + + + liebten schreckliche Namen, die Thüringer oder Reu¬ + + + + + + + dinger von Thor, dem Donnergott, Sioamber von + + + + + + + Siegen und Kämpfen, Burgunder von Burg und + + + + + + + Schlössern. Das zweite Buch handelt von den + + + + + + + Sachsen und Wenden vor Heinrich dem Vogler. + + + + + + + Jener Name kömmt von Sassen, Einsaßen. Garde¬ + + + + + + + leben ist des Crodo Löbe oder Halle. Der sächsischen + + + + + + + Herzoge sind mehr als zwölf gewesen. Wittekind + + + + + + + war nach seiner Unterwerfung an Karl den Großen, + + + + + + + nicht mehr Herzog, sondern ein Edelinger im Pri¬ + + + + + + + vatstande; die Versetzung der Sachsen nach Sieben¬ + + + + + + + bürgen vom Kaiser ist nicht zu beweisen. + + + + + + + Wenden sind Slaven, sarmatische Völker, keine + + + + + + + Deutschen; bauten aber eher Stadte als diese. Der + + + + + + + Meerwolf und die Kobolde sind Ueberbleibsel ihres + + + + + + + Aberglaubens, wie auch der rothe Adler im bran¬ + + + + + + + denburgschen Wapen, ein Stück vom Sinnbilde des + + + + + + + Götzen Rhadigast. Obotriten und Wilzen beide + + + + + + + Wenden, waren ein Staatskörper unter einem Crole, + + + + + + + (Könige) nachher nahmen jene die fränkische, diese + + + + + + + die sächsische Parthey. Unter den letzten Carolin¬ + + + + + + + gern traten die Wenden zusammen; ihre Bekehrung + + + + + + + war Schein. Das dritte Buch enthält die Ge¬ + + + + + + + schichte der Sachsen und Wenden, von K. Heinrich + + + + + + + dem Vogler bis auf M. Albrecht den Bären. Die + + + + + + + Kriege jener beiden Nationen verursachte mehr + + + + + + + Staatsvortheil als Christenthum. Heinrich errich¬ + + + + + + + zete noch keine Mark Brandenburg. Gr. Siegfried + + + + + + + + + + + + + war nur Oberbefehlshaber der wendischen Mark. + + + + + + + Merseburg sein Sitz, und die Wenden wurden zins¬ + + + + + + + bar. Gero heist der erste Markgrav oder Comman¬ + + + + + + + deur längst der Saale und Elbe, doch ohne Erbrecht + + + + + + + und Standeshoheit, die sich K. Otto der Große vor¬ + + + + + + + behielt. + + + + + + + Helmolds Nachrichten sind hiebey am + + + + + + + glaublichsten. Die Herzoge und Marggraven über + + + + + + + die Wenden unter den sächsischen Kaisern waren nur + + + + + + + Beamte. Nach Gero wurde die wendische Mark in + + + + + + + vier getheilt, wozu Meissen kam. Die Begebenheit + + + + + + + des Gr. Werner von Waldeck mit Reichilden giebt + + + + + + + Stof zu einem Trauerspiel, und der Zweikampf ei¬ + + + + + + + nes Sachsen und Wenden zu Werben ein Schau¬ + + + + + + + spiel der alten Krieger. Gottschalk, der Großfürst + + + + + + + der Wenden, erhält durch dänische Hülfe seine Lan¬ + + + + + + + de wieder. Von dem wendischen Fürsten Boguslav, + + + + + + + Mistevogs Sohn, kommen die pommerschen her. + + + + + + + Gottschalk leidet den Märtirertod und die Schicksale + + + + + + + der Adelheid, einer Mutter M. Heinrichs I. zu Solt¬ + + + + + + + wedel, sind Zeugen von dem Hasse der Päbste. K. + + + + + + + Lotharius II. unterdrückte den wendischen Staat, + + + + + + + und belehnte Dännemark damit, welches daher den + + + + + + + Titel König der Wenden führt. M. Albrecht der Bär + + + + + + + bekam die Ost= und Nordmark vom K. Lothar für sei¬ + + + + + + + ne Verdienste und für die Abtretung des Herzog¬ + + + + + + + thums Sachsens an seinen Eidam, Heinrich den + + + + + + + Stolzen. Nach den Kriegen mit Pribislav und den + + + + + + + Sachsen erhielt M. Albrecht der Bär vom Konrad + + + + + + + III. wieder seine beyde Marken zu einem Fürsten¬ + + + + + + + thum, welche zuerst den Namen von Brandenburg + + + + + + + führten. Der M. machte noch andre Eroberungen; + + + + + + + hatte Graven zu Vasallen, und führte das Christen= + + + + + + + thum völlig ein. Herr B. entdeckt allenthalben + + + + + + + große Geschichtskunde und eine mühsame Belesen¬ + + + + + + + heit. Einige besondre Hyothesen giebt es auch noch + + + + + + + in diesem Werke, die man aus alten Urkunden her¬ + + + + + + + vorklauben und rechtfertigen mag. Der Verf. giebt + + + + + + + indessen der ganzen deutschen Geschichte durch sein + + + + + + + Buch ein vorzüglich Licht. Die Ausführung ist in + + + + + + + einer nicht unangenehmen Schreibart. Da dieser er¬ + + + + + + + ste Theil nur die alte Geschichte in sich begreift, so + + + + + + + wird die mittlere und neue sehr füglich noch zweene + + + + + + + Bande füllen. Und wer wird uns denn mit einem + + + + + + + Auszug und Kern eines kostbaren aber durch seine + + + + + + + Länge doch etwas ermüdenden Werkes beschenken? - + + + + + + + Kostet in den Kanterschen Buchhandlungen 6 fl. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-15-061.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-15-061.xml new file mode 100644 index 0000000..dae729f --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-15-061.xml @@ -0,0 +1,568 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_10:56 + 2024-07-29T10:33:25.406+02:00 + 2024-07-29T10:56:57.895+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + Berlin, den 15. Febr. + + + + + + + Bonenberg, eine ansehnliche Zulage seines bisheri + + + + + + + gen Gehalts allergnädigst zu bewilligen geruhet. + + + + + + + Der ehemalige Churcöllnische Premierminister und + + + + + + + Oberhofmeister, Freyherr von der Asseburg, ist nach + + + + + + + dem Hildesheimischen zurück gereiset. + + + + + + + Wien, den 6. Febr. + + + + + + + Daun liegt noch gefährlich krank. + + + + + + + Mainstrom, vom 6. Febr. + + + + + + + gatten in aller Eil ausgerüstet. + + + + + + + London, den 31. Jan. + + + + + + + Man vernimmt, daß dieser Tage für auswärtige + + + + + + + nen aufgekaufet worden, welche, wie man versichert, + + + + + + + Man schätzet den Werth der contrebanten Priesen, + + + + + + + seit 12 Monaten auf den Küsten von Großbritannien + + + + + + + rey angeleget worden, welche diese auf der afrikani¬ + + + + + + + als gewöhnlich, zu liefern gedenket. Man sagt, daß + + + + + + + he nachdrücklichg Vorstellungen an den französischen + + + + + + + wots fertig gemacht werden. Und mit Briefen aus + + + + + + + einige englische Schiffe ohnlängst von den Franzosen + + + + + + + a besagtem Cap genommen worden, blos darinnen + + + + + + + esrehe, daß selbige mit Gewehr und Munition zun + + + + + + + e jungsten Briefe von Paris, daß besagter Graf + + + + + + + + + + + + + zum Generalcapitain und Gouverneur der englischen + + + + + + + Se. Majestät, der König, haben dem Churmärk= Provinz Senegambia, auf der Küste von Afrika er¬ + + + + + + + schen Krieges= und Domainenkammersecretair, Herrn nannt. Vorgestern hat der Graf von Bothmar, + + + + + + + Envoye Extraordinair des Königl. Dänischen Hofes, + + + + + + + den Todesfall des Königes Friederich V. und die Ge¬ + + + + + + + langung Sr. jetzt regierenden Majestät, Christian VII. + + + + + + + auf den Thron, dem Könige und dem Ministerio be¬ + + + + + + + kannt gemacht. Am Monntage erhielte der Caßier + + + + + + + der Bank von Engelland Befehl, dem Oberhause + + + + + + + Den 2ten dieses wurden Ihro Königl. Hoheit, die am Mittwochen die Rechnungen von allem gemünz¬ + + + + + + + Erzherzogin Maria Anna, als Aebtißin des Stifts= ten und ungemünzten Gold und Silber zu überge¬ + + + + + + + ordens, des von Ihro Majestät der verwittweten ben, welches von dem Jahre 1748 bis 1766, jähr¬ + + + + + + + Käyserin, zu Prag in Böhmen, errichteten Kay= lich aus unsern nordamerikanischen Colonien, wie + + + + + + + serl. Königl. Frauenstifts, ernannt, und war deswe= auch aus Jamaica und andern englischen Inseln in + + + + + + + gen Feyerlichkeit bey Hofe. Der Feldmarschall Westindien, in besagte Bank gebracht worden, samt + + + + + + + der Quantität, die von jeder Colonie eingegangen, + + + + + + + und den Namen der Schiffe, worauf solches einge¬ + + + + + + + Die neuesten spanische Briefe reden von starken führet worden. An selbigem Tage ward den Lords + + + + + + + Rekrutirungen; die Truppen würden auf preußischen von dem Zollcomptoir eine Rechnung von dem Wer¬ + + + + + + + Fuß exercirt, und viele fremde Officier in Dienste the der Waaren, Güter, Manufacturen und Pro¬ + + + + + + + genommen. Nachrichten aus Engelland zufolge, ducten von Großbritannien, wie auch von den aus¬ + + + + + + + werden zu Portsmuth 7 Kriegsschiffe, und zu Ply= ländischen, welche seit dem 25sten December 1739 + + + + + + + muth 9 Schiffe von der Linie und eben so viele Fre= bis den 25sten December 1765 aus diesem Reiche + + + + + + + nach den englischen Colonien in Amerika verführet + + + + + + + worden sind, übergeben. + + + + + + + Zu besserer Einsicht in das, was bey den fortdau¬ + + + + + + + Commißion über 200 Stück 4 bis 9pfündige Cano= renden Parlamentsseßionen in Rücksicht auf die Ame¬ + + + + + + + rikanischen Demelees bereits gesprochen worden, oder + + + + + + + zum Dienste der Corsen gebraucht werden sollen, noch vorkommen dürfte, ist folgendes voraus zu + + + + + + + schicken unumgänglich nöthig: Kaum war den An= + + + + + + + welche von den bewafneten Schiffen Sr. Majestät hängern des alten Ministerii die vermuthliche Ent¬ + + + + + + + schliessung der neuen Ministers, die Stempelacte in + + + + + + + und Irrland gemacht worden, über 70000 Pf. St. den Amerikanischen Landen entweder abzuändern, + + + + + + + auf der Insel Man ist seit kurzen eine Cattundrucke, oder gar aufzuheben, zu Gehör gekommen, so wur¬ + + + + + + + den sie nicht nur allein gegen dieselbe entsetzlich auf¬ + + + + + + + schen Küste so nöthige Waare 10 Procent wohlfeiler, gebracht, sondern sie erklärten so fort öffentlich, daß + + + + + + + dergleichen Einwilligung in die Vorstellungen der + + + + + + + Colonisten zugleich die Vorrechte der Krone und die + + + + + + + dof über das Betragen der Franzosen zu Cap Fran= Autoritat des Großbrittannischen Parlaments in Ge¬ + + + + + + + fahr setzen würde. Unter andern Beschwerden, die + + + + + + + America vernimmt man, daß die Ursachen, warum sie gegen die Amerikaner anführten, beschuldigten sie + + + + + + + diese Völker, daß sie seit vielen Jahren her in den + + + + + + + Hafen Europens, zum Nachtheil Engellands, Han¬ + + + + + + + del getrieben, hingegen in ihre eigene Häfen immer¬ + + + + + + + Stenste der dortigen Mißvergnügten beladen gewe= fort fremde mit solchen Waaren und Manufakturen + + + + + + + en, und die Engelländer dadurch die Mißvergnüg= befrachtete Schiffe, die sie einzig und allein aus En¬ + + + + + + + en in ihrem Aufstande gegen den Gouverneur, Gra= gelland ziehen sollen, eingelassen hätten, wobey sie¬ + + + + + + + en von Estaing unterstützet haben. Indessen melden den daher für das Königreich erlittenen Verlust auf + + + + + + + 600000 Pfund Sterlings jährlich anschlugen. Sie + + + + + + + destens von dem Ritter de Rohan in der Qualität entrüsteten sich gegen dieses Betragen der Amerika¬ + + + + + + + to Generalgouverneur der französischen Eylande in ner mit desto mehrerm Grunde, weil wir ihnen Prä¬ + + + + + + + nertra abgelöset werden solle. Der Könighat dem mien auf ihre Producten setzen, und die Freyheit von + + + + + + + deestern O. Haraz, Sohn des Lords Tyrawley, den Abgaben auf verschiedenen Handlungspunkten + + + + + + + einge= + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-15-062.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-15-062.xml new file mode 100644 index 0000000..d151f0f --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-15-062.xml @@ -0,0 +1,715 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_10:56 + 2024-07-29T10:33:25.518+02:00 + 2024-07-29T10:56:58.062+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + eingestehen, da wir unter der Schuldenlast von 140 + + + + + + + Millionen gedruckt liegen, und jährlich 10 Millionen + + + + + + + von Auflagen entrichten; die Amerikaner aber eine + + + + + + + Stempelauflage und einige andere Abgaben von Zu= chin, als auch nachhero Sr. Kayserl. Hoheit, dem + + + + + + + ckersyrup zu zahlen ausschlagen, die doch zum höch- Großfürsten, den ersten Band ihrer gesammleten + + + + + + + sten nicht mehr als 80000 Pfund jährlich beybrin= + + + + + + + gen würden; diese Einkünfte auch bloß zur Verthei¬ + + + + + + + digung und Aufrechthaltung derjenigen, welche solche sellschaft zur Aufmunterung des Ackerbaues und der + + + + + + + abzutragen sich verweigerten, verwendet werden sol¬ + + + + + + + len. Wegen der nahen Hemmung der Kornausfüh¬ + + + + + + + rung, ist hier itzo diese Ausführung stärker als jemals. + + + + + + + Man rechnet, daß in ganz kurzer Zeit auf 8000 Quar= + + + + + + + ters Waitzen für auswärtige Rechnung sind aufge¬ + + + + + + + kauft worden, die auch schon meisten Theils abgegan¬ + + + + + + + gen, oder doch eingeschiffet sind. Bey Gelegenheit + + + + + + + dessen, was gegenwärtig im Parlemente, des Korns + + + + + + + wegen, verhandelt wird, siehet man folgende Berech + + + + + + + nung: Es giebt in Engelland ungefehr. 5000000 + + + + + + + Acker angebaueter Ländereyen, welche jährlich 14 + + + + + + + Millionen Quarters allerley Korns eintragen, wovon + + + + + + + bloß die Hälfte in Waitzen besteht, 7000000 Quart. + + + + + + + Davon werden jährl. im Lande verzeh. 5500000 — + + + + + + + Also können wir jährlich ausführen 1500000 Quart. + + + + + + + In London werden jede Woche ungefehr 14000 Sä¬ + + + + + + + cke Mehl, und 6 bis 7000 Quarters Haber ver¬ + + + + + + + braucht. Der neue Rußische Minister an unserm + + + + + + + Hofe Hr. Moußin Puschkin, welcher bisher als Re¬ + + + + + + + sident in Hamburg gestanden, wird mit dem ehsten + + + + + + + hier erwartet. + + + + + + + Neapolis, den 13: Jan. + + + + + + + Der Vesuvius fährt noch beständig fort, Feuer + + + + + + + auszuwerfen, und dadurch die ganze umliegende Ge= ten haben. Von den Talenten seines Nachfolgers + + + + + + + gend in Furcht und Schrecken zu erhalten. + + + + + + + Petersburg, den 6. Jan. + + + + + + + Den 3ten dieses hielte die hiesige Academie der + + + + + + + schönen Künste ihre alle 4 Monat gewöhnliche Ver¬ + + + + + + + sammlung. Se. Kayserl. Hoheit der Großfürst ge¬ + + + + + + + ruheten als Amateur Honoraire dieser Versamm¬ + + + + + + + lung mit beyzuwohnen. Die von den Eleven ge¬ + + + + + + + machte Zeichnungen wurden hierauf geprüfet, und + + + + + + + verschiedenen davon silberne Medaillen zuerkannt. + + + + + + + Ihro Kayserl. Maj. haben zugleich allergnädigst ge¬ + + + + + + + ruhet, die ohngefehr vor einem halben Jahre zur + + + + + + + Aufnahme des Ackerbaues, und der Landwirthschaft + + + + + + + in Rußland gestiftete Societät in höchst Dero Schutz + + + + + + + zu nehmen, die vorgelegten Statuten zu bestätigen, + + + + + + + und solche zu Erreichung ihrer gemeinnützigen Ab¬ + + + + + + + sichten, mit einer ansehnlichen Summe Geldes zu + + + + + + + beschenken. Den 3ten dieses hatten die Glieder Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montagt + + + + + + + derselben das Glück unter Anführung ihres auf das + + + + + + + gegenwärtige Januar=Tertial neuerwählten Präsi¬ + + + + + + + + + + + + + denten, Sr. Erlaucht, des Hrn. General=Feldzeug¬ + + + + + + + meisters und Ritters, Grafen von Orlow, sowohl + + + + + + + Ihro Kayserl. Maj. unserer allergnädigsten Monar¬ + + + + + + + Schriften für das September=Tertial unter dem Ti= + + + + + + + tel: Ausarbeitungen der freyen Oeconomischen Ge= + + + + + + + Landwirthschaft in Rußland, allerunterthänigst zu + + + + + + + überreichen. Ihro Kayserl. Maj. und Sr. Kay¬ + + + + + + + serl. Hoheit geruheten die erste Probe des patrioti¬ + + + + + + + schen Eifers der Gesellschaft nicht nur sehr gnädig an¬ + + + + + + + zunehmen, sondern auch alle Mitglieder zum Hand¬ + + + + + + + kuß zu lassen. + + + + + + + Mantua, vom 16. Jan. + + + + + + + Das Leichenbegängniß des alten Prätendenten soll + + + + + + + der Päbstlichen Kammer reichlich 20000 Scudi + + + + + + + gekostet haben. + + + + + + + Mitau, vom 30. Jan. + + + + + + + Man will wissen, daß des Herrn Erbherzogs von + + + + + + + Curland, Frau Gemahlin Hochfürstl. Durchlauchten, + + + + + + + in gesegneten Leibesumständen sich befinden. Bey + + + + + + + Hofe ist die seit 6 Wochen über das Absterben der + + + + + + + Frau Marggräfin von Schwedt, Königl. Hoheit, ge¬ + + + + + + + tragene Trauer nunmehro wieder abgelegt worden. + + + + + + + Constantinopel, den 14. Dec. + + + + + + + Die Unruhen in Georgien sind noch nicht ge¬ + + + + + + + dämpft. Der daselbst das Commando gehabte Aga + + + + + + + oder General ist zurück beruffen worden, und dürfte + + + + + + + vermuthlich eine schwere Verantwortung zu gewar¬ + + + + + + + verspricht man sich ungemein gute Folgen. Die + + + + + + + Türkische Armee in Georgien soll mit 15000 Mann + + + + + + + verstärket werden. Zu Abholung des neuen Preus¬ + + + + + + + sischen Ministers Hr. Major von Zegelin, von der + + + + + + + Pohlnischen Gränze ist bereits von der Pforte ein + + + + + + + Commißarius ernannt worden. + + + + + + + + + + + + + Wechsel-Cours & Species d. 20. Febr. 1766. + + + + + + + 71 Tage 307½gr. + + + + + + + Amsterdam 41 Tage 309 gr. + + + + + + + 6 W. 130½ gr. + + + + + + + Hamburg 3 W. 131 gr. + + + + + + + Berlin + + + + + + + Dantzig 26½/ pr. Cto. + + + + + + + Ducaten neue 9 fl. 5 gr. + + + + + + + Alberts Taler 133 ½/ gr. + + + + + + + Alt Polnisch Geld 134 pr. Cto- + + + + + + + Rubel 116 gr. + + + + + + + und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-16-063.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-16-063.xml new file mode 100644 index 0000000..7dfab0d --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-16-063.xml @@ -0,0 +1,337 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_11:15 + 2024-07-29T11:02:04.109+02:00 + 2024-07-29T11:15:22.927+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + 16tes Stück. Montag, den 24. Februar 1766. + + + + + + + + + + + + + Kleinigkeiten. Berlin bey George Ludewig Win= Man lese anstätt der ersten Zeile: + + + + + + + r. 1765. + + + + + + + Herrn Leßings einfallen solten, dem es geglückt + + + + + + + in seinen Kleinigkeiten ein großes Genie zu zeigen + + + + + + + das sich auch nach der Zeit in mehr als einem + + + + + + + Felde verewiget hat. Der Tittel also ist nicht Ori= + + + + + + + ihm noch weit bedaurungswürdiger aus. Kein Ein¬ + + + + + + + fall auch nicht einen man lese von pagina 1 bis pag. + + + + + + + 64. Mit pag. 7 bitte ich es nicht so genau zu neh= + + + + + + + vor, die, wenn nicht die Eigenliebe ein so herrschen¬ + + + + + + + zu der Geburt erstickt hatte: + + + + + + + Stat. + + + + + + + D Stax du machst ein großes Wesen + + + + + + + Von deinem Witz und deiner Poeste, + + + + + + + Du rühmest dich nur gar zu früh + + + + + + + Ich kenne keinen der dich liest + + + + + + + Du mußt im Gleim und Leßing lesen + + + + + + + Dann siehst du ob du witzig bist. + + + + + + + + + + + + + Star du machst ein kleines Wesen + + + + + + + Es werden wenige von unsern Lesern seyn, wel¬ so wird man aus Liebe zur Wahrheit, die auch nackt + + + + + + + chen nicht bey diesem Titel die Kleinigkeiten des gefällt, vergessen daß in diesen 6 Reihen kein Ein¬ + + + + + + + fall ist. Kurz es scheinet dies die Verfasserin — ja + + + + + + + was ich sagen wolte, ich sahe so starr auf die erste + + + + + + + Kleinigkeit welche an die Sapho überschrieben ist, + + + + + + + daß mir die liebe Madame Karschin einfiel. Der + + + + + + + ginal und was den Inhalt anbetrift; so sieht es mit Himmel wolle es nicht daß sie diese Kleinigkeiten ge¬ + + + + + + + schrieben hätte. Nein und wenn es auch nur aus + + + + + + + Galanterie seyn solte, die wir dem schönen Geschlecht + + + + + + + schuldig sind; so ersuche ich alle meine Leser das + + + + + + + men, denn es kommt hier wenigstens eine Wahrheit Wort, Verfasserin, als einen Schreibfehler anzu¬ + + + + + + + sehen, und dafür zu lesen was man will. Damit + + + + + + + des Laster in der Dichterwelt wäre, diejes Bändchen wir indessen beweisen was wir zum Nachtheile die¬ + + + + + + + ses Schatzkästleins anführen, so nehmen wir uns die + + + + + + + Freiheit über die 22te Seite meliorem compositio¬ + + + + + + + nem aus Leßings Kleinigkeiten herzusetzen: + + + + + + + Pilard. Seite 22. + + + + + + + Melior Compositio. + + + + + + + Zankst du schon wieder? Sprach Hans Lan + + + + + + + Zu seiner lieben Ehefrau. + + + + + + + Versofner, unverschämter Mann¬¬ + + + + + + + Gedub, mein Kind, ich ties mich an s . + + + + + + + a + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-16-064.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-16-064.xml new file mode 100644 index 0000000..d24dd2d --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-16-064.xml @@ -0,0 +1,645 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_11:15 + 2024-07-29T11:02:04.222+02:00 + 2024-07-29T11:15:23.362+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + "Wo nun schon wieder hin? "Zu Weine. + + + + + + + Zank du alleine. + + + + + + + "Du gehst? -= Verdammtes Kaffeehaus! + + + + + + + "Ja: blieb er nur die Nacht nicht aus¬ + + + + + + + "Gott! ich soll verlassen seyn? + + + + + + + "Wer pocht?==Herr Nachbar?== nur herein + + + + + + + "Mein böser Teufel ist zu Weine: + + + + + + + "Wir sind alleine. + + + + + + + Hieraus wird es offenbar erhellen, daß man diesen + + + + + + + Kleinigkeiten ein Motto aus dem Hagedorn zu setzen + + + + + + + alles Recht in Händen hat: + + + + + + + Den jetzt an Lieder reichen Zeiten + + + + + + + Empfehl ich diese Kleinigkeiten + + + + + + + Sie wollen nicht unsterblich seyn. + + + + + + + Sie wollens nicht, sie können es nicht. + + + + + + + Kosten in den Kanterschen Buchhandlungen 24 gr. + + + + + + + Leipzig und Danzig, 1765. + + + + + + + Der Schüler der Natur. Aus dem Französischen + + + + + + + übersetzt. + + + + + + + Meare + + + + + + + de coelo ad terram de terra ad fidera cocli. + + + + + + + LuCRET. + + + + + + + "Weil wir durchaus Bücher haben müssen, so ist + + + + + + + eines vorhanden, welches nach meinem Sinne die + + + + + + + Zeit seine Bibliothek ganz allein ausmachen, und es + + + + + + + wird stets einen angesehnen Platz darinnen behalten. + + + + + + + Es wird der Text seyn, welchem alle unsre Unterre + + + + + + + Auslegung und Erläuterung dienen werden. Es + + + + + + + wird bey unserm Fortgange zum Stande der Ur¬ + + + + + + + theilskraft zum Beweise dienen, und so lange unser + + + + + + + Geschmack nicht wird verderbt seyn, wird uns das + + + + + + + Lesen desselben allezeit gefallen. Welches ist denn + + + + + + + dieses wundersame Buch? Jst es Aristoteles? Jst + + + + + + + es Pinius? Jst es Buffon? Nein; es ist Ro= + + + + + + + binson Crusoe? + + + + + + + Diese Stelle aus dem 3ten Buch des Aemils hat + + + + + + + nach dem Vorbericht, den Verfasser bewogen seinen + + + + + + + + + + + + + Schüler der Natur bekannt zu machen. Diejenige, + + + + + + + die verstehen was es für Mühe kostet sich zu der + + + + + + + wahren Simplicität herabzulassen, und die Eindrü= + + + + + + + cke der Natur auf ein ganz neues Herz zu beschrei + + + + + + + ben, werden über die Stärke dieses Buch, das 421 + + + + + + + Seiten in 8vo hat, erschrecken. + + + + + + + Geßner, dieser + + + + + + + glückliche Mahler der schönen Natur, hat sie nur an + + + + + + + sehr wenigen Stellen über den ersten Wirkungen auf + + + + + + + die menschliche Seele ertappt — In den Jahren + + + + + + + wenn wir die erste Empfindungen haben, wissen wir + + + + + + + sie nicht recht auszudrücken, wir hupfen über sie + + + + + + + weg, einige Jahre drauf erinnern wir uns dersel¬ + + + + + + + ben, aber nicht mehr deutlich genug, und wagen wir + + + + + + + es deutlich über solche Materie zu reden, so merkt + + + + + + + der Zuhörer uns leicht ab, wie viel die reine Em¬ + + + + + + + pfindung durch die Erfahrungen, und was wir theo¬ + + + + + + + retisch gelernt haben, gelitten hat. + + + + + + + Unsern Schüler der Natur hat das beynah allge¬ + + + + + + + meine Schicksal getroffen, er erfindt und raisonnirt + + + + + + + immer wie ein Franzose, und der Leser wird fast + + + + + + + überall sagen: Er hat entweder alles in der Studir= + + + + + + + stube erdichtet, oder sein Gedächtniß ist ihm sehr un¬ + + + + + + + getreu gewesen. Die meisten Erfindungen dieses + + + + + + + bis ins 15te Jahr in einem Kefigt erzognen, und + + + + + + + nachher auf eine Jnsel ausgesetzten Menschen schme= + + + + + + + cken nach Witz, manche Auftritte möchten gar der + + + + + + + Natur entgegen seyn, wenn man sie auch bloß nach + + + + + + + der Geschichte des Robinsonschen Freytags prüfen + + + + + + + wolte. Zweydrittheile des Werks sind blos roman¬ + + + + + + + haft, der Verfasser bringt in selbigen Akteurs aus + + + + + + + allen Nationen an, um seine Moralen einkleiden zu + + + + + + + können. Die Cpisode des Baron Dorville wird + + + + + + + nach unserm Erachten die Leser am besten unterhal¬ + + + + + + + ten, weil die eingestreute Lehren durch ihren bekann¬ + + + + + + + glücklichste Abhandlung von einer natürlichen Erzie= ten Werth die Leser intereßiren. Der Anhang von + + + + + + + hung an die Hand giebt. Dies Buch wird das er= der Geschichte des Ackerbaus, Mathematik, Klei¬ + + + + + + + ste seyn das mein Aemil lesen wird; es wird lange dung rc. hätte füglich wegbleiben können. Den Be¬ + + + + + + + schluß machen einige Satze über die Erziehung nach + + + + + + + Rousseau. An wenigen Orten entdeckt man etwas + + + + + + + Naivität, an sehr vielen aber Spuren von einer + + + + + + + dungen von den naturlichen Wissenschaften nur zur Philosophirsucht, die ein Wilder niemals auf solche + + + + + + + Art ausüben wird und kann. + + + + + + + Dieser Fehler ohngeachtet wird dieses Werk al + + + + + + + len gefallen, die bisweilen den Untersucher und Ken¬ + + + + + + + ner affektiren, die die gewöhnliche Robinsons zu + + + + + + + schlecht halten, die wahre Naivität nicht verstehen, + + + + + + + und sich beym Lesen von schweren Arbeiten ausruhen + + + + + + + wollen. Rousseau aber möchte es wohl nie dem Ro¬ + + + + + + + binson an die Seite zu setzen erlauben. + + + + + + + Kostet in den Kanterschen Buchhandlungen 1 fl. 15 gr. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-16-065.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-16-065.xml new file mode 100644 index 0000000..7b43438 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-16-065.xml @@ -0,0 +1,624 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_11:15 + 2024-07-29T11:02:04.327+02:00 + 2024-07-29T11:15:23.657+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + Berlin, den 18. Febr. + + + + + + + Am Sonntage haben Se. Königl. Hoheit. der + + + + + + + nachdem Sie zuvor den Königl. Hofprediger, Herrn + + + + + + + Noltenius, hatten predigen gehört, empfangen. + + + + + + + Die Königl. generalprivilegerte Schuchische Ge¬ + + + + + + + sellschaft deutscher Schauspieler ist aus Königsber, + + + + + + + in Preussen hier angekommen. Wie man aus Glo= + + + + + + + gau vernimmt, so sind daselbst den 8ten dieses Se. + + + + + + + Excellenz, Herr Carl Albrecht, Graf von Reder, + + + + + + + nigl. Majestät in Preussen würklicher geheimder + + + + + + + Ctats= und Kriegesminister, Ritter des schwarzen Ad¬ + + + + + + + rung und Oberconsistorio, wie auch Pupillencollegio + + + + + + + Halle, den 11. Febr. + + + + + + + Aus Warschau meldet man, daß der Chursäch + + + + + + + liche geheime Rath, Baron von Gartenberg 8 + + + + + + + diren geruhet. + + + + + + + Wien, den 29. Jan. + + + + + + + Aus Coppenhagen wil man uns versichern, daß der + + + + + + + daß Se. jetzt regierende Majestät denselben gleich- Frau ist an den Wunden sogleich gestorben. + + + + + + + als bestätiget hätten. Die Vermählung des schwe= + + + + + + + verden. + + + + + + + Hannover, vom 7. Febr. + + + + + + + Dieser Tage ist hier ein sardinischer Officier an + + + + + + + erommen, welcher im Hollsteinschen eine Anzahl + + + + + + + nemontpferde aufkaufen soll. Die Münstersche Ca¬ + + + + + + + dallerie soll gleichfals beritten gemacht werden. Zu + + + + + + + Herrenhausen hat sich vor einigen Tagen eine Was= + + + + + + + ches in sich zu haben scheinet. + + + + + + + Hamburg. vom 11. Febr. + + + + + + + Dem sicheren Vernehmen nach soll zu Torgau in + + + + + + + durch die unsrigen noch mehr verfallen werden, wel¬ + + + + + + + de ohnehin schlechten Abgang haben. Diejenigen + + + + + + + Schaden verkauft. + + + + + + + + + + + + + Donaustrom, vom 30. Jan. + + + + + + + Zu Wien ist den 5ten dieses, des Mittags, der + + + + + + + Prinz Heinrich, den Gottesdienst in der Domkirche Kaiserl Königl. Hofkriegsrathspräsident und Feld¬ + + + + + + + abgewartet, und daselbst die heilige Communion, marschall, Leopold des heiligen Römischen Reichs + + + + + + + Graf und Herr von und zu Daun, an seiner Krank= + + + + + + + heit gestorben. + + + + + + + Paris, den 2. Febr. + + + + + + + Von Carpentras in der Grafschaft Avignon, mel¬ + + + + + + + det man uns folgende ganz seltsame und traurige Ge¬ + + + + + + + schichte. Ein Particulair dasiger Stadt verheyrathe= + + + + + + + te seine Tochter, die Feyerlichkeit wurde in seinem + + + + + + + greiherr zu Krapitz= und Herr zu Berg, Sr. Kö= Hause vollzogen, und nach deren Endigung das neue + + + + + + + Ehepaar in dero Zimmer begleitet. Den folgenden + + + + + + + Morgen erwartete man dieselbe bis nach 11 Uhr, + + + + + + + terordens und Oberpräsident bey der Oberamtsregie= ohne das mindeste Geräusche in dem Zimmer zu be¬ + + + + + + + merken, man ward endlich unruhig und klopfte an + + + + + + + ein ö8sten Jahre Dero ruhmvollen Alters verstor= der Thür an, worauf mit halbverstorbener Stimme + + + + + + + geantwortet wurde, es sollte sich niemand wagen, in + + + + + + + das Zimmer hinein zu treten, dieses erweckte nur ei¬ + + + + + + + ne größere Begierde, zu vernehmen, was vorgefal¬ + + + + + + + len, man stellte derohalben eine Leiter an, und sahe + + + + + + + Millionen Silbermünze und eine Million Kupfer= durch das Fenster mit äußerster Bestürzung, die Frau + + + + + + + munze für das Königreich Pohlen zu schlagen über- auf dem Boden in ihrem Blut ausgestreckt liegen, + + + + + + + nommen. Se. Königl. Majest. haben den 27ten die von dem Manne auf eine erbärmliche Weise mit + + + + + + + Jan. in höchsteigener Person die Münze zu besu= den Zähnen zerrissen wurde. Alles, was im Hause + + + + + + + chen, und die ganze Einrichtung gnädigst zu appro= war, lief auf diese Nachricht herbey und der Bedien¬ + + + + + + + te desselben sagte aus, wie er sich erinnere, daß sein + + + + + + + Herr ehemals von einem wütenden Hunde gebissen + + + + + + + worden. So bald man dieses hörete, so ward eine + + + + + + + öchstselige König wenig Tage vor seinem Ableben bewafnete Person in das Zimmer geschickt, denselben + + + + + + + den Subsidientractat mit Frankreich erneuert, und todt zu schiessen; welches auch alsobald erfolget. Die + + + + + + + Der regierende Fürst von Löwenstein=Wertheim ist + + + + + + + dischen Kronprinzen mit Sr. Majestät ältsten Prin= von der hiesigen Königl. Akademie der Wissenschaf¬ + + + + + + + deßin Schwester, soll mit dem nächsten vollzogen ten zu ihrem Ehren=Mitglied ausgenommen worden. + + + + + + + Dieser Fürst hat der Akademie eine Abhandlung + + + + + + + von den verschiedenen Eigenschaften des Meers, + + + + + + + und von der Nothwendigkeit, die Versuche, welche + + + + + + + zur Erkenntniß dieser verschiedenen Eigenschaften + + + + + + + fuhren können, oft zu wiederholen," eingeschickt. + + + + + + + London, den 31. Jan. + + + + + + + Seit dem 28sten, da ein Courier von unserm Am= + + + + + + + eequelle hervorgethan, deren Wasser viel Minerali= bassadeur zu Wien, Vicomte von Stormond, eintraf, + + + + + + + wird hier für eine ausser allen Zweifel gesetzte Sache + + + + + + + gehalten, daß zwischen den beyden Höfen wichtige + + + + + + + Verbindungen in Unterhandlung sind, welchen jedoch + + + + + + + Sachsen eine Zuckersiederey angelegt werden, wo- auch andere Höfe in Deutschland und in Norden, + + + + + + + sollen beytreten können. Se. Durchlaucht, der Erb¬ + + + + + + + prinz von Braunschweig, sind am 27sten wieder im + + + + + + + des Geldes entrathen können, haben ihren Zucker Parlementhause gewesen, welches voller war, als seit + + + + + + + sas der Braunschweiger Messe, in Hofnung beßrer manchen Jahren. Es heißt, das Verbot wegen Aus¬ + + + + + + + senten, stehen lassen, andere haben ihn mit 10 p. C. führung des Korns werde nächstkünftigen Montag + + + + + + + angehen, und bis zu Michaelis währen. Der Preis + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-16-066.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-16-066.xml new file mode 100644 index 0000000..649208d --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-16-066.xml @@ -0,0 +1,624 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_11:15 + 2024-07-29T11:02:04.439+02:00 + 2024-07-29T11:15:23.835+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + des Korns fällt indessen täglich. Bey dem letzt zu + + + + + + + Edenburg gewesenen Tumult, hat der Pöbel einen + + + + + + + reichen dortigen Kornhändler im Bildniß an einen Tagen von dem bisherigen Eigenthümer besagten + + + + + + + Galgen gehangen. Am Sonnabend sind bey Hofe Pallais dem Fürsten Ordinaten von Kleck, einige + + + + + + + wichtige Depeschen von dem Gouverneur von Gre¬ + + + + + + + nados, Hrn. James Melville, eingekommen; und nen deshalb expreß anhero gesandten Plenipotenten + + + + + + + es will verlauten, daß daselbst Unruhen vorgefallen + + + + + + + wären, von deren eigentlichen Beschaffenheit jedoch König für das neue Cadetten=Corps, und am Sonn¬ + + + + + + + noch nichts zu erfahren ist. Einige der jüngsten + + + + + + + Nachrichten aus Ost=Florida machen uns von dem Maj. abgetretenen so genannten Kussenischen Pal= + + + + + + + dortigen Lande einen sehr vortheilhaften Begrif. lais, einen prächtigen Ball für mehr als 3000 Mas + + + + + + + Das Etablissement des Hrn. Dennis Rolle, Esqu. quen gegeben. Die einiger Zeit sich hier aufhaltend + + + + + + + welches auf einer Höhe am St. John Fluß angelegt Ablegati des Curländschen Adels, haben eine neulich + + + + + + + worden, ist bereits in dem schönsten Flor. Es ist + + + + + + + in demselben die reichste Erndte von Reiß, Korn, + + + + + + + Coton, Melonen, Cucumbern und allerley Garten- chet, worinnen dieselbe sich erkläret, daß ob schon sie + + + + + + + früchten gewesen. Mit den benachbarten Indianern + + + + + + + hat Hr. Rolle eine recht gute Freundschaft gestiftet, ten bereits versammleten, dennoch dieselben einge + + + + + + + vermöge welcher er in völliger Sicherheit lebt, und + + + + + + + eine Menge Hornvieh, Schaafe, Schweine und al= nigl. Majestät Genehmhaltung deshalb erfolgen + + + + + + + lerley Federvieh unterhält. Der Fluß hat einen Ue= dürfte. Die Kron=Schatz=Commißion hat vori + + + + + + + berfluß an Fischen; und die Wälder sind mit eßbaren + + + + + + + wilden Thimep und Vögeln reichlich versehen. Es erstere die Exactornie des gewöhnlichen Viertheil¬ + + + + + + + giebt daselbst schöne Orange=Wälder, über dieses aus denen Revenüen derer Königl. Güther, das an + + + + + + + Weintrauben, Honig und andere trefliche Producten + + + + + + + in Menge. An alle Königl. Bauwerfte sind in die + + + + + + + sen Tagen die Befehle abgefertiget worden, einige + + + + + + + daselbst im Baue liegende Schaluppen, so bald als + + + + + + + thunlich, fertig zu schaffen, und jede mit 70 Mann zu + + + + + + + besetzen. So viel man hört, sollen diese Schaluppen + + + + + + + zu unsrer Flotte nach der Afrikanischen Küste geschtckt + + + + + + + werden. Einiges vornehmes Frauenzimmer soll ei¬ + + + + + + + ne Subscription eröfnet haben, um zu Marybone ein + + + + + + + Hospital für arme Krüppel aufrichten zu lassen. Itzo + + + + + + + läßt sich wohl nicht mehr davon zweifeln, daß der + + + + + + + berühmte Herr Joh. Jac. Rousseau wirklich bey uns + + + + + + + sey. Als er vorigen Donnerstag in Drury Lane der + + + + + + + Aufführung des Stückes: Sara und Lethe, beyge; im Kneiphof. Herr Wolters und Gerdens, Kauf + + + + + + + wohnet gehabt, hat er unserm Englischen Roscio fol= + + + + + + + gendes Compliment gemacht: "Mein Herr, Sie ha¬ + + + + + + + „ben es dahin zu bringen gewußt, daß ich bey Ihrer + + + + + + + "Tragödie habe weinen, und bey Ihrer Comödie mern. Herr Freeser und Berens, Kaufleute, kom + + + + + + + "lachen müssen; ob ich gleich von Ihrer Sprache + + + + + + + "kein Wort verstanden." Nach unsern Briefen von + + + + + + + Cadix, haben daselbst einige Spitzbuben die Firma sier und Gaily, Kaufleute aus London, komme + + + + + + + von verschiedenen dortigen grossen Kaufmannshäu + + + + + + + sern nachgemacht, und in deren Namen falsche Wech¬ + + + + + + + sel auf verschiedene Bankiers zu Amsterdam rc. an + + + + + + + die Ordre von Pallet und Co, gezogen. + + + + + + + Warschau, den 13. Febr. + + + + + + + Dem Fürsten und Canzler von Litthauen Czarto= + + + + + + + risky, ist statt einer verlangten Prorogation des + + + + + + + + + + + + + Miethe=Contracts, vermöge dessen er das fürsti= + + + + + + + Radziwillsche Pallais bishero inne gehabt, diesel + + + + + + + völlige Ceßion desselben auf einige Zeiten durch ei + + + + + + + überbracht worden. Am vorigen Dienstage hat der + + + + + + + tage der Fürst Sulkowsky, in dem neulich an Sr. + + + + + + + von denen versammleten Curischen Ständen aus + + + + + + + Mitau überkommene Declaration dem Hofe überrei + + + + + + + sich um die gewöhnliche Berathschlagungen zu hal + + + + + + + stellet, und nichts vornehmen würden, bis Sr. Kö¬ + + + + + + + ge Woche zwey Universals publiciren lassen, davon + + + + + + + dere aber die prompte Eintreibung des neulich einge + + + + + + + führten Jüdischen Kopfgeldes betrift. + + + + + + + Königsberg, den 24. Febr. + + + + + + + Der von Sr. Maj. dem Könige, zum Comman + + + + + + + danten der hiesigen Veste Fridrichsburg ernannte Hr + + + + + + + Major von Zilsdorf, ist bereits gestern allhie einge + + + + + + + troffen. + + + + + + + Einpaßirte Fremde. + + + + + + + vom 15ten bis zum 21sten Febr. + + + + + + + Herr Stender und Simpson, Kaufleute, kommen + + + + + + + von Danzig, gehen nach Memel, log. bey Remu¬ + + + + + + + leute, kommen von Danzig, log. bey Remus in + + + + + + + Kneiphof. Herr Rittmeister von Janitz, ist auße + + + + + + + Diensten, kommt von Stallupohnen, geht nach Pom + + + + + + + men aus Amsterdam, log. bey Mattuschke in der + + + + + + + cent Straße, gehen nach Petersburg. Herr Dem + + + + + + + von Danzig, gehen nach Petersburg, log. bey R + + + + + + + mus im Kneiphof. Hr. Commercienrath Siebang + + + + + + + kommt von Stolpe, log. bey Guttowsky in der Vol + + + + + + + stadt. + + + + + + + Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montag + + + + + + + und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in den + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-17-067.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-17-067.xml new file mode 100644 index 0000000..44eeb96 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-17-067.xml @@ -0,0 +1,372 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_11:21 + 2024-07-29T11:03:33.156+02:00 + 2024-07-29T11:21:22.256+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + den 28. Februar 1766. + + + + + + + 17tes Stück. Freitag, + + + + + + + + + + + + + Halle. + + + + + + + Kritische Briefe, die schönen Wissenschaften be¬ + + + + + + + reffend, von J. F. Kinderling, der Weltw + + + + + + + Nag. Bey J. J. Kurt. 1765. + + + + + + + Die Kunst, sagt man, steigt immer höher, und + + + + + + + so möchte es auch mit der Kritik gegangen seyn. Alle + + + + + + + Welt will Seide bauen, und in Frankreich hat man + + + + + + + gar Handschue aus Spinneweben gemacht. Alle + + + + + + + wenn sie nur zur Signatur ihrer Waare aufsetzen + + + + + + + konnen, wie die Gewürzhändler: supra feine Sorten + + + + + + + wie es wolle. Sehr wenige haben den Horaz be¬ + + + + + + + griffen: fungi vice cotis, indessen ist das Feld der + + + + + + + gesunden und bescheidenen Kritik eines der lehr¬ + + + + + + + reichsten, und die Deutschen würden in den schönen + + + + + + + wdenn die Fackel der Kritik nicht so manche Schriften + + + + + + + beleuchtet, und die gelehrte Durchstecherey alle Waa¬ + + + + + + + den zollfrey durch den Schlagbaum durchgehen las= + + + + + + + sen. Dieses würde Nachläßigkeit seyn, so wie un¬ + + + + + + + gerechte oder seichte Kritiker als harte Zöllner, und + + + + + + + die letzteren nach dem gewöhnlichen Zusatz als Sün= + + + + + + + + + + + + + Briefe, Beyträge u. s. f. indessen können wir mit + + + + + + + Wahrheit sagen, daß die Briefe des Herrn Mag. + + + + + + + Kinderlings einen rühmlichen Platz in diesem + + + + + + + Fache einnehmen, wenn sie auch nicht in der Zueig¬ + + + + + + + nungsschrift Schutzbriefe von Meiern und Mil¬ + + + + + + + lern, einem Paar verdienstvollen Lehrern Deutsch¬ + + + + + + + lands, hätten. Jedoch wir wollen sie durchlaufen, + + + + + + + und Kraft unsers tragenden Amtes wieder hin und + + + + + + + her, wo es nöthig ist, die Feile der Kritik darüber + + + + + + + Welt. möchte man zuweilen glauben, will kritisiren, gehen lassen, oder wo es recht ist, ehrenschuldigst ad¬ + + + + + + + stipuliren. Der erste bis dritte Brief widerlegt + + + + + + + Bützowische Gedanken vom Begrif der Dichtkunst, + + + + + + + von Gewürzen, Zucker und dergleichen, es sey nun der chimärische Grundsätze in der Poesie verbannen + + + + + + + will, aber einen neuen Grundsatz aushecket, der auf + + + + + + + bloßen Eigendünkel beruhet und nichts neues sagt. — + + + + + + + Schon Racine der jüngere hat den Hauptbegrif + + + + + + + der Poesie ins Rühren gesetzt, und wir geben dem + + + + + + + Wissenschaften gewiß nicht so weit gekommen seyn, Herrn K. Beyfall, daß die baumgartensche Er¬ + + + + + + + klärung eines Gedichtes immer die vorzüglichste + + + + + + + bleibt. Der vierte bis zum dreizehnten Brief ent¬ + + + + + + + hält einen einsichtsvollen und angenehmen Commentar + + + + + + + über des Herrn Rect. Lindners Anweisung zur + + + + + + + guten Schreibart. Er rühmet es als ein Buch, wel¬ + + + + + + + ches brauchbar und das beste für Anfänger wäre, das + + + + + + + der anzusehen wären. Wir haben genug kritische wir von der Beredsamkeit hätten, welches Geschmack, + + + + + + + Beur¬ + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-17-068.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-17-068.xml new file mode 100644 index 0000000..c5048f4 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-17-068.xml @@ -0,0 +1,708 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_11:21 + 2024-07-29T11:03:33.273+02:00 + 2024-07-29T11:21:22.546+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + Beurtheilung und Lecture entdeckte. Da es zu einer + + + + + + + Zeit (1755) erschienen, in der die guten kritischen + + + + + + + Schriften erst ihren Anfang nahmen, so findet Herr + + + + + + + K. darinnen den Grund, daß dieses lesenswerthe + + + + + + + Buch weniger bekannt worden, als die basedow¬ + + + + + + + sche Rhapsodie, und läßt sich daher über dasselbe + + + + + + + der Verfasser dieses Buches, der jetzt bey unsrer + + + + + + + Akademie lehret, und seine Anweisung kurz vor sei¬ Herrn K. wenn er sich vielleicht zu weitläuftig be + + + + + + + net, indem er selbst bey seinem Werk mit dem Opitz + + + + + + + erkennet: Ec quantum restat! und seine kritische Be= + + + + + + + Beurtheilung des Zeitpunkts, den Herrn K. auch in + + + + + + + Obacht genommen, worinn dies Buch geschrieben + + + + + + + wir wissen, zum Lesebuch gedienet, müssen wir + + + + + + + ihrem völligen Lichte und mit aller Feinheit aus¬ + + + + + + + gearbeitet erscheinen können, weil damals die guten + + + + + + + Schriften noch sparsamer, und die Kritik nicht so + + + + + + + gefeilt gewesen, als heut zu Tage. Hieher gehört + + + + + + + besonders die Lehre vom oratorischen Woh klang. + + + + + + + Denn obgleich es schon einen Baumgarten und + + + + + + + Meiern in der Aestthetik gab, so waren doch kein + + + + + + + Batteux, Schlegel, Ramler und Home, aus wel¬ + + + + + + + chem Herr K. geschöpft, noch nicht, und die Natur + + + + + + + wollen hiebey nur noch dieses hinzufügen, daß der + + + + + + + Herr Prof. L. durch diese Betrachtungen bewogen + + + + + + + selbst gewünschet, sein Lehrbuch bey einer zweiten + + + + + + + Auflage umzuschmelzen, und mit den Entdeckungen + + + + + + + und Producten neuerer Zeiten zu bereichern, wie er + + + + + + + denn deswegen in seinen Vorlesungen lieber eigene + + + + + + + Aufsätze zum Grunde legt, worinnen er sich über die + + + + + + + schönen Wissenschaften überhaupt mehr ausbreiten, + + + + + + + zugleich aber sich seiner Anweisung zur Beredsamkeit + + + + + + + insbesondere und der zahlreichen Beyspiele darinnen + + + + + + + beyläufig bedienen kann. Nach der Erndte von + + + + + + + Proben schöner Gedanken in seinem Autor giebt + + + + + + + Herr K. selbst einen Versuch einer ästhetischen Aus¬ + + + + + + + sicht in das Ganze in der Claßification derselben, + + + + + + + welche ziemlich genau und passend ist, ausser daß die + + + + + + + witzigen und sinnreichen Gedanken doch immer zu + + + + + + + coincidiren scheinen, und ihr Unterschied schwerer zu + + + + + + + bestimmen als zu empfinden seyn mag. Im 13ten + + + + + + + Brief finden wir Nachricht von des Viperanus, + + + + + + + eines Sicilianers, Poetik in Prose, welche, wie sei¬ + + + + + + + ne Werke seltener vorkommt, und doch verdient ei + + + + + + + nem Horaz und Vida an die Seite gesetzet zu wer¬ + + + + + + + den. Vielleicht hat die Prose gemacht, daß man + + + + + + + diese Anweisung nicht so sehr geachtet. Herr K. zer= zur Seite gesetzet zu werden. Er redet, wie ein + + + + + + + gliedert ihn mit vielem kritischem Verstande, und + + + + + + + + + + + + + schätzbaren Anmerkungen z. E. im 16ten Briefe von + + + + + + + den schlummernden Genies und dem Genie über + + + + + + + haupt. Es ist angenehm, wenn man Bücherkennt + + + + + + + niß verrathen will, solche auch aus veraltetern Schrift + + + + + + + stellern zu ziehen, in welchen man Bemerkungen + + + + + + + nicht sucht, womit neuere Kunstrichter sich oft viel + + + + + + + stückweise ein. Wir versichern den Herrn M. daß wissen, und welche unsre lieben Alten auch schon ein + + + + + + + gesehen. Zur Vergeltung dafür vergeben wir dem + + + + + + + nem Beruf nach Riga ausgegeben, sein Lob ableh= dem Viperanus aufhält. Er streuet desto lesens + + + + + + + werthere Gedanken bey Gelegenheit der Berührun¬ + + + + + + + gen von jenem Autor mit ein Z. B. über die Episo + + + + + + + leuchtungen mit Dank annimmt. Nach eben der den im 18ten Briefe, im 21ten von dem Anstande. + + + + + + + (decoro) Im 23ten Briefe liefert der Verf. eine + + + + + + + Eintheilung des Schönen nach den äusserlichen oder + + + + + + + worden, welches auf verschiedenen Akademien, wie innerlichen Sinnen, nach dem mehr natürlichen oder + + + + + + + willkührlichen. Sie scheinet uns in des P. Andr + + + + + + + ihm einräumen, daß manche Materien noch nicht in Versuch vom Schönen einzuschlagen, welches artige + + + + + + + Werkchen vielleicht von dem Modelauf anderer in + + + + + + + diesem Felde verdrängt worden. Das Lehrgedicht + + + + + + + und seine Episoden beurtheilt Herr K. im 24ten + + + + + + + Briefe sehr wohl und gründlich. Er dehnet das + + + + + + + Schäfergedicht überhaupt bis auf die Landekloge + + + + + + + aus, und zeigt sich selbst mit einem Schäferstückchen + + + + + + + welches aber zu viel Nachahmung von Gellerts + + + + + + + Damöt in sich hält. Die Betrachtung über die + + + + + + + Kunst der Dichter, ihre Erzählungen am schick¬ + + + + + + + bildete vornemlich nur feine schlaue Ohren. Wir lichsten Ort zu schließen im 29 und 30sten Briefe, + + + + + + + ist reich an Beyspielen und schön; sie hätte der klei¬ + + + + + + + nen Schäferpoesie vorhergehen sollen, wenigsten + + + + + + + mag sie bey ihrem Schluß den Probierstein abgeben. + + + + + + + Wir können diese Briefe allen Liebhabern des Ge¬ + + + + + + + schmacks getrost empfehlen, und wenn sie etwas mehr + + + + + + + Gedrungenheit der Schreibart annehmen, auch bey + + + + + + + ihrem Salz den Ton der Bescheidenheit beyzubehalt + + + + + + + ten suchen, so sind sie Muster. + + + + + + + Kostet in den Kanterschen Buchhandlungen 1 fl. 159. + + + + + + + + + + + + + Königsberg. + + + + + + + Bey dem Verleger unserer Zeitung ist herausge¬ + + + + + + + kommen: Abschiedspredigt in Berlin, und Antrits¬ + + + + + + + predigt in Königsberg, gehalten von Gotthil + + + + + + + Christian Reccard. gr. 8vo. 51 Seiten. + + + + + + + Der würdige Herr Verfasser dieser Predigten ist + + + + + + + zu bekannt, als daß wir bey dieser Gelegenheit das + + + + + + + Publikum von seinen Verdiensten unterrichten soll + + + + + + + ten. Seinen Einsichten in mancherley Wissenschaf= + + + + + + + ten, die sich weit über das mittelmäßige wegsetzen, + + + + + + + verdient seine geistliche Beredsamkeit vollkommen + + + + + + + Geistlicher reden muß, wenn er unterrichten und er¬ + + + + + + + baue + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-17-069.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-17-069.xml new file mode 100644 index 0000000..089275c --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-17-069.xml @@ -0,0 +1,750 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_11:21 + 2024-07-29T11:03:33.378+02:00 + 2024-07-29T11:21:22.726+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + bauen will, und die gegenwärtige Casualpredigten + + + + + + + unterscheiden sich von unendlich vielen ihrer Art, die + + + + + + + kaum die Gelegenheit überleben, bey welcher sie das + + + + + + + Licht der Welt erblickt haben. Wir bescheiden uns + + + + + + + und zwar des Greuels der Verwüstung wegen, wel¬ + + + + + + + cher unser geliebtes Königsberg betroffen hat, sonst + + + + + + + hatten wir z. E. Ursache genug in Händen von den mei= + + + + + + + sten der allhier herausgekommenen Feuerpredigten zu + + + + + + + + + + + + + behaupten, daß sie fast so elend als der Brand selber + + + + + + + gewesen. Die Abschiedspredigt in Berlin ist über + + + + + + + das ordentliche Evangelium am 23ten Sonntage + + + + + + + nach Trinitatis. Die Antritspredigt ist allhier am + + + + + + + ersten Weihnachtsfeyertage über das Festevangelium + + + + + + + gehalten. Kosten in den Kanterschen Buchhandlun= + + + + + + + gen gebunden 18 gr. ungebunden 15 gr. + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Berlin, den 22. Febr. + + + + + + + Aus Cleve wird gemeldet, daß in der den 3ten die¬ + + + + + + + ses angefangenen Ziehung der 4ten Classe Clevischer + + + + + + + Landeslotterie bereits Gewinnste von 16000 Fl. + + + + + + + 8000 Fl. und 4000 Fl. ausgezogen sind, und ist der + + + + + + + iste davon dem Magistrat zu Magdeburg zugefallen. + + + + + + + Wien, den 1. Febr. + + + + + + + Se. Majestät, der Kaiser, haben eine Untersu¬ + + + + + + + chung anstellen lassen, welchen Nutzen die Rechen¬ + + + + + + + kammer seit ihrer Errichtung geschaft, und dagegen + + + + + + + die Bilanz ziehen lassen, was sie jährlich gekostet + + + + + + + hat. Dadurch hat sichs gezeigt, daß sie dem aller¬ + + + + + + + höchsten Aerario zum Nachtheil gereiche. Ihr künf¬ + + + + + + + tiges Schicksal stehet also zu erwarten. Ob gleich + + + + + + + wenige Hofnung vorhanden ist, daß die zwischen + + + + + + + Schlesien und den Oesterreichischen Staaten gesperr= + + + + + + + te Handlung so bald wieder eröfnet werden dürfte; + + + + + + + so bemerket man doch eine besondere Eintracht zwi¬ + + + + + + + schen dem hier residirenden Kön. Preußischen Mi¬ + + + + + + + nister, Freyherrn von Rodt, und dem hiesigen Mini¬ + + + + + + + sterio. Die Unterredungen zwischen dem Fürsten von + + + + + + + Kaunitz und dem Königl. Preußischen Minister fan= + + + + + + + gen auch wieder an, sehr zahlreich zu werden. Der + + + + + + + Rußische Minister, Fürst Galliczin, ist fast allemal + + + + + + + dabey. Nach geendigter Conferenz, bleiben beyde + + + + + + + Herren fast für ordentlich an der Tafel des Fürsten + + + + + + + von Kaunitz. + + + + + + + Leipzig, vom 17. Febr. + + + + + + + Die zu Hamburg durch rühmliche Verfügung des + + + + + + + jetzigen rauhen Winterszeit am 2ten Sonntage nach + + + + + + + Epiphanias in allen Kirchen gesammleten Collecten + + + + + + + gelder haben eine Summe von 7012 Mark 15 Schil= bezogen, um den Priesterstand anzutreten. + + + + + + + unge ausgemacht. Das Ordenszeichen des neuen + + + + + + + Kaiserl. Frauensstifts zu Prag, wovon Ihro Königl. + + + + + + + gleichet einem Creutz, worauf an der einen Seite + + + + + + + dern Seite der Name Maria Theresia zu lesen, und + + + + + + + ist von Gold mit Brillanten besetzt. + + + + + + + Copenhagen, vom 8 Febr. + + + + + + + Se. Majestät, der König, haben den Herrn Ge¬ + + + + + + + neral=Feldmarschall, Grafen von St. Germain, vom + + + + + + + Frasidio im General=Kriegs=Directorio dispensiret, + + + + + + + + + + + + + im General=Commando der Armee aber in Gnaden + + + + + + + bestätiget. Zur Beysetzung der Leiche des Höchstsel. + + + + + + + Königs Majestät ist noch kein Tag bestimmet, doch + + + + + + + glaubt man mit den prächtigen Anstalten, welche da= + + + + + + + zu gemacht werden, noch vor der stillen Woche fertig + + + + + + + zu seyn. Vorgestern, den 5ten dieses, war allhier + + + + + + + die Kälte so stark, daß das Thermometer von Reau¬ + + + + + + + mur bis den 9ten Grad unter dem Gefrierpunct ge¬ + + + + + + + fallen war; seit dem stehet es auf 5 ½/ Grad. + + + + + + + Paris, den 3. Febr. + + + + + + + Die mit dem letzten Courier aus Bretagne einge¬ + + + + + + + gangene Depeschen müssen von Wichtigkeit gewesen + + + + + + + seyn, weil am ersten dieses zu Marly, woselbst Sich + + + + + + + des Königs Majestat befanden, über derselben In¬ + + + + + + + halt eine ausserordentliche Rathsversammlung gehal¬ + + + + + + + ten worden. Inzwischen vernimmt man, daß das + + + + + + + Regiment Cambresis, und andere Truppen, welche + + + + + + + ihre Standquartiere in gedachter Provinz haben, in + + + + + + + steter Bewegung sind, auch ein starkes Commande + + + + + + + sich nach St. Malo erhoben hat, welches auf die Be¬ + + + + + + + fehio der sich daselbst befindlichen Commißion fertig + + + + + + + stehen soll. Der einzige Anblick dieser Commißion + + + + + + + scheint St. Malo mit Schauern und Schrecken er= + + + + + + + füllet zu haben. Kaum ist sie daselbst angelangt ge= + + + + + + + wesen, so hat sich der dortige Stadtmagistrat ver + + + + + + + sammlet, und beschlossen, daß bey so trauriger + + + + + + + Lage der Sachen weder Ball, noch einige andere + + + + + + + Freudensbezeugungen, sogar keine Gastmähler noch + + + + + + + Privatzusammenkünfte, während der Fastnachtszeit, + + + + + + + Magistrats, zur Unterstützung der Armuth bey der gehalten werden sollten. Der ehemalige General¬ + + + + + + + controlleur der Finanzen, Herr von Silhuette, hat + + + + + + + alle Weltgeschäfte niedergelegt und ein Seminarium + + + + + + + Am 16ten dieses hat das Parlament von Bretagne, + + + + + + + welches theiks aus solchen Beamten, die ihre Stelle + + + + + + + desheit, die Erzherzogin Maria Anna, Aebtißin ist, nicht, und theils solchen, die ihre Stelle aufgegeben + + + + + + + hatten, und welche mit ihnen auf Befehl des Königs + + + + + + + das Bildniß der Empfängniß Mariä, auf der an= dieselbe wieder angetreten haben, bestand, offene Brie + + + + + + + fe Sr. Maj. vom 9ten desselben Monats registrirt + + + + + + + um ihre gewöhnliche Verrichtungen wieder zu über¬ + + + + + + + nehmen. Selbigen Tages hat diese Gesellschaft die + + + + + + + offenen Briefe in Ueberlegung genommen, worin ihr + + + + + + + befohlen ist, ohne Aufschub und so gar währender + + + + + + + Ferien mit Vollführung und Beurtheilung des pein¬ + + + + + + + lichen + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-17-070.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-17-070.xml new file mode 100644 index 0000000..48cc462 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-17-070.xml @@ -0,0 +1,806 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_11:21 + 2024-07-29T11:03:33.481+02:00 + 2024-07-29T11:21:22.889+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + lichen Processes zu verfahren, welcher auf Sr. Maj. + + + + + + + Ordre wider die Herren Caredeuc, Vater und Sohn, + + + + + + + Ploquet die Montreuil, Charette de la Gacherie und + + + + + + + Charette de la Coliniere angefangen worden. Die Gesell= + + + + + + + schaft hat beschlossen, daß, in Betracht der Beweg¬ + + + + + + + gründe der Weigerung eines großen Theils ihrer + + + + + + + Mitglieder, welche sie für gültig anerkennet, und wo¬ + + + + + + + durch sie außer Stand gesetzt wird, von dem Proceß + + + + + + + Kenntniß zu nehmen, Se. Maj. ersuchet werden, ge¬ + + + + + + + dachte offene Briefe zurück zu nehmen. Drey Tage + + + + + + + porher hatten die Staatsräthe und Requetmeister, + + + + + + + welche deputirt waren, das Parlament von Bretagne + + + + + + + zu halten, die offenen Briefe registrirt, worin die + + + + + + + Gewalt, welche ihnen zu dem Ende ertheilet war, + + + + + + + wieder aufgehoben wurde. + + + + + + + Die Rhone ist so stark zugefroren, daß man mit + + + + + + + Wagen und Pferden über das Eiß fähret. Seit + + + + + + + 1709 hat man hier keinen so strengen Frost gehabt. + + + + + + + Madrit, den 15. Jan. + + + + + + + Seit 8 bis 10 Tagen haben wir in diesem König= + + + + + + + reiche eine so ungewöhnliche als heftige Kälte. Die + + + + + + + Gewässer bey Buentretiro sind so stark zugefroren, + + + + + + + daß man mit Schrittschuen auf denselben läuft. Alle + + + + + + + Gebirge sind mit Schnee bedeckt, und verschiedene + + + + + + + Reisende hat man auf den Landstraßen todtgefroren + + + + + + + gefunden. + + + + + + + London, den 7. Febr. + + + + + + + Se. Maj. der König, welche sich seit einiger Zeit + + + + + + + unpäßlich befunden, erscheinen noch nicht öffentlich. + + + + + + + Von höchst Denenselben ist der Vice=Admiral Cor= + + + + + + + nish, zum Baronet von Großbrittännien für sich und + + + + + + + seine männliche Nachkommen erhoben worden. Den + + + + + + + 3ten diees war das Oberhauß wegen der Amerika= + + + + + + + nischen Unvuhen bis 3 Uhr Morgens beysammen, + + + + + + + und es wurde neulich festgesetzet, daß die Amerikani¬ + + + + + + + sche Colonien denen von den Großbrittannischen + + + + + + + Parlament gemachten Gesetzen und Veordnungen + + + + + + + auf das vollkommenste nachzukommen gehalten wä= + + + + + + + ren, und daß der König die Ungehorsamen durch die + + + + + + + gesetzmäßige Auctorität hiezu anzuhalten vollkom¬ + + + + + + + men berechtiget sey. Die Gemeinen sind dieser + + + + + + + Meynung gleichfalls beygetreten, und haben zugleich + + + + + + + festgesetzet, daß diejenigen Personen, welche bey Ge¬ + + + + + + + legenheit der in besagten Colonien vorgewesenen tu¬ + + + + + + + multuarischen Auftritten einigen Verlust erlitten, von + + + + + + + eben gedachten Colonien schadloß gehalten werden + + + + + + + sollen. Durch verschiedene aus Neuyorck eingelang= + + + + + + + te Briefe haben wir die Nachricht erhalten, daß so + + + + + + + wohl die Provinz Canada als Neuschottland, im= + + + + + + + gleichen die Insel Barbados sich ohne Wiederrede + + + + + + + der Stempel=Aete unterworfen. Nach einem ge¬ + + + + + + + machten Verzeichniß befinden sich in unsern Amerika= + + + + + + + nischen Provinzen über 800000 Menschen, sowohl + + + + + + + + + + + + + weiße als schwarze, welche im Stande sind die Wal¬ + + + + + + + fen zu tragen. Seitdem Hr. Pitt im Parlament die + + + + + + + aufsätzigen Amerikaner so sehr zu vertheidigen 9o + + + + + + + sucht, ist sein Ansehen um ein merkliches gefallen, + + + + + + + und es ist sehr wahrscheinlich, daß er selbiges bals + + + + + + + völlig verlieren werde. + + + + + + + Warschau, den 13. Febr. + + + + + + + Mit dem gestrigen Morgen haben die Redouten + + + + + + + und Lustbarkeiten ihr Ende genommen. Der Herr + + + + + + + Cammerherr Loyko, ist nicht wie wir neulich gesagt + + + + + + + als Resident an den französischen Hof abgegangen, + + + + + + + sondern als außerordentlicher Gesandter mit der An + + + + + + + meldung der Wahl und Krönung unsers allergnädig + + + + + + + sten Königes. Der Königl. Geheimde Rath und + + + + + + + Ritter des St. Annen=Orden, Hr. von Medem, der + + + + + + + sonsten als Delegirter so wohl von Sr. Durchl. dem + + + + + + + Herzog Ernst Johann von Curland, als auch zugleich + + + + + + + von dem dortigen Adel sich hier befunden, seit der + + + + + + + Krönung aber unsers allergnädigsten Herrn lediglich + + + + + + + als herzoglicher Gesandter an diesem Hofe sich auf + + + + + + + gehalten hat, ist nunmehro abgerufen worden, und + + + + + + + schon nach Curland abgereiset. Es ist anjetzo Hr. + + + + + + + Ryßewski, der sonsten so wohl hier als in Danzis + + + + + + + und auch noch zuletzt hieselbst Rußischkayserl. Residen + + + + + + + gewesen, welche Stelle jetzt der Hr. Baron von Asch + + + + + + + allhier bekleidet, in Herzoglich=Curländische Dienst= + + + + + + + getreten und als Resident des mehrgedachten He= + + + + + + + zogs an hiesigem Hofe accreditiret worden. Man + + + + + + + siehet hier jetzo das Verzeichniß dererjenigen Herren + + + + + + + von der Curschen Ritterschaft, welche wegen ihrer + + + + + + + bis dato verweigerten Huldigung, und anderer gesetzwi= + + + + + + + drigen Handlungen von dem Durchlauchtigsten Her= + + + + + + + zoge vor die nächste Relationsgerichte gladen wer¬ + + + + + + + den. Es sind solches die Herren von Fock, Bistram, + + + + + + + Brüggen, Schoppinck, Medem, Sacken, Hahn + + + + + + + Brincken, Howen, Mirbach, Nolde, Vietinghoff rc. + + + + + + + Insbesondere aber werden die Hrn. von Nolden Vie + + + + + + + tinghoff und Schoppinck, als Verbreiter der wiede + + + + + + + den Herzog abgefaßten ehrenrührigen Schriften an + + + + + + + geklagt; und letzterer noch vornehmlich beschuldiget + + + + + + + daß er einen Justiz=Bedienten, der ihm dieserhalb + + + + + + + eine Ladung hat zustellen sollen, gefänglich ei + + + + + + + gezogen hat. + + + + + + + + + + + + + Wechsel-Cours & Species d. 27. Febr. 1766. + + + + + + + 71 Tage 306½ gr. + + + + + + + Amsterdam 41 Tage 308 gr. + + + + + + + 6 W. 130 gr. + + + + + + + Hamburg 3 W. 1304 gr. + + + + + + + Berlin + + + + + + + Dantzig 27½/pr. Cto. + + + + + + + Alberts Taler 133 gr. + + + + + + + Ducaten neue 9 fl. 5 gr. + + + + + + + Alt Polnisch Geld 134 pr. Cto. + + + + + + + Rubel 116 gr. + + + + + + + Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montag + + + + + + + und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-18-071.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-18-071.xml new file mode 100644 index 0000000..c1885b6 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-18-071.xml @@ -0,0 +1,393 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_11:27 + 2024-07-29T11:04:37.612+02:00 + 2024-07-29T11:27:48.627+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + den 3. Merz 1766. + + + + + + + 18tes Stück. Montag, + + + + + + + + + + + + + Königsberg. + + + + + + + Bey unserm Verleger ist herausgekommen: Träu¬ + + + + + + + me eines Geisterssehers erläntert durch Träume der + + + + + + + Metaphysik, 8 B. in 8, 1766. + + + + + + + Da der Titel dieses Buchs doppelte Träume an¬ + + + + + + + rundiget: so setzten wir uns bey Lesung desselben + + + + + + + auch in die Lage, Träume zu hören; denn was kann + + + + + + + aufmerksamer machen, als Träume eines Gei + + + + + + + stersehers, Träume der Metaphysik, und die ohn¬ + + + + + + + geachtet ihrer Verschiedenheit, doch durch einander + + + + + + + erläutert werden sollen. Wir lasen die Vorrede + + + + + + + durch, einen Vorbericht, der sehr wenig, wie der + + + + + + + Verfasser sagt, für die Ausführung verspricht; wir + + + + + + + gingen den ersten dogmatischen Theil in seinen 4 + + + + + + + Hauptstücken durch, und fanden, daß diese Träume + + + + + + + einen so feinen Leitfaden haben, als wir gemeinig¬ + + + + + + + lich an unsern physischen und gelehrten Träumen + + + + + + + vermissen. Wir schifften zum zweiten historischen + + + + + + + über, der uns den Aufschluß zur Gelegenheit des + + + + + + + ganzen Buchs gab; wir schlossen endlich mit dem + + + + + + + sanften Schauder oder Schlummer, mit dem man + + + + + + + Traum/ und Geistererzehlungen hört, und hingen + + + + + + + unsern eignen Träumen nach. Die Leser, die dies + + + + + + + + + + + + + sem ganzen Buch eine feine einnehmende Art des + + + + + + + Vortrags finden, die ihrem Zweck und Inhalt sehr + + + + + + + angemessen ist; den glücklich getroffenen dämmern¬ + + + + + + + den, und hinsinkenden Ton, den etwas dunklen Ne¬ + + + + + + + bel, der das Gewand der Träume zu seyn pflegt; die + + + + + + + treuherzige Laune zu erzählen, und philosophiren, + + + + + + + welche Sätze unter Meynungen, und Zweifel unter + + + + + + + Zergliederungen verbirgt; und daher sich oft der + + + + + + + Laune des Tristram Shandy mit Fleiß und vie¬ + + + + + + + ler Unterhaltung nähert — Kurz! wir können diese + + + + + + + Schrift mit der ehrlichen Mine des Altvater Ho¬ + + + + + + + mers empfehlen; wenn er allemal hinter die + + + + + + + Träume seiner Helden das Nota bene setzt; "denn + + + + + + + "wahrlich der Traum kommt vom Jupiter! + + + + + + + (raj yug r ovag èx Alos 85w) + + + + + + + Dies ist die Form der Schrift, die ein Räthsel + + + + + + + seyn muß, wenn wir nicht den Inhalt nennen: + + + + + + + und da fangen wir vom historischen Theil an. + + + + + + + Der Verfasser giebt von einem berühmten Gei¬ + + + + + + + sterseher Nachricht, der wirklich ein Phönomenon in + + + + + + + einer Zeit seyn muß, die wie die unsere so neugierig + + + + + + + auf Beobachtungen in einer unbekannten Welt ist, + + + + + + + als sie sich gesetzte Philosophie anmaßet, sich über + + + + + + + die Leichtgläubigkeit zu erheben. Es ist Herr Schwe¬ + + + + + + + nach unsermn Exempel thun wollen: werden in die, denberg in Schweden, von dem der Verfasser 3 Er= + + + + + + + zählun + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-18-072.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-18-072.xml new file mode 100644 index 0000000..72ab147 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-18-072.xml @@ -0,0 +1,666 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_11:27 + 2024-07-29T11:04:37.756+02:00 + 2024-07-29T11:27:48.873+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + zählungen anführt, die er theils aus Briefen, und diesen innern Zustand können wir uns in Nichts + + + + + + + theils aus mündlichen Nachrichten gesammlet, und + + + + + + + bey ihm selbst gelesen werden müssen. Seine An= Verfassers neue und sehr lockende Hypothesen, zu de + + + + + + + merkungen, die er wie Blumen drüber streuet, ver¬ + + + + + + + dienen es, daß man ihnen zu gut auch Nachrichten + + + + + + + lieset, die noch einen Artemidor fodern, der sie + + + + + + + berichtige, oder entlarve. Der Verfasser empfiehlet + + + + + + + Sit mihi fas audita loqui + + + + + + + Jetzt gibt er von der ecstatischen Reise sei¬ + + + + + + + Quartbänden voll Unsinn, unter dem Titel: Arcana daß wir uns schwerlich eine Art der Wirksamkeit in + + + + + + + coelestia, zur Welt geboren, und mit einer neuen + + + + + + + mystischen Erklärung der Mosaischen Schriften und + + + + + + + Offenbarung Johannes begleitet hat. Ein Leser, + + + + + + + der nicht 8 Pfund Sterling daran wenden will, ei¬ + + + + + + + Verfasser nicht blos aus den Schriften, sondern aus + + + + + + + dem Geist des Schwärmers gezogen, und der hier + + + + + + + so unterhaltend ist, als er Mühe gekostet haben mag. + + + + + + + Da dieser sich schon sonst als einen großen philoso + + + + + + + phischen Beobachter in der Pathologie unsrer Seele + + + + + + + gezeigt: so ist auch die Art, womit er den Schwär¬ + + + + + + + mer behandelt, zugleich ein Muster, wie man mit + + + + + + + ähnlichen Schriften umgehen soll. — Nur wer das + + + + + + + Haupt einer neueren dichterischen Sekte werden will + + + + + + + die statt der Schweizerischen Seraphs, Schweden¬ + + + + + + + soll, dem rathen wir das Original selbst zu lesen. - + + + + + + + Und nun kehren wir zum Anfange zurück, um von + + + + + + + dogmatischen Träumen Nachricht zu geben. + + + + + + + ist willkührlich und unbestimmt ausgedruckt, wenn + + + + + + + man ihn als ein Wesen erklärt, das Vernunft hat, + + + + + + + Der Verfasser sucht einen bessern Weg, und findet + + + + + + + durch die Analyse des gewöhnlichen Verstandes die + + + + + + + terie äußerlich unterscheidet, daß es nicht undurch¬ + + + + + + + dringlich ist." + + + + + + + bestritten noch bewiesen werden, weil man die Kräf¬ + + + + + + + te, die die Undurchdringlichkeit bestimmen, nicht + + + + + + + weiter auflösen kann — Ein Geist kann also in ei¬ + + + + + + + nem Raum wirksam seyn, ohne ihn zu erfüllen, und + + + + + + + unsre Seele im ganzen Körper gegenwärtig seyn, eröfnete. + + + + + + + ohne einen räumlichen Ort in ihm zu bewohnen. + + + + + + + Geist und Körper geheimnißvoll; allein wir wissen + + + + + + + auch blos von körperlichen Einflüßen; die Seele + + + + + + + kann dem Körper innigst gegenwärtig seyn, daß sie + + + + + + + auf das innere Principium seiner Materie wirkt: des bey dem Tode nach der Ordnung der Natur. + + + + + + + + + + + + + als in Vorstellungen denken. — Dies sind des + + + + + + + nen wir das Unsrige in einer Parenthese setzen wollen + + + + + + + (Der Verfasser, der den glücklichen analytischen + + + + + + + Weg gehet, immer nær &Sy zu philosophi + + + + + + + ren, thut zwar zur gewöhnlichen Bestimmung eines + + + + + + + sie der beliebigen Erkundigung des Lesers, und sagt: Geistes blos etwas verneinendes dazu; allein eine + + + + + + + Eigenschaft, die seinem ganzen Unterschiede von der + + + + + + + Materie eine bisher unbemerkte Klarheit giebt. So + + + + + + + nes Schwärmers Nachricht, die dieser in 8 wie körperliche Begriffe uns aber so sehr umhüllen, + + + + + + + einen Raum gedenken können, ohne daß das Prin= + + + + + + + cipium der Wirksamkeit wenigstens in Absicht auf + + + + + + + ein anderes Wesen, das in seiner Natur mit ihm + + + + + + + identisch wäre, eine Art von geistiger Undurchdring + + + + + + + nen Wust von Schwärmereyen im Original durch lichkeit hätte: so wird freilich diese Hypothese als + + + + + + + zujähnen, wird hier einen Auszug finden, den der denn erst eine philosophische Gewißheit erhalten, + + + + + + + wenn der Begrif des Raums völlig zergliedert, und + + + + + + + der Begrif der Kraft a priori eingesehen werden + + + + + + + wird. So lange als dies unmüglich ist, so wird + + + + + + + auch die Hypothese des Verfassers unter allen bishe¬ + + + + + + + rigen Systemen von der Gemeinschaft des Geistes + + + + + + + und des Körpers, die sicherste bleiben, weil sie am + + + + + + + wenigsten behauptet, und überhaupt dem Ursprung + + + + + + + des Begriffes, im Wort Geist am nächsten kömmt, + + + + + + + das vermuthlich gar nicht einer philosophischen Er¬ + + + + + + + findung, sondern einem Wahn seinen Ursprung zu + + + + + + + bergs Geister zu Maschinen ihrer Fiktionen brauchen danken hat, dem seine Unwissenheit, und sein vor¬ + + + + + + + läufiges Urtheil das Wort Geist eingab.) + + + + + + + Zweites Hauptstück. Ein Fragment der + + + + + + + Erstes Hauptstück. Der Begrif des Geistes geheimen Philosophiel, die Gemeinschaft mit der + + + + + + + Geisterwelt zu eröfnen. + + + + + + + Die Gesetze, nach denen immaterielle Wesen wir¬ + + + + + + + ken, nennt der V. pnevmatisch, und wenn sie durch + + + + + + + Körper wirken, organisch: diese Wesen müssen un¬ + + + + + + + Erklärung: "ein einfaches Wesen, das zu seinem in ter sich seibst ein gemeinschaftliches Ganze aus¬ + + + + + + + nern Zustande Gedanken hat, und sich von der Ma= machen, nicht blos durch ihre körperliche Mittelur¬ + + + + + + + sachen. Hieraus entsteht eine große immaterielle + + + + + + + Welt, zu der die Intelligenzen, die mit Körpern + + + + + + + Sind solche Geister? die Möglichkeit kann nicht verbunden sind, oder nicht, die empfindende Sub¬ + + + + + + + jekte in allen Thierarten, und endlich alle Principien + + + + + + + des Lebens gehören können, und die menschliche See + + + + + + + le wäre jetzt an zwei Welten geknüpft; so wie viel¬ + + + + + + + leicht ihr künftiger Zustand die Geisterwelt ihr mehr + + + + + + + Aus dieser Gemeinschaft der Geisterwelt will der + + + + + + + Freilich wird alsdenn die Gemeinschaft zwischen Verfasser gewisse Regungen unserer Seele erklären, + + + + + + + die sich nicht aus Eigennützigkeit erklären lassen; da¬ + + + + + + + her leitet er eine moralische Einheit aller den¬ + + + + + + + kenden Naturen, und eine Fortdauer unsers Zustan¬ + + + + + + + Alsdenn. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-18-073.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-18-073.xml new file mode 100644 index 0000000..582bd6d --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-18-073.xml @@ -0,0 +1,673 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_11:27 + 2024-07-29T11:04:37.886+02:00 + 2024-07-29T11:27:49.151+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + Alsdenn erläutert der V. hieraus die Möglichkeit + + + + + + + und Seltenheit der Geisterscheinungen, unsere dop + + + + + + + pelte Persönlichkeit im Schlaf und Wachen, die + + + + + + + Art, die Vortheile und Nachtheile solcher Visionen. + + + + + + + (Diese neue Geisterwelt, zu der der V. und viel¬ + + + + + + + einer schöpferischen philosophischen Einbildungskraft + + + + + + + die auf der Erde eine so systematische Verbindung + + + + + + + unsichtbarer Dinge entwirft, als sie vormals am + + + + + + + Himmel sand: sie zeigt von dem Scharfsinn, und + + + + + + + der Aufmerksamkeit ihres Urhebers, sein System auf + + + + + + + allen Seiten zu zeigen. Allein worauf beruhet es + + + + + + + darauf, daß die Geister, vielleicht auch unmit + + + + + + + telbar eine Gemeinschaft haben; möchte nicht aber + + + + + + + eine organische Gemeinschaft gnug seyn, wenn es + + + + + + + keine mehr als Seelen giebt, und wer weiß von + + + + + + + mehrern? — Die moralische Einheit, und das un¬ + + + + + + + eigennützige Gefühl dörfte ja zu seinem Mittelpunkte + + + + + + + der Anziehung nicht eben eine Geisterwelt, sondern + + + + + + + blos die Welt des Lebendigen haben, und über + + + + + + + wie eine Synthese betrachtet; als sie haben dörfte + + + + + + + wenn sie immer bey Datis bliebe. + + + + + + + Drittes Hauptstück. Ein Fragment der ge + + + + + + + heimen Philosophie, die Gemeinschaft mit der Gei + + + + + + + sterwelt aufzuheben. + + + + + + + Hier theilen sich die Träumer in Träumer der + + + + + + + Vernunft, und der Ewpfindung; unter die letztern + + + + + + + zahlet er auch die Geisterseher, die er als wirkliche + + + + + + + Kranken behandelt, zeigt ihren Unterschied von der + + + + + + + Wachenden Träumern, und streuet über die Art der + + + + + + + + + + + + + Empfindung, über die Krankheit des Wahnwitzes, + + + + + + + merkwürdige Beobachtungen hin. + + + + + + + (Dieses Stück schrankt das vorige in der Anwen¬ + + + + + + + dung völlig ein; es nimmt mit dem vorigen einen + + + + + + + entgegengesetzten Weg, und wenn wir beide gegen + + + + + + + reicht einige ausser- und überordentliche Genies den einander abwiegen: so möchten wir vielleicht eben + + + + + + + Schlüßel haben möchten, ist allerdings ein Gebäude auf dem Punkt seyn, der uns ohne Metaphysik der + + + + + + + sicherste ist.) + + + + + + + Das vierte Stück im ersten, und das + + + + + + + letzte im andern Theil enthalten allgemeine + + + + + + + Betrachtungen über die Geisterlehre und Metaphy¬ + + + + + + + sik und das letzte insonderheit enthält einige große + + + + + + + Züge zu einem Plane, den der Verfasser, am besten + + + + + + + ausführen und anwenden könnte. + + + + + + + Das Ganze der Schrift dörfte nicht gnug Einheit. + + + + + + + und ein Theil nicht gnug Beziehung auf den andern + + + + + + + haben. Der Verfasser trägt die Wahrheiten von + + + + + + + beyden Seiten vor, und sagt wie jener Römer; ei¬ + + + + + + + ner sagt nein! der andre: ja! ihr Römer, wem + + + + + + + glaubt ihr? Indessen schärft dies die Aufmerksam¬ + + + + + + + keit desto mehr, und man sieht allenthalben, daß der + + + + + + + Jaupt hat die ganze Hypothese mehr Schönheit Verf. den Genius der Philosophie so zu seinem + + + + + + + Freunde habe, als Sokrates sich mit seinem Dä¬ + + + + + + + mon auch in heiligen Träumen besprach. Kurz! + + + + + + + wenn das moralische Buch das beste ist, was mir + + + + + + + die stärksten Eindrücke auf die Empfingungen zurück + + + + + + + läßt: so ist das philosophische ohne Zweifel das + + + + + + + beste, das mich zu einer Reihe von Gedanken Gele¬ + + + + + + + genheit giebt, und alsdenn hat das gegenwärtige + + + + + + + darauf großen Anspruch. + + + + + + + Kostet in den Kanterschen Buchhandlungen 21 gr. + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Berlin, den 25. Febr. + + + + + + + deber des Herrn Lausons, aus Königsberg in Preus. + + + + + + + deeeren, folgete, und der Beschluß mit einem neuen gehört, genau zu bestimmen. + + + + + + + Daulet, das der Balletmeister dieser Gesellschaft, + + + + + + + eert Jacquemain, verfertiget, gemacht wurde. Die frage aus: + + + + + + + Anzahl der Zuschauer war sehr groß, und der Bey¬ + + + + + + + fall allgemein. + + + + + + + Der Hauptendzweck der beyden bis hieher von + + + + + + + dem Gieneraldirectorio aufgegebenen Preisfragen hat + + + + + + + + + + + + + die Ersparung des Holzes zum Gegenstand. Ge¬ + + + + + + + Gestern Nachmittage geschahe die siebenund dreyßig= dachtes Directorium verspricht demjenigen, welcher + + + + + + + ste offentliche Ziehung der Königl. Preuß. Lotterie ein gründliches, practicables, und in diesem Lande + + + + + + + auf dem Berlinischen Rathhause. Die funf Num= nicht gebräuchliches Mittel, das Holz zu ersparen, + + + + + + + mern, welche herausgezogen wurden und gewonnen auf was für eine Art es immer seyn mag, ausfindig + + + + + + + haden, sind folgende: 10. 66. 78. 86. 68. An macht; einen Preis von hundert Thalern, wohl zu + + + + + + + eben dem Tage, des Nachmittags, eröfnete die Kö= verstehen, daß diese Ersparung auf keiner Art der + + + + + + + digl. generalprivilegirte Schuchische Gesellschaft deut= Vollkommenheit des Werks schade, und daß die Aka¬ + + + + + + + scher Schauspieler ihren hier neu erbaueten eigenen demie solches Mittel approbiret. Die hierüber ein¬ + + + + + + + Schauplatz in der Bärenstraße, mit einem Vorspiel: zuschickende Schriften sind an den beständigen Sekre= + + + + + + + dentelt: die Hofnung glücklicher Epochen, aus der taire der Akademie, den Herrn Professor Formey, zu + + + + + + + addreßiren. Es wird wegen ihrer Einsendung kein + + + + + + + sen, worauf das aus dem Italienischen des Herrn Termin festgesetzt, weil es nicht möglich ist, die Zeit, + + + + + + + Solooni übersetzte-Lustspiel: der Diener zweyer welche zu denen hierzu erforderlichen Erfahrungen. + + + + + + + Das Generaldirectorium setzt auch folgende Preis¬ + + + + + + + Durch neue und im Großen angestellte und be¬ + + + + + + + währt gefundene Versuche zu zeigen, wie mit + + + + + + + der möglichsten Ersparung des Holzes, der Zeit + + + + + + + und Kosten, das Salz auf den Salzcocturen. + + + + + + + derge. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-18-074.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-18-074.xml new file mode 100644 index 0000000..21546dc --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-18-074.xml @@ -0,0 +1,729 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_11:27 + 2024-07-29T11:04:38.034+02:00 + 2024-07-29T11:27:49.323+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + derg estalt geläutert und ausgekocht werden kön¬ + + + + + + + ne, daß es durchaus und immer gleich fein und + + + + + + + körnicht sey. + + + + + + + nung und Läuterung des Salzes, als auch besonders + + + + + + + auf die Ersparung des Holzes ankömmt, so werden + + + + + + + Großen anzustellen und anstellen zu lassen, bey sol + + + + + + + chen Proben und bey Beantwortung der Frage, ihr + + + + + + + Augenmerk nicht bloß etwan auf neue Einrichtungen von 27sten Nov. 1765 datiret, es soll selbige in 105 + + + + + + + der Salzpfannen, sondern auch fürnehmlich darauf zu + + + + + + + richten haben, daß sie angeben können, wie, und wie + + + + + + + ferne des Winters der Frost sowohl zum gradiren, als + + + + + + + zum crystallisiren und körnen des Salzes gebrauchet + + + + + + + und hingegen bey hellen und heissen Sommertagen + + + + + + + in dem Clima von Deutschland die Hitze der Sonne + + + + + + + dabey genützt werden könne, da bekanntermaaßen zu + + + + + + + dem feinsten Auskochen des Salzes kaum eine gros¬ + + + + + + + sere Wärme erfordert wird. Der Preiß wird, um + + + + + + + hiezu die benöthigte Zeit zu beräumen, in der öffent¬ + + + + + + + lichen Versammlung der Akademie 1769 den 31sten + + + + + + + May zuerkannt, und die Schriften mussen bis auf + + + + + + + den 1sten Januar. 1769 eingeliefert seyn. + + + + + + + Dieser Tage ist allhier ein spanischer Stallmeister + + + + + + + mit 16 Stück der besten spanischen Pferde, welche + + + + + + + Se. Catholische Maj. der Rußischen Kayserin Maj. + + + + + + + zum Präsent überschicken, angekommen. + + + + + + + Wien, den 5. Febr. + + + + + + + Nach dem Absterben weiland des Kaysers, Fran¬ + + + + + + + cisei I. Maj. glorwürdigsten Andenkens, wurde von + + + + + + + Sr. itztregierenden Kayserl. Maj. dem Kayserl. Jn= + + + + + + + ternuntio zu Constantinopel, Freyherrn von Penkler, + + + + + + + ein neues Creditiv- und respective Notifications, aufzuheben, und soll dagegen verlangt worden seyt + + + + + + + Schreiben von Allerhöchstderoselben Besteigung des + + + + + + + Kayserl. Thrones an die Ottomannische Pforte, + + + + + + + durch einen eigenen Courier, zugefertiget. Seit + + + + + + + dem hat man in Erfahrung gebracht, daß in diesem + + + + + + + Schreiben der im Jahre 1747 mit der Pforte er¬ + + + + + + + richtete ewige Frieden bestätiget worden. + + + + + + + Aus dem Brandenburgschen, vom 15. Febr. + + + + + + + Der Hr. Professor Euler zu Berlin hat jüngst eine + + + + + + + Neuigkeit von Petersburg erhalten, von welcher be¬ + + + + + + + nachrichtiget zu werden, allen Liebhabern der Erd= Sächsischer Kaufmann und Herr Meyer, ein Kau + + + + + + + kunde angenehm seyn muß. Es ist dasselbe die "neue + + + + + + + „Charte von den Entdeckungen, die durch Rußische Mattuschke in der Licent=Straße. Herr Gener + + + + + + + „Schiffe an den unbekannten Küsten von Nord=Ame= + + + + + + + rika geschehen sind, nebst den anliegenden Landen, + + + + + + + "entworfen nach den zuverläßigen Aufsätzen derjeni¬ + + + + + + + gen, welche gedachten Entdeckungen beygewohnet burg, geht nach Berlin, log. bey Seyfried im Kne + + + + + + + "haben, und nach andern Kundschaften, von welchen + + + + + + + in einem besondern Aufsatze Nachricht gegeben wird. + + + + + + + Florenz, den 24. Jan. + + + + + + + Den 20ten ist der Prinz Carl Eduard Stuart, Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Mont + + + + + + + ein Sohn des kürzlich verstorbenen Ritters St + + + + + + + Georg, hiedurch nach Rom paßirt. + + + + + + + + + + + + + Paris, den 10. Febr. + + + + + + + Seitdem hier eine so außerordentliche kalte Wit¬ + + + + + + + terung gewesen ist gehen die Schlagflüsse sehr im + + + + + + + Da es hiebey sowohl auf die durchgängige Kör= Schwange. In der letzten Woche sind allein 5 Ad¬ + + + + + + + vocaten und Procuratoren, 2 alte und 3 junge, dar¬ + + + + + + + an gestorben; nicht, als ob diese Art Personen dem + + + + + + + diejenigen, welche Gelegenheit haben, Proben im Uebel vorzüglich ausgesetzt wären, sondern, weil es + + + + + + + hier sehr viele davon giebt. Die Königl. Befehle + + + + + + + zu Errichtung einer Militz von 74500 Mann, sind + + + + + + + Bataillionen, und jedes Battallion aus 710 Mann + + + + + + + bestehen. + + + + + + + Warschau, den 14. Febr. + + + + + + + Gestern divertirten sich Se. Maj. der König mit + + + + + + + der Jagd, bey welcher dieselbe zwey Bären und + + + + + + + zwey Wölfe erleget. Mit höchst Dero Genehmhal + + + + + + + tung ist bey der Kron=Schatz=Commißion am ver¬ + + + + + + + wichenen Sonnabend in der Münz=Affaire, ein de + + + + + + + cisives Conclusum zu Stande gebracht worden, ver + + + + + + + möge dessen die bisherige alte und neue Münzsorten + + + + + + + gleich nach Publicirung dieses Conclusi durch ein + + + + + + + Universal, welches bereits in den Druck gegeben + + + + + + + worden, in der Königl. Münze gegen neues Geld + + + + + + + angenommen werden, und sollen dieselben nur bis + + + + + + + 1mo Sept. coursiren, da denn von besagtem Dat + + + + + + + an, kein anderes, als das neue Geld, durch gan + + + + + + + Pohlen angenommen werden soll, wichtige Ducaten + + + + + + + ausgenommen, welche auf 16 fl. Pohlnisch gesetzt + + + + + + + sind. Es wird für gewiß gesprochen, daß endlich + + + + + + + Königl. Preuß. Seits eine zuverläßige Declara + + + + + + + tion erfolget, den Marienwerderschen Zoll gänzlic + + + + + + + daß die Republik gleichfalls den General-Zolli + + + + + + + Preußen gänzlich caßiren möge. + + + + + + + Einpaßirte Fremde, + + + + + + + vom 22sten bis zum 28sten Febr. + + + + + + + Herr General von Soltikof, kommt von Pari= + + + + + + + geht nach Petersburg, log. bey Lehmann in der Vo + + + + + + + stadt. Herr von Treudel, kommt aus Curland, log. bey + + + + + + + Wältzer auf dem Roßgarten. Herr Klopp, ei + + + + + + + mann aus Hannover, gehen nach Riga, log. b + + + + + + + von Bülow, kommt von Berlin, geht nach Peter + + + + + + + burg, log. bey Remus im Kneiphof. Herr Rogler + + + + + + + Secretair des Grafen Orlow, kommt von Pete + + + + + + + hof. Herr Münsk, ein Danziger Kaufmann, komn + + + + + + + von Riga, geht nach Danzig, log. bey Guttowsk + + + + + + + in der Vorstadt. + + + + + + + und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-19-075.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-19-075.xml new file mode 100644 index 0000000..bbd1f93 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-19-075.xml @@ -0,0 +1,267 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_15:48 + 2024-07-29T11:05:48.716+02:00 + 2024-07-29T15:48:35.826+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + den 7. Merz 1766. + + + + + + + 19tes Stück. Freitag, + + + + + + + + + + + + + Altona und Leipzig. + + + + + + + Bey David Iversen sind herausgekommen: + + + + + + + Marks Versuche in heiligen Liedern, gr. 8. 1766 + + + + + + + empfinden läßt, , + + + + + + + Dort bin ich nicht mehr hier, + + + + + + + + + + + + + gesang seine Zuflucht zu nehmen und sich ansschütten + + + + + + + zu können, ja wie angenehm ist es ihm, obgleich das + + + + + + + Lob Gottes der vornehmste Gegenstand des Gesan¬ + + + + + + + ges bleibt, die Hinfälligkeit dieses Lebens und die + + + + + + + Die Poesie ist so wie die Musik nicht blos dem Eitelkeit der Welt in einem diesem Gegenstande an¬ + + + + + + + weitlichen Vergnügen zu widmen, sondern, wenn sie gemessenen Gesang zu erwegen und sich zur Ewigkeit + + + + + + + sreich nur sehr selten für heilige Gegegenstände an- zu entschließen, wie angenehm, sich in allen Fällen + + + + + + + sewandt wird; so solte sie dennoch insbesondere je= den Führungen des Gottes zu überlassen, der es mit + + + + + + + nes Vergnügen in Gott befördern, welches anzuge= uns wohl macht. - Doch wir wollen uns auf die + + + + + + + ben jeder Ausdruck zu matt ist und das sich nur blos so genannte Kirchen / oder geistliche Lieder einschrän¬ + + + + + + + ken, von denen wir bey dieser Gelegenheit eigent¬ + + + + + + + lich sprechen, ob gleich auch Gott und die Reli¬ + + + + + + + gion im höhern Chor besungen werden kann. Die + + + + + + + sagt Klopstock wenn er vom Gebete singet, und geistlichen Lieder, wenn sie gleich leicht sind und die + + + + + + + wie viel mehr muß dieser Gedanke sich von heiligen meiste Zeit sanfte Tränen bewürken, eröfnen jeden¬ + + + + + + + Gesangen fühlen lassen, wodurch wir, wenn ich so noch ein würdiges Feld zur Bearbeitung. Gellert + + + + + + + sagen darf, unserm, der Empfindung unterliegenden sagt, er wünschte eher ein vortrefliches geistliches + + + + + + + erzen Luft machen, und uns in den Stand setzen Lied als den ganzen Horaz geschrieben zu haben, + + + + + + + von ganzer Seele und allen Kräften dem HErrn und es muß gewiß eine unaussprechliche Wollust für + + + + + + + cob und Dank zu sagen, der uns erschuf, der uns einen Liederdichter seyn, so viele warme Tränen, so + + + + + + + täglich so viel Gutes thut, und der uns im Werke viel heilige Entschlüsse; so viel unnennbare göttliche + + + + + + + der Erlösung Bahnen zu Seligkeiten entdeckt, die Empfindungen befördert zu haben. Der geheiligte + + + + + + + aus disseits des Grabes ruhig und jenseits glücklich Psalmist verachtete Kronenglanz und alles Glück der + + + + + + + machen. Wenn also unserm Herzen Wort und Aus= Welt gegen den Vorzug eines Thürhütters in dem + + + + + + + druck fehlen, wie angenehm ist es ihm, zu einem Lob= Hause Gottes, und Leute die die Kräfte der zukünf¬ + + + + + + + tigen + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-19-076.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-19-076.xml new file mode 100644 index 0000000..172c592 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-19-076.xml @@ -0,0 +1,687 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_15:48 + 2024-07-29T11:05:48.857+02:00 + 2024-07-29T15:48:36.119+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + tigen Welt empfinden und wie süß und freundlich Anmerkung betrift einen Vorwurf welchen der Herr + + + + + + + der Herr auch schon in dieser Prüfungszeit ist, schme¬ + + + + + + + cken können, und wie wohl denen ist die auf ihn mals, spricht er in seiner Vorrede, "von mehrern + + + + + + + trauen; Christen die nicht blos ihren Glauben auf + + + + + + + den Lippen tragen, werden von der Wahrheit dieser + + + + + + + Stelle urtheilen und sie zugestehen können. In ei= denen weder dem reinen Lehrbegrif noch der rei¬ + + + + + + + nem verschlossenen Kämmerlein, in sanften Tränen nen Dichtkunst zu nahe getreten würde." Der + + + + + + + zerfließen, mit feuriger Andacht die Welt verachten reine Lehrbegrif ist wohl offenbar der reinen Dicht¬ + + + + + + + und singen und empfinden zu können: + + + + + + + Denen, die Gott lieben + + + + + + + Muß auch ihr Betrüben + + + + + + + Lauter Himmel seyn. + + + + + + + Das ist eine Seligkeit gegen die alles Glück der + + + + + + + Welt wie gar nichts ist. Genug von einer Materie gebäude zu ziehen, die also heißt: + + + + + + + die den Jüden eine Aergerniß und den Griechen eine + + + + + + + Thorheit bleibt. — Wir kommen auf den Herrn + + + + + + + Pros. Märk der uns Versuche in heiligen Liedern + + + + + + + überliefert, und dessen Absicht, wie wir aus allen se¬ + + + + + + + hen, besser als die Ausführung ist. Der Herr Prof. + + + + + + + Gellert hat die geistlichen Lieder in Lieder fürs Herr + + + + + + + und in Lieder zum Unterricht eingetheilet. Wir fin + + + + + + + den von beyden Arten Beyspiele in diesen Versuchen, zu haben, und warum sollten wir also diese Stelle + + + + + + + allein damit wir dem Herrn Verfasser derselben nicht + + + + + + + schmeicheln, sie gefallen uns nicht. Die Singwei + + + + + + + sen (vulgo Melodien) worauf sich der Herr Pro¬ + + + + + + + fessor beziehet, mögen seyn wie sie wollen, wir ver, mer zu zärtliche Ohren dawider einwenden mögen + + + + + + + langen aber vom geistlichen Liede mehr als eine Me¬ + + + + + + + lodie. Sollen wir einige Lieder zergliedern um un¬ + + + + + + + ser gerechtes Urtheil zu rechtfertigen? oder sollen wir + + + + + + + um schwache Brüder zu schonen, die sich leicht an der + + + + + + + Freiheit des Kunstrichters stoßen könnten, uns viel + + + + + + + mehr auf die Empfindungen eines jeden christlichen + + + + + + + Lesers beziehen? Wir thun das letzte, und begnü¬ + + + + + + + gen uns annoch ein Paar Anmerkungen dem Herrn + + + + + + + Verfasser mitzutheilen, die für ihn sehr nützlich aus + + + + + + + fallen dürften. Die Oden, so der Christ als + + + + + + + Held überschrieben, sind so wenig Oden, daß wir + + + + + + + dem Herrn Verfasser gerade ins Gesicht gestehen, daß + + + + + + + es Stücke sind, die wegen des Zwanges den er sich + + + + + + + angethan jeden Vers zu schließen: der Christ + + + + + + + nur ist ein Held, wahrlich Mitleiden verdie¬ + + + + + + + nen. — Hienächst nehmen wir uns die Freiheit + + + + + + + dem Herrn Verfasser anzuzeigen, daß die Vorrede + + + + + + + die der sel. Herr von Mosheim zu diesen Liedern zu¬ + + + + + + + gesagt, sie gewiß nicht besser auch nicht schlechter ge¬ + + + + + + + macht hatte, und daß der nähere Wink der anbe¬ + + + + + + + tungswürdigen Vorsehung, welchen der Herr Pro¬ + + + + + + + fessor in der Zuschrift uns näher kennen lehret, in¬ + + + + + + + dem er ihn in weiter nichts als den gnädigen Befehl + + + + + + + der Herzogin zu Mecklenburg setzer, zwar für ihn + + + + + + + wichtig genug seyn können: was aber die Welt dazu + + + + + + + sagen wird, das läßt sich leicht errathen. Die letzte + + + + + + + + + + + + + Professor unsern alten Liedern macht. Es ward da¬ + + + + + + + Freunden gewünscht, daß solche Lieder zur allge¬ + + + + + + + meinen Erbauung im Druck erscheinen möchten, in + + + + + + + kunst wegen da, denn an der Orthodoxie unserer al + + + + + + + ten Lieder ist noch nie gezweifelt worden. Die See + + + + + + + lenschläfer haben sich zwar die Freiheit genommen, + + + + + + + aus dem bekannten Liede des Helmbold: Von + + + + + + + Gott will ich nicht lassen, denn er läßt nicht von + + + + + + + mir rc. eine Stelle übel zu deuten, und auf ihr Lehr¬ + + + + + + + Wir werden nach dem Tod + + + + + + + Tief in die Erd begraben, + + + + + + + Wenn wir geschlafen haben + + + + + + + Wird uns erwecken Gott. + + + + + + + allein Herr Prof. M. scheinet hieran nicht gedacht + + + + + + + rechtfertigen. Was aber die reine Dichtkunst anbe¬ + + + + + + + trift, so ist selbige, wie bekannt, nicht die Hauptei¬ + + + + + + + genschaft eines geistlichen Liedes, und was auch im + + + + + + + ein gewisses Ehrwürdigalte stehet unsern Liedern tref + + + + + + + lich, und setzet uns in ein feierliches Erstaunen. Die + + + + + + + Empfindung will beym geistlichen Liede mehr als der + + + + + + + Geschmack, und was hilft Schwung und Wendung, + + + + + + + wenn es von ihnen heißt: das Herz ist ferne von ih¬ + + + + + + + nen. Um aber dennoch den Herrn Prof. M. zu + + + + + + + überführen, daß es in unserm Gesangbuche Lie¬ + + + + + + + der gebe, welche die Seinigen auch in Absicht auf die + + + + + + + Dichtkunst, sehr weit zurück lassen; so schlagen wir + + + + + + + ihm z. E. die vortreflichen Lieder: Ich steh in Angst + + + + + + + und Pein rc. Jch bin ja HErr in deiner Macht rc. + + + + + + + Err, ich denk an jene Zeit rc. vor, um die seinigen + + + + + + + nach ihnen zu beurtheilen. Welche heilige Poesie + + + + + + + herrscht nicht in jenem Liede eines preußischen Lie + + + + + + + derdichters: + + + + + + + Wen hab ich nan, als dich allein, + + + + + + + Der mir in meiner letzten Pein + + + + + + + Mit Trost und Rath weiß beyzuspringen? + + + + + + + Wer nimmt sich meiner Seelen an, + + + + + + + Wenen nun mein Leben nichts mehr kann, + + + + + + + Und ich muß mit dem Tode ringen, + + + + + + + Wenn aller Sinnen Kraft gebricht; + + + + + + + Thust du es, Gott, mein Heiland, nicht? + + + + + + + Nein, nein! ich weiß gewiß mein Heil, + + + + + + + Du lässest mich dein wahres Theil + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-19-077.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-19-077.xml new file mode 100644 index 0000000..4b319bf --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-19-077.xml @@ -0,0 +1,729 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_15:48 + 2024-07-29T11:05:48.979+02:00 + 2024-07-29T15:48:36.297+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + Zu tief in deinen Wunden sitzen: + + + + + + + Hie lach ich aller Angst und Noth, + + + + + + + Es mag Gesetz, Höll oder Tod + + + + + + + Auf mich her donnern oder blitzen, + + + + + + + Dieweil ich lebte war ich dein, + + + + + + + Itzt kann ich keines fremden seyn. + + + + + + + Welch ein göttlicher Trost in dem Liede des Paul + + + + + + + Gerhard, eines sehr würdigen Liederdichters: Be + + + + + + + fiehl du deine Wege rc. + + + + + + + Er der den Himmel lenkt, + + + + + + + Der Wolken, Luft und Winden + + + + + + + Giebt Wege, Lauf und Bahn, + + + + + + + Der wird auch Wege finden + + + + + + + Wo dein Fuß gehen kann. + + + + + + + Welch ein Bild in einem ganz alten Liede des Pre. lungen 1 fl. + + + + + + + diger Simon Graff: + + + + + + + + + + + + + Und wenn mir die Gedanken + + + + + + + Vergehen, wie ein Licht + + + + + + + Das hin und her thut wanken, + + + + + + + Bis ihm die Flamm gebricht; + + + + + + + Alsdann fein sanft und stille + + + + + + + Laß HErr mich schlafen ein + + + + + + + Eine gewisse Härte ausgenommen, kann das Bild + + + + + + + schöner seyn? — Doch! wir sind in dieser Anzeige + + + + + + + weitläuftiger, als wir es hätten seyn sollen. Die + + + + + + + Würkungen welche unsere alte Lieder begleiten, be¬ + + + + + + + stimmen ihren großen Werth fürs Herz. / Man ver= + + + + + + + suche was die Märkschen Lieder über uns ausrichten + + + + + + + werden, und beurtheile sie hieraus, wir wollen + + + + + + + schweigen. Kostet in den Kanterschen Buchhand= + + + + + + + + + + + + + Berlin, den 27. Febr. + + + + + + + Se. Majestät, der König, haben den Herrn von + + + + + + + Ingersleben, Obersten und Commandeur des Braun + + + + + + + schweigischen Infanterieregiments, die Anwartung auf + + + + + + + die Pommerschen Wussowschen Güter, Curow, Güstrow, + + + + + + + Pargow, Staffelde, in Gnaden zu ertheilen geruhet. + + + + + + + Höchstdieselben haben dem Herrn Christian Benken= + + + + + + + vorf, zu Hamburg, das Prädicat als Höchstdero ge¬ + + + + + + + heimen Commercienrath allergnädigst beygelegt. Am + + + + + + + Montage erhielten Ihro Majestät, die Königin, durch + + + + + + + einen Courier von Sr. Durchlaucht, dem regieren¬ + + + + + + + den Herzog von Braunschweig, die höchsterfreuliche + + + + + + + Nachricht, daß Ihro Königl. Hoheit, die Gemalin + + + + + + + condon am 8ten dieses von einem jungen Prinzer + + + + + + + glücklich entbunden worden wäre. + + + + + + + Se. Majestät, der König haben den Ingenieur + + + + + + + Generalinspector von den Königl. Hafens, Teichen, + + + + + + + Dammen und Schleussen allergnädigst bestellet. + + + + + + + Wien, den 8. Febr. + + + + + + + Der verstorbene Feldmarschall, Graf von und zu + + + + + + + Daun, hat für seine Domestiquen und Arme rühm¬ + + + + + + + uiche Legata gemacht, übrigens aber seinen hinterlasse= + + + + + + + nen enzigen Sohn zum Universalerben eingesetzet. + + + + + + + Dieser junge Herr, als gewesener Hauptmann, ist + + + + + + + von Ihro Majestät, der Kaiserinkönigin, nunmehro + + + + + + + dam Obersten und Proprietaire seines Herrn Vaters + + + + + + + gehabten schönen Infanterieregiments ernennet und + + + + + + + constituiret worden. Se. Majestät, der Kaiser, ha + + + + + + + den den Herrn Generalfeldzeugmeister, Grafen von + + + + + + + caset, zum Generalfeldmarschall der Armeen und + + + + + + + Drasidenten des Hofkriegesraths, an die Stelle + + + + + + + des letztverstorbenen Feldmarschalls, Grafen von + + + + + + + Daun, zu ernennen geruhet. + + + + + + + + + + + + + Paris, vom 10. Febr. + + + + + + + Die Vestungswerke auf der Insel Bellisle, auch + + + + + + + überhaupt in allen haltbaren Platzen auf der Küste + + + + + + + von Bretagne und an dem Einflusse der Vilaine, wer¬ + + + + + + + den merklich verbessert und vermehret. Ob Noth¬ + + + + + + + wendigkeit, oder Klugheit und Vorsorge, oder andere + + + + + + + Bewegungsgründe dieses veranlassen, muß die Zeit + + + + + + + lehren. + + + + + + + London, den 7. Febr. + + + + + + + Die Streitigkeiten, welche alle diese Tage über in + + + + + + + den beyden Parlamentshäusern wegen der amerika¬ + + + + + + + nischen Sachen vorgefallen sind, und wobey der Erb¬ + + + + + + + prinz von Braunschweig wieder ein paarmal einen + + + + + + + des Erbprinzen von Braunschweig Durchlaucht, zu Zuhörer im Oberhause abgegeben hat, müssen in der + + + + + + + Folge gewiß viele Merkwürdigkeiten äussern. Es + + + + + + + sind dadurch verschiedene Familien in Uneinigkeit ge¬ + + + + + + + rathen, die vorhin in der besten Freundschaft standen. + + + + + + + und Architect, Herrn Bourdet, aus Holland, zum Indessen kann man doch auch überhaupt sagen, daß + + + + + + + des Herrn Pitt Meynungen, in Absicht auf die Ame= + + + + + + + rikaner, so wenig im Parlement, als im Königl. + + + + + + + Rathe, Beyfall gefunden haben. Nach der Bewe¬ + + + + + + + gung zu urtheilen, welche die Parlementarischen Ent¬ + + + + + + + schließungen wegen Amerika verursachen, scheinet ei¬ + + + + + + + ne allgemeine Veränderung im Ministerio unver¬ + + + + + + + meidlich zu seyn. Selbiges wird, wie man wahr¬ + + + + + + + scheinlich behauptet, nicht gänzlich aus den Gliedern + + + + + + + des vorigen bestehen, sondern von solchen Personen + + + + + + + genommen werden, die sich im Parlemente für die + + + + + + + aufrecht zu erhaltende Ehre und Würde der Krone, + + + + + + + und für die Prärogativen des Parlements, erkläret + + + + + + + haben. Man nennet unter andern den Grafen von + + + + + + + Bute, den Grafen Temple, den Lord Lyttleton, Hrn. + + + + + + + Georg Greenville, und mehrere. Weil itzo, da die + + + + + + + Stempfel=Acte fun Amerika schwerlich schlechthin ein= + + + + + + + gezogen werden dürfte, wenige Hofnung vorhanden + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-19-078.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-19-078.xml new file mode 100644 index 0000000..3ef8d37 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-19-078.xml @@ -0,0 +1,729 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_15:48 + 2024-07-29T11:05:49.117+02:00 + 2024-07-29T15:48:36.457+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + ist, daß die Colonien künftig englische Waaren werden + + + + + + + annehmen wollen, so haben bereits verschiedene auf + + + + + + + der Themse liegende Schiffe, die nach Amerika be¬ + + + + + + + stimmet waren, ihr Volk bis auf die Officiers, die Chocim zu gehen und von dorten unter dem Charat + + + + + + + noch beybehalten sind, abgedankt. Aus einigen Um + + + + + + + ständen erhellet, daß auch zwischen unserm Hofe und + + + + + + + dem Französischen das Vernehmen noch nicht das Voll= + + + + + + + kommenste ist; und hat unser Hof dem letztgedachten + + + + + + + zu verstehen geben lassen: Wie er die Unterhandlun= + + + + + + + gen, welche seit einiger Zeit zwischen Frankreich, Spa¬ + + + + + + + nien und einigen andern Mächten betrieben wurden, + + + + + + + nicht mit Gleichgültigkeit ansahe, so wenig, als den + + + + + + + großen Eifer, mit welchen man in Frankreich und + + + + + + + Spanien Kriegesschiffe bauete, zu einer Zeit, da Eu= wie solche laut denen neuerlich aufgenommenen Lu= + + + + + + + ropa in tiefer Ruhe wäre 2c. Vor einigen Tagen + + + + + + + ist allhier Hr. Lee, ein angesehener Apotheker, bey + + + + + + + welchem sich ein Geschwür in der Seite hervorge¬ + + + + + + + than hatte, von dem Hrn. Cäsar Hawkins, Esquire + + + + + + + Sr. Maj. Wundarzte, geöfnet worden, wobey der¬ + + + + + + + selbe ihm einen Stein aus der Leber gezogen hat; + + + + + + + und befindet sich Hr. Lee so wohl, daß man dessen + + + + + + + baldige Wiederherstellung hoffen kan. Dieser Vor¬ + + + + + + + Wundarzeneykunst zugetragen haben + + + + + + + Warschau, den 19. Febr. + + + + + + + So wie Se. Königl. Majestät, unser allergnä¬ + + + + + + + digster Herr, seit dem Antritt Dero Regierung + + + + + + + darauf bedacht gewesen, damit der fast bey allen + + + + + + + Gerichtshöfen vernachläßigten Gerechtigkeit aufg= + + + + + + + holfen und dieselbe zur allgemeinen Wohlfarth die¬ + + + + + + + ses Königreichs zu der gebuhrenden und schleunigen + + + + + + + Ausübung gebracht werden möchte: also haben Al¬ + + + + + + + lerhöchstdieselben durch die Herren Kronkanzlere Ex¬ + + + + + + + cell. Excell. den Sachwaltern bey Dero Hofgerichten + + + + + + + aufzugeben geruhet, daß da Sie zu Ende des Cur¬ + + + + + + + ländischen Rechtstermins, nämlich nach dem 12ten Fürstenstand Sr. Römischkayserlichen Maj. mit der + + + + + + + des nächstkünftigen Aprilmonats die Relationsgerich¬ + + + + + + + te hegen würden: als möchten diese Sachwalter ih= + + + + + + + ren Clienten bey Zeiten hievon Nachricht geben, da= reiset. + + + + + + + mit diejenigen, welche von diesem Gericht entweder + + + + + + + nach einem vom Tribunal erfolgten Remiß, oder + + + + + + + nach Vorschrift der Gesetze ihre Entscheidung erwar¬ + + + + + + + ten, auf solche Zeit zum rechtlichen Verfahren gefaßt + + + + + + + seyn könnten. So bald als der Herr Alexandrowitsch, + + + + + + + von seiner Ankunft nach Zelestschiki, woselbst er sich + + + + + + + auch noch befindet, bey dem Hrn. Pangiodoro Nico= + + + + + + + bulo, Großkammerherrn des Fursten Hospodar von + + + + + + + der Moldan melden lassen, wurde derselbe nicht allein + + + + + + + erbeten, seine Reise, da nunmehr alle Schwierigkei¬ + + + + + + + ten gehoben wären, ungehindert nach Constant no= + + + + + + + pel fortzusetzen, sondern ihm auch von den freund¬ + + + + + + + schaftlichen Gesinnungen der Ottomannischen Pforte + + + + + + + gegen Sr. Maj. den König und die Republik völl¬ + + + + + + + + + + + + + ge Versicherung gegeben, worauf gedachter Herr + + + + + + + Alexandrowitsch auf Befehl Sr. Maj. von hier aus + + + + + + + die Ordre erhalten, ohne weiteren Zeitverlust auf + + + + + + + ter als Sr. Maj. und der Republik außerordentl + + + + + + + cher Gesandter den angetretenen Weg weiter fortzu¬ + + + + + + + stellen. Eine von der Republik zu dem Kronschaß + + + + + + + bestellte Commißion hat nur neulich mittelst zweer + + + + + + + Edicte allen und jeden Inhabern Königl. Guther, + + + + + + + Schlösser, Dörfer, Vogteyen, Lehngüter, Schultze + + + + + + + reyen, und wer sonst unter irgend einem Titel mit + + + + + + + Königlichen Güthern möge seyn begnadiget worden + + + + + + + bekannt werden lassen: daß dieselben die Quarte, so= + + + + + + + strationen zustehet, in zween Terminen auf den be= + + + + + + + nannten Kammern bey Vermeidung der durch die + + + + + + + Gesetze bestimmten Strafe abzutragen mit diesen + + + + + + + jetzt laufenden Jahr anfangen sollen. Eben dieselbe + + + + + + + Kammern und dieselben Zahlungstermine hat diesel + + + + + + + he Commißion zur Erlegung der Juden Kopfsteuet + + + + + + + besage der neuerrichteten Tariffen angesetzet, mit der + + + + + + + beygefügten Verwarnung: daß wenn ein oder die + + + + + + + fall ist einer der seltensten, die sich jemals in der andre Juden Gemeine in der Folge der Zeit den son + + + + + + + benannten Kopfschoß in die angewiesene Kammer + + + + + + + nicht entrichten würde, sollen dergleichen Rückständ + + + + + + + beyzutreiben der Armee überlassen werden. Uebr + + + + + + + gens sind die Gebühren für die Quittungen und all + + + + + + + Sporteln, unter was für Vorwand dieselben seyn + + + + + + + mögen, so wohl bey Bezahlung der Quarte als auch + + + + + + + der Juden Kopfsteuer durch die vorbeschriebnen Edici= + + + + + + + auf das schärfste verboten, angesehen den Herren + + + + + + + Schatzbedienten bey gedachten Zollkammern auch fül + + + + + + + solche Einnahme von dem Kronschatz ihr Gehalt + + + + + + + ausgesetzet worden. Sr. Durchl. der Fürst Ponia + + + + + + + towski, Oesterreichischer General, dessen Pohlnischen + + + + + + + Würde eines Fürsten des heil. Römischen Reichs ver¬ + + + + + + + mehret haben, sind wieder von hier nach Wien abg + + + + + + + Wechsel-Cours & Species d. 6. Märtz 1766 + + + + + + + Amsterdam 41 Tage 309gr. 71 Tage 307½ gr. + + + + + + + 6 W. 129½ gr. + + + + + + + Hamburg 3 W. 130 gr. + + + + + + + Dantzig 27 pr. Cto. + + + + + + + Berlin + + + + + + + Ducateb neue 9 fl. 5 gr. + + + + + + + Alberts Taler 135 gr. + + + + + + + Alt Polnisch Geld 15 pr. Cto + + + + + + + Rubel 115 gr. + + + + + + + Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montag + + + + + + + und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-20-079.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-20-079.xml new file mode 100644 index 0000000..adf3fa3 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-20-079.xml @@ -0,0 +1,295 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=TrHtr:version=2.16.0:model_id=51170:date=29_07_2024_16:02 + 2024-07-29T11:06:41.502+02:00 + 2024-07-29T16:07:16.757+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + den 10. Merz 1766. + + + + + + + 20tes Stück. Montag, + + + + + + + + + + + + + Ueber die Nothwendigkeit beschäftigt zu seyn, + + + + + + + um nicht Langeweile zu haben. + + + + + + + + + + + + + Die Menschen haben kein natürliches Vergnü= + + + + + + + und dieses wolte vielleicht Plato zu verstehen ge= + + + + + + + Sprache sagt: die Liebe ist ein Kind des Ueber: nach. + + + + + + + flußes und der Bedürfniß. + + + + + + + Vergnügen nur halb so lebhaft, als bey dem, wo + + + + + + + ben Mahlzeit stillt. Die Kunst ersetzt die Natur + + + + + + + dürfniß es thut. + + + + + + + + + + + + + thätigkeit folgt, fügt dem Menschen so schmerzhafte + + + + + + + Uebel zu, daß er oft die schwersten Arbeiten unter¬ + + + + + + + nimmt um nur ihren Qualen zu entgehen. + + + + + + + Die Seele beschäftigt sich nur auf zweyerley + + + + + + + Art: entweder überläßt sie sich den Eindrücken der + + + + + + + äussern Gegenstände, welches man Empfinden + + + + + + + gen, das nicht die Frucht der Bedürfniß wäre, nennt; oder sie unterhält sich mit Betrachtungen + + + + + + + theils nützlichen, theils neugierigen, über verschied- + + + + + + + ben, wenn er in seiner gewöhnlichen allegorischen ne Vorwürfe, das heißt, sie überlegt oder denkt + + + + + + + Dieses letzte wird ihr oft verdrießlich ja selbst + + + + + + + Je größer die Bedürfniß ist, desto empfindlicher unthunlich, fürnemlich wenn der Gegenstand ihrer + + + + + + + ist das Vergnügen, das aus ihrer Sätigung ent- Betrachtungen nicht eine wirkliche oder neue Em- + + + + + + + springt. Bey dem köstlichsten Gastmal, zu dem pfindung ist. Alsdann muß sie sich anstrengen ihm + + + + + + + man nur den gewöhnlichen Apetik bringt ist das achtsam zu folgen, und nicht selten beschließen sich + + + + + + + diese durch die Lage des Gehirns unfruchtbar ge- + + + + + + + man einen wirklichen Hunger nur mir einer gro- machte Anstrengungen mit der Ueberzeugung, daß + + + + + + + sie vergebens nachgedacht habe, oder die zu erhitzte + + + + + + + schlecht, und alles Nachgrübeln kann das Vergnü= Einbildungskraft stellt sich nichts eigentliches mehr + + + + + + + gen nicht so zubereiten und würzen, als die Bez vor, und verliert sich in unendlichen Ideen ohne + + + + + + + Verbindung und Bezug, die im Tumult aufein¬ + + + + + + + Leib und Seele haben eins wie das andre die ander folgen — oder der von der Spannung er= + + + + + + + jhrigen, und eine der größten des Menschen besteht müdere Geist wird schlaf, und seine finstre schmach¬ + + + + + + + in der Nothwendigkeit, die Seele beschäftigt zu tende Träumerey, während welcher er so zu sagen, + + + + + + + erhalten. Die Langeweile die so bald auf ihre Un= nichts denkt, ist die einzige Frucht des Bestrebens + + + + + + + nach + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-20-080.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-20-080.xml new file mode 100644 index 0000000..9aa3889 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-20-080.xml @@ -0,0 +1,638 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=TrHtr:version=2.16.0:model_id=51170:date=29_07_2024_16:02 + 2024-07-29T11:06:41.634+02:00 + 2024-07-29T16:02:24.861+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + nach Beschäftigung. Alle Menschen werden die + + + + + + + Langeweile des Zustandes, wo man nicht Kraft an + + + + + + + was zu denken hat, oder die Qual desjenigen, wo + + + + + + + man wider seinen Willen an zu vieles denkt, ohne + + + + + + + sich nach eigner Wahl auf einen Gegenstand ein + + + + + + + schränken zu können, empfunden haben, und weni- + + + + + + + ge sind nur so glücklich sie selten zu fühlen, und + + + + + + + sich selbst gute Gesellschafter zu seyn. Nur eine + + + + + + + kleine Anzahl versteht die Kunst zu erlernen, die Erfahrung kennen. Die Unruhe der Geschäfte + + + + + + + nach Horazens Ausdruck sie sich selbst zu Freun- und die Bewegungen, die dazu erfordert werden, + + + + + + + den macht. Um hiezu fähig zu seyn, muß man können den Menschen unmöglich an und für sich + + + + + + + eine gewisse gemäßigte Mischung der Lebenssäfte selbst gefallen. Die Leidenschaften die ihnen die + + + + + + + haben, für welche diejenige, denen sie angeboren lebhaftesten Freuden bringen, verursachen ihne + + + + + + + ist, der Vorsicht so danken sollten, wie die Söhne + + + + + + + regierender Herren für die Erstgeburt. Ueberdem + + + + + + + muß man sich auch von Jugend an aufs Studi- + + + + + + + ren, und auf Geschäfte die viel Nachdenken erfor= + + + + + + + dern, gelegt haben. Der Geist lernt dabey seine schaften eine Veränderung die sie thätig erhält + + + + + + + Ideen in Ordnung bringen und über das Gele- Die Wallungen, die diese wirken, wachen auch + + + + + + + sene nachdenken. Denn das Lesen wobey der + + + + + + + Geist nicht thätig ist, und das er nicht durch eigne Menschen sich mit sich allein (tére à tête) und + + + + + + + Betrachtungen unterstützt, wird eben bald langwei= + + + + + + + lig. Man bändigt die Einbildungskraft wenn befinden. + + + + + + + man sie übt, und hat man sie einmal gelehrig ge + + + + + + + macht, so thut sie, was man von ihr verlangt. + + + + + + + Durch das öftre Nachdenken erwirbt man sich ei= + + + + + + + ne Fertigkeit seine Gedanken nach eigenem Gefalt + + + + + + + len bald auf diesen bald aus jenen Gegenstand zu + + + + + + + richten, oder mit selbigen auf einem stehen zu + + + + + + + bleiben. + + + + + + + die ihn verstehen vor dieser elenden Mattigkeit + + + + + + + und Unlust von der wir oben geredet haben. Aber + + + + + + + wie selten sind die Sterbliche, die ein Blut ohne + + + + + + + Schärfe, und Lebenssäfte ohne Gift zu einem in¬ + + + + + + + nerlich so sanften Leben berufen? Die Lage ihrer macht eine zu große Musse daß sie die Zeit be¬ + + + + + + + Seelen ist dem größten Haufen ganz unbekannt, + + + + + + + die nach dem was sie selbst von der Einsamkeit + + + + + + + ausstehen, auch das, was andre eben dabey leiden, wenn man sie einer Arglist beschuldigt, sind + + + + + + + beurtheilen, und die Einsamkeit für ein Uebel hal- nur unbeständig. + + + + + + + ten, so aller Welt schmerzhaft seyn muß. + + + + + + + Die erste Art sich zu beschäftigen, nemlich mit + + + + + + + dem Eindruck der äussern Gegenstände ist viel + + + + + + + leichter, und die Zuflucht der meisten Menschen ge- + + + + + + + gen die Langeweile, ja selbst diejenige, die sich auf + + + + + + + eine andre Art zu beschaftigen wissen, sind, um + + + + + + + nicht in die Mattigkeit zu fallen die die Folge des + + + + + + + Einerieys ist, genöthigt sich zu den Arbeiten und + + + + + + + Vergnügungen des größten Haufens zu bequemen. + + + + + + + Die Abänderung der Geschäfte und Ergötzungen + + + + + + + bringt die Geister wieder in Bewegung, die schwer¬ + + + + + + + + + + + + + fällig zu werden anfangen, und scheint der erschöpfen + + + + + + + ten Einbildungskraft neues Vermögen zu geben, + + + + + + + Dieses ist auch die Ursache warum sich die Men= + + + + + + + schen mit so viel kindischen Bemühungen, und un= + + + + + + + nützen Geschäften abgeben, dieses bewegt sie mit + + + + + + + so vieler Hitze nach dem was sie ihr Vergnügen + + + + + + + nennen, zu laufen, und sich Leidenschaften zu erge= + + + + + + + ben, deren üble Folgen sie oft schon aus eigner + + + + + + + auch schmerzhafte und anhaltende Leiden, allein die + + + + + + + Menschen fürchten doch die Langeweile der Untha + + + + + + + tigkeit noch mehr, und finden in den Bewegungen + + + + + + + der Geschäfte und in der Trunkenheit der Leiden + + + + + + + der Einsamkeit wieder auf, und verhindern d + + + + + + + schäftigt, das ist, schwermüthig oder langweilig + + + + + + + Wenn Leute aus sogenanntem Ekel vor der We + + + + + + + sie verlassen, so können sie es selten aushalte + + + + + + + So bald sie die Unthätigkeit kennen, so bald + + + + + + + den Tummel der Geschäfte, und die Unruhe die + + + + + + + Leidenschaften mit der Langenweile der schläfrig + + + + + + + Unempfindlichkeit verglichen haben, so bereuen + + + + + + + den unruhigen Zustand dessen sie so überdrief + + + + + + + Dieser Umgang mit sich selbst schützt diejenige, waren. Man beschuldigt sie oft unrecht, daß + + + + + + + mit einer falschen Maßigung geprahlt hätten, + + + + + + + sie sich der Welt entzogen: sie meynten es damal + + + + + + + recht ehrlich, aber so wie die ausnehmende Bewe- + + + + + + + gung sie eine gänzliche Ruhe wünschen ließ, + + + + + + + reuen, in der sie beständig beschäftigt waren. D + + + + + + + Menschen sind leichtsinniger als verstellt, und o + + + + + + + Gewiß, die Bewegung in der uns die Leiden + + + + + + + schaften selbst in der Einsamkeit erhalten, ist s + + + + + + + lebhaft, daß jeder andre Zustand schlafrig zu seyn + + + + + + + scheint. Aus einem natürlichen Hange laufen wir + + + + + + + nach allem was sie erregt, solten die Eindrucke da + + + + + + + von uns gleich unruhige Nächte und traurige Ta- + + + + + + + ge kosten, weil wir uberhaupt mehr ohne als mit + + + + + + + Leidenschaften auszustehen haben. + + + + + + + (Der Beschluß folgt künftig.) + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-20-081.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-20-081.xml new file mode 100644 index 0000000..f84812b --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-20-081.xml @@ -0,0 +1,645 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=TrHtr:version=2.16.0:model_id=51170:date=29_07_2024_16:02 + 2024-07-29T11:06:41.773+02:00 + 2024-07-29T16:02:25.183+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + Wien, den 12. Febr. + + + + + + + Se. Majestät, der Kaiser, sind benachrichtige + + + + + + + worden, daß es zwischen den Churfürstlichen Höfen + + + + + + + von Manheim und Trier, wegen des Zolles zu Neu= + + + + + + + stadt, und der Bearbeitung einer in der Grafschaft bringen; dadurch werden Handels- und Arbeitsleute + + + + + + + Sponheim entdeckten Kupfermine, zu Thätlichkeiten dermaßen gehemmet, daß die aus Spanien und Ita= + + + + + + + gekommen ist. Der Ort, wo die Arbeit an dieser + + + + + + + Mine ist angefangen worden, liegt zwar auf Chur= te verschaffet werden können. + + + + + + + Pfälzischem Gebiete; man hat aber diese Arbeit, + + + + + + + wie Chur-Trierischer Seite behauptet wird, unter + + + + + + + der Erde bis ins Trierische Gebiet fortgesetzet. + + + + + + + Braunschweig, vom 22. Febr. + + + + + + + Da die Kunst, die Einkünfte des Staats und der + + + + + + + Privatpersonen zu vermehren, in unsern Tagen am + + + + + + + meisten geachtet wird, und am nächsten glücklich + + + + + + + macht, so will sie auch zur Favorit-Wissenschaft der + + + + + + + Gelehrten werden. Einer der unsrigen, der jedoch + + + + + + + nicht sowol um seinen eigenen, als für den allgemei= + + + + + + + nen Nutzen bekümmert ist, hat, zum weiteren Auf= + + + + + + + nehmen dieser Wissenschaft, unter andern folgende + + + + + + + Aufgaben bekannt gemacht: 1) "Wäre es nicht rath: + + + + + + + 'sam, in großen Städten die Gastwirthe unter eine + + + + + + + „Gilde oder Zunft zu bringen, damit die Ehre der + + + + + + + "Gesellschaft auf die einzelen Glieder einen stärkeren + + + + + + + "Mangel der Schuhe und Strümpfe nicht zur Kir + + + + + + + che gehen können?“ + + + + + + + Leipzig, vom 19. Febr. + + + + + + + Die zwölf nach Berlin gekommene französische + + + + + + + Finanziers sollen bereits wieder abgereiset seyn, wei + + + + + + + sie zwar die General=Pachtungen über sich nehmen + + + + + + + wollen, die Condition aber, daß das Commerce völ + + + + + + + lig frey seyn müsse, ihnen nicht zugestanden werden + + + + + + + können. + + + + + + + Auszug eines Schreibens von Genf, + + + + + + + vom 26. Jan. + + + + + + + Mit den Unruhen in dieser Stadt ist es so weit + + + + + + + aus Frankreich, ehester Tagen erwartet werden, den + + + + + + + bürgerlichen Kriegen gemeiniglich geschiehet, wenn + + + + + + + + + + + + + gentlich weiß, wohin alles dieses abzielet, ist das + + + + + + + Bankowesen sehr gestöret; es circuliret kein Geld; + + + + + + + ein jeder ziehet seine Fonds von den Negocianten zu- + + + + + + + rück, und suchet sie bey Fremden in Sicherheit zu + + + + + + + lien eingegangene viele Commißionen nicht zur Hälf= + + + + + + + Stockholm, den 19. Jan. + + + + + + + Die Reichsstände haben das Wechselcomtoir von + + + + + + + Witfoth und Compagnie befreyet, es wird also im + + + + + + + Stande seyn, seine Creditores zum vollen zu bezah- + + + + + + + len, und seine Handlung wieder fortzusetzen. Sie + + + + + + + haben zugleich verordnet, daß künftig alle Con- + + + + + + + tracte, welche über die Reichsexportanda geschlossen + + + + + + + werden, auf Reichsthaler species lauten müssen, + + + + + + + wo sie gültig seyn sollen, und ein Contrahent das + + + + + + + Recht haben will, den andern gerichtlich zu belangen, + + + + + + + im Fall derselbe sein Engagement nicht erfüllen wollte. + + + + + + + Die Reichsstände haben hiebey die Absicht, daß der + + + + + + + Wechselcours herunter gehen soll. + + + + + + + Paris, den 17. Febr. + + + + + + + Denenjenigen Schönen zum Troste, die sich gerne + + + + + + + “Eindruck machte? Könnte nicht auf die Feuerkicken, putzen, kann man ankündigen, daß ein berühmter + + + + + + + deren man sich in den Kirchen bedienet, eine Abga= hiesiger Coeffeur der Damen, Namens le Gros, ein + + + + + + + che zum Besten der Armen gelegt werden, die aus ihnen sehr nützliches Buch ausgegeben hat, welches + + + + + + + folgenden Titel führet: "Die Kunst der Coeffüre der + + + + + + + "Französischen Damen, mit einer kurzen Abhand- + + + + + + + lung von der Art, die naturlichen Haare zu hand¬ + + + + + + + "haben und zu erhalten, nicht weniger mit einer Be- + + + + + + + schreibung, wie breit die vorderen Haare seyn müs- + + + + + + + sen, um alle mögliche Frisur-Arten und Coeffüren + + + + + + + "aubringen zu können, wie auch, wir man sich in + + + + + + + falschen Haaren aufsetzen müsse. Dieses wichtige + + + + + + + Werk enthält zugleich 25 Kupferstiche, die eben so + + + + + + + viele verschiedene Coeffüren, nach den Original=Des= + + + + + + + seins des Verfassers, vorstellen. Die Damen, die + + + + + + + sich dieser vortreflichen Anweisung bedienen, werden + + + + + + + gekommen, daß die Bürger vorgängig, bis zur An- ihren Putz nach verschiedenem Geschmack einrichten. + + + + + + + kunft der Mediatoren, welche von Zürich, Bern und und, nach Anleitung der Kupferstiche, nicht allein die + + + + + + + Bouquets stecken, sondern auch die Flügel, die Sul- + + + + + + + Magistrat suspendiret haben; ja, es wurde wol be= tanen und andere Coeffüren, sehr schön anlegen kön- + + + + + + + reits zu einem Blutbade gekommen seyn, wie bey nen. Dieser Parücken Atlaß ist zwar bey dem Ver- + + + + + + + fasser zu bekommen; wir getrauen uns aber kaum, + + + + + + + nicht noch zum Glucke die schon im Jahr 1738 zu zu sagen, wie viel er kosten soll? Der böse Mann, + + + + + + + Stande gekommene Mediation die gute Wirkung ge= er will für einen, der in Corduan gebunden und illu- + + + + + + + habt hätte, das Feuer zu dämpfen. In der Hofnung minirt ist, 3 Louis d'Or, und für einen, der nicht illu¬ + + + + + + + und dem guten Vertrauen auf ersagte vortrefliche minirt und nur in Kalbleder eingebunden ist, 2 Louis + + + + + + + Mediatoren, hat man es dabey gelassen, nur die d'Or, haben. Aber, wann die Schönen sich durch + + + + + + + Stadtthore zu sperren. Auf die Wälle hat man das den Gebrauch dieses Werkes, bey dem andern Ge- + + + + + + + Geschütz geführet, um sie bey ihrer Ankunft damit schlechte, bey den schönsten Stutzern selbst, noch ein- + + + + + + + zu begrüssen. Mitlerweile, da man doch nicht ein mal so gefällig, als sie sonst sind, werden machen kön- + + + + + + + nen, + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-20-082.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-20-082.xml new file mode 100644 index 0000000..2b199fa --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-20-082.xml @@ -0,0 +1,708 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=TrHtr:version=2.16.0:model_id=51170:date=29_07_2024_16:02 + 2024-07-29T11:06:41.910+02:00 + 2024-07-29T16:02:25.497+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + nen, wie reichlich muß ihnen dieser Aufwand einge- + + + + + + + bracht werden! + + + + + + + Florenz, den 3. Febr. + + + + + + + Aus Rom meldet man, daß dem daselbst kürzlich + + + + + + + angekommenen Prinzen Eduard, von einigen Cardi= + + + + + + + nälen zwar der Königl. Tittel beygeleget, vom Car- + + + + + + + dinal Staats=Secretair aber selbigen solches sogleich + + + + + + + untersaget worden. + + + + + + + Neapolis, den 28. Jan. + + + + + + + Seit dem 24sten dieser hat der Vesuv stärker, als + + + + + + + vorhin, Feuer ausgeworfen. + + + + + + + Lissabon, den 18. Jan. + + + + + + + Das eigentliche Verbrechen des neulich arquebu- + + + + + + + sirten Obersten Graveron, ist bis jetzt dem Publico + + + + + + + ein Geheimniß, und dürfte, wie man vermuthet nie- + + + + + + + malen in seiner wahren Gestalt an den Tag kommen. + + + + + + + Das ganze Regiment ist zugleich mit ihm vernichtet, welchen Ende der Bischof von Weiß=Reußen sich bis= + + + + + + + und die Gemeine desselben auf ewig aus dem Reiche + + + + + + + verbannet. Man spricht hier sehr stark von dem + + + + + + + Anmarsch einer Spanischen Armee von 30 bis 40000 Sr. Maj. die Sommer=Residenz aufzuschlagen wil= + + + + + + + reits auf unsern Gränzen Feindseligkeiten verübt; als extraordinairer Gesandter nach London, und der + + + + + + + der Hof soll daher den Grafen von der Lippe aufs Königl. Adjutant Cordicelle, nach Berlin. + + + + + + + schleunigste hieher verlanget, wie nicht weniger die + + + + + + + tractatenmäßige Hülse von Engelland requirirt + + + + + + + haben. + + + + + + + London, den 18 Febr. + + + + + + + Der König hat den Herzog von Dorset zum Glied + + + + + + + des geheimen Rathes und Gouverneurlieutenant des + + + + + + + Herzogthums Kent ernannt. Die Veränderungen, + + + + + + + welche man in dem Ministerio erwartete, sind nicht + + + + + + + vor sich gegangen, und man zweifelt nun gänzlich + + + + + + + daran, indem der Plan des gegenwärtigen Ministe: der Rußischkayserl. Garde, kommt von Petersburg, + + + + + + + rii patriotisch und einförmig ist. Vorige Woche + + + + + + + ist ein Detaschement aus dem Artillerieregimente ge- + + + + + + + zogen worden, um nach Senegal gesandt zu werden. + + + + + + + Man weiß noch nichts gewisses von der Bestimmung + + + + + + + der Kriegesschiffe, welche gegenwärtig equipirt wer + + + + + + + den; unterdessen rechnet man die Kosten dieser Aus- + + + + + + + rüstung auf 100000 Pfund Sterl. und man sagt, + + + + + + + daß in Ansehung einiger von dem Hofe zu Madrid + + + + + + + eingegangenen Nachrichten, ehester Tage noch mehr + + + + + + + Schiffe in Commißion gesetzt werden sollen. Man + + + + + + + versichert, daß die Amerikaner den Kaufleuten in + + + + + + + Großbritannien und Irrland, gegenwärtig für gelie= + + + + + + + ferre Waaren, über 4 Millionen Pfund Sterlings gotianten, kommen von Petersburg, gehen nach Ber- + + + + + + + schuldig sind. Das Parlament ist noch beständig + + + + + + + mit denen Amerikanischen Unruhen beschäftiget. + + + + + + + Das Unterhaus hat in diesen Tagen sehr ansehnliche + + + + + + + Summen zum Unterhalt der Königl. Trouppen be= + + + + + + + williget. + + + + + + + Warschau, den 26. Febr. + + + + + + + Sr. Maj. haben Sich den 22sten in der Gegend + + + + + + + + + + + + + von Mariemont mit der Jagd divertiret, nach dem + + + + + + + haben Hochdieselben, wegen der Nässe des Weges + + + + + + + die auf den 24sten angestellte Jagd der in Nähe von + + + + + + + Rawa, auf bequemere Zeit einstellen müssen. Der ehe= + + + + + + + malige Curländische Resident Herr von Aloy, hat + + + + + + + den 23sten bey Sr. Maj. Privat=Audience gehabt. + + + + + + + Der Fürst General Poniatowsky, ist über Dresden + + + + + + + nach Wien gegangen, der Fürst Radziwil, befindet + + + + + + + sich seit dem 4ten am ersten Orte, von wo er sich nach + + + + + + + Berlin begeben soll, um sich des Königes von Preus- + + + + + + + sen Maj. zu präsentiren. Der Unterkanzler von + + + + + + + Litthauen ist am 24sten nach Litthauen abgereiset, + + + + + + + und wird nicht eher, als auf den künftigen Termin + + + + + + + des Relationsgerichts allhie erwartet, bey demselben + + + + + + + Gericht soll auch die Streitsache zwischen denen desu= + + + + + + + nirten und unirten Griechen abgemacht werden, zu + + + + + + + hero allhier aufhält. Ujasdow wird mit vielen Fleiß + + + + + + + und Kosten gegen künftigen May repariret, allwo + + + + + + + Mann, und man will so gar behaupten, daß sie be=lens sind. Der Kammerherr Dziesanowsky, gehet + + + + + + + + + + + + + Einpaßirte Fremde, + + + + + + + vom 1sten bis zum 7ten März. + + + + + + + Hr. Professor von Chaloncey kommt von Peters- + + + + + + + burg, geht nach Berlin, log. bey Felgenhauer auf dem + + + + + + + Roßgarten, Herr Meyer ein Danziger Kaufmann, + + + + + + + kommt von Riga, geht nach Danzig, log. bey Remus + + + + + + + im Kneiphof. Herr von Avtzinn, Rittmeister von + + + + + + + geht nach Frankreich, log. bey Seyfried im Kneip + + + + + + + hof. Herr von Ehlert, kommt von Mitan, geht + + + + + + + nach Göttingen, log. bey Seyfried im Kneiphof¬ + + + + + + + Herr Stein Kaufmann aus Rostock, und Herr Ploos= + + + + + + + Kaufmann aus Amsterdam, kommen von Riga, gehen + + + + + + + nach Danzig, log. bey Remus im Kneiphof. Herr + + + + + + + von Treyden, und Herr von Reichel, Cursche Edel= + + + + + + + leute, kommen aus Sachsen, gehen nach Mitau, log- + + + + + + + bey Mattuschke in der Licentstraße. Herr Baron + + + + + + + von Egge, Römischkayserl. Hauptmann, kommt von + + + + + + + Petersburg, geht nach Berlin, log. bey Seyfried im + + + + + + + Kneiphof. Herr Weynach und Herr Weshel, Ne= + + + + + + + lin, log. bey Seyfried im Kneiphof. Herr Baron + + + + + + + von Boye, kommt von Riga, geht nach Halle, log. + + + + + + + bey Lehmann in der Vorstadt. + + + + + + + Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montag- + + + + + + + und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-21-083.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-21-083.xml new file mode 100644 index 0000000..3e8aa91 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-21-083.xml @@ -0,0 +1,309 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_16:05 + 2024-07-29T15:37:08.262+02:00 + 2024-07-29T16:05:21.347+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + 21tes Stück. Freitag, den 14. Merz 1766. + + + + + + + + + + + + + Beschluß. + + + + + + + Die Leser werden uns erlauben noch einige ab¬ + + + + + + + gerißne Anmerkungen, die füglich in die Abhand + + + + + + + lung selbst hätten eingeschaltet werden können + + + + + + + mitzutheilen. + + + + + + + beschämenden Bewußtseyn eines Leeren, und einer lehrten die Langeweile mit dem Körper im Bünd¬ + + + + + + + abzuhelfen wissen, vorstellen. Viele schämen sich + + + + + + + daher aus Stolz zu sagen, daß sie Langeweile ha¬ + + + + + + + Die Natur schuf uns zur Thätigkeit, und straf + + + + + + + den, der seine Kräfte nicht braucht mit Langerweile + + + + + + + sie konnte gewiß keine härtre Ruthe brauchen um + + + + + + + uns zur Erfüllung dieses Zweckes anzutreiben. + + + + + + + ihr mehr als die praktischen aus. Rousseau, dessen aber wir verschonen unsre Leser. + + + + + + + Geist vielleicht alle Stärke, deren die menschliche + + + + + + + Handwerks bey der Erziehung an. + + + + + + + + + + + + + Man gebe nur recht genau auf jene große Weisen + + + + + + + acht, die ihr Vergnügen als ununterbrechlich de¬ + + + + + + + monstriren, man prüfe ihr Leben, und wir werden + + + + + + + finden daß ihre Theorie — ganz artig sey, und + + + + + + + daß sie selbst — oft jähnen. Das Studiren ist + + + + + + + ein schätzbarer Zufluchtsort, aber keine uneinnehm¬ + + + + + + + Die Langeweile kann man sich theils unter dem bare Vestung. Es scheint daß bey den großen Ge¬ + + + + + + + Schwäche, theils unter dem Unwillen über eine niß stehe, um sie zu erinnern, daß sie Menschen + + + + + + + Einschränkung und Hinderung, der wir nicht gleich und nicht bloß Geister sind. Der Verstand schafft + + + + + + + sich einen so weit als möglich freyen Horizont, + + + + + + + und fühlt sich bedrückt wenn er sich einschränken + + + + + + + den. Die Einfältige beschweren sich gemeinhin am soll. Vielleicht wird aus diesem Grunde einem + + + + + + + wenigsten über sie, dieses gilt aber nicht umgekehrt. vernünftigen Manne in den gewöhnlichen Gesell¬ + + + + + + + schaften und in gewissen Situationen die Zeit am + + + + + + + ersten und am meisten lang. Wir würden bey + + + + + + + dieser Gelegenheit der Langeweile eine kleine Lob¬ + + + + + + + rede halten, und sie als einen Beweis der Nich¬ + + + + + + + tigkeit weltlicher Weisheit, und der Wahrheit ei¬ + + + + + + + Die bloß speculativische Wissenschaften setzen uns ner andern bessern Bestimmung betrachten können, + + + + + + + Das beste Mittel gegen sie möchte wohl darin + + + + + + + Seele sähig ist, besitzt und äussert, rieth nicht bestehen, daß man sich nicht einem Geschäfte mit + + + + + + + ohne eine wichtige Ursache die Erlernung eines Augschließung oder Verzicht auf die übrigen ergebe. + + + + + + + Das + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-21-084.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-21-084.xml new file mode 100644 index 0000000..208e83c --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-21-084.xml @@ -0,0 +1,708 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_16:05 + 2024-07-29T15:37:08.370+02:00 + 2024-07-29T16:05:21.725+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + Das schöne Geschlecht hat einen großen Vorzug + + + + + + + vor dem unsrigen, und es wäre zu wünschen, daß + + + + + + + es sich desselben fleißiger bedienen möchte. + + + + + + + Mann, der bloß mit dem Verstande arbeitet, + + + + + + + der Körper etwas mehr Theil hat, wenden will, Kunstrichter seyn, um dieses Hudemansche Ge + + + + + + + so kostet ihm dieses eine Art von Herablassung, + + + + + + + und dennoch ergreift er sie mit einer gewissen Ver¬ + + + + + + + achtung, die ihre Reitzkraft zum Vergnügen mindert. + + + + + + + Das Frauenzimmer hat eine unendliche Menge + + + + + + + von Bedürfnissen und Beschäftigungen, denen es + + + + + + + leicht abhelfen, die es leicht ausuben kann. Die + + + + + + + Sorge für die Mittel dazu hat nicht jene ermü¬ + + + + + + + dende Anstrengung nöthig, durch deren Mühe der + + + + + + + erhaltne Endzweck zuletzt am Werth verliert. Ihre + + + + + + + häusliche Angelegenheiten, ihre Handarbeiten, ihr + + + + + + + Putz=können jederzeit mit der Munterkeit bestehen + + + + + + + die die Würze des vergnügten Lebens ist, und die + + + + + + + die Geschäfte unsers Geschlechts nur selten beglei + + + + + + + tet. Die Finger die sich dabey noch so sehr er + + + + + + + müden, der Verstand der sich um sie vollkommen + + + + + + + zu machen noch so sehr angreift, ruht sich immer + + + + + + + weit eher aus als eine vom Studiren abgemattete + + + + + + + oder bey Amtsarbeiten träggewordne Seele. Es + + + + + + + wäre gut, wenn man jedes müßige Frauenzim + + + + + + + mer für so lächerlich hielte, als eines das sich + + + + + + + nach der Mode des vorigen Jahrhunderts trägt + + + + + + + und bezeigt, und daß das schöne Geschlecht einse + + + + + + + hen lernte, wie seine Bestimmung eine reiche Quelle + + + + + + + von Vergnügen und Thätigkeit sey, alsdann wür¬ + + + + + + + de es die Gelehrsamkeit und den Beruf des unsri + + + + + + + gen überhaupt weniger beneiden, und sich schämen + + + + + + + daß es uns bisweilen über vermeintliche Vorzüge + + + + + + + einer selbst angemaßten Rolle, Vorwürfe gemacht + + + + + + + Je tiefer man in viele Dinge zu dringen sucht, + + + + + + + desto mehr sieht man ein, daß man sie nicht be¬ + + + + + + + griffen hat, und nicht begreifen wird. Dieses + + + + + + + lehrt die Erfahrung täglich beym Studiren. Wit + + + + + + + wollen unsre Gedanken, von der Nothwendigkeit + + + + + + + beschäftigt zu seyn, mit einem ähnlichen Satz lich ausstehen können. Hier ist eine Probe: + + + + + + + schließen: Je mehr man sich zu beschäftigen sucht, + + + + + + + desto deutlicher sieht man ein, daß man es nicht + + + + + + + immer dahin bringen könne, und nothwendig bis- gehoben, so heißt es: + + + + + + + weilen Langeweile haben müsse. Man tröste sich + + + + + + + mit der Allgemeinheit des Uebels, glücklich ist der, + + + + + + + den es nur selten trift, und der es andern nur + + + + + + + selten verursacht. + + + + + + + + + + + + + Bützow und Wismar, 1765. + + + + + + + Lucifer, ein episches Gedicht, verfertigt von D. + + + + + + + Hudeman. + + + + + + + Die unselige Nachahmer des Meßias kann + + + + + + + hohlt sich so zu sagen nur zum Schein, wenn er weder die Kritik noch die Verachtung ausrotten, + + + + + + + aus einem Fache der Wissenschaften zum andern und wir haben hievon einen neuen Beweis in + + + + + + + übergeht, und wenn er sich zu Geschäften, woran Händen. Man darf weder ein Dichter noch ein + + + + + + + schmiere in sogenannten Hexametern unausstehlich + + + + + + + zu finden. Wenn der Verfasser in allen Wissen + + + + + + + schaften so unbewandert ist wie in der Poesie, + + + + + + + muß er ohnfehlbar in Padua den Doktorhut er + + + + + + + halten haben. Herr Hudeman hat vermuthlich + + + + + + + einmal Miltons verlornes Paradies durchgeblät + + + + + + + tert, es muß aber schon vor vielen Jahren ge + + + + + + + schehen seyn, denn sonst wäre die Unverschämthei + + + + + + + gar zu groß, mit der er in 12 Gesängen einen + + + + + + + Stof beleyert, den der schöpferische Britte + + + + + + + unnachahmlich schön besungen hat. Wir wolle + + + + + + + der Regeln der Epopee nicht gedenken, auch den + + + + + + + Verfasser nicht durch seine eigne Vorrede lächen + + + + + + + lich machen, sondern ihn nur von Herzen bedau + + + + + + + ren, und ihn im Namen des guten Geschmack + + + + + + + bitten, wenigstens nicht eher Verse zu machen, bis + + + + + + + er Deutsch, und scandiren gelernet haben wird + + + + + + + Unharmonischer hat kein Hexametrist seit dem + + + + + + + Nimrod geschrieben als unser Verfasser. Wir müs + + + + + + + sen ihm alles absprechen, ausser die Gabe zu dehnen + + + + + + + nicht, die seine Episode von der Schöpfung die bey + + + + + + + nah 5 Gesänge durch währt, meistermäßig zeigt. + + + + + + + Kein einziger erhabner Gedanke — Seine Einbil¬ + + + + + + + dungskraft giebt ihm eiskalte Erdichtungen ein, die + + + + + + + seine Art etwas zu behandeln vollends ekel und kin + + + + + + + disch macht. Man lese nur alle Veränderungen di + + + + + + + er mit der Säule der Gottheit, die eins von seine + + + + + + + Steckenpferden zu seyn scheint, vornimmt — beson + + + + + + + ders hat uns die p. 85. gefallen, wo es heißt: + + + + + + + Schaut es erhebt sich der Sohn von seinem glänzenden Boge + + + + + + + Und es zertheilt sich der Gipfel der Säul in gewölbte Fächer + + + + + + + Ihrem Beherrscher den Schooß in reichester Anmuth zu öfnen + + + + + + + Aehnlich der prächtigen Tulpe rc. + + + + + + + Wer das erste Capitel Moses gelesen hat, wird die + + + + + + + Hudemannsche Beschreibung der Schöpfung unmög + + + + + + + Nachdem der H. Geist zuvor aus der Lieblings + + + + + + + säule in Gestalt einer flammenden Taube sich + + + + + + + Werde, du Licht, ruft er, sey mir du Born aller Aumuth will + + + + + + + kommen + + + + + + + O was bezeichnet so würdig als du das Wesen der Gottheit: + + + + + + + O wie so schnell gehorchest du dem dich berufenden Worte? + + + + + + + "Gut ist das, was wir geschaffen". Dieß redt der ewig + + + + + + + Vater + + + + + + + Aus der gebreiteten Hülle rc. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-21-085.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-21-085.xml new file mode 100644 index 0000000..fe8f8ef --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-21-085.xml @@ -0,0 +1,652 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_16:05 + 2024-07-29T15:37:08.479+02:00 + 2024-07-29T16:05:21.916+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + Jn der Beschreibung des 6ten Schöpfungtages hat + + + + + + + sich der Verfasser selbst übertroffen — er führt ein cherlichen und Ungeschickten dieses Gedichts zehn von + + + + + + + ansehnliches Verzeichniß von Thieren an, p. 98. steht: unsern Blättern anfüllen würde. Der Plan ist zu¬ + + + + + + + Da schleicht der listige Fuchs. Nun starrt er als wär er ent¬ + + + + + + + um die sorglosen Gänse zu fahen, und schnell zu zerreissen. + + + + + + + und p. 102. erschafft er den Menschen auf eine gan + + + + + + + neue Art: + + + + + + + Nach der halbstündigen Stille, die sie der Sottheit gefeyret + + + + + + + Befnet die Ssäule sich oben in prächtig slammenden Streifen + + + + + + + Die als ein glühender Gürtel den Sohn auf dem Gipfel um + + + + + + + fassen rc. + + + + + + + So rief der liebende Sohn, und schnell enthüllte die Säule + + + + + + + Adam, das schönste Geschöpf rc. + + + + + + + Der Schöpfer hält bey allem was aus seinen Händen + + + + + + + rommt, nach Herrn Hudeman, eine kleine Anrede + + + + + + + an die umstehenden Engel + + + + + + + + + + + + + Wir wollen schließen, weil ein Zehntheil des Lä¬ + + + + + + + sammengeflickt, und die Lappen schleppen so zu + + + + + + + sagen hinten nach. Klären, geschnellen, + + + + + + + strampfen, zerspleißen - sind Herrn Hude¬ + + + + + + + mann gewöhnliche Wörter, wem gefällt nicht des + + + + + + + Baches kühlungduftendes Rauschen. + + + + + + + Lucifer möchte gern seinen Karakter äussern, allein + + + + + + + das Gehirn des Verfassers ist ein gefährlicher Canal, + + + + + + + der allem was durch ihn gehen muß, Geist und Le¬ + + + + + + + ben raubt — und doch hat Herr Hudeman nach p.8 + + + + + + + Erster der Menschen erscheine, nach unserm Bilde geschaffen re der Vorrede den Verfasser des Meßias gerügt + + + + + + + weil er vieles Anstößige nicht vermie¬ + + + + + + + den. Risum teneatis amici. + + + + + + + Kostet in den Kanterschen Buchhandlungen 15 gr. + + + + + + + + + + + + + Hamburg. vom 21. Febr. + + + + + + + tannien und Schweden geschlossenen Alliancetractat + + + + + + + den 6ten dieses, zu Stockholm ratificirt. Gemäß + + + + + + + dem, zwischen Frankreich und Dännemark geschlosse¬ + + + + + + + zu bezahlen + + + + + + + Copenhagen, vom 21. Febr. + + + + + + + Der vormals in Preußischen Diensten als Gene ral + + + + + + + der Infanterie in hiesige Dienste getretene Herr von + + + + + + + Hink, ist vor kurzem allhie Todes verfahren. + + + + + + + Rotterdam, vom 24. Februar. + + + + + + + Vorigen Sonnabend trug sich hier in einem Wirths= + + + + + + + hause vor dem Thore folgendes Unglück zu: Sieben + + + + + + + Personen wurden, nach dem Genusse einer Kerbel¬ + + + + + + + luppe mit Aalen, sämtlich von Herzensangst und + + + + + + + nach dem Gebrauch eines Brechmittels, und dessen weiß, daß er schon auf dem Wege ist, diese Sache + + + + + + + starker Wirkung, einige Erleichterung, und befinden bald gänzlich werde berichtiget werden können. + + + + + + + sich jetzt ausser Gefahr. Von den übrigen vieren + + + + + + + aber, ist, aller angewandten Mittel ohngeachtet, + + + + + + + gestern einer gestorben, und die andern 3 befinden sich richt von dem Anmarsch einer spanischen Armee, und + + + + + + + noch in den erbärmlichsten Umständen. Ein Hund, + + + + + + + der auch etwas von dieser Suppe gefressen, ist zwey + + + + + + + Stunden darauf gestorben. + + + + + + + London, den 21. Febr. + + + + + + + Oberhause, und ertheilte seine Einwilligung zu 8 + + + + + + + dnentlichen und 2 Privatbills. Beyde Häuser waren + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + selbiges Tages annoch wegen der Stempfelacte be + + + + + + + Der geheime Ausschuß hat den zwischen Großbrit= schäftiget. Den 23ten dieses siel hier eine so große + + + + + + + Menge Schnee, und bald darauf eine so heftige Käl¬ + + + + + + + te ein, daß dadurch viele Bäume in den Gärten be¬ + + + + + + + schädiget worden. In der Grafschaft Glamorgan + + + + + + + nen Subsidientractat, hat erstere Krone sich verbind= hat man den 26ten vorigen Monats, wie nicht we¬ + + + + + + + lich gemacht, letzterer alle 3 Monate 400000 Livres niger den 10ten dieses, 2 leichte Stöße vom Erdbe¬ + + + + + + + ben empfunden, die letzte Erschütterung hat ohnge¬ + + + + + + + fehr 8 Minuten gedaurt. + + + + + + + Der Handlungstractat zwischen Großbrittannien + + + + + + + nteutenant gestandene, nachhero aber als General von und Rußland ist noch nicht völlig regulirt. Es ist + + + + + + + nöthig gewesen, Veränderungen darin zu machen, + + + + + + + welche dann nähere Auslassungen von beyden Höfen + + + + + + + erfordert haben. Gedachte Veränderungen sollen + + + + + + + unter andern die Preise des Bauholzes, des Hampfs + + + + + + + und der Kriegsmunitionen, die aus den Rußischen + + + + + + + Häfen nach England gehen, betreffen. Man hoffet, + + + + + + + daß, nach der Ankunft des neuen Rußischen Mini¬ + + + + + + + Uebelkeit befallen. Drey von denselben bekamen sters, Herrn Mußin Puschkin, von welchem man + + + + + + + Lissabon, den 21. Jan. + + + + + + + Die seit einigen Tagen allhier verbreitete Nach¬ + + + + + + + deren vorgeblich verübten Feindseligkeiten auf unse¬ + + + + + + + rer Grenze, ist dänzlich ungegründet gewesen. + + + + + + + Warschau, den 27. Febr. + + + + + + + Sr. Maj. der König, unser allergnädigster Herr, + + + + + + + Gestern siel der Geburtstag der Königin ein. Bey geruhen sich öfters mit der Jagd zu belustigen, auf + + + + + + + Hofe war dieserhalb große Cour und Ball. Des welcher Sie neulich etliche Bäre gefället haben. Es + + + + + + + abends sahe man viele Häuser in der Stadt erleuch= hat die Erlauchte Reichs=Schatz=Commißion nun auch + + + + + + + tel. Den 18ten begab sich der König nach dem bereits die Universalien zum Cours des neuen Sil¬ + + + + + + + bergeldes ausgegeben, und überall verlautbaren las¬ + + + + + + + sen, die wir nächstens mittheilen werden. So wie + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-21-086.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-21-086.xml new file mode 100644 index 0000000..74bb6bd --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-21-086.xml @@ -0,0 +1,631 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=29_07_2024_16:05 + 2024-07-29T15:37:08.591+02:00 + 2024-07-29T16:05:22.090+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + das neulich mitgetheilte Königl. Rescript, welches missarii Herr Johann Heinrich Soermanns, gehöri¬ + + + + + + + durch den Hrn. Kammerherrn von Ryck nach Cur¬ + + + + + + + land geschicket worden, nur ausgefertiget worden war, einem im Fahrwasser liegendem Holländischem Schif¬ + + + + + + + hat Sr. Excell. der hier befindliche delegirte vom + + + + + + + Curländischen Adel, der Chursächsische Cabinetsmi= wurden. Ein gleiches geschahe auf den Mittag um 12 + + + + + + + nister und Ritter vom weißen Adlerorden, Hr. von und gegen Abend um 5 Uhr, um welche Zeit sich die + + + + + + + Howen, gewesener Curländischer Landhofmeister, so= von dem Herrn Commissario eingeladene Gesellschaft + + + + + + + gleich eine unterthänigste bittliche Vorstellung bey + + + + + + + Sr. Majestät dem Könige eingegeben. Unterdessen des Klosters Oliva, aus zweyen Herren Burgermei¬ + + + + + + + gieng das Rescript ab, und der Hr. von Ryck hat + + + + + + + solches der schon in Mitau zum Landtage versamm¬ + + + + + + + let gewesenen Ritterschaft, in öffentlicher Versamm¬ + + + + + + + lung daselbst übergeben, welche alsdenn, nach dar= Ordnung, und den mehresten allhier befindliche Her¬ + + + + + + + über gepflogener Berathschlagung, eine Antwort dar¬ + + + + + + + auf für den Hrn. Kammerherrn von Ryck aufgesetzet, + + + + + + + und einem Notario ad Acta gegeben, und alsdenn + + + + + + + authentisch dem Hrn. Kammerherrn von Ryck ab= auch das Laufen des Weins, welcher in zwey Oxhof + + + + + + + gegeben hat. Indessen hat die versammlete Ritter¬ + + + + + + + schaft dem allerhöchsten Königl. Befehle zufolge den + + + + + + + Landtag aufgehoben, und bittet in ihrer Supplique + + + + + + + den König, obgedachtes Rescript, welches hinterrücks + + + + + + + ihrer auf übeln Bericht in der Canzelley ausgewirket gab. Um 9 Uhr setzte sich die Gesellschaft an die Tafel + + + + + + + wäre, aus beywohnender Königl. Gerechtigkeitsliebe welche auf eine besondere mit dreyen vortreflich gros + + + + + + + zu caßiren, damit solches auch in Zukunft zu keiner + + + + + + + Folge dienen möge, zugleich aber auch die Erkennt¬ + + + + + + + niß und Entscheidung dieser ganzen Sache lediglich + + + + + + + den Königl. Relationsgerichten vorzubehalten. Aus= nacht an der Tafel recht vergnügt, da dann sämmtli¬ + + + + + + + ser dieser Erklärung hat diese Land- und Ritterschaft che Anwesende nach Hause fuhren. Was aber den + + + + + + + aus ihrer Versammlung noch eine allerunterthänig + + + + + + + ste bittliche Vorstellung an Sr. Maj. den König auf + + + + + + + gesetzet, und solche hieselbst Sr. Königl. Maj. in + + + + + + + tiefster Ehrfurcht überreichen lassen. Man siehet + + + + + + + aus den Unterschriften dieser Suplik, daß von 18 + + + + + + + Kirchspielen Deputirte auf dieser aus dem limitirten + + + + + + + Landtage gehaltenen Versammlung gewesen, und ist len lassen. + + + + + + + zu merken, daß nur überhaupt 27 Kirchspiele in + + + + + + + Curland sind. + + + + + + + Danzig, den 11. März. + + + + + + + Der am verwichenen Sonnabend als den 8ten die¬ + + + + + + + ses eingefallene Geburtstag des Prinzen von Ora¬ + + + + + + + nien Erb=Statthalters der vereinigten Niederlande, + + + + + + + an welchem Dieselben das 18 Jahr Ihres Alters + + + + + + + erreichten, und als Capitain General und Ad¬ + + + + + + + miral gedachter Niederlande installiret werden soll¬ + + + + + + + ten, wurde von dem allhie accreditirten Commißario + + + + + + + Jhro Hochmögenden der Herren General=Staaten + + + + + + + Herr Heinrich Soermanns, auf eine prächtige Art cele¬ + + + + + + + briret. Des Morgens um 8 Uhr ließ derselbe in sei¬ + + + + + + + nen nahe bey dem Kloster Olive gelegenen Garten Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montag + + + + + + + neun Canonen abfeuren, welche aus dem nahe bey + + + + + + + der Stadt gelegenem, dem Sohn des Herrn Com= + + + + + + + + + + + + + gem Garten Konigsthal genannt, und nachhero von + + + + + + + fe jedesmal mit einer gleichen Anzahl beantworter + + + + + + + versammlete. Solche bestand außer dem Herrn Abl + + + + + + + stern, zwey Deputirten E. Hoch=Edl. Hochw. Raths, + + + + + + + zwey E. Wohl=Edl. Gerichts sowohl der Rechten als + + + + + + + Altenstadt, vier Quartiermeistern einer löbl. dritten + + + + + + + ren Residenten. So bald es dunkel geworden, sahe + + + + + + + man das Gartenhaus mit sehr wohl ausgesonnenen + + + + + + + Sinnbildern aufs prächtigste erleuchtet, wie denn + + + + + + + ten von jeder Seite des Einganges auf dazu errich + + + + + + + teten hohen Gestellen dem Volke Preiß gegeben + + + + + + + wurde, denen in allen benachbarten Häusern häufig + + + + + + + befindlichen Zuschauern ein angenehmes Schauspie + + + + + + + sen fruchttragenden Orange=Bäumen die aus der Ta¬ + + + + + + + fel in der Mitte und auf beyden Enden, zu wachsen + + + + + + + schienen, gezieret war. Man war bis nach Mitter + + + + + + + Herrn Commißario am meisten Ehre gemacht,i + + + + + + + eine Handlung in welcher er bey dergleichen Gelegen + + + + + + + heit wenig Vorgänger gehabt, daß er nämlich der + + + + + + + Armen nicht vergessen, sondern an diesem Tage del + + + + + + + Kranken des hiesigen Lazareths, und denen Armen + + + + + + + der Reformirten Gemeine ein ansehnliches austhe + + + + + + + + + + + + + Wechsel-Cours & Species d. 13. Märtz 1766. + + + + + + + Amsterdam 41 Tage 308 gr. 71 Tage 306½ gr. + + + + + + + 6 W. 103 gr. + + + + + + + Hamburg 3 W. 130½ gr. + + + + + + + Dantzig 27½ pr. Cto. + + + + + + + Berlin + + + + + + + Ducaten neue 9 fl. 5½ gr. Alberts Taler 138 5 + + + + + + + Alt Polnisch Geld 144 pr. Ct. + + + + + + + Rubel 116½gr. + + + + + + + + + + + + + und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in den + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-087.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-087.xml new file mode 100644 index 0000000..9d95eb5 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-087.xml @@ -0,0 +1,400 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=TrHtr:version=2.16.0:model_id=51170:date=30_07_2024_14:45 + 2024-07-29T15:38:44.287+02:00 + 2024-07-30T14:45:56.008+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + 22tes Stück. Montag, den 17. Merz 1766. + + + + + + + + + + + + + Zelle. + + + + + + + Hieselbst ist bey Gsellius ein Nachdruck von + + + + + + + zwo französischen Heroiden herausgekommen: Lettre + + + + + + + de Barnevelt dans sa prison a Truman und Lettre de + + + + + + + Zeila à Valcour. Dem französischen Autor hat der + + + + + + + englische Barnwell nicht genug gefallen, und die + + + + + + + große Züge, welche er nicht verleugnen kann scheinen + + + + + + + ihm Funken gleich, die sich im Rauchwirbel verlie¬ + + + + + + + ren. Das Genie der Engländer ist ihm erhaben + + + + + + + und ungleich; das Genie der Franzosen sucht auf + + + + + + + der Bühne die geputzte Natur, aber eben daher, + + + + + + + giebt er zu, bringe dasselbe nicht solche Meisterstücke + + + + + + + des tragischen hervor, und könne sich mit dem Be¬ + + + + + + + cher des Atreus nicht bekannt machen. Milwood, + + + + + + + welche dem französischen Zuschauer unausstehlich seyn + + + + + + + muß, wird also eine Fanny, mit welcher Barnwell + + + + + + + sich vermählen, und glückliche Tage zubringen will. + + + + + + + Allein sie verführt ihn zu dem Morde des Sare= + + + + + + + goods. Dennoch läßt er von seiner Zärtlichkeit nicht + + + + + + + ab, und ihre Reue ist der letzte Wunsch in seinem + + + + + + + Kerker. Fast sollten wir glauben, daß der Mord + + + + + + + des Saregoods eben so entsetzlich sey, als den Barn¬ + + + + + + + well im englischen Original begeht; es mildert also + + + + + + + diese Erfindung nicht die Scene. Wenn Milwood + + + + + + + gerade zu gehet, und ihre Abscheulichkeit schnell bis + + + + + + + + + + + + + auf den höchsten Gipfel treibt; so verzehret eine Pa- + + + + + + + risersirene vielleicht etwas langsamer, aber doch + + + + + + + bis auf die Knochen. Das natürlichste was den eng- + + + + + + + lischen Verfasser in dem Character der Milwood ent- + + + + + + + schuldigen kann, ist dieses, daß er den Fortschritt der + + + + + + + Laster bis ans Blutgerüste führen, folglich damit ei¬ + + + + + + + len, und die Urheberin desto abscheulicher vorstellen + + + + + + + müssen. Von dem Briefe des französischen Barn= + + + + + + + wells können wir weiter nichts sagen, als daß er vol¬ + + + + + + + ler starken und rührenden Empfindungen ist; die + + + + + + + besten Züge aber von dem Englander entlehnet sind + + + + + + + und das übrige viel Gewäsche in sich enthält. Der + + + + + + + andre Brief ist die Geschichte des Inkle und der Va= + + + + + + + riko aus dem englischen Zuschauer, nur mit dem Un- + + + + + + + terschiede, daß Zeila aus Florida einem französischen + + + + + + + Officier folgt und von ihm in Constantinopel verlas- + + + + + + + sen wird, wodurch sie in Gefahr geräth, in das Se- + + + + + + + mail des Sultans zu kommen. Wenn man scherzen + + + + + + + wollte, so möchte man sagen, daß das ganze Geschrey + + + + + + + der Zeila sehr überflüßig sey, und daß wohl andre + + + + + + + Damen die bloße Neubegierde und die Lust zum + + + + + + + Wechsel, wie z. E. die berühmte Montague, bewo- + + + + + + + gen habe, türkische Sophas zu versuchen. Doch + + + + + + + Zeila solte eine Wilde seyn, und mehr Tugend und + + + + + + + Treue an sich haben. Der poetische Stil dieser + + + + + + + Briefe + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-088.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-088.xml new file mode 100644 index 0000000..031ca7c --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-088.xml @@ -0,0 +1,729 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=TrHtr:version=2.16.0:model_id=51170:date=30_07_2024_14:45 + 2024-07-29T15:38:44.419+02:00 + 2024-07-30T14:45:56.430+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + Briefe ist ein reissender Strom, eine lebhafte Phan= + + + + + + + tasie, Feuer und Affekt herrschen darin; nur möchte + + + + + + + man ihnen den Ueberfluß an Empfindungen, die noch + + + + + + + dazu ziemlich einförmig oft wiederkehren, eben so + + + + + + + gut vorwerfen, als der Verfasser in seiner Zuschrift + + + + + + + an Mad. C.. welche sonst sehr einnehmend ist, den + + + + + + + Ovid wegen des Ueberflusses der Bilder in seinen + + + + + + + Heroiden tadelt. Man wird vielleicht eben diesen + + + + + + + sind dulcia vitia, und in dem Geschmack des Thea¬ + + + + + + + ters dieser Nation. Ueberhaupt hat der erste Brief + + + + + + + starkere Gedanken und der andere mehr Mahlerey + + + + + + + Witzes, die für den Affekt zu kalt sind. Das Ganze + + + + + + + ren - + + + + + + + Kostet in den Kanterschen Buchhandlun= + + + + + + + gen 21 gr. + + + + + + + Berlin. + + + + + + + Allgemeine deutsche Bibliothek, bey F. Nicolai, + + + + + + + 1765. Erster Band, 1. 2. Stück. + + + + + + + Man hat in der Sehkunst Gläser, welche die + + + + + + + Strahlen in einen Brennpunkt zusammenbringen, + + + + + + + und andre, die sie zerstreuen, um das Licht über ei¬ + + + + + + + ne weitere Fläche auszubreiten. Hiemit könnte man + + + + + + + unsre gelehrte Zeitungen vergleichen, davon einige Lehrbuch bekömmt einen sehr weitläuftigen Auszug + + + + + + + nur Bibliotheken für schöne Wissenschaften und ge + + + + + + + wisse Felder der Gelehrsamkeit liefern, andre aber + + + + + + + sich über die ganze Litteratur erstrecken, und das all¬ + + + + + + + gemeine Feld beleuchten. Von der letztern Art soll + + + + + + + diese Bibliothek seyn, die dem Verleger desto ein¬ + + + + + + + träglicher seyn kann, da nicht allein Belletristen und + + + + + + + Humanisten, (ein Paar neue Arten und Namen + + + + + + + von Köpfen in isten, sondern auch Theologen, Ju: ins Griechische übersetzt sey. Die Hypothese der + + + + + + + risten, Aerzte und Philosolphen solche Nachrichten + + + + + + + sich anzuschaffen gereitzet werden. Freilich wünschte + + + + + + + man in einem Journal alle Artikel des Reiches der + + + + + + + Gelehrsamkeit und alle Scenen dieses weitläuftigen + + + + + + + Staats zu überschauen, aber welcher Merkur kann + + + + + + + dies alles bestreiten? Non omnia possumus omnes. + + + + + + + Der Verleger hat eine Anzahl von Gelehrten bey + + + + + + + seiner Arbeit, und er glaubt bey diesem Zusammen¬ + + + + + + + fluß nicht das Urtheil einer einzigen Stadt, sondern + + + + + + + Stimmen aus verschiedenen Provinzen des Vater¬ + + + + + + + landes gesammlet erschallen zu lassen. Aber er will + + + + + + + auch dagegen nicht für die Ungleichheit der Schreib- + + + + + + + art und der Meynungen haften. So recht! Der + + + + + + + Scepticismus mag den Leser selbst auf die Wahrheit + + + + + + + seines Urtheils führen, und in der Ungewißheit des + + + + + + + Orakels entscheide er nach seinem eigenen Gefühl. + + + + + + + Wir dürften jetzt nur 20 und etliche Titel von recen- + + + + + + + + + + + + + sirten Büchern überdem noch Nachrichten aus allen + + + + + + + Theilen der Gelehrsamkeit hinsetzen, so wäre unser + + + + + + + Blatt gefüllt. Allein wir wollen für unsre Leser lief + + + + + + + ber der vornehmsten darinnen auftretenden Werke + + + + + + + und ihrer Beurtheilungen erwähnen. Man gehet + + + + + + + die neue Auflage von Spaldings Gedanken über + + + + + + + den Werth des Gefühl im Christenthum durch, und + + + + + + + ist nicht zufrieden, daß der Verfasser die Wirkung + + + + + + + Fehler in dem Brief der Zeila bemerken. Allein es des Geistes Gottes auf den Menschen durch das + + + + + + + Gewissen hier weggelassen worden. Reiskens Re= + + + + + + + den des Demosthenes und Aeschines verfehlen in + + + + + + + der Uebersetzung die Weinheit und den Charakter des + + + + + + + mehr Antithesen und auch wohl einige Spiele des Origitals besonders in niedrigen Ausdrücken. Der + + + + + + + paradoxe Basedow hätte in seinem methodischen Un= + + + + + + + ist dem Ton solcher Briefe gemäß, und muß rüh- terricht der biblischen Religion nicht sich selbst ver- + + + + + + + wirren, Vernunft und Offenbarung besser unterschei¬ + + + + + + + den, und eigentlich die Jugend mehr unterrichten als + + + + + + + Kirchenlehren bestreiten sollen. Damms Uebersel + + + + + + + tzung der philosophischen Reden oder vielmehr Ab= + + + + + + + handlungen des Max. Tyrius bezeugt, daß man den + + + + + + + Genius der Griechischen Sprache wissen und ihn + + + + + + + nicht in seine Muttersprache übertragen kann. Die + + + + + + + Briefe zur Bildung des Geschmacks werden besser + + + + + + + aufgenommen als sonst. Wenn man zweifelt, ob + + + + + + + der Charakter der Briefe überall beobachtet, so möch + + + + + + + ten wir zweifeln, ob der Ausspruch allgemein sey, + + + + + + + daß kein Jesuit ein guter Dichter gewesen? Tellers + + + + + + + und ein sehr glimpfliches Urtheil, doch wird mehrere + + + + + + + Prüfung dem Verfasser angerathen. Michaelis + + + + + + + Plan des Briefes an die Ebräer wird bestätigt, daß + + + + + + + der Apostel darin den Vorzug der christlichen von der + + + + + + + jüdischen Religion zeigen wolle, doch ist man nicht + + + + + + + ganz davon überzeugt, ob dieser Brief vom Paulus + + + + + + + ebräisch geschrieben, von einem bessern Stilisten aber + + + + + + + Herrn Töllners, warum Gott die Offenbarung nicht + + + + + + + mit augenscheinlichen Beweisen versehen hat, wir + + + + + + + als zu gewagt beurtheilt. Die Abhandlungen über + + + + + + + die Evidenz in metaphysischen Wissenschaften wer- + + + + + + + den sehr gründlich zergliedert, und die erste als di + + + + + + + Preisschrift am tiefsinnigsten gefunden. Calvörs + + + + + + + Schrift vom Maschinenwesen und den Hülfsmitteln + + + + + + + bey dem Bergbau auf dem Oberharz macht Deutsch + + + + + + + land Ehre. An dem Prediger und Zuhörer tadelte + + + + + + + man nicht sowohl den Inhalt als die hervorblickende + + + + + + + Kathedersprache. Der Herr Marq. d'Argens in + + + + + + + seiner Vertheidigung des Julians ist so wenig an¬ + + + + + + + thentik, als in der französischen Uebersetzung der + + + + + + + griechischen Schriften dieses Kaisers. Klotzens + + + + + + + Briefe über den Homer sind voll Anmuth und ge= + + + + + + + nauer Einsicht. Schade, heißt es, daß dieser Ge= + + + + + + + lehrte nicht deutsch schreibt. Ja Schade! denn das + + + + + + + schönst + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-089.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-089.xml new file mode 100644 index 0000000..3ffc924 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-089.xml @@ -0,0 +1,771 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=TrHtr:version=2.16.0:model_id=51170:date=30_07_2024_14:45 + 2024-07-29T15:38:44.552+02:00 + 2024-07-30T14:45:56.761+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + theil, weil er einen schlechten Gegner gehabt, und + + + + + + + in einem kleinen Kriege mit vielem Lärm. In der + + + + + + + Uebersetzung des Aelians ist Herr Formey der ge + + + + + + + Nachrichten bey dieser Bibliothek enthalten eine + + + + + + + Menge von kleinen Recensionen weniger merkwür- + + + + + + + digen Schriften. Tellers Kritik über seines Bru- + + + + + + + ders Lehrbuch verräth einen hämischen Geist und + + + + + + + gar kein brüderlich Herz. (Das schlechteste dabey + + + + + + + ist, daß er sich dadurch Gönner machen wollen.) Es + + + + + + + de la peine estime + + + + + + + Von + + + + + + + + + + + + + schönste Latein wird vielleicht auf den Musenschulen scheinet uns, als wenn die theologische Artikel in + + + + + + + noch weniger verstanden als das Küchenlatein. Der diesen Nachrichten zu vielen Raum einnehmen, und + + + + + + + Herr Past. Götze sicht gegen die Meynung eines Un= diejenige aus andern Wissenschaften nur bloß citiret + + + + + + + genannten in den hannöverschen Beiträgen mit Vor= werden, ausser in den schönen Wissenschaften, wo + + + + + + + mehr Urtheil in einem kurzen Zuge ist. Moses in + + + + + + + Madian, der anakreontisch singt ist ein allerdings + + + + + + + lächerlicher Marmouset. Die Verwandlungen, ein + + + + + + + wöhnliche fruchtbare Autor für das Publikum. Die Hamburgisches Schauspiel, sind von der Höhe ge- + + + + + + + stürzt, darauf sie andre Zeitungen erhoben. Der + + + + + + + erste Band ist mit dem Kupfer eines' geistvollen + + + + + + + Ramlers gezieret. Es bleibt in diesem Stück bey + + + + + + + der mode des Verlegers. + + + + + + + (Der Beschluß folgt künftig.) + + + + + + + S.F.K.S. + + + + + + + + + + + + + Berlin, den 11. Febr. + + + + + + + Das Publikum wird hiemit, in Gefolge der bei + + + + + + + reits in denen Berlinischen Zeitungen vom 28. Dec. + + + + + + + 1765. bekannt gemachten vorläufigen Anzeige, ferner + + + + + + + und zwar nunmehro, von Königl. Lotteriegerichts + + + + + + + wegen, mithin auf das zuverläßigste, und denen des + + + + + + + halb aufgenommenen Untersuchungsacten exactcon- + + + + + + + formeste, pflichtmäßig versichert, daß nach der von + + + + + + + Ort zu Ort angestellten genauesten Untersuchung, und + + + + + + + nach denen hierauf erfolgten einmüthigen Geständ¬ + + + + + + + nisse und Bekänntnissen derer Complicen, vollkom- + + + + + + + men ausgemittelt, wie der fameuse große Lotteriege- + + + + + + + winuft einer Terne und Quaterne, zusammen von + + + + + + + 45000 Rthlr. dergestalt zu erhaschen gesuchet worden, + + + + + + + daß der auswärtige Collecteur, welcher sich dessen ge= + + + + + + + lüsten lassen, den Tag der 34sten Lotterieziehung, + + + + + + + den 23sten Dec. 1765. allhier sich in der Stille auf= + + + + + + + 5 Nummern notiret, darauf nach der nächsten Post, + + + + + + + station zu Pferde zurückgeeilet, daselbst dem dortigen + + + + + + + Postmeister verschwiegen, daß er von Berlin zuruck + + + + + + + komme; daß hier eine Lotterieziehung gewesen, und + + + + + + + daß er die herausgekommene 5 Nummern wisse; + + + + + + + vielmehr sich gestellet, als wenn er von vorwärts + + + + + + + Postmeister dadurch desto ehender verleitet, den Brief- + + + + + + + beutel, der Tages darauf, den 24sten Dec. daselbst + + + + + + + angekommenen reitenden Post, zu eröfnen, und die= + + + + + + + sem dabey zugegen gewesenem Collecteur zu erlauben, + + + + + + + daß er die, in gedachtem Briefbeutel, gewesene, an + + + + + + + das Lotterieamt zu Berlin, mit einer vorhin nach + + + + + + + Gutdünken, und nach selbst erwählten Nummern, + + + + + + + an dem eigentlichem Ort der Wohnung des Collecteurs, + + + + + + + eingerichteten Liste, adreßirte Depeche, herausneh- + + + + + + + men, ceßiren, und eine andere, nach denen, Ta= + + + + + + + ges zuvor, herausgekommenen 5 Nummern, einge= + + + + + + + richtete neue, mithin falsche Liste, worinnen ein jeder + + + + + + + Satz mit 12 Gr. in altem Golde fingirt belegt wer= + + + + + + + den wollen, hineinschieben dürfen, unter der, dem + + + + + + + Postmeister gethanen Vorspiegelung, als ob diese + + + + + + + + + + + + + neue Liste, die von ihm, dem Collecteur, in der nächste + + + + + + + vorhergegangenen Nacht, geträumte, angeblich glück¬ + + + + + + + liche, 5 Nummern enthalte, wodurch beyde mit ei- + + + + + + + nemmahl ihr Glück machen könnten, und es mithin + + + + + + + dabey auf eine noch erst in kurzem bevorstehende Lot- + + + + + + + terieziehung ankomme. + + + + + + + Wie nun hierauf der mehrerwehnte Collecteur + + + + + + + seine Dreistigkeit dahin fortgesetzet, daß er bey dem + + + + + + + von Sr. Königl. Majestät Allerhöchstbestalltem + + + + + + + Lotterierichter, den 1sten Februar c. seinen schriftli- + + + + + + + chen Klaglibellum gegen das Generallotteriepachtamt + + + + + + + eingereichet, mithin dasselbe in die Bezahlung des + + + + + + + vorgeblichen großen Lotteriegewinnstes zu condemni¬ + + + + + + + ren gebeten; so ist endlich nach angestellter genauer + + + + + + + Untersuchung der Betrug dieses Collecteurs völlig ent¬ + + + + + + + decket, und er nach gesetzmäßigen Beschluß der Unter- + + + + + + + suchungsacten und zufolge der von Sr. Majestät + + + + + + + gehalten, die aus dem Glücksrade herausgekommene dem Könige allerhöchst approbirten Sentenz, nach der + + + + + + + Festung Spandau gebracht worden. Dem Postmei= + + + + + + + ster wird anjetzo der Proceß gemacht, und ist folglich + + + + + + + diese Sache zwar kurz, doch zugleich so gesetzmäßig + + + + + + + und so überzeugend, als möglich, geendiget, und da= + + + + + + + durch die Reputation der Exactitude und der Droi- + + + + + + + ture des Königl. Generallotteriepachtamts, als woran + + + + + + + komme, und erst nach Berlin zu, reise, mithin den bishero ohnedem nicht das geringste auszusetzen, vor- + + + + + + + gekommen, auf das neue in Sicherheit gestellet worden. + + + + + + + Wien, den 19. Febr. + + + + + + + Vor einigen Tagen ließ sich eine Judengesellschaft + + + + + + + allhier gelüsten, des Abends eine solenne Schlitten- + + + + + + + fahrt, unter Vorleuchtung vieler Fackeln anzustellen; + + + + + + + sie sind aber davor zu einer nahmhaften Geldstrafe + + + + + + + condemniret worden. + + + + + + + Stockholm, den 21. Febr. + + + + + + + Se. Maj. der König haben unter dem 13ten die, + + + + + + + ses allergnädigst fest zusetzen geruhet, "daß, zu Hem- + + + + + + + "mung der in den sonst nützlichen Wechselhandel ein- + + + + + + + gerissenen Unordnung, der Wechsel-Cours für das + + + + + + + itzige 1766ste Jahr auf 70 Mark Kupfermünze für + + + + + + + einen Reichsthaler Hamburger Banco, und in Pro- + + + + + + + portion darnach für andre fremde Münzsorten, an= + + + + + + + gesetzet + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-090.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-090.xml new file mode 100644 index 0000000..47b5495 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-090.xml @@ -0,0 +1,785 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=TrHtr:version=2.16.0:model_id=51170:date=30_07_2024_14:45 + 2024-07-29T15:38:44.677+02:00 + 2024-07-30T14:45:57.104+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + „gesetzet, und bis auf weiter keine höhere Markzahl, + + + + + + + wohl aber darunter, zugelassen werden solle. + + + + + + + London, den 25. Febr. + + + + + + + Den 22sten ist der Herzog von Richmond, nebst + + + + + + + seiner Gemahlin aus Paris retournirt. Den 27sten + + + + + + + kam endlich im Unterhauß die große Frage aufs Ta= anderer an dessen Stelle erwartet wird. Das Kö= + + + + + + + pet, ob die Stempel Acte revocirt, oder noch ferner- + + + + + + + hin continuirt werden sollte. Ueber diesen Vorschlag + + + + + + + entstanden große Debatten, viele Mittglieder waren + + + + + + + der Meynung, daß man die Stempel-Acte nicht wie- + + + + + + + der ruffen, sondern sie nur etwas ändern, und näher + + + + + + + erklären sollte, es wurde aber durch eine Mehrheit + + + + + + + von 275 gegen 167 Stimmen das erstern beliebet. welcher im kurzen anhero kommen, und die Zeit sei= + + + + + + + Bey dieser Gelegenheil äußerten sich im Unterhause + + + + + + + drey Partheyen, die erste behauptete, daß die Wieder¬ + + + + + + + ruffung der Stempel=Acte der Ehre der Krone höchst + + + + + + + nachtheilig wäre. Die zweyte an deren Spitze sich + + + + + + + Herr Pitt befand, verwarf die Stempel Acte schlecht. + + + + + + + hin als eine gesetzwidrige, unterdrückende, und dem + + + + + + + Commercio höchst schädliche Sache, und bestand da= + + + + + + + her lediglich auf die Wiederruffung derselben. Die + + + + + + + dritte verlangte zwar die Beybehaltung der obgedach¬ + + + + + + + ten Acte, jedoch unter gewissen Modificationen zum + + + + + + + Besten der Colonien. Man berathschlagte sich hier- + + + + + + + über bis zwey Uhr Morgens, da denn die Versamm: wa hat sich so gleich ins Reformaten=Kloster retiriret, + + + + + + + lung aus einander gieng, und die Sache bis zum + + + + + + + 24sten ausgesetzt wurde. Am gestrigen Tage geneh- + + + + + + + migten die Gemeinden ihre Tages zuvor genomme + + + + + + + ne Entschließung, und wurde zugleich fest gesetzet, + + + + + + + daß wegen Wiederruffung der Stempel=Acte dem + + + + + + + Hause eine Bill vorgelegt werden sollte. Herr Pitt, + + + + + + + welcher mit dem Podagra sehr beschwert ist, hatte + + + + + + + sich dem ohngeachtet, nach der Versammlung brin + + + + + + + gen lassen, und es wurde ihm auf dem Hinwege von + + + + + + + denen in großer Menge versammleten, und wegen + + + + + + + des Amerikanischen Handels intereßirten Kaufleuten + + + + + + + ein freudiges Vivat zugeruffen. + + + + + + + Paris, vom 28. Febr. + + + + + + + Den 25sten dieses empfing man hier die betrübte + + + + + + + Nachricht von dem Tode des Königs von Pohlen, Her- + + + + + + + zogs von Lothringen und Bar. Dieser hohe Todesfall + + + + + + + ist durch den bekannten Unfall, welcher diesem Prinzen + + + + + + + den 5ten bey dem Caminfeuer begegnet ist, verursachet + + + + + + + worden. Man hatte sich anfänglich zwar Hofnung ge- + + + + + + + macht, daß die Verletzungen, welche das Feuer, beson- + + + + + + + ders an der linken Seite und am Unterleibe gemacht + + + + + + + hatte, leichtlich würden geheilet werden können. Allein, + + + + + + + da die Vereiterung und das Fieber sich sehr vermehret + + + + + + + hatten, so wurde der Zustand gefährlich. Endlich, nach= 1 fl. M. Kant Beobachtungen über das Gefüh + + + + + + + dem Sr. Maj. die mit diesem Zustande verknüpften, + + + + + + + Schmerzen mit einer Dero Gottesfurcht würdigen Ge¬ + + + + + + + lassenheit und Standhaftigkeit ertragen haben, so em- + + + + + + + pfingen Dieselben den 22sten, aus den Händen des Car- + + + + + + + dinals von Choiseul, die Sacramente; worauf Sie den + + + + + + + 23sten, Abends um 4 Uhr, Dero Geist aufgaben. + + + + + + + + + + + + + Warschau, den 6. März. + + + + + + + Se. Maj. divertiren sich bishero ordinair alle + + + + + + + Woche zweymal mit der Jagd. Der hiesige päbst= + + + + + + + liche Nuntius wird sich allhier nur bis Anfang + + + + + + + des künftigen Monats May aufhalten, da denn ein + + + + + + + nigl. Assessorial=Gericht hat die ehedem durch ein er= + + + + + + + schlichenes Privilegium dem Herrn Loekeki zugefal¬ + + + + + + + ene Starostey von Osiek, den Herrn Prziliebski, + + + + + + + bisherigen Landrichter von Cujavien zugesprochen. + + + + + + + Vorige Woche hat der Hof einen Courier nach Riga + + + + + + + dem Fürsten von Hollstein Beck entgegen gesandt, + + + + + + + nes Aufenthalts aus dem Kron-Schatze unterhalten + + + + + + + werden soll. Am vorigen Dienstage hat sich ein gewisser + + + + + + + Torri, welcher beym Bischof von Wilda als Secre= + + + + + + + tair in Diensten gestanden, nachdem er ein gewisses + + + + + + + Frauenzimmer zur Ehe verlangt, und abschlägige + + + + + + + Antwort bekommen, aus Desperation erschossen. + + + + + + + Selbigen Tages hat der Herr Cron - Podstoli, Graf + + + + + + + Branicki, mit einen gewissen reisenden Italiänischen + + + + + + + Cavalier Namens Caßanowa, einen Duell gehabt, + + + + + + + wobey ersterer gefährlich am Unterleibe bleßiret, + + + + + + + letzterer aber eine Hand verloren, besagter Caßano/ + + + + + + + allwo er sich bis Dato befindet. + + + + + + + + + + + + + Einpaßirte Fremde, + + + + + + + vom 8ten bis zum 14ten März. + + + + + + + Herr Landrath von Behr, kommt von Memel, + + + + + + + log. bey Seyfried im Kneiphof. Herr v. Hahn, kommt + + + + + + + von Memel, geht nach Göttingen, log. bey Seyfriel + + + + + + + im Kneiphof. Herr Kanzler von Kloppmann, kommt + + + + + + + von Riga, geht nach Warschau, log. bey Lehmann + + + + + + + in der Vorstadt. Herr Hofrath Tottin, kommt aus + + + + + + + Curland, geht nach Warschau, log. bey Felgenhauer + + + + + + + auf dem Roßgarten. Herr Zehske Kaufmann aus + + + + + + + Liebau, log. bey Bräm in der Vorstadt. Herr Turf + + + + + + + ner und Walch, Kaufleute, kommen aus Riga, lo + + + + + + + bey Bräm in der Vorstadt. Herr von Fircks, kommt + + + + + + + von Berlin, geht nach Mitau, log. bey Remus in + + + + + + + Kneiphof. Herr Schanonis, Secretair des Graf + + + + + + + von Woronzoff, kommt von Berlin, geht nach Pe= + + + + + + + tersburg, log. bey Remus im Kneiphof. Herr Gr. + + + + + + + fenstein, Graveur, kommt von Mitau, geht na= + + + + + + + Warschau, log. bey Bräm in der Vorstadt. + + + + + + + + + + + + + AVERTISSEMENT. + + + + + + + Bey dem Verleger dieser Zeitung ist zu haben + + + + + + + Gleims sämtlicher poetischer Werke 3ter Theil, 8 + + + + + + + des Schönen und Erhabenen, 8, 18 gr. Reccardi + + + + + + + Abschiedspredigt in Berlin, und Antrittspredigt i + + + + + + + Königsberg gehalten, 8, 15 gr. geb. 18 gr. + + + + + + + Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Monta= + + + + + + + und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-23-091.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-23-091.xml new file mode 100644 index 0000000..2992c07 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-23-091.xml @@ -0,0 +1,400 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_11:14 + 2024-07-29T15:39:45.191+02:00 + 2024-07-31T11:14:46.791+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + 23tes Stück. Freitag, den 21. Merz 1766. + + + + + + + + + + + + + Beschluß + + + + + + + Im zweiten Stück zeichnen wir nur folgende nutz¬ + + + + + + + dare Beobachtungen unter den größeren Recensionen + + + + + + + aus. Die Bitaubesche mehr als freie Uebersetzung + + + + + + + der Ilias kann in Frankreich ihr Glück machen; in + + + + + + + unsrer Sprache würde sie unerträglich seyn. Man + + + + + + + bedroht uns mit 2 Uebersetzungen des Homers in + + + + + + + deutschen Hexametern (Q. D. B. V.) Der Mönch + + + + + + + vom Berge Athos intereßiret besonders in der Dia= + + + + + + + löge von der Vorsehung. Kirchhofs Soldatenrechte + + + + + + + verdienen Aufmerksamkeit. Bey der Beurtheilung + + + + + + + der Briefe über die neueste theologische Litteratur + + + + + + + scheinet der Recensent selbst in seinem Ton sich zu + + + + + + + dergessen, daß man nicht Scheltwort mit Scheltwort + + + + + + + vergelten müsse, und er selbst sonst eines gelinderen + + + + + + + Geistes gewesen. Doch auch sanftmüthige Seelen + + + + + + + werden von einem Fehl oder Paroxismus übereilt. + + + + + + + Die Frankfurter Bedenken und Briefe über den + + + + + + + Münzfuß haben Bewegungen erregt. Bey Klotzens + + + + + + + Ausgabe der Epigrammaten des Strato vermißt + + + + + + + tlan ungern die Uebersetzung. Trillers Dispensato- + + + + + + + tium medicum hat viel systematische Ordnung. Die + + + + + + + Dammsche Uebersetzungen der Bücher des N. T. + + + + + + + kommen an den Reihen. Man richtet ihn aus sei= + + + + + + + nem eigenen Wort, und glaubt, ohne zu eifern, bey + + + + + + + + + + + + + seiner Armuth an Beweisen, daß seine Uebersetzung + + + + + + + wenig Schaden der Kirche zufügen werde. Die + + + + + + + Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva schicken + + + + + + + sich in der Folge der Recension sehr gut zu dem vori¬ + + + + + + + gen Buch, und ihr Komisches zu jenem Heterodoxen. + + + + + + + Herr Spalding wird gegen seinen heftigen Beurthei¬ + + + + + + + ler aus Frankfurt am M. vertheidigt. Sorgens + + + + + + + Allerley über das mittlere Zeitalter des D. R. ist ein + + + + + + + Meier über die Betrachtungen des + + + + + + + Mischmasch. + + + + + + + M. d'Argens über den Julian sind zwar bescheiden + + + + + + + aber matt, und weder der Marquis noch M. haben + + + + + + + den rechten Standort verfehlt, aus dem jener Kaiser + + + + + + + betrachtet werden muß. Hiebey folgt ein eigner + + + + + + + schöner Versuch in dieser Ausgabe. Cramers An¬ + + + + + + + dachten kommen zu kalt und trocken vor, obgleich + + + + + + + schöne Züge nicht ganz vermißt werden. Der Greis + + + + + + + hat einen löblichen Patriotismus, aber nicht die rech¬ + + + + + + + te Laune eines Greises, und wird daher gedehnt und + + + + + + + langweilig. Religionswahrheiten stellt er frappan¬ + + + + + + + ter dar, nach des Recensenten Ausdruck. Bahrdts + + + + + + + Erklärung des Hiobs verräth wenig Exegetik, und + + + + + + + mehr den Prediger. Bagliv, Boerhave und Haller + + + + + + + (s. das 1. St.) machen ein vortreflich medicinisches + + + + + + + Triumvirat aus. Walchs Ketzerhistorie ist genau, + + + + + + + doch hätte der V. noch pragmatischer seyn können. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-23-092.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-23-092.xml new file mode 100644 index 0000000..7e67a98 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-23-092.xml @@ -0,0 +1,736 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_11:14 + 2024-07-29T15:39:45.320+02:00 + 2024-07-31T11:14:47.066+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + Die komische Erzählungen sind voller Stellen eines + + + + + + + reichen Genies, nur tadelt man manche entbehrliche + + + + + + + Geschwätzigkeit. Kann aber Phocion wie man es + + + + + + + haben will, in Athen immer lakonisch sprechen, und + + + + + + + trift es hier auch nicht ein: wes das Herz voll ist, + + + + + + + gehet der Mund über? Wieland, (dieser wird zu¬ + + + + + + + verläßig als Autor genannt doch mit einigem Kopf¬ + + + + + + + schütteln über diese ihm vorher so fremde Leyer,) ist + + + + + + + also unser deutscher Hans la Fontaine, ein Götter¬ + + + + + + + mährchen und ihren Liebesschwänken, unser Cervan¬ + + + + + + + tes und Fielding im Don Sylvio. + + + + + + + Cäcilia, ein + + + + + + + deutscher Roman, ist mittelmäßig. Man råth an, + + + + + + + den eigenthümlichen Charakter und den Sitten un= + + + + + + + srer Nation Stof zu Romanen geben zu lassen, folgt + + + + + + + lich die Scenen nicht immer auswärts zu verlegen. + + + + + + + Unter den Nachrichten ist Cube über Heumann und + + + + + + + Tellers Schreiben an Boysen merklich. Nach dem + + + + + + + gegebenen Wort des Verlegers finden wir in diesem + + + + + + + Theil mehr juristisches mitgenommen. In den schö¬ + + + + + + + nen Wissenschaften finden wir ein neues englisches + + + + + + + komisches Heldengedicht, der Trappenschütze; aber + + + + + + + von einem Ton, den man in J. — burschikos nen¬ + + + + + + + net. Arminius (Herrmann) par le B. de Cronzeck + + + + + + + ist eine lustige Erscheinung. Der Recensent weiß + + + + + + + nicht, wie Sch — — in Cronzeck verwandelt wor¬ + + + + + + + den, ob der Uebesetzer das Gedicht selbst oder die + + + + + + + deutsche Nation lächerlich machen wollen — Unsre + + + + + + + Bibliothek wird nach dieser schon gelieferten Probe + + + + + + + ein immer gemeinnützigeres Produkt von Deutsch¬ + + + + + + + beiter keine Zeloten und Ketzermacher seyn, alles + + + + + + + Sanftmuth und Bruderliebe, obgleich sie der Wahr¬ + + + + + + + heit nicht zu nahe treten lassen; indessen möchte + + + + + + + mancher von ihrem Ton das fordern, was dort der + + + + + + + Heiland zu verbinden besiehlt: seid klug wie die + + + + + + + Schlangen und einfältig wie die Tauben. In den + + + + + + + schönen Wissenschaften ist der Geschmack fein und + + + + + + + richtig, ihr Urtheil hebt sich mit einem scharfen + + + + + + + Strich aus, jedoch vermeiden sie ein Sprechen über + + + + + + + die Brust, und die so vielen hurtigen Schriftstellern + + + + + + + fürchterliche Diktatur des Witzes und einen So= Dingen vermischt angegeben, die eine allzu so + + + + + + + lipsismus des Geschmacks + + + + + + + Kostet in den Kanterschen Buchhandlungen 4 fl. 18gr. liefen Philosophenmäntel und Soldatenröcke durch + + + + + + + + + + + + + /Leipzig. + + + + + + + von des Herrn Le Beau Geschichte des morgenlän¬ + + + + + + + dischen Kaiserthums, als eine Fortsetzung der Wer¬ + + + + + + + ke des Rollin und Crevier, in einer deutschen Ueber¬ + + + + + + + setzung. Es enthält die Geschichte unter den Söh= + + + + + + + nen Constantius des Großen, die ihrem Charakter + + + + + + + + + + + + + nach fast noch unter dem Vater zu setzen sind. Man + + + + + + + will aus der römischen Historie bemerken, daß die + + + + + + + Cäsare, welche ihren Vätern nachfolgten, und schon + + + + + + + zum Reiche berusen waren mehrentheils aus der Art + + + + + + + geschlagen. Wir sehen unter ihren Regierungen + + + + + + + wenig große Auftritte von Helden, desto mehr aber + + + + + + + von Bischöfen. Athanasius macht eine ansehnliche + + + + + + + Rolle, und die Bewegungen der Arianer zerrütten + + + + + + + die Kirche. Von den Streichen und dem Verderben + + + + + + + der damaligen Bischöfe findet man S. 97. ein sehr + + + + + + + ärgerliches Beispiel. Unter dem Constans unter + + + + + + + hielten die kriegerische Perser noch die Neige der rö + + + + + + + mischen Tapferkeit; Constans selbst war ein Prinz + + + + + + + der zwischen den Rechtgläubigen, die er beschützte + + + + + + + den Ketzern, die er verwarf, und den Heiden, deren + + + + + + + Abgötterey er zu zerstören suchte, mitten inne stand. + + + + + + + Nie hat ein Regent einen so zweideutigen Ruf hin¬ + + + + + + + terlassen, obgleich ihm der Titel beatissimus gegeben + + + + + + + worden. An seinem Hofe war nur ein einziger wür + + + + + + + diger Mann, Euthenius. Bey allen Söhnen Con¬ + + + + + + + stantins des Großen traf also beynahe das Sprüch + + + + + + + wort ein: Heroum nati noxae, worauf wir den den + + + + + + + schen Reim nicht zusetzen mögen. Unter dem Con¬ + + + + + + + stantins kamen Gallus und Julian aus. Was S + + + + + + + 158. von dem Bau dieser beiden Brüder auf der + + + + + + + Grabe des heiligen Mamas als wunderbar erzähl + + + + + + + wird, verdient mehrere Prüfung. Das Schlo + + + + + + + Daphne bey Antiochien, welches S. 160. als eir + + + + + + + Auffenthalt des Vergnügens reitzend beschrieben wird + + + + + + + lands Gelehrten. In der Theologie wollen die Ar= war ein anders Capua. Die Schlacht bey Mursa + + + + + + + mit den Magnentius, wird S. 177. sehr lebhaft ge¬ + + + + + + + schildert. Man hörte von allen Seiten schreien + + + + + + + ihr seid Römer; erinnert euch des Ruhms und de + + + + + + + Tapferkeit der Römer. Es ist sehr nützlich daß di + + + + + + + Gesetze dieses Kaisers berührt werden; noch meh + + + + + + + Untersuchung würde nicht geschadet haben. Julia + + + + + + + erscheinet S. 318. bey seiner Ernennung zum Cäsat + + + + + + + als ein politischer Heuchler, aber als ein bessere + + + + + + + Feldherr gegen die Deutschen. Seine schöne Ei¬ + + + + + + + genschaften werden S. 384. mit widersinnischen + + + + + + + phistische Erziehung eingeflößt, und an seinem Hofe + + + + + + + einander; sein Ruhm that indessen dem Constantius + + + + + + + Abbruch, und erregte seinen Neid. Die Rede an + + + + + + + seine Truppen S. 430. und ihr heldenmüthiger Ent= + + + + + + + schluß sind ein rührendes Ueberbleibsel der alten rö¬ + + + + + + + Bey Casp. Fritsch erscheinet schon der 2te Theil mischen Zeiten, wie überhaupt die Feldzüge die + + + + + + + ses nachherigen Kaisers. In diesem Theile gehet + + + + + + + die Geschichte noch immer unter dem Constantius + + + + + + + bis auf die letzten Jahre seines Regiments. Man + + + + + + + kann sagen, daß die Vorfälle interessanter und die + + + + + + + Schreibart immer lebhafter wird. Wir sind begie + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-23-093.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-23-093.xml new file mode 100644 index 0000000..d2440c8 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-23-093.xml @@ -0,0 +1,715 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_11:14 + 2024-07-29T15:39:45.485+02:00 + 2024-07-31T11:14:47.246+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + rig, in der Fortsetzung, die das Leben des berüchtig¬ + + + + + + + ten Julians entwerfen muß, zu sehen, aus was für + + + + + + + einem Augenpunkte der Verf. diesen Kaiser beurthei¬ + + + + + + + len wird, über dessen Charakter Bletterie gearbeitet + + + + + + + + + + + + + und der Herr Marg. d'Argens genug feine Schmin¬ + + + + + + + Kostet in den Kanterschen + + + + + + + ke aufgetragen hat. + + + + + + + Buchhandlungen 2 fl. + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Berlin, den 15. Febr. + + + + + + + Bey Sr. Majestät Garde du Corps hat der + + + + + + + Staabsrittmeister, Freyherr von Mengden, eine + + + + + + + dacante Esquadron erhalten; der Lieutenant, Herr + + + + + + + von Byern, ist zum Staabsrittmeister, die Cornets, + + + + + + + Herren von Bredow und Graf von Haack, sind zi + + + + + + + Fieutenants und der Estandartenjunker, Herr Graf + + + + + + + von Henkel, ist zum Cornet avancirt. + + + + + + + Donaustrom, vom 3 Márz. + + + + + + + Der verstorbene Feldmarschall Daun hat in seinen + + + + + + + mit eigener Hand durchaus geschriebenen Testament + + + + + + + den von der Rußischen Kaiserin erhaltenen mit Bril= + + + + + + + tanten reich besetzten goldenen Degen vor ein Ma¬ + + + + + + + soratgut erkläret. Der Hof hat zu Laxenburg den Pal + + + + + + + last und die Gärten des gedachten Feldmarschalls für + + + + + + + 40000 Gulden gekauft, und gleich baar bezahlen las¬ + + + + + + + sen. Die Anzahl der Invaliden in den Kaiserl. Erb= + + + + + + + Mann, der Generalkriegscommissarius, Graf Jo¬ + + + + + + + hann von Choteck, behält die Oberaufsicht über sie + + + + + + + bey. Se. Majestät, der Kaiser, lassen noch immer + + + + + + + die Besorgung der Landesangelegenheiten, und der + + + + + + + weitläuftigen neuen Militaireinrichtung ein Werk + + + + + + + Ihrer unermüdeten Sorgfalt seyn. Letztere ist Sr. + + + + + + + Majestät von der verwitweten Kaiserinkönigin gänz¬ + + + + + + + lich und ohne alle Ausnahme überlassen worden. + + + + + + + Wie verlautet, so wären der verwittweten Kaiserin + + + + + + + Majestät entschlossen, im künftigen Frühjahr sich + + + + + + + nach Innsbruck in dasiges Schloß, wo Allerhöchstde¬ + + + + + + + to Gemahl verblichen, zu begeben, um allda, von + + + + + + + allen Regimentsgeschäften frey, Höchstdero Tage im + + + + + + + Feldmarschall, Graf von Lascy, besorget nun nebst sei= + + + + + + + ner hechansehnlichen Stelle auch das Kriegs + + + + + + + kommissariat, derohalben der bisher gewesene Gene= brauche, die Uebertreter nach Befinden zu strafen. + + + + + + + tattriegscommissarius, Herr Graf Johannes vor + + + + + + + Chotec, diese Charge zu Füssen Ihro Kaiserl. Kö¬ + + + + + + + marschalle, Grafen von Aspremontlieden und Collo¬ + + + + + + + redo, haben ihre Stellen bey dem Conseß des Con¬ + + + + + + + mn Bellici resigniret, und behalten die halbe Feld¬ + + + + + + + marschallsgage von 6000 Fl. Dem Herrn General, + + + + + + + santerieregimenter aufgetragen worden seyn. Das + + + + + + + + + + + + + der Stubentoorbastion bewohnte Quartier, so sonst + + + + + + + vor den Haus= Land= und Artilleriefeldzeugmeister + + + + + + + gewidmet, und, wie es vorhin geheissen, von dem + + + + + + + Fürsten Ulrich Kinski bezogen werden sollen, wird + + + + + + + nunmehro ebenfals wieder dem Herrn Hofkriegsprä¬ + + + + + + + sidenten, Grafen von Lascy, zugeeignet, so wie denn + + + + + + + auch alle darinne befindliche Meublen vor dieselben + + + + + + + verbleiben. Kommenden 13ten März, als an demglor¬ + + + + + + + reichsten Geburtstage Sr. Maj. des Kaisers, werden + + + + + + + verschiedene andere Abänderungen und Promotiones + + + + + + + prophezeyet, wie denn auch der Herr Freyherr von + + + + + + + Laudon und mehrere Herren Feldzeugmeister anhero + + + + + + + sollen berufen seyn, und ersterer zum wirklichen Feld¬ + + + + + + + marschall ernennet werden. + + + + + + + Cassel, den 1. März. + + + + + + + Se. Hochfürstl. Durchl. unser gnädigster Land¬ + + + + + + + graf, haben, mittelst einer vom letztverwichenen 28ten + + + + + + + landen erstrecket sich seit dem letzten Kriege auf 20000 Dec. dätirten Verordnung, nicht allein alle in Dero + + + + + + + Landen auf den Dörfern angelegte Coffeekräme, bey + + + + + + + einer Strafe von 5 Reichsthalern, und des Schutzver¬ + + + + + + + lustes für die Juden, mit Confiscation des Coffee, + + + + + + + sondern auch allen weiteren Gebrauch des Coffee, als + + + + + + + eines Getränkes, durch dessen eingerissenen Mißbrauch + + + + + + + die Unterthanen, wie die Worte der Verordnung lau¬ + + + + + + + ten, neben der Schwächung ihrer Gesundheit, in + + + + + + + merklichen Verfall ihrer Nahrung gerathen, überall auf + + + + + + + den Dörfern, den Bauern, Tagelöhnern und dem + + + + + + + Gesinde, bey zehn Reichsthaler Geld= oder 14tägiger + + + + + + + Gefängnißstrafe, verboten. Dieselbe Verordnung + + + + + + + verbietet auch den Handwerks=Gesellen, den Tagelöh¬ + + + + + + + nern und dem Gesinde, in den Städten, das Coffee¬ + + + + + + + Gebet und Andachten zu beschließen; zu welchem En= trinken gänzlich, und befiehlt über dieses den Obrigkei¬ + + + + + + + de an dasiges Schloß noch ein neuer Flügel gebauet ten, auf die geringere und nicht vermögende Bürger + + + + + + + werden sollte. Der neue Hofkriegsrathspräsident, genaue Obacht zu haben, sie von dem ihnen in allem + + + + + + + Betracht zum Verderben gereichenden Coffeegetränk + + + + + + + nachdrücklich abzumahnen, und, bey verspürtem Mi߬ + + + + + + + London, den 5. März. + + + + + + + Am 27sten Febr. sandte der Hof ein ausserordentli¬ + + + + + + + nigl. Majestät niedergelegt hat. Die Herren Feld= ches Paquetboot mit der Zeitung wegen der Stempel¬ + + + + + + + acte nach Amerika ab. Auch haben unsere Kaufleu¬ + + + + + + + te etliche leichte Schiffe mit dieser angenehmen Nach¬ + + + + + + + richt nach den Colonien abgefertiget. Alle Commis¬ + + + + + + + siones aus Amerika werden nunmehro bewerkskelliges, + + + + + + + seldwachtmeister, Grafen Joseph von Colloredo, soll und die abgedankten Arbeiter wieder angenommen. + + + + + + + die Genevalinspection über alle Kayserl. Königl. In= Zu Bristol, Liverpool, Birmingham, und verschie¬ + + + + + + + denen andern Orten, hat man öffentliche Freudenbe¬ + + + + + + + don dem sel. Feldmarschall, Grafen von Daun, auf zeigungen angestellet, sobald diese Zeitung daselbst + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-23-094.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-23-094.xml new file mode 100644 index 0000000..5b27da1 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-23-094.xml @@ -0,0 +1,785 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_11:14 + 2024-07-29T15:39:45.619+02:00 + 2024-07-31T11:14:47.410+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + erschollen, und sie ist von hier aus, durch Expressen, + + + + + + + den vornehmsten Handelsplätzen in Großbritannien + + + + + + + und Jrrland mitgetheilet worden. + + + + + + + Warschau, den 6. März. + + + + + + + immer möglich in seinen Staaten zu befördern, ist Kayserl. Maj. die nachstehende gnädige Antwort an + + + + + + + der sehnlichste Wunsch Sr. Maj. des Königes un¬ + + + + + + + sers allergnädigsten Herrn. Sie unterlassen nicht + + + + + + + der adelichen Jugend theils Mittel darzubieten, wo= + + + + + + + durch sie in Geschicklichkeit zunehmen kan, theils las= + + + + + + + sen sie es an Aufmunterungen derselben hiezu nicht + + + + + + + ermangeln. Aus diesem Grunde also des allgemei¬ + + + + + + + nen Besten haben Sr. Maj. nebst den Durchl. Prin= + + + + + + + zen von Dero Geblüt, geruhet, die jungen Herren + + + + + + + von Adel, welche bey den hiesigen E. E. V. V. von + + + + + + + der Gesellschaft JEsu den Wissenschaften obliegen, + + + + + + + mit Dero höchsten Gegenwart in der abgewichenen + + + + + + + Woche zu beehren, auch den Proben ihrer Geschick¬ + + + + + + + lichkeit, welche sie daselbst in dem großen Hörsal ab¬ + + + + + + + legten, beyzuwohnen, bey welcher Gelegenheit Se. + + + + + + + Maj. selbst Fragen aufzugeben, und über deren Be¬ + + + + + + + antwortung Dero allerhöchstes Wohlgefallen zu be¬ + + + + + + + zeigen, hiedurch aber gedachte Jugend zu ferneren + + + + + + + Fleiß aufzumuntern, die Gnade gehabt haben. Die + + + + + + + Königl. Assessorialgerichte sowol die für die Krone + + + + + + + Polen als auch die für das Großherzogthum Litthauen, + + + + + + + sind in den letzten vier auf einander folgenden Mo= + + + + + + + naten mit allem ersinnlichen Eiser und zum allgemei= + + + + + + + nen Vergnügen aller Rechtsbedürftigen Personen un= + + + + + + + unterbrochen fortgesetzet, nunmehro aber mit dem gleitet: "Ich empfange mit Zartlichkeit die ersten¬ + + + + + + + letzten Februarii bis zur nächstkünftigen Cadenz, im + + + + + + + Maymonat, ausgestellet worden. Am Dienstage als "Meine Affection für das Haus, in welches Sie ein + + + + + + + dem Casimirustage, Namensfest Sr. Durchl. des + + + + + + + Fürst Kronkammerherrn Poniatowski, Bruders Sr. + + + + + + + Maj. des Königes, war Galla hieselbst, und des + + + + + + + Fürst Großkanzlers von Litthauen Czartoryski Durchl. + + + + + + + gaben diesem Herrn zu Ehren ein großes Gastmal + + + + + + + auf den Mittag, und Abends wurde eine neue polnische + + + + + + + Comödie: die Heyrath nach dem Calender, auf der + + + + + + + gewöhnlichen Schaubühne aufgeführet. Der von + + + + + + + Sr. Maj. dem Könige von Preussen nach Constan= + + + + + + + tinopel abgeschickte Gesandte, der Hr. Major von + + + + + + + Zegelin, ist bereits Zaleßczycz, eine Erbstadt, Sr. + + + + + + + Maj des Königes, unsers allergnädigsten Herrn, an + + + + + + + der Türkischen Grenze, paßiret, und daselbst mit der + + + + + + + höchsten Gastfreyheit aufgenommen und weiter zu + + + + + + + Verförderung seiner Reise fortgeschaffet worden. Auch + + + + + + + ist der Hr. Alexandrowicz, Gesandter des Königs + + + + + + + und der Republik, mit dem Auftrage die Thronbestei= Berlin + + + + + + + gung und Regierung Sr. Maj. des Königes zu mel + + + + + + + den, bereits unterwegens nach Constantinopel. Der + + + + + + + Hr. von Boskampf ist auch nebst dem Dollmetscher + + + + + + + Gutta wieder von hier nach Constantinopel abge¬ + + + + + + + gangen. + + + + + + + + + + + + + Mitau, den 16. Febr. + + + + + + + Nachdem unser Durchl. Erbprinz seine Zurückkunft + + + + + + + in hiesiger Stadt, und seine Vermählung mit der Prin= + + + + + + + zeßin von Waldeck Durchl. der Rußischen Monarchin + + + + + + + Die Ausbreitung der Wissenschaften; so viel als durch ein Schreiben bekannt gemacht, so haben Ihro + + + + + + + höchstgedachten Prinzen, welcher dieselbe den 10ten + + + + + + + vorigen Monats hier empfing, abgelassen: + + + + + + + Herr Erbprinz, + + + + + + + "Durch das Schreiben, welches Sie mir am letzt + + + + + + + "verwichenen 16ten December haben zukommen las= + + + + + + + sen, melden Sie mir Ihre und Ihrer Gemahlin + + + + + + + glückliche Ankunft bey dem Herzog, Jhrem Vater. + + + + + + + Ihre getroffene Vermählung stimmet mit meinen + + + + + + + Gesinnungen für das Wohl Ihres Hauses zu wohl + + + + + + + überein, als, daß ich darüber nicht ein wahres Ver¬ + + + + + + + gnügen empfinden sollte. Empfangen Sie meine + + + + + + + Felicitationen über diesen Vorgang, und meine Wün= + + + + + + + sche, daß Sie in dieser Vereinigung die Quelle + + + + + + + "eines steten und unveränderlichen Glückes finden + + + + + + + "mögen. Sie werden Gelegenheit bekommen, Sich + + + + + + + "von isem Antheil, den ich daran nehme, durch die + + + + + + + Mertmale zu überzeugen, die ich Ihnen fernerhin + + + + + + + "von meiner Wohlgewogenheit geben werde. Ich + + + + + + + "bitte übrigens GOtt, daß er Sie, Herr Erbprinz, i + + + + + + + seine heilige und würdige Obhut nehme. Ihr + + + + + + + wohi affectionirte + + + + + + + Catharina. + + + + + + + Diese vorstehende Antwort war mit einer andern + + + + + + + an die Frau Erbprinzeßin folgenden Einhalts be¬ + + + + + + + Merkzeichen Ihrer Ergebenheit für meine Person¬ + + + + + + + "getreten sind, wird beständig seyn. Ihre Vereini + + + + + + + gung mit dem Prinzen, der einst das Haupt dessel + + + + + + + ’ben werden soll, muß verursachen, daß Sie Thei + + + + + + + 'daran nehmen; Ihr persönliches Verdienst abel + + + + + + + giebt Jhnen darzu besondere Rechte, deren Sie ge + + + + + + + niessen zu lassen, ich mir ein Vergnügen machen + + + + + + + werde. Sie können versichert seyn, daß Sie mid + + + + + + + immer bereitwillig finden werde, Jhnen den Antheil + + + + + + + "den ich an Ihrem Wohl nehme, zu beweisen. Di + + + + + + + 'ich übrigens den Höchsten bitte, daß er Sie, Fra= + + + + + + + "Erbprinzeßin, in seine heilige und würdige Obhi + + + + + + + 'nehmen wolle. Ihre wohl affectionirte Catharina + + + + + + + + + + + + + Wechsel-Cours & Species d. 20. Märtz 1760 + + + + + + + Amsterdam 41 Tage 308gr. 71 Tage 306½ gr. + + + + + + + Hamburg 3 W. 1301gr. + + + + + + + 6 W. 130 gr. + + + + + + + Dantzig 28 pr. Cto. + + + + + + + Ducaten neue 9 fl. 5 gr. + + + + + + + Alberts Taler 138 gr. + + + + + + + Rubel 116gr. + + + + + + + Alt Folnisch Geld 145 pr. Cto + + + + + + + Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montag + + + + + + + und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-24-095.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-24-095.xml new file mode 100644 index 0000000..bd73940 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-24-095.xml @@ -0,0 +1,393 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_11:17 + 2024-07-31T09:12:02.668+02:00 + 2024-07-31T11:17:27.183+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + 24tes Stück. Montag, den 24. Merz 1766. + + + + + + + + + + + + + Halle 1766. + + + + + + + G. Fr. Meiers Beyträge zu der Lehre von den + + + + + + + Vorurtheilen des menschlichen Geschlechts. 132 S. + + + + + + + in 8vo. + + + + + + + Jn den ersten Paragraphen beweist Herr M. daß + + + + + + + die Lehre von den Vorurtheilen eine sehr nützliche + + + + + + + Sache sey, und daß Vortheile entstehen wenn man + + + + + + + nach gar keinen, oder doch nicht nach den rechten + + + + + + + Gründen urtheilt, imgleichen daß viele Urtheile + + + + + + + salsch seyn können ohne Vorurtheile zu seyn. Im + + + + + + + 10ten §. fängt der Verfasser an zu demonstriren, daß + + + + + + + die Urtheile der Menschen gewöhnlich Vorurtheile + + + + + + + send, die aber doch nicht immer falsch, oder ein Weg + + + + + + + zu andern Irrthümern seyn dörfen. Er erläutert + + + + + + + dieses durch die Art wie die meisten glauben, daß + + + + + + + ein Gott sey. §. 12. kommt er auf den wahren + + + + + + + Schaden der Vorurtheile, den sie verursachen 1) weil + + + + + + + sie nur eine Scheingewißheit eine elende und eitle + + + + + + + Uieberredung von demjenigen was wir durch sie für + + + + + + + wahr halten, hervorbringen. 2) weil aus ihnen + + + + + + + eine Fertigkeit des Verstandes entsteht aus Ueberei¬ + + + + + + + lung zu urtheileu. 3) weil sie eine Hartnäckigkeit + + + + + + + in ihnen zu beharren und alles zu verwerfen was ih= + + + + + + + nen widerspricht, wirken. §. 14. zeigt der Autor + + + + + + + + + + + + + wie es unmöglich sey in seiner gesamten Erkenntniß + + + + + + + die Vorurtheile zu meiden, a) weil wir in der Er¬ + + + + + + + keantniß a posteriori einen Grundsatz annehmen der + + + + + + + ein Vorurtheil ist, nemlich daß unsre Empfindungen + + + + + + + und die Beschaffenheit und Größe, oder eine inner¬ + + + + + + + liche Bestimmung der Gegenstände unsern Empfin¬ + + + + + + + dungen vorstellen Dieses erläutert er durch das + + + + + + + Urtheil über die Farben, und den Geschmack Die + + + + + + + hauptüble Folgen hieraus sind 1) daß wir dasje¬ + + + + + + + nige nicht für wirklich halten was wir nicht empfin¬ + + + + + + + den, und den Gegenstanden unsrer Empfindung das + + + + + + + absprechen was wir nicht empfunden, 2) daß man + + + + + + + bloß um des öftern oder bestandigen Zusammenseyns + + + + + + + zweier Dinge, oder um der öftern oder beständigen + + + + + + + Folgen des einen auf das andre willen urtheilt, + + + + + + + daß eins durchs andre vermittelst eines reellen und + + + + + + + unmittelbaren Einflusses gewirkt werde. + + + + + + + 3) Daß man glaubt eine Sache sey eben die an¬ + + + + + + + dre oder von eben der Art als die andre, weil man + + + + + + + eine Uebereinstimmung unter ihnen gewahr wird. + + + + + + + 4) Daß man sich einbildet, alles was eine ange¬ + + + + + + + nehme Empfindung verursacht ist gut, und umgekehrt. + + + + + + + b) weil wir in der Erkenntniß a priori eben ein + + + + + + + Vorurtheil zum Grundsatz annehmen: was unsrer + + + + + + + gesamten vorhergehenden Erkenntniß, die wir für + + + + + + + wahr + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-24-096.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-24-096.xml new file mode 100644 index 0000000..99c403e --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-24-096.xml @@ -0,0 +1,715 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_11:17 + 2024-07-31T09:12:02.830+02:00 + 2024-07-31T11:17:27.404+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + wahr halten, gemäß ist, und aus derselben herge= der Vorurtheile zu tragen? Bis §. 50. beweißt er + + + + + + + leitet werden kann ist wahr, was ihr aber wider¬ + + + + + + + andrer Sitten und Gewohnheiten. Dieses Vorur¬ + + + + + + + theil kann von Rednern und Dichtern zum Wahr + + + + + + + scheinlichmachen sehr genutzt werden. Bis §. 28. + + + + + + + wird dieses alles weitläuftig bewiesen und erlautert. + + + + + + + §. 28. redet der Autor von den Schwierigkeiten alle + + + + + + + Vorurtheile zu vermeiden, hauptsächlich weil es so + + + + + + + schwer ist sie zu erkennen, und schlägt als Mittel wi¬ + + + + + + + der das Grundvortheil der Erfahrungserkenntniß + + + + + + + vor, 1) Man lerne die Natur seiner Sinne und Satz: Daß, wann ein Mensch eine Wahrheit er + + + + + + + Empfindungen 2) die Natur der Gegenstände die + + + + + + + wir empfinden durch Erfahrung der Vernunft ge= der Zeit in seiner Erkenntniß aufführt, er mag nun + + + + + + + nauer kennen. 3) Suche man sich zu überzeugen + + + + + + + daß wir aus unsern Empfindungen niemals anders + + + + + + + den Gegenstand zuverlaßig errathen können, als + + + + + + + durch einen sehr behutsamen und genau überlegten + + + + + + + Schluß von der Wirkung auf die wirkende Ursache, + + + + + + + welches aber vielen Schwierigkeiten unterworfen ist, + + + + + + + die man p. 62 = 64 detaillirt findet. 4) Setze man tigen Auszug geliefert, so wollen wir unsern Lesern + + + + + + + die Beweise aus der Erfahrung jedesmal so lange + + + + + + + fort, bis man endlich auf ein anschauendes Urtheil + + + + + + + oder eine Empfindung kommt, die nichts als eine + + + + + + + bloße Empfindung und mit keinen andern Vorstel¬ + + + + + + + lungen vermengt und vereinbart ist. §. 34. enthält + + + + + + + ein Mittel gegen die Grundvorurtheile der Ver¬ + + + + + + + nunftserkenntniß, man soll gleichsam von vorne an + + + + + + + zu denken anfangen. §. 35. lehrt den Nutzen, den + + + + + + + die Ontologie hiebey verschafft. §. 36. heißt es: + + + + + + + die Grundvorurtheile der menschlichen Erkenntniß + + + + + + + können nicht leichter verhütet werden als in der ab¬ + + + + + + + strakten vernünftigen und gelehrten Erkenntniß. + + + + + + + §. 39. daß man mit dem Worte bon sens, und den + + + + + + + Urtheilen die man durch ihn fällt, behutsam gehen + + + + + + + müßte. Im 40ten und folgenden §§. zeigt der Herr + + + + + + + Professor daß die Vorurtheile in der Erkenntniß der + + + + + + + meisten Menschen, und im größten Theil der Er¬ + + + + + + + kenntniß aller Menschen, eine solche natürliche Noth¬ + + + + + + + wendigkeit haben, daß sie nicht vermieden werden + + + + + + + können, welches der Autor aus der Natur der Er¬ + + + + + + + ziehung, Nation rc. herleitet. Die Gelehrten sind + + + + + + + diesem Schicksal eben unterworfen, weil 1) nicht + + + + + + + jeder Gelehrter ein ächter Gelehrter ist. 2) Ein gen wollte. Es haben sich verschiedne bereits an + + + + + + + ächter Gelehrter ausser der Gelehrsamkeit eine unend¬ + + + + + + + liche Menge andrer Vorstellungen und Erkenntnisse + + + + + + + die nicht zur Gelehrsamkett gehören, hat. 3) Eh + + + + + + + er ein ächter Gelehrter geworden, vorher schon eine + + + + + + + Fertigkeit nach den Grundvorurtheilen zu denken ge¬ + + + + + + + habt hat. 4) Weil in der menschlichen Seele be¬ + + + + + + + ständig eine große Menge dunkler Voustallungen an¬ + + + + + + + getroffen wird, welcher sie sich nicht bewußt ist. + + + + + + + ob es vernunftmäßig sey gleichsam geduldig das Joch + + + + + + + + + + + + + daß es oft sehr vernünftig sey, denjenigen Fleiß + + + + + + + spricht, ist falsch. Hieraus entspringt der Tadel über unterlassen, ohne den kein Vorurtheil verhütet wer¬ + + + + + + + den kann, und sich also in ein Vorurtheil zu stürzen, + + + + + + + so wie es bisweilen kein Betrug oder Unreblichken + + + + + + + seyn kann, wenn man einen in einem alten Voru + + + + + + + theil läßt, oder ihn gar darin bestärkt. + + + + + + + §. 52. Widerlegt Herr M. diejenigen die etwa + + + + + + + glauben möchten, daß diese Lehre von den Vorurthei + + + + + + + len zum Scepticismus verleiten könnte. + + + + + + + In den letzten §§. redt der Verfasser über den + + + + + + + kennt, oder wenn er ein richtiges Lehrgebaude mi + + + + + + + diese Wahrheit selbst erfinden, oder von andern ler= + + + + + + + nen, die Erlangung dieser schätzbaren Vollkommen + + + + + + + heit allein oder fürnemlich seinem guten Glück zuzu + + + + + + + schreiben sey, welchen er auch auf die Religion, Sit + + + + + + + ten rc. ausdehnt. + + + + + + + Da wir von diesen Beyträgen einen so weitläuf + + + + + + + das Urtheil überlassen, ob der Hallische Polygrap) + + + + + + + sich um diese Materie verdient gemacht, oder ob seit + + + + + + + Gedanke, manches Neue hierüber gesagt zu haben, + + + + + + + nicht auch ein Vorurtheil sey, von dem er schon + + + + + + + andern Fällen Proben abgelegt hat. + + + + + + + Kosten in den Kanterschen Buchhandlungen 21 9 + + + + + + + + + + + + + Leipzig. 1765. + + + + + + + Allgemeine Weltgeschichte von der Schöpfung an + + + + + + + bis auf gegenwärtige Zeit, ausgefertigt von Guthri + + + + + + + und Gray, aus dem Englischen übersetzt, und durd + + + + + + + Herrn P. Heyne berichtigt und mit Anmerkungen + + + + + + + versehen. Erster Theil. + + + + + + + Man müste von dem Nutzen, und dem angeneh + + + + + + + men einer allgemeinen Geschichte, und den unendli + + + + + + + chen Schwierigkeiten sie gut zu verfassen keinen Be= + + + + + + + grif haben, wenn man nicht denjenigen die uns der + + + + + + + gleichen zu liefern unternommen, selbst wenn ihnen + + + + + + + ihr Vorhaben nicht völlig geglückt ist, viel Dank sa + + + + + + + ein sollches Werk gewagt, einige machten es zu weit + + + + + + + läuftig, und für den größten Theil der Leser un¬ + + + + + + + brauchbar, andre lieferten kindische Compendia - + + + + + + + Bassait wird den meisten zu rednerisch und zu wenig + + + + + + + historisch scheinen. + + + + + + + Die Verfasser gegenwärtiger Geschichte haben sich + + + + + + + bemüht die allgemeine Geschichte aus dem schicklich¬ + + + + + + + sten Gesichtspunkte anzusehen, und zu schreiben. + + + + + + + Nunmehro wirft Herr M. §. 48. die Frage auf: Man findet in diesem Theile, der sich mit Jerusa + + + + + + + lems Eroberung vom Titus, schließt, keine gewagt= + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-24-097.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-24-097.xml new file mode 100644 index 0000000..8ad65b6 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-24-097.xml @@ -0,0 +1,764 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_11:17 + 2024-07-31T09:12:02.969+02:00 + 2024-07-31T11:17:27.576+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + Erzählungen von den Zeiten über deren Tiefen und + + + + + + + undurchdringliche Finsternisse ruhen. Die Historie + + + + + + + der Völkerschaften sind nach dem Einfluß den sie in + + + + + + + ihre Zeitpunkte gehabt, abgehandelt, und die Ge¬ + + + + + + + schichte der Juden besonders pragmatisch abgefaßt + + + + + + + een Nutzen durch Eckel gemindert wird. Ueberdem te, das bisher so leer gewesen, ausgefüllt zu sehen. + + + + + + + ist der Stil körnigt, und scheint durch die Ueberse¬ + + + + + + + + + + + + + tzung nichts verloren zu haben. Herr Prof. Heyne + + + + + + + hat dieses an sich schon sehr gute Werk durch seine + + + + + + + Berichtigungen und niemals leere Anmerkungen noch + + + + + + + brauchbarer gemacht. Wir wünschen daß die Folge + + + + + + + dieses Werks durch eben diese Hände gehen möge, + + + + + + + der Leser trift hier nicht historische Gerippe an, de= und hoffen dadurch das wichtigste Fach der Geschich¬ + + + + + + + Kostet in den Kanterschen Buchhandlungen 7 fl. + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Berlin, den 18. März. + + + + + + + Gestern, des Nachmittags, geschahe die acht und + + + + + + + dreyßigste öffentliche Ziehung der Königl. Preuß. + + + + + + + Lotterie, auf dem Berlinischen Rathhause. Die fünf + + + + + + + Nummern, welche herausgezogen wurden und ge¬ + + + + + + + wonnen haben, sind folgende: 17. 46. 57. 40. 54. + + + + + + + Wien, vom 4. März. + + + + + + + Donnerstag, den 27sten, Abends, ist in dem Spi¬ + + + + + + + tale St. Marx in der Vorstadt ausser dem Rennweg, + + + + + + + der Stadt Wien gehörig, eine gefährliche Feuers¬ + + + + + + + brunst ausgebrochen, welche in einer Scheune ent¬ + + + + + + + standen. Diese ist mit noch einer andern Scheune + + + + + + + und aller darin befindlichen noch ungedroschenen Feld¬ + + + + + + + frucht und Stroh, in dem Rauch aufgegangen; die + + + + + + + übrigen Gebäude aber dieses sehr weitläuftigen Spi¬ + + + + + + + tals sind durch eilfertige Hülfsmittel, welchen die stete + + + + + + + Anwesenheit, und eigene allerhöchste Aufmunterung + + + + + + + Sr. Majestät, unsers für das gemeine Beste auch in + + + + + + + geringen Fällen Sorge tragenden allergnädigsten + + + + + + + Kaisers, der erst diesen Morgen von Altenburg aus + + + + + + + Hungarn zurück gekommen war, den meisten Nach¬ + + + + + + + druck gab, noch errettet worden; wie denn auch nie¬ + + + + + + + mand weder von den preßhaften, noch den im Toll¬ + + + + + + + hause daselbst eingesperrten, oder andern zum Spi¬ + + + + + + + tale gehörigen Personen dabey verunglücket ist. + + + + + + + Dresden, den 18. März. + + + + + + + Nachdem man Chursächsischer und Königl. Preußi¬ + + + + + + + scher Seits dahin übereingekommen, zu Treffung ei= + + + + + + + nes billigen und gemeinnützigen Commercialeinver¬ + + + + + + + standnisses, dem 6ten Artikel des Hubertsburger Frie + + + + + + + dens gemäß, zusammen zu treten; so ist zu den dies¬ + + + + + + + falls zu haltenden Conferenzien die Stadt Halle be= + + + + + + + liebet, auch Chursächsischer Seits der Herr General¬ + + + + + + + kommissarius und geheime Kammerrath von Heynitz, + + + + + + + ingleichen der Stift Merseburgische Herr Kammer¬ + + + + + + + rath Just, Königl. Preußischer Seits aber der Herr + + + + + + + geheime Finanzrath Rose, und Herr geheime Krie¬ + + + + + + + gesrath Magusch, zu Commissarien ernennet, von + + + + + + + selbigen auch die Conferenzien wirklich den 3ten die= + + + + + + + ses eröfnet worden. + + + + + + + Mainstrom, vom 8. März. + + + + + + + Da es die Franzosen in der Jouvelierkunst sehr + + + + + + + weit gebracht, und das Gold unter ihrer Künstler + + + + + + + + + + + + + dieses etwas besonders, daß Herr Tiron von Nante¬ + + + + + + + ville, ein Königl. Goldarbeiter zu Paris, dem Golde + + + + + + + nun auch den Geruch einflößt. Er hat nemlich ein + + + + + + + künstliches Stück verfertiget, welches ein Blumenge¬ + + + + + + + schirr vorstellt, in welchem Rosen, Nelken, Orange¬ + + + + + + + blüthen, Veilchen, Jasmin, Jonquilien u. s. w. sich + + + + + + + befinden, und sind diese Blumen so künstlich gearbei¬ + + + + + + + tet, daß eine jede nicht nur ihre eigentliche Farbe, + + + + + + + sondern sogar ihren natürlichen Geruch hat. + + + + + + + Haag, vom 8. März. + + + + + + + Die Installation des Prinzen von Oranien und + + + + + + + Nassau in die Statthalterschaft und die Würden ei + + + + + + + nes Generalcapitains und Admirals der Land= und + + + + + + + Seemacht der Republik, ist hier heute, da Se. Hoch¬ + + + + + + + fürstl. Durchlaucht das 18te Jahr Dero Alters zu¬ + + + + + + + rück gelegt haben, mit vieler Feyerlichkeit, und unter + + + + + + + grossen in der ganzen Provinz angestellten Freuden¬ + + + + + + + bezeigungen, vor sich gegangen. + + + + + + + Aus einem Schreiben von Genf, + + + + + + + vom 8. Febr. + + + + + + + Einige auswärtige Blätter haben die hiesigen Un¬ + + + + + + + ruhen Theils vergrössert, und Theils in einem fal¬ + + + + + + + schen Lichte vorgestellet. Der Einfluß, den diese in¬ + + + + + + + nerliche Streitigkeiten im Handel und Wandel ha¬ + + + + + + + ben, ist bey weitem so groß nicht, als gedachte Blät¬ + + + + + + + ter melden. Die Conseils generaux, oder allgemeine + + + + + + + Bürgerversammlungen, sind mit der größten Ord¬ + + + + + + + nung und Anständigkeit gehalten worden. + + + + + + + Venedig, vom 18. Februar. + + + + + + + Die Durchlauchtige Regierung hat eine Verord¬ + + + + + + + nung publiciren lassen, daß künftig die Recruten nicht + + + + + + + länger als auf 6 Jahre engagirt werden sollen, nach + + + + + + + deren Ablauf ein jeder, wann er nicht freywillig län¬ + + + + + + + ger zu dienen Lust hat, seinen Abschied ohne Entgeld + + + + + + + erhalten soll. + + + + + + + Genua, vom 16. Februar. + + + + + + + Bey dem Absterben des alten Prätendenten zu + + + + + + + Rom, hat man die Anmerkung gemacht, daß deusel¬ + + + + + + + be, seitdem er 1688 England verlassen, nach einander + + + + + + + 6 Monarchen erlebt, die den Großbritannischen + + + + + + + Thron bestiegen haben. + + + + + + + London, den 4. Márz. + + + + + + + Der König hat den Herzog von Devonshire zum + + + + + + + gund alle Gestalten, ja alle Farben, annimmt, so ist Großschatzmeister von Jrrland, und den Contre=Ad¬ + + + + + + + minal + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-24-098.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-24-098.xml new file mode 100644 index 0000000..0ea7b66 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-24-098.xml @@ -0,0 +1,757 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_11:17 + 2024-07-31T09:12:03.114+02:00 + 2024-07-31T11:17:27.732+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + miral der rothen Flagge Herr Moore zum Baronet + + + + + + + von Großbrittannien allergnädigst zu ernennen ge¬ + + + + + + + ruhet. + + + + + + + Gestern frühe sind dem Prinzen von Wallis, und + + + + + + + dem Prinzen Bischof von Osnabrüg durch Herr Cä¬ + + + + + + + sur Hawkins, Esquire, die Blattern inoculiret wor¬ + + + + + + + den. Das Unterhaus ist annoch mit der Bill be¬ + + + + + + + schäftiget, um die Dependenz der Königl. Staaten + + + + + + + in America von der Krone und dém Parlament von + + + + + + + Großbrittannien besser zu bevestigen, imgleichen hat + + + + + + + dasselbe für gut gefunden, in der Bill zu Wiederruf¬ + + + + + + + fung der Stempel=Acte einige Veränderungen zu + + + + + + + treffen. Privatbriefe von Gibraltar, vom 11ten + + + + + + + dieses, liefern weitläuftige Erzählungen von einem Whitehall hervorgethan. Die Negers haben diesel + + + + + + + daselbst am 30sten Januar gewesenen grausamen + + + + + + + Sturm. Unter andern heißt es in diesen Erzählun¬ + + + + + + + gen: "Es sind dabey so vieler Schnee und ein so star¬ + + + + + + + „ker Hagel gefallen, daß dieselben an einigen Stel¬ + + + + + + + "len 7 bis 11 Fuß hoch gelegen haben. Viele Men¬ + + + + + + + „schen, ja ganze Familien, sind darin umgekommen. + + + + + + + "Die Vestungswerke sind dadurch sehr beschädiget + + + + + + + "worden. Der Strom des Wassers hat 18 bis 24 + + + + + + + "pfündige Kanonen fortgerissen. Die Schiffe im + + + + + + + "Haven haben eine Erschütterung, als von einem + + + + + + + »Erdbeben, gefühlt, und eine heftige Wasserbewe¬ + + + + + + + "gung gemerkt. Zur Reinigung der Gassen von + + + + + + + dem, nach dem Ablauf des Wassers, zurück geblie¬ + + + + + + + "benen Schlamm, und zur Ausbesserung der Vestungs= + + + + + + + wercke, werden 600 Mann gebraucht. Den sämt= + + + + + + + lichen Schaden schätzet man auf 80000 Pfund + + + + + + + "Sterl." Am Freytage ward allhier zu Langfords, + + + + + + + in Coventgarten, bey dem Verkaufe der von dem + + + + + + + Antiquario, Hrn. Angel Carmey von Chelsea, nach¬ + + + + + + + gelassenen Sachen, ein wichtiges Alterthumsstück, + + + + + + + nämlich ein Römisches Crystallenes Trinkgeschirr + + + + + + + von ausnehmender Arbeit, und welches noch ganz + + + + + + + vollkommen erhalten ist, für 60 Pf. Sterl. 18 Schill. + + + + + + + erhandelt. Der Marquis von Rockingham hatte + + + + + + + darzu Commißion gegeben. Vormals ist dieses Ge¬ + + + + + + + schirr in dem Cabinette des Barons von Stosch ge= + + + + + + + wesen, wo es eine der vornehmsten Seltenheiten aus¬ + + + + + + + gemacht hat. Die alten Römer pflegten sehr viel auf + + + + + + + dergleichen crystallene Gefässe zu halten. Als der + + + + + + + Kayser Augustus einst bey dem Publio Vedio Pol¬ + + + + + + + lione speisete, hatte ein Sclave des letztern das Un¬ + + + + + + + glück, ein crystallenes Gefaß zu zerbrechen, wofür + + + + + + + sein Herr ihn sofort verurtheilete, zu den Lampretten + + + + + + + geworfen zu werden, die Pollio in einem Fischbehäl= + + + + + + + ter mit Menschenfleisch futterte. Der Sclave war + + + + + + + sich zu den Füssen des Augusti, damit er bloß einen + + + + + + + nicht so schrecklichen Tod leiden dürfte. Der Kayser + + + + + + + legte auch sein Fürwort für denselben ein; aber Pol¬ + + + + + + + lio blieb bey seinem grausamen Vorhaben. Augu= + + + + + + + + + + + + + stus ließ sich hierauf die crystallenen Gläser von de + + + + + + + Seitentafel geben, und fing an, dieselben selbst + + + + + + + zerbrechen. Pollio wurde hierdurch gerührt, und + + + + + + + der Sclave gerettet. Eine vornehme Witwe, + + + + + + + dem westlichen Theile dieser Stadt, betrauret den + + + + + + + Verlust ihres letzten Eheherrn auf diese besonder + + + + + + + Art: Sie hat sich in schwarzen Kripp gekleidet, hau + + + + + + + zwey schwarze Mädchen, ißt nichts, als schwarz¬ + + + + + + + Puddings, und all ihr Getränk ist schwarzer Brau + + + + + + + tewein. Auf diese Weise will sie ein ganzes Jah + + + + + + + leben. + + + + + + + Aus Jamaica, vom 23. Nov. + + + + + + + Es hat sich hier eine Rebellion in der Plantation + + + + + + + be damit angefangen, daß sie verschiedene Häuser in + + + + + + + Brand gesteckt, und einige Pflanzer massacriret ha¬ + + + + + + + ben. Sie haben sich hierauf nach der Plantation + + + + + + + Ballards Valley begeben, wo sie gleichfalls ein Haus + + + + + + + in Brand stecken wollen; sie sind aber daselbst abge + + + + + + + trieben worden. Als die Pflanzer der umliegenden + + + + + + + Gegend von diesem Vorgange benachrichtiget worden + + + + + + + sind, haben sie sich in einigen Haufen versammlen, + + + + + + + wovon einer auf die Rebellen gestossen ist, und auch + + + + + + + die meisten davon getödtet hat. Die übrigen werden + + + + + + + verfolget. + + + + + + + + + + + + + Einpaßirte Fremde, + + + + + + + vom 15 bis zum 21ten März. + + + + + + + Herr Hofrath Göhring, kommt von Berlin, los¬ + + + + + + + bey Lehmann in der Vorstadt. Hr. Robbert ein fran + + + + + + + zösischer Volontair, kommt von Riga, geht nach + + + + + + + Danzig, log. bey Bräm in der Vorstadt. Hert + + + + + + + Regimentsquartiermeister Stumpf vom Finckenstein + + + + + + + schen Dragonerregiment und Herr Stumpf, Kaus + + + + + + + mann aus Berlin, kommen von Mohrungen, lot + + + + + + + bey Konopatzky auf dem Steindamm. + + + + + + + + + + + + + AVERTISSEMENT. + + + + + + + Bey dem Verleger dieser Zeitung ist zu haben + + + + + + + Allgemeine deutsche Bibliothek, 2ten Bandes 1ste + + + + + + + Stück, gr. 8, 2 fl. 9 gr. Der Bienenstock, ein + + + + + + + Sittenschrift, 4ter Band, 8, 3 fl. C. A. Gerhard + + + + + + + Materia medica oder Lehre von den rohen Arzene + + + + + + + mitteln, 8, 3 fl. 15 gr. Reccards Lehrbuch, dar + + + + + + + ein kurzgefaßter Unterricht aus verschiedenen philos¬ + + + + + + + phischen und mathematischen Wissenschaften, + + + + + + + Kupfern, 8, 2 fl 15 gr. Auszug aus eben diesel + + + + + + + Buche, 8, 12 gr. Schauplatz der Künste und Han + + + + + + + werker, 5ter Theil, mit Kupfern, gr. 4, 12 fl. + + + + + + + Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montag + + + + + + + und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in den + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-25-099.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-25-099.xml new file mode 100644 index 0000000..673f84d --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-25-099.xml @@ -0,0 +1,302 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_14:22 + 2024-07-31T09:13:37.599+02:00 + 2024-07-31T14:22:26.715+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + den 28. Merz 1766. + + + + + + + 25tes Stück. Freitag, + + + + + + + + + + + + + Chemnitz. + + + + + + + Bey Stößels Erben ist herausgekommen: M. + + + + + + + Gotthelf Oesfels Betrachtung über die zu + + + + + + + künftige Welt, in 8vo, 7½ Bogen. + + + + + + + eine der wichtigsten Gegenstände womit sich bereits + + + + + + + diele Weise des Heidenthums beschäftiget haben + + + + + + + welcher in dem seligen Gedanken, daß sein Erlöser + + + + + + + seinen Tod geheiliget und ihn in einen Schlaf + + + + + + + amgeschaffen, so viel Ruhe der Seelen, so viel + + + + + + + ternde Vorstellungen für diejenigen, die alle Tage "betrachtet' + + + + + + + + + + + + + ler ihrer Lust und Herrlichkeit den Gedanken nicht + + + + + + + abwehren können, daß ihr Leben ein Ziel hat und + + + + + + + sie vielleicht in einer Stunde davon müssen. Wir + + + + + + + wünschen der gegenwärtigen Schrift das Glück, + + + + + + + das Gebet bey vielen Lesern zu bewirken: HErr + + + + + + + Die Betrachtung über die zukünftige Welt, ist lehre du mich bedenken daß ich sterben muß, auf + + + + + + + daß ich klug werde, das Glück, viele zu überzeu¬ + + + + + + + gen, daß uns das Grab weise mache Vorzüge, + + + + + + + der aber nur bloß dem Christen glücken kann, die oft auch mittelmäßige theologische Schriften zu + + + + + + + erhalten pflegen, da man bey denenselben mehr + + + + + + + auf die Absicht als die Art wie sie ausgefallen, + + + + + + + sehen muß. Die Matevien die Herr Pastor Oes¬ + + + + + + + Trost im Tode findet, daß er mit den gelassenen feld abhandelt, sind nicht neu, und mithin halten + + + + + + + Vorstellungen sterben kann: Es ist genug so nimm wirs vor unnöthig darüber zu urtheilen. Man + + + + + + + nun HErr meine Seele, ich bin nicht besser wie würde partheyisch seyn, wenn man mit seiner Ab¬ + + + + + + + meine Väter. Diese Welt ist nicht das Vater= handlung völlig zufrieden seyn sollte. Selbst im + + + + + + + land für Geister, die nach der Unendlichkeit stre= Stil verräth er Unachtsamkeiten die zum Stein + + + + + + + den, unsere Leiber bringen das Gift der Verwe= des Anstosses werden. ”Ich halte dafür, spricht + + + + + + + lung mit in die Welt, und unser Leben ist eine er auf der 37 Seite, "daß wenn ein einsamer + + + + + + + Blume auf dem Felde, die heute stehet und mor¬ "Weise in sich selbst verhüllet, und von dem wü¬ + + + + + + + gen in den Ofen geworfen wird, wir leben nur ”sten Geräusche der tobenden Welt entfernt, bey + + + + + + + zu sterben. Selige Aussichten für den Geheilig= "der angenehmen Windstille eines aufgeheiterten + + + + + + + ten, der die Welt überwunden hat; allein mar= "Nachdenkens, Gott und die Werke der Natur + + + + + + + Die Zuschrift an seinen Va= + + + + + + + herrlich und in Freuden leben, und jedoch bey al= ter stehet hier gleichfalls an einem sehr unrechten + + + + + + + Ort, + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-25-100.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-25-100.xml new file mode 100644 index 0000000..d01629f --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-25-100.xml @@ -0,0 +1,589 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_14:22 + 2024-07-31T09:13:37.764+02:00 + 2024-07-31T14:22:26.949+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Ort, und ist viel zu matt, viel zu unvermögend + + + + + + + um Leute zu rühren die nicht zur Familie des + + + + + + + Herrn M. Oesfels gehören, und die mithin durch + + + + + + + mehr Feuer und Schwung hätten in Bewegung Am Kreutze bleibt mein Auge stehn + + + + + + + gebracht werden sollen. Unsere Leser werden sich + + + + + + + inzwischen an diesem feyerlichen Tage, an welchem + + + + + + + wir das Andenken des Todes JEsu begehen, der + + + + + + + uns Freudigkeit im Sterben erwarb, durch die + + + + + + + Oesfeldische Schrift zu heiligen Betrachtungen + + + + + + + der Religion aufmuntern lassen, und dieses ist der + + + + + + + aufrichtige Wunsch womit wir diese Anzeige be¬ Läßt mein noch immer stark Gesicht + + + + + + + schliessen. Wir fügen demselben annoch ein Lied + + + + + + + hinzu, welches, wenn es gleich keinen grossen + + + + + + + Werth der Poesie hat, dennoch zur seligen Er¬ + + + + + + + bauung am Versöhnungsfeste Anlaß geben dörfte. + + + + + + + + + + + + + Mel. Die Seele Christi heilge mich. + + + + + + + Weg Welt, hinweg was mich zerstreut, + + + + + + + Sey mein Gedanke Ewigkeit. + + + + + + + Die Seele JEsu zeigt die Bahn + + + + + + + Die ich betreten muß und kann. + + + + + + + Du fühltest meine letzte Noth + + + + + + + Du starbst, o HErr! auch meinen Tod + + + + + + + Was wendet Fleisch und Blut mir ein, + + + + + + + Er hats vollbracht, ich sterbe sein. + + + + + + + Freu dich den letzten Schlag zu thun, + + + + + + + Du stirbst nicht, Herz, du sollst nur ruhn, + + + + + + + Komm Tag, der meinen Lauf beschließt + + + + + + + Und was wie er vergänglich ist. + + + + + + + Dann seh ich dich, mein HErr mein GOtt + + + + + + + In meiner allerletzten Noth, + + + + + + + In vollem Glanz der Herrlichkeit + + + + + + + Zur Rechten GOttes eingeweiht. + + + + + + + + + + + + + Doch nein, so sah der Märtrer dich¬ + + + + + + + Dein Todeskampf befriedigt mich. + + + + + + + Um dich erniedrigt nur zu sehn. + + + + + + + Bin ich, und weiß kaum daß ich bin, + + + + + + + Vergeht gemach mir jeder Sinn; + + + + + + + Jedennoch seinen JEsum nicht. + + + + + + + + + + + + + Dresden und Leipzig. + + + + + + + Briefe für Kinder, von F. R. E. Langen, + + + + + + + bey I. N. Gerlach, 1765 + + + + + + + Der Verfasser kann Recht haben, daß Muster vol + + + + + + + Briefen bey Kindern viel mehr thun, als viele Rel + + + + + + + geln, und daß man ihren Inhalt für sie mit Kinder + + + + + + + angelegenheiten fülle. Allein das wissen wir auch + + + + + + + daß ein öfteres Nicht wahr? ja, sie thun es doch + + + + + + + hören Sie es, meine liebe gute, und wohl gar lie¬ + + + + + + + be liebste allerliebste, nebst zwey Mäulchen drüber, + + + + + + + noch nicht alles ausmacht, was schöne Einfalt und + + + + + + + liebenswürdige Tändeley in Kinderbriefen ausma¬ + + + + + + + chen soll, so wenig eine gute Portion von O! und + + + + + + + Ach! ein Trauerspiel gebiert. Einige dieser Brief + + + + + + + sind naiv genug, allein in den meisten wird der Ton + + + + + + + bloß schwatzhaft, und man möchte sagen, solche Kin¬ + + + + + + + der verschmierten das Papier, und übten mehr die + + + + + + + Hand als den Geist. Es gehört Kunst dazu, zu + + + + + + + werden, wie die Kinder, und sie recht getreu zu kon + + + + + + + piren. Auch zu viel Einförmigkeit im Tändeln + + + + + + + finden wir, welches kindisch und ekel wird, wie bey + + + + + + + den immer leyernden Anakreontisten. Der 4te Brief + + + + + + + ist frostigernsthaft, der 6te im erzählenden Ton der + + + + + + + Wir zweifeln, ob es richtig + + + + + + + munterste und beste. + + + + + + + gelehret sey, daß die Bienen einen König oder Wei¬ + + + + + + + ser hätten, dem sie folgten. So geht die gemeine + + + + + + + Sage, die Naturkenner aber bestimmen eine Ko¬ + + + + + + + nigin zur Weiserin im Stock. Horaz nennt sol + + + + + + + che Gerichte und Leckerbissen für Kinder crustula + + + + + + + blandi doctoris, welches ein Sachse durch Butter + + + + + + + So mögen denn, wünschen + + + + + + + stollen übersetzt hat. + + + + + + + wir, diese Butterstollen unsern lieben Kindern besser + + + + + + + schmecken, als Zuckerkuchen, die ihnen Magen und + + + + + + + Kopf verderben — Kostet in den Kanterschen + + + + + + + Buchhandlungen 12 gr. + + + + + + + + + + + + + Verbesserung. + + + + + + + In der, in unserer vorigen Zeitung recensirten allgemeinen Weltgeschichte, ist statt Bassait, Bossuet zu lesen¬ + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-25-101.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-25-101.xml new file mode 100644 index 0000000..61d8568 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-25-101.xml @@ -0,0 +1,771 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_14:22 + 2024-07-31T09:13:37.890+02:00 + 2024-07-31T14:22:27.108+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + Berlin, den 22. März. + + + + + + + Bey dem Bayreuthschen Dragonerregimente ist + + + + + + + der Fähnrich, Herr von Golze, zum Secondelieute¬ + + + + + + + nant, und der Fahnenjunker, Herr von Rohr, zum + + + + + + + Fahndrich avancirt. Bey dem ersten Batallion + + + + + + + Garde sind die gefreyten Corporals, Herren von + + + + + + + Kessel und von Marwitz, zu Fähnrichs avancirt. + + + + + + + Leipzig, vom 8. März. + + + + + + + Von Sr. Königl. Hoheit dem Chur=Administrator + + + + + + + ist auf den 10ten May des jetztlaufenden Jahres ein + + + + + + + allgemeiner Landtag ausgeschrieben worden. + + + + + + + Wien, vom 5. Márz. + + + + + + + Der Herr Feldmarschall und Kriegsrathspräsident, + + + + + + + Graf von Lascy, hat ein solches Blutbrechen bekom= + + + + + + + men, daß er sich bereits einige Tage inne halten müs¬ + + + + + + + cognito nach Presburg gegangen, um in dasigen + + + + + + + Schlosse die vorkehrenden Einrichtungen vor das + + + + + + + höchste Brautpaar in Augenschein zu nehmen; unt + + + + + + + die Stände des Königreichs Ungarn machen viele + + + + + + + Beranstaltungen zu dem prächtigen Einzuge zu Pres¬ + + + + + + + durg, welcher den 12ten April allda mit den grösten + + + + + + + Solennitäten erfolgen soll. Nachdem der General, + + + + + + + Furst Poniatowski, schon seit voriger Woche sich wie¬ + + + + + + + der aus Pohlen hier anwesend befindet, hat selbiger + + + + + + + vorgestern auf dem Paradeplatz sich mit zugegen be¬ + + + + + + + sunden, als einige Bataillons von dessen schönem Re= + + + + + + + giment, so von dem Herrn General, Baron von + + + + + + + Harsch, nunmehro an ihn überlassen worden, aufge¬ + + + + + + + sogen, vor dieses soll der Fürst 100000 Gulden dem + + + + + + + Herrn General Harsch gegeben haben, wobey er ihm + + + + + + + noch, so lange er lebet, alle Jahr 6000 Gulden zu + + + + + + + geben sich anheischig gemacht hat. Ihro Maj die + + + + + + + Kayserin Königin haben der Mutter des in der letz¬ + + + + + + + ten Belagerung von Schweidnitz gebliebenen tapfe¬ + + + + + + + ten Obersten Caldwell, zum Zeichen Dero höchsten + + + + + + + Zufriedenheit über das ruhmwürdige Betragen ihres + + + + + + + Sohnes, eine kostbare goldene Tabattire zum Prä¬ + + + + + + + sent zu übermachen allerhuldreichst geruhet. + + + + + + + Donaustrom, vom 10 März + + + + + + + Schon im verwichenen Jahre haben die Nieder= + + + + + + + Osterreichständischen Herren, Verordnete auf Verlan¬ + + + + + + + gen eines verdienstvollen Cavaliers dem Kayserl. Ho¬ + + + + + + + se einen Plan zur Errichtung einer öconomischen Ge= + + + + + + + seulschaft vorzulegen, die Ehre gehabt. Ihro Kay¬ + + + + + + + serl. Maj. haben hierüber nicht nur ein gnädiges + + + + + + + Wohlgefallen zu bezeigen, sondern sich auch dahin zu + + + + + + + derlaren geruht, daß Höchstdieselben die hiezu erfor + + + + + + + derliche Kosten gröstentheils selbst zu übernehmen, + + + + + + + and die Gesellschaft Dero allerhöchsten Schutzes zu + + + + + + + würdigen geneigt wären. + + + + + + + Amsterdam, den 4. März. + + + + + + + Die jüngsten Briefe von Madrid melden, daß die + + + + + + + + + + + + + von langer Zeit her in Spanien untersagte Einfüh¬ + + + + + + + rung der Leinwand aus den Königl. französischen + + + + + + + Manufakturen zu Chollet und Rouen aufgehoben + + + + + + + und solche wirklich in die Königl. Spanischen Lande + + + + + + + frey eingebracht werden darf. Eben diese Briefe + + + + + + + bringen mit, daß die Krone Spanien mit allem Ei¬ + + + + + + + fer fortfährt, sowohl die Land= als Seemacht auf ei¬ + + + + + + + nen fürchterlichen Fuß zu setzen. Bey der erstern + + + + + + + sollen, wie verlautet, einige neue Manöuvres einge¬ + + + + + + + führet werden, welche mit den Preußischen eine Aehn¬ + + + + + + + lichkeit haben. Die Portugiesische Armee hat bereits + + + + + + + durch die unermüdete Sorgfalt des Hrn. Grafen von + + + + + + + der Lippe diejenige Vollkommenheit erlanget, wo¬ + + + + + + + durch sie vormals der Krone so großen Ruhm erwor¬ + + + + + + + ben hat. Der König von Spanien läßt durch seinen + + + + + + + sen. Ihro Maj. die verwitwete Kayserin, sind in= bey den Schweizer Cantons ernannten außerordent¬ + + + + + + + lichen Abgesandten Grafen del Salto um ein starkes + + + + + + + Korps Schweizer zu spanischen Diensten Unterhand= + + + + + + + lung pflegen. + + + + + + + Stockholm, den 4. März. + + + + + + + Nachdem man hier wieder allerley Gewaltsamkei¬ + + + + + + + ten zu spüren beginnet, welche die behörige Ruhe und + + + + + + + Sicherheit stöhren, und, falls man dieselben nicht zu + + + + + + + rechter Zeit hemmete, sich weiter ausbreiten, und noch + + + + + + + gefährlichere Folgen haben könten: So ist hierdurch + + + + + + + der geheime Ausschuß veranlasset worden, unter dem + + + + + + + 24sten des abgewichenen Monats Februar, bey des + + + + + + + Königs Majestät in Unterthänigkeit anzuhalten, "daß + + + + + + + die hiesige Bürgerschaft von neuem befehliget wer¬ + + + + + + + „den möchte, alsofort die Nächte über Patrouille zu + + + + + + + „halten, in der Stärke und so lange, als solches zur + + + + + + + "Hemmung der Gewalt und zur Wiederherstellung + + + + + + + der Ruhe, für nöthig gefunden werden sollte. + + + + + + + Rom, den 22. März. + + + + + + + Wie man versichert: so sollen Se. Pohlnische + + + + + + + Maj. durch den Protector von Pohlen, Hr. Cardi¬ + + + + + + + nal Albani, sich um einen Cardinals=Hut vor den + + + + + + + jetzo in Pohlen befindlichen päbstlichen Nuntius be¬ + + + + + + + werben. Zugleich fordern dieselbe, daß ihnen gleich + + + + + + + den Höfen von Wien, Madrit und Versailles, drey + + + + + + + Candidaten zur künftigen Nunciatur, um sich daraus + + + + + + + einen zu erwählen, vorgeschlagen werden. Se. Maj. + + + + + + + verlangen üderdieß die Einwilligung Sr. päbstl. Hei¬ + + + + + + + ligkeit, um auf alle in Dero Königreiche befindliche + + + + + + + Geistlichen eine gewisse Taxe legen zu dürfen. Dem + + + + + + + obgedachten Hrn. Cardinal haben Se. Maj. zu + + + + + + + gleich Dero reich mit Brillanten garnirtes Bildniß + + + + + + + zum Geschenk zu übermachen geruhet. + + + + + + + Algier, vom 3 Febr. + + + + + + + Gestern starb der hiesige Dey Aly Bassa, welcher + + + + + + + seit einiger Zeit krank gelegen hatte. Sein Nach¬ + + + + + + + folger ist der Casnagi, welcher heute als Dey nicht + + + + + + + alletn mit den Holländern, sondern auch mit ver + + + + + + + schiede= + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-25-102.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-25-102.xml new file mode 100644 index 0000000..2fb56eb --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-25-102.xml @@ -0,0 +1,778 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_14:22 + 2024-07-31T09:13:38.019+02:00 + 2024-07-31T14:22:27.273+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + schiedenen andern Nationen, den Frieden bekräftiget diesem und dem Hrn. Casanova, mithin auch als ou + + + + + + + Warschau, den 13. März. + + + + + + + Von dem neulich gemeldten Duell des Grafen + + + + + + + Branicki mit dem venetianischen Edelmann Cassano= + + + + + + + wa, ist annoch zu merken, daß solches zu Wola ge¬ + + + + + + + schehen. Es war nemlich der Herr Kronuntertruch + + + + + + + ses, Graf Branicki, mit dem Herrn General Czaps¬ + + + + + + + ki dahin gefahren, um einige vor kurzem erhaltene + + + + + + + Pistolen zu probiren. In dem daselbst befindlichen + + + + + + + Garten traf der Herr Graf obgedachten Venetianer + + + + + + + an, und weil er schon sonsten auf den Herrn Kronun¬ + + + + + + + tertruchses eine Art von Feindschaft geworfen; so kam + + + + + + + es zwischen ihnen zu einem hitzigen Wortwechsel, auf + + + + + + + welchen allen möglichen Vorstellungen des Herrn Ge= + + + + + + + neral Czapski ohnerachtet, diejenige Satisfaction, + + + + + + + welche sie beyde von einander gefordert und auch ver¬ + + + + + + + sprochen hatten, und zwar aus denen zur Probe + + + + + + + geladenen Pistolen erfolgte. Bey dem ersten Gange + + + + + + + traf der Herr Casanova den Herrn Kronuntertruchses + + + + + + + in den Unterleib, doch so daß die Kugel unter der + + + + + + + Haut ihren Weg nahm und an der rechtrn Seite wie= + + + + + + + der herauskam, und weil sie das Eingeweide nicht im + + + + + + + geringsten beschädiget, der Hr. Kronuntertruchses sich + + + + + + + ausser aller Gefahr befindet. In dem andern Gange + + + + + + + war der andere Schuß des Hrn. Kronuntertruchses, + + + + + + + ohngeachtet derselbe schwer verwundet sich befand, + + + + + + + nicht schlechter gerathen, und die Kugel, welche dem + + + + + + + Hrn. Casanova die Haut des Unterleibes gestreifet, + + + + + + + verwundete ihn am linken Arm und blieb daselbst in + + + + + + + dem Knochen sitzen. Die erste Hitze, in welche der + + + + + + + Hr. Kronuntertruchses bey dem Anblick des Hrn. Ca¬ + + + + + + + sanova und durch das erneuerte Andenken der ehema¬ + + + + + + + ligen Beleidigung gesetzt worden, war nicht vermö¬ + + + + + + + gend zu verhindern, daß er nicht Proben seiner edeln + + + + + + + Denkungsart und seines großmüthigen Herzens hätte + + + + + + + geben und für die Erhaltung und Sicherheit seines + + + + + + + Widerparts, besonders da es ein Ausländer war der + + + + + + + ihn beleidigt hatte, nicht hätte sorgen sollen. Weil + + + + + + + aber dies kein vorsetzlicher Zweykampf, sondern eine + + + + + + + ohngefehre Streitigkeit gewesen, wurde die Sache genommen worden, welche sich, wie gesprochen wirr + + + + + + + beygelegt und ist nicht weiter untersuchet worden. + + + + + + + Am selbigen Tage da der Duell zwischen dem Grafen + + + + + + + Branicki und dem von Casanova, vorgefallen, hat + + + + + + + der bisherige Oberste der leichten Truppen und Kö¬ + + + + + + + nigl. Stallmeister, Biszewski, nachdem er erfahren, + + + + + + + daß gedachter Graf Branicki durch einen Italiener + + + + + + + verwundet worden, aus unüberlegtem Eifer, ohne + + + + + + + sich gnugsam zu erkundigen, durch wen, nun 6 Uhr + + + + + + + Abends, den Grafen Tomatis, Director des Thea¬ + + + + + + + ters, welcher vor kurzem einige Verdrießlichkeiten mit + + + + + + + dem Hrn. Kronuntertruchses gehabt, und den er folge + + + + + + + lich vor den Urheber des Mißverständnisses zwischen + + + + + + + + + + + + + Ursache der nachhero erfolgten Verwnndung ansahe, in + + + + + + + seinem Logis übersallen, und nach demselben geschon + + + + + + + sen, aber zum Glück verfehlet, und zugleich den + + + + + + + Krongroßtruchses Moszinski, welcher ihn in seiner + + + + + + + Verbitterung besänftigen wollen, mit dem Säbel ge + + + + + + + fährlich im Gesichte bleßirt, und ist darauf zu Pferd¬ + + + + + + + eschapiret. Se. Majestät haben, sobald Ihnen dies + + + + + + + schändliche That zu Ohren gekommen an delse + + + + + + + Stelle sogleich zum Oristen der Ulahnen den Herrn + + + + + + + Kammerherrn von Coulon, und zum Generaladju + + + + + + + tanten den Hrn. Czapski, zu Dero Stallmeister abe + + + + + + + den Herrn Krusziaki ernennet; zugleich dem Kron + + + + + + + marschallamte empfohlen gedachten Biszewski sory + + + + + + + fältigst aufsuchen zu lassen, und mit demselben laus + + + + + + + Recht exemplarisch zu verfahren. Es ist vor kurzen + + + + + + + ein Lieferantjude entlaufen, welcher vor die hiesis + + + + + + + Münze Silber geliefert, und hat über 6000 poln. + + + + + + + Gulden an neuem Gelde entwandt, es ist demselben + + + + + + + auch nachgesetzt worden. + + + + + + + Das Schloß Ujasdow wird fleißig repariret und + + + + + + + dabey viele neue Werke angelegt. Da Se. Majest¬ + + + + + + + nach Östern daselbst zu residiren gesonnen; so arber + + + + + + + ten täglich über 200 Leute daran, um solches zu die + + + + + + + ser Zeit in gehörigen Stand zu setzen. Der Her + + + + + + + Kronmarschall, Graf Bilinski, hat sein richterlich + + + + + + + Amt, wegen schwacher Gesundheit, dem hier befin + + + + + + + lichen Hofmarschall von Lithauen, Fürsten Saugu= + + + + + + + ki, übergeben, und hat derselbe am 6ten im Beysey + + + + + + + vieler Herrschaften diese Jurisdiction feyerlichst fun + + + + + + + diret. Der Graf Moszynski hat ausser dem Hier + + + + + + + im Gesicht, wodurch er 3 Zähne verloren, eine statt¬ + + + + + + + Wunde längst dem linken Arm bekommen. + + + + + + + Majestät besuchen den Grafen Branicki, welcher nou + + + + + + + nicht ausser aller Gefahr seyn soll, östers in höchste + + + + + + + Person. Man spricht daß die Kronschatzcommißion + + + + + + + aller Schatzofficianten Pensiones und Accidentien + + + + + + + verkürzen willens sey, weshalbst ein Universal beren + + + + + + + publiciret seyn soll. Es sind 2 Bediente des Wol + + + + + + + woden von Masuren vor einigen Tagen in Verhaf¬ + + + + + + + gegen die Ronde zur Wehr gesetzet haben. + + + + + + + soll mit denenselben scharf verfahren werden. + + + + + + + Wechsel-Courr & Species d. 28. Märtz r766. + + + + + + + Amsterdam 41 Tage 308 gr. + + + + + + + 71 Tage 306½/gr. + + + + + + + Hamburg 3 W. 130½ gr. + + + + + + + 6 W. 130 gr. + + + + + + + Berlin + + + + + + + Dantzig 28 pr. Cto. + + + + + + + Alberts Taler 138 8 + + + + + + + Ducaten neue 9 fl. 5 gr. + + + + + + + Alt Polnisch Geld 144 pr. Cto- + + + + + + + Rubel 116gr. + + + + + + + Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montay= + + + + + + + und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-103.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-103.xml new file mode 100644 index 0000000..9739b6c --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-103.xml @@ -0,0 +1,344 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_15:35 + 2024-07-31T09:15:19.013+02:00 + 2024-07-31T15:35:46.950+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + 26tes Stück. Montag, den 31. Merz 1766. + + + + + + + + + + + + + Samniel und Abadonna. + + + + + + + Ein Geistergespräch. + + + + + + + Samniel. * + + + + + + + Was war unserm Abgrunde, daß er krachte? + + + + + + + Abadonna! du weissest es vielleicht. Hörte ich + + + + + + + doch, daß die eherne Pforten der Hölle, als wenn + + + + + + + Eloa Gericht hält, schrecklich einstürzten! + + + + + + + Abadonna. + + + + + + + Unglücklicher! so weißt du noch nicht den Un¬ + + + + + + + stern, der uns bebend macht, noch nicht unser gan¬ + + + + + + + Ach! noch ehe die Morgen¬ + + + + + + + zes Unglück? + + + + + + + rothe auf ihrem prächtigen Wagen die Menschen¬ + + + + + + + welt küßte + + + + + + + Man hoft, daß die Gottesgelehrten, die fromme Absicht nicht + + + + + + + radeln werden, daß man hier die gewöhnliche Lehre von der + + + + + + + Hollenfahrt des Erlösers, als ein Stück einer biblischen + + + + + + + Epopee geschildert hat. Dem unsterblichen Klopstock, wird + + + + + + + es, wenn er noch einst den zwoten Theil der Meßiade sin¬ + + + + + + + gen sollte, wohl nicht entfliehen, was für einen guten Stoff + + + + + + + diese Lehre, zu einer begeisterten und gedankenvollen Fiktion + + + + + + + darreicht. Dergleichen Gesinnungen, als man hier denen + + + + + + + + + + + + + Nacht — — hörten wir von denen Klaftertiefen + + + + + + + Gräbern her, seitwerts, ein zehnfach dumpfes Ge¬ + + + + + + + witter, majestätisch zwar, doch zugleich sanft, als + + + + + + + wenn eines Siegers bepalmtes Volk den kommen¬ + + + + + + + den Frieden aus freudigem Geschütz bewillkommt + + + + + + + Samniel. + + + + + + + Und Satan war da? Wie? und er weissagte + + + + + + + nicht gleich fremden Sieg und seine Verwüstung? + + + + + + + Ach Abadonna! was ists, das mir jetzt ein dunk¬ + + + + + + + ler Gedanke verkündigt? Sage es mir! Schöpfe + + + + + + + den Gedanken ganz aus? War etwa=- + + + + + + + Abgdonna. + + + + + + + Noch taumelte Satan in gedankenloser Trun¬ + + + + + + + denn unsre Welt ist ewig kenheit mit zehn Legionen seiner Kettenträger um + + + + + + + Geistern in den Mund legt, lassen sich, als wahrscheinlich + + + + + + + sehr wohl schliessen, wenn sie auch nur überhaupt von der + + + + + + + Auferstehung des Mittlers gehört haben. Eins müssen wir + + + + + + + noch sagen, daß Samniel in der jüdischen Theologie der + + + + + + + Engel des Todes war. Man hielte ihn für einen bösen + + + + + + + Geist, und malte ihn mit einem vergifteten Schwerdt. Der + + + + + + + Karakter des Abadonna ist schon bekannt. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-104.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-104.xml new file mode 100644 index 0000000..76dde57 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-104.xml @@ -0,0 +1,722 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_15:35 + 2024-07-31T09:15:19.152+02:00 + 2024-07-31T15:35:47.221+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + die Stadt des Tempels — wagte Streiferey bis + + + + + + + vor denen Thronen der Unsterblichen, und unsrer gegen einander wütend, und gleich wie Kranke, + + + + + + + Feinde, der Engel + + + + + + + dritten Festag der Hölle über des Nazareers Tod¬ + + + + + + + des Todes, und zitterte bey jeder neuen Gewi߬ + + + + + + + heit, blasend in das leichthörende Ohr des Volks + + + + + + + Lästerung wider den, den es getödtet hatte: da + + + + + + + hörte er, wie einer im Gefängniß, das klingende + + + + + + + Geräusch der Waffen, und den Gang bepanzerter + + + + + + + Männer — — fiel aus den Wolken — wollte + + + + + + + mit einem Fuß an seinem Felsen sich stützen, und + + + + + + + siel noch tiefer hinab in den Schooß des Dunkels. + + + + + + + Schnell sah er die Pforten, wie eine Ewigkeit + + + + + + + alt, und fest wie Satans Bosheit, geöfnet sahe + + + + + + + er sie! — Aber nun! wie soll ich es nennen? + + + + + + + Einer, ach ich kannte ihn gleich — als eines + + + + + + + Menschensohn, glänzender, als der Gürtel des sie¬ + + + + + + + benfarbigen Bogens gekleidet, in seiner Hand die + + + + + + + Himmelssphären umwälzend — der stand da le¬ + + + + + + + bendig — ein GOtt, mächtig, bis zum Vernichten + + + + + + + der Geister — — + + + + + + + Verzeih' Samniel, dies Ge¬ + + + + + + + sicht macht schweigen! + + + + + + + Samniel. + + + + + + + Wehe uns, daß wir den Göttlichen tödteten. + + + + + + + Zwar ich durfte nicht mein Schwerdt mit Gift + + + + + + + tränken. Immer schrie der Seraphim einer, Er + + + + + + + läßt sein Leben von selber - und schleuderte mit + + + + + + + der Stimme mein Schwerdt an den Fels nieder! + + + + + + + Und nicht umsonst, Abadonna sah ich zu Mitter¬ + + + + + + + nacht schon, als ich den Todeshügel vorbeyrauschte, + + + + + + + hoch über dem Gesicht des Grabes, Jünglinge, + + + + + + + schöner wie Eva, die Mutter der Menschen war + + + + + + + als der Anblick der Frucht ihre Wangen mit + + + + + + + Aepfelröthe bemalte, schöner noch in hängenden + + + + + + + weissen Talaren fuhren sie niederwärts — an die + + + + + + + Stätte — du weists! wo sie ihn hinlegten. Ich + + + + + + + wollte sie schrecken - aber ein Blick des Einen, + + + + + + + als wäre er Richter, schmelzte meinen Trotz, wie + + + + + + + Schnee — das waren sie, die das Grab des + + + + + + + Göttlichen besuchten - + + + + + + + Abadonna. + + + + + + + Ich möchte den Anblick von zehntausend solcher genden Brust hinauf wimmern hörte - + + + + + + + Jünglinge ertragen: aber die Stimme — nein, + + + + + + + die Stimme nicht, mit welcher Er ins Angesicht + + + + + + + des Abgrunds schrie: Ich war todt und geboren, und schon ruhend bey den Gebeinen der + + + + + + + siehe! ich bin lebendig; und habe die + + + + + + + Schlüssel des Todes und der Hölle! + + + + + + + (Ich stürbe, wenn ich mehr sagte, was Er sprach) - + + + + + + + Tödte uns, tödte uns, schrie eine Schaar unseliger + + + + + + + Geister ihm entgegen. Und wir, rief die andre, wird Satan den Auferstandenen noch einmal ein + + + + + + + + + + + + + kennen dich, und trotzen — Hie stiessen Tausende + + + + + + + — — noch feyerte er den die Wuth schwach macht — raseten sie mit fün¬ + + + + + + + kelndem Auge! Satan tauchte den Fuß in Feuer, + + + + + + + sah und zählte unter seinem Kreutz die Beweise wollte alles entzünden, und stampfte — und, als + + + + + + + wenn sein Kopf zerschmettert wäre, hub er ihn + + + + + + + noch einmal in die Höhe und schrie -- Wehe + + + + + + + uns! Er lebet! Hundertstimmige Echo aus allen + + + + + + + Abgründen sagten es nach: Weh uns! Er lebet + + + + + + + Samniel. + + + + + + + Und sind denn keine Felsen mehr, die über uns + + + + + + + stürzen, keine Hölen, die uns verschlingen! Erfüll + + + + + + + denn Er, alles in Allem, daß kein Chaos nur uns + + + + + + + vor ihm verberge? — Ich fühle es! keine + + + + + + + Stimme — + + + + + + + kein Gesicht — ich selbst sage es + + + + + + + mir — Er lebt! == Doch Abadonna! sieh dort + + + + + + + am Fuß jenes unterirdischen Felsens, stralt ein + + + + + + + Glanz + + + + + + + ists doch, als wären es Seelen die ich + + + + + + + im Abgrund kannte, und nun gehen sie im festli + + + + + + + chen Triumph? + + + + + + + Abadonna. + + + + + + + Sieh hier des Gesichtes Erklärung — dort, zu + + + + + + + einer der rauchvollesten Hölen wandte Er sich + + + + + + + und sprach: Evangelium! Friede! Freiheit! Alles + + + + + + + horchte, wen diese Stimme des ewigen Lebens + + + + + + + erfreun sollte — und es waren die Seelen, die + + + + + + + seit Jahrtausenden, als jene Menschentötende + + + + + + + Sündfluth die Erde zerspaltete, und alles Lebendi¬ + + + + + + + ge hinunter zu uns senkte, hier die Strafe ver¬ + + + + + + + schwendeter Gnadenjahre litten, und beklagten den + + + + + + + leichtsinnigen Unglauben. Sie hörten: Evange + + + + + + + lium! Friede! Freiheit — gleich fielen die Ketten + + + + + + + von ihnen, und sie knüpften sich als glückliche + + + + + + + Sklaven an den Triumphwagen des Ueberwin¬ + + + + + + + ders — Nun werfen sie noch dort der güldne + + + + + + + Ketten Wiederschein auf den Fuß der Felsen, + + + + + + + bis zu uns her. + + + + + + + Samniel. + + + + + + + Und wir? Ach jetzt fühle ich den Wunsch, den + + + + + + + ich schon oft zur Quaal aus der Tiefe dieser ni + + + + + + + wünschte ein Mensch zu seyn — oder ein Em + + + + + + + bryon, dem Leben sich nähernd — oder doch schon + + + + + + + Väter! Bey dem Rauche der Quaal schwöre ich + + + + + + + es, daß ich diese Hoheit, ein Geist zu seyn, mäch + + + + + + + tig zu schaden, verfluchen — und dieses Schwerdt + + + + + + + zersplittern wollte. Doch Abadonna vielleicht + + + + + + + zwotes + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-105.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-105.xml new file mode 100644 index 0000000..d52939b --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-105.xml @@ -0,0 +1,624 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_15:35 + 2024-07-31T09:15:19.275+02:00 + 2024-07-31T15:37:20.766+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + zwotes Leben rauben? Vielleicht blüht Hofnung, + + + + + + + wo Verderben in schwangrer Erndte gewachsen ist? + + + + + + + Abadonna. + + + + + + + Halt Verwegner! du lästerst! So machte Sa¬ + + + + + + + tan es auch, als der Göttliche die Hölle verließ. + + + + + + + er sah die Bewohner des Abgrunds als ein, in + + + + + + + unordnung gerathnes Heer an, und mit listiger, + + + + + + + erkunstelter Hoheit rief er sie zusammen, und + + + + + + + sprach: Was ists furchtbare Mächte, ihr Geister, + + + + + + + vor denen die Schöpfung so oft gezittert hat, die + + + + + + + thr Judaa beherrscht — und die Priester des + + + + + + + Tempels glücklich beredetet, den Nazareer zu töd¬ + + + + + + + ten — Geister auf Thronen! was ists, daß ihr + + + + + + + gaget? Wie? ihr lasset euch durch ein einfältig + + + + + + + Gesicht, wie Seher im Traume, betrügen? So + + + + + + + dachte auch ich erst — aber jetzt sagt dieser den¬ + + + + + + + cende, tiefsehende Geist es mir anders. Ich zittre + + + + + + + nicht mehr — Bey der Hölle schwör' ich! Er + + + + + + + ist todt! Er lebt nicht! Einer, der Engel des + + + + + + + Eichts, von höhern Kräften verführt, machte uns + + + + + + + dies Schattenspiel hier, unsern Muth zu prüfen, + + + + + + + oder, uns blindes Schrecken zu erregen.- + + + + + + + gesetzt, Er lebt noch! sind wir nicht noch mächtig? + + + + + + + Gesetzt, Er hat die Pfosten dieser Wohnung er¬ + + + + + + + schüttert, noch steht sie! Noch hat er uns nicht + + + + + + + den Muth, die Macht nicht geraubt — Ich denke + + + + + + + noch! Ich fühle mich noch, der Beherrscher der + + + + + + + Holle. Ich will noch Verwüstung — Menschen¬ + + + + + + + seelen — Verderben der Schöpfung! Auf Gei¬ + + + + + + + ster! Muth! Muth! Eilet — vielleicht noch + + + + + + + einmal == So sprach er, und Angst als eines + + + + + + + Sterbenden Angst überschauerte ihn — die schon + + + + + + + gusammengekettete Schaar stürzte auseinander und + + + + + + + Ich auch — und fühle nun hier Wi¬ + + + + + + + derspruch — Fluch — Ahndung — und einen + + + + + + + Fanken = wie heißt es das Wort, die Empfin¬ + + + + + + + dung, die ich seit meinem Fall nicht mehr aus¬ + + + + + + + sprechen konnte? + + + + + + + Samniel. + + + + + + + Hofnung, vielleicht? Vielleicht, Abadonna! + + + + + + + es lispelt nur in meine Seele, etwas, das ehe¬ + + + + + + + mals — ach! da war ich noch ungestürzt! Ruhe + + + + + + + hieß! — — + + + + + + + wo nicht, doch Vernichtung, dafern + + + + + + + Vernichtung nicht Gnade wäre — Ich fliehe. + + + + + + + + + + + + + Abadonna. + + + + + + + Fliehe — ich bleib, noch mit dem Antlitz dort¬ + + + + + + + hin gerichtet, wo ich den Göttlichen sterben sah! + + + + + + + Weh mir, ich sah ihn und bin noch! + + + + + + + Rs. + + + + + + + + + + + + + Was staunen sie! wo fliehn sie hin die Wächter? + + + + + + + Was für ein Schaur in der Natur! + + + + + + + Die Erde bebt — es schmelzt der Ohnmacht Siegel + + + + + + + Wie Wachs vom Sonnenstral. + + + + + + + In Blitzgestalt erscheint des Himmels Bothe + + + + + + + Des Grabes Stein ist fortgewälzt, + + + + + + + Es tagt noch vor der purpern Morgenröthe + + + + + + + Und alles Leben jauchzt. + + + + + + + Traurt nicht verzagt, weil er am Kreutze seufzte- + + + + + + + Und starb — sein Gott verließ ihn nicht - + + + + + + + Nehmt weg die Specerey, des Grabes Balsam + + + + + + + Ist Er — und ists für Euch. + + + + + + + Er ist nicht hier, der HErr ist auferstanden + + + + + + + Seht an die Stäte wo Er lag, + + + + + + + Er zwang den Tod, da liegt des Grabs Geräthe + + + + + + + Zum Zeichen des Triumphs. + + + + + + + Des Blitzes Gluth trift die erhabne Ceder, + + + + + + + Versenget ihr balsamisch Kleid; + + + + + + + Dann klagt die Gegend, wo sie lieblich blühte: + + + + + + + Sie wird nicht wieder blühn! + + + + + + + Doch bald sproßt durch die reiche Kraft des Erdreichs + + + + + + + Ein neues Grün, das Schatten wirft, + + + + + + + Und dann freut sich, der sich nach Kühlung sehnet, + + + + + + + Und preist des Frühlings Kraft! - + + + + + + + + + + + + + der Cand. Theol. Herr Jester, den grossen Se¬ + + + + + + + Königsberg. + + + + + + + gen auf Golgatha in dem Tode des Gottmenschen, + + + + + + + Die Königl. deutsche Gesellschaft allhier, begieng + + + + + + + vorstellte, und Rührung und Beyfall einer ansehn, + + + + + + + die jährliche Andachtsfeier des Charfreitags auf ihrem + + + + + + + dimmer nach geschlossenem nachmittägigem Gottes= + + + + + + + lichen Versammlung zu erhalten sich bestrebte. + + + + + + + dienst in den Kirchen, mit einer Rede, in welcher + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-106.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-106.xml new file mode 100644 index 0000000..82aaf6f --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-26-106.xml @@ -0,0 +1,806 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_15:35 + 2024-07-31T09:15:19.397+02:00 + 2024-07-31T15:35:47.567+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + Berlin, den 25. März. + + + + + + + Bey dem Alt=Braunschweigschen Infanterie=Regi¬ + + + + + + + ment ist der Second=Lieutenant Herr von Woldeck, + + + + + + + zum Premierlieutenant, und der Fähnrich Herr von + + + + + + + Lignofsky, zum Second=Lieutenant avancirt. Se. + + + + + + + Excell. der dirigirende Minister, in Schlesien Herr + + + + + + + von Schlaberndorf, sind hier durch nach Potsdam + + + + + + + gegangen. + + + + + + + Wien, vom 8. März. + + + + + + + Se. Kayserl. Maj. haben Sich seit etlichen Ta¬ + + + + + + + gen an einem kleinen Halsweh übel befunden, es bes¬ + + + + + + + sert sich aber. Der Herr Feldmarschall und Kriegs¬ + + + + + + + präsident, Graf von Lascy, befindet sich dermassen + + + + + + + hergestellt, daß er wieder im Consilio erscheinen kan. + + + + + + + Mainstrom, vom 14. Márz. + + + + + + + Briefe aus Italien melden, daß die Vermählung + + + + + + + einer Oesterreichischen Erzherzogin mit Sr. Maj. + + + + + + + dem Könige beyder Sicilien, bald bekannt gemacht + + + + + + + werden dürfte. + + + + + + + London, den 11. März. + + + + + + + Das Unterhaus berathschlagete sich den 7ten in + + + + + + + einer Committe über die Mittel, die Subsidien zu + + + + + + + heben, und erwog die Klagen, welche über die Rechte + + + + + + + vom Apfel- und Birnenmost eingegeben worden, + + + + + + + worauf es beschloß: Daß die Rechte, welche im 3ten + + + + + + + Jahr der gegenwärtigen Regierung auf den Aepfel¬ + + + + + + + und Birnenmost geleget worden, am 5ten Julii auf= + + + + + + + gehoben werden sollen; und an dessen Stelle ein + + + + + + + Recht von 6 Schilling von jedem Oxhoft besagten + + + + + + + Getränkes, welches von Schenkern ausgezapft wird, + + + + + + + und ein Recht von 3 Pf. von jeder Tonne, die von + + + + + + + selbigem von aussen eingeführet wird, erlegt werden; + + + + + + + daß ferner von jedem Oxhoft Aepfel= oder Birnen¬ + + + + + + + most, welches in diesem Reiche fabricirt ist, und von + + + + + + + einem Agenten oder Factor versandt, oder zum Auf¬ + + + + + + + legen eingekauft wird, 16 Sch. 8 Ps. von dem Agen¬ + + + + + + + ten oder Factor bezahlet werden sollen; und endlich, + + + + + + + daß ein Recht von 6 Sch. auf jedes Oxhoft besagten + + + + + + + Getränkes gelegt werden soll, welches von den Fabri¬ + + + + + + + queurs und Schenkern verkauft wird, die selbiges + + + + + + + von den Früchten ihrer eigenen Ländereyen verferti¬ + + + + + + + get, wofür sie ohnehin Abgiften erlegen; und daß die + + + + + + + Einkünfte von allen diesen Auflagen zu eben dem + + + + + + + Endzwecke angewendet werden sollen, wozu die vori¬ + + + + + + + gen Rechte gebraucht worden. Es ist gewiß, daß + + + + + + + alle Spanische Truppen in Bewegung sind. + + + + + + + hieß zwar, die Ursache davon wäre, daß die Garnisonen + + + + + + + abgewechselt werden sollten; warum aber, wird nicht + + + + + + + gemeldet. Die letzten Instructionen, welche unserm + + + + + + + Gouverneur zu Gibraltar, Herrn Irwine, sind zuge¬ + + + + + + + fertiget worden, befehlen demselben an, alle nöthige + + + + + + + Vorsicht zur Sicherheit der dortigen Festung zu brau¬ + + + + + + + chen, und auf die Bewegungen der Spanier genaue + + + + + + + Acht zu geben. Die Einziehung der Stempel Acte + + + + + + + dörfte im Oberhause, als in welchen die Parthey des + + + + + + + + + + + + + alten Ministerii stärker als im Unterhause ist, noch + + + + + + + vielen Schwierigkeiten unterworfen seyn. + + + + + + + Rom, den 1. März. + + + + + + + Man will für gewiß versichern, daß die Auflage + + + + + + + auf die Geistlichkeit in Pohlen auf ein Jahr bewa= + + + + + + + liget worden. + + + + + + + Warschau, den 24 März. + + + + + + + Wegen des am 23sten vorigen Monaths erfolgten + + + + + + + Absterben, des Königes Stanislai, Herzog von + + + + + + + Lothringen und Bar, wird der hiesige Hof gleich nach + + + + + + + Ostern die Trauer anlegen. Es wird vor gewiß gespro= + + + + + + + chen, daß die Woywodschaft von Siradien dem Grafen + + + + + + + Opalinsky, Woywoden von Mazuren, die Woywoo + + + + + + + schaft von Mazuren, aber dem bisherigen Woywo= + + + + + + + den von Pommern, hingegen die Woywodschaft von + + + + + + + Pommern, dem Grafen Flemming, zu Theil wer + + + + + + + den soll, wobey der Graf Flemming, dem Grafen + + + + + + + Mostowsky, vor Abtretung der Woywodschaft un + + + + + + + der zu derselben gehörigen Starostey Schönek 40000 + + + + + + + Ducaten offeriret. Man hat mit voriger Post falsch + + + + + + + berichtet, als ob des Kron=Marschalls Grafen Bie + + + + + + + linsky. Excell. Dero Amt dem Fürsten Sangusko + + + + + + + übergeben, Se. Excell. sind ohngeachtet Dero hohen + + + + + + + Alters in denen ihnen obliegenden Geschaften ohnen + + + + + + + müdet, und bestellen Dieselben bishero mit der ihnen + + + + + + + gewöhnlichen Activität. Es war nur der Fürst Saw + + + + + + + gusko auf einen Tag, an welchen sich des Kron + + + + + + + Marschalls unpäßlich befanden eine Rechtsaffatre + + + + + + + an deren schleunigen Beendigung vieles gelegen, + + + + + + + seinem richterlichen Amte zu entscheiden erbeten, d + + + + + + + ses hat Ursach zu muthmaßen gegeben, als ob gedau + + + + + + + te Se. Excell. Dero Jurisdiction gänzlich niederg + + + + + + + legt. Der Graf Branicky befindet sich bis anher + + + + + + + außer aller Gefahr. Der Fürst Radziwil soll sia + + + + + + + noch bis Dato in Dresden aufhalten, und daselb + + + + + + + besonders distinguiret werden. Vorgestern sind S¬ + + + + + + + Maj. in Begleitung des Fürsten Repnin hinter W + + + + + + + la auf die Jagd gewesen. + + + + + + + + + + + + + Einpaßirte Fremde, + + + + + + + vom 23 bis zum 28ten März. + + + + + + + Hr. Zweigeld, Kaufmann, kommt aus Curland, loy + + + + + + + bey Bräm in der Vorstadt. Prinz Kuracki un + + + + + + + Hr. geheime Rath von Salders, kommen von P. + + + + + + + tersburg, gehen nach Warschau, log. bey Felgenha + + + + + + + ers auf dem Roßgarten. + + + + + + + + + + + + + AVERTISSEMENT. + + + + + + + Der englische Pferdarzt Strunz, ist den 29ten + + + + + + + dieses aus Lithauen retourniret, und wird sich en + + + + + + + Zeitlang in Königsberg aufhalten. Er ist jederge + + + + + + + des Morgens bis 9, und des Nachmittags bis 3 uy + + + + + + + in der vordersten Vorstadt im Palmbaum anzutreffen + + + + + + + Da ein neu Quartal angegangen, so werden oe + + + + + + + resp. Herren Interessenten dieser Zeitung gütigst de + + + + + + + lieben die Pränumeration mit 2 fl. zu entrichten. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-27-107.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-27-107.xml new file mode 100644 index 0000000..ef8eafb --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-27-107.xml @@ -0,0 +1,323 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_15:38 + 2024-07-31T13:10:40.267+02:00 + 2024-07-31T15:38:35.870+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + den 4. April 1766. + + + + + + + 27tes Stück. Freitag + + + + + + + + + + + + + Nürnberg 1765. + + + + + + + Der Mensch und die Welt, aus dem Französi + + + + + + + schen des Herrn P. + + + + + + + senwärtiger kritischer und sittlicher Grundregeln + + + + + + + wie er sie zu nennen beliebt, bewogen, seine Schrift + + + + + + + Herauszugeben, vielleicht paßt aber auch auf ihr + + + + + + + was er p. 153 sagt: Strabon ergreift die Feder + + + + + + + Such zusammen. Der Leser erwarte hier keine + + + + + + + neue Wendungen, keine schön gezeichnete Karaktere + + + + + + + keinen aufgeweckten Stil, keinen begeisternden Ei= + + + + + + + ser für das Schöne und Wahre — Wir wünsch¬ + + + + + + + ten daß der Verfasser ein Schwabe wäre, alsdann + + + + + + + Vorbericht an den Leser beschließt er also: Meine Ausdruck sey." + + + + + + + + + + + + + kürzenden und scherzhaften Einfällen aufzuwarten; + + + + + + + wo nicht so will ich meine Schreibart ändern, + + + + + + + und durch Aufsätze die für den Schauplatz gehö¬ + + + + + + + ren, den Beyfall zu gewinnen trachten, den du + + + + + + + Der Beyfall den sich Bruyevo, Quolos und mornov Sittonlohvo vorsagt hast. Dov grausam= + + + + + + + Srudlet erworben, hat unfehlbar den Verfasser ge¬ Mann! — das letzte Uebel wird gewiß ärger als + + + + + + + das erste seyn, man lese nur das 13te Cap. des + + + + + + + 2ten Theils vom Schauplatze, und das Gespräch + + + + + + + der Leidenschaften, Tugenden und Laster. + + + + + + + Damit aber Niemand, besonders unsre Leserin¬ + + + + + + + and stoppelt ohne andre Geschicklichkeit, als weil nen, nicht glauben, daß wir diesem Manne aus + + + + + + + et bedürftig ist und funfzig Pistolen braucht, ein übler Laune so schlecht begegnen, so wollen wir + + + + + + + etwas aus dem 8ten Capitel vom weiblichen Ge¬ + + + + + + + schlechte hersetzen: "Auf meine Feder! wie frucht¬ + + + + + + + reich ist nicht der Stoff den du zu behandeln dir + + + + + + + vorgenommen hast. Wisse daß an diesem Ge¬ + + + + + + + schlecht alles tief und geheimnißvoll ist. Du zau¬ + + + + + + + wonre noch Besserung zu hoffen, weil er nach dem derst, vielleicht macht dich das viele Gute und die + + + + + + + Dorbericht nur kaum sein dreyßigstes Jahr zu Menge der Bosheiten bestürzt, die sich dir mit + + + + + + + tuckgelegt hat. Die Gedanken die er von andern einmal vor das Gesicht stellen? Ich gestehe es, + + + + + + + senommen verwelken unter seiner Feder, wie ein mein Unternehmen ist groß, und ich muß es be¬ + + + + + + + Delichen in der Hand eines Kranken. Seinen kennen, daß das weibliche Geschlecht über allen + + + + + + + "Eine Stückkugel und ein + + + + + + + absicht ist dir zu gefallen, habe ich sie erreicht so Weibsbild dringen überall durch, das stärkste muß + + + + + + + solaite ich dadurch bewogen werden, dir mit zeit- ihnen weichen, sie treffen meist, was sie treffen + + + + + + + sollen + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-27-108.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-27-108.xml new file mode 100644 index 0000000..7588b21 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-27-108.xml @@ -0,0 +1,694 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_15:38 + 2024-07-31T13:10:40.447+02:00 + 2024-07-31T15:38:36.128+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + + sollen, und thun beede große Wirkungen. + + + + + + + Sie + + + + + + + blitzen und donnern, und erreichen fast immer den + + + + + + + vorgesetzten Zweck. Ist es nicht wunderlich, daß + + + + + + + ein so einfältiges Ding, als eine Stückkugel ist, + + + + + + + mit dem weiblichen Geschlecht so vieles gemein + + + + + + + hat? Es findet aber auch zwischen ihnen ein + + + + + + + wahrer, und zugleich lustiger Unterschied statt; + + + + + + + nemlich der Mann zündet das Stück an, hinge¬ + + + + + + + gen setzet das Weibsvolk die Mannsleute ins + + + + + + + Feuer" — *Ein schönes Frauenzimmer ist der + + + + + + + Sonne gleich, die Niemand, ohne Gefahr blind + + + + + + + zu werden in der Nähe anschauen darf. Sie ist + + + + + + + den Augen ein Paradies, der Seele eine Hölle, + + + + + + + dem Leibe ein früher Tod, und dem Beutel ein + + + + + + + Fegfeuer" — — »Ein gelehrtes Frauenzimmer + + + + + + + gleicht einem Cabinetsstücke, welches man nur we¬ + + + + + + + nig neugierigen Leuten sehen läßt, und sonst zu + + + + + + + nichts dient, oder den Schulpferden, die alle Uebun¬ + + + + + + + gen zu machen wissen, und doch weder in den + + + + + + + Krieg noch auf die Jagd taugen" rc. + + + + + + + Kann man solchen Schriftstellern zu viel thun? + + + + + + + Er ist nach pag. 172 noch unverheyrathet, und + + + + + + + wir zweifeln daß er je eine andre Frau bekommen + + + + + + + werde, als die ihr Geschlecht an ihm zu nähen Lust + + + + + + + hat — wenigstens wünschen wir sie ihm, so wie + + + + + + + beständig eben denselben Uebersetzer, der seiner sehr + + + + + + + würdig ist. Kostet in den Kanterschen Buch= + + + + + + + handlungen 1 fl. + + + + + + + + + + + + + Leipzig 1766. + + + + + + + Briefe der Emerentia an Lucien von der Frau + + + + + + + von Beaumont. 2. Bände. + + + + + + + Die Schriftstellerin unter deren Namen diese + + + + + + + Geschichte erschienen, hat sich durch ihre Magazi¬ + + + + + + + ne bekannt und beliebt geaug gemacht, und die + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Welt hat ihre Feenmärchen zur Erziehung sehr + + + + + + + dienlich gefunden, ob man gleich wider selbig + + + + + + + aus dem System der Madame Beaumont selbst + + + + + + + unbeantwortliche Einwürfe machen kann. + + + + + + + Gegenwärtige Briefsammlung soll nach der + + + + + + + Vorbericht jungen Leuten, welche in die gros + + + + + + + Welt treten, nutzlich werden. Emerentia ist du + + + + + + + Hauptheldin dieses Romans, ihrer Geschichte n + + + + + + + dem Marquis von Sainville sind Luciens, Viett + + + + + + + riens rc. Begebenheiten nur untergeordnet, + + + + + + + diese geben zu verschiednen artigen moralischen Be + + + + + + + trachtungen, die aber oft etwas lang sind, Gel¬ + + + + + + + genheit; die Verfasserin hat den Leser das Ver + + + + + + + gnügen verschiedner ungemein rührender Situati + + + + + + + nen, die das härteste Herz erschüttern werden + + + + + + + nicht umsonst genießen lassen wollen. Manch + + + + + + + sehr romantische Vorfälle muß man um vieler al + + + + + + + dern Schönheiten willen verzeihen; sie hätten füg + + + + + + + lich wegbleiben, oder wahrscheinlicher gemach + + + + + + + Die hin und wieder vorkom + + + + + + + werden können. + + + + + + + menden Schutzreden für das Klosterleben und di + + + + + + + Liebe zur römischen Kirche, die wohl die Ursach + + + + + + + ist warum die Helfte der Helden nach der Schluß + + + + + + + nachricht als Nonnen oder Mönche sterben, wer + + + + + + + den den protestantischen Leserinnen wohl nich + + + + + + + schaden, weil wir in unsern Zeiten wenig Exen + + + + + + + pel von Schönen haben die den Catechismus pru + + + + + + + fen, oder ein scrupelvolles Gewissen wie Luch + + + + + + + äussern. Da wir das Original nicht gesehen, + + + + + + + können wir von der Uebersetzung nicht urtheilen + + + + + + + die uns aber doch bisweilen nicht ganz gut zu + + + + + + + seyn scheint. Wir glauben nicht daß man diesen + + + + + + + Roman so langweilig wie gewöhnlich die in Brie + + + + + + + fen sind, finden werde, und empfehlen ihn dahe + + + + + + + zum Zeitvertreib und Unterricht besonders der + + + + + + + schönen Geschlecht. + + + + + + + Kostet in den Kanterschen Buchhandlungen 3 fl. + + + + + + + + + + + + + Berlin, den 29. März. + + + + + + + der Capitain, Herr von Restorf, eine vacante Com= Königl. Preuß. Oberster und Chef eines Garnison + + + + + + + pagnie erhalten. Bey dem Bernerschen Infanterie¬ + + + + + + + regimente hat der Staabscapitain, Herr von Ilow, + + + + + + + eine vacante Compagnie erhalten: der Secondelieu= ländischen geboren, trat 1711 in Preußische Dienste, + + + + + + + tenant, Herr Kietze, ist zum Premierlieutenant avan¬ + + + + + + + cirt. Dieser Tagen ist eines hiesigen Schutzjudens, + + + + + + + Namens Simon Würzburger, Ehefraumit 3 gesun¬ + + + + + + + dem lebendigen Töchtern in die Wochen gekommen, den erhielt, sich harvorgethan. + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Den 13ten dieses starb zu Aacken an der Saale + + + + + + + Bey dem Hessencasselschen Infanterieregimente hat Herr Franz Ernst Friedrich, Freyherr von Plotho¬ + + + + + + + bataillons, auch Ritter des Ordens pour le merite¬ + + + + + + + Er war den 30sten April 1698 zu Beßin im Haven + + + + + + + und hat sowohl in der Belagerung von Stralsund + + + + + + + als in den drey Schlesischen Kriegen, besonders in + + + + + + + der Schlacht bey Chotusitz, nach welcher er den Du= + + + + + + + Beant + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-27-109.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-27-109.xml new file mode 100644 index 0000000..2e3dc90 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-27-109.xml @@ -0,0 +1,715 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_15:38 + 2024-07-31T13:10:40.594+02:00 + 2024-07-31T15:38:36.305+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + Beantwortung eines Goldarbeiters aus Berlin auf + + + + + + + deiters zu Paris, künstlich verfertigtes wohl= + + + + + + + riechendes Gold. + + + + + + + Daß die Franzosen in der Jonvelierkunst es so + + + + + + + weit gebracht, dem Golde alle Gestalten zu geben, + + + + + + + wird ihnen wohl niemand glauben, indem schon lan= + + + + + + + de vorher, ehe man noch die Gallier unter die Gesit¬ + + + + + + + teten gezählet, schon das Gold in alle Gestalten un + + + + + + + Hormen gebracht worden. Daß sie demselben aber + + + + + + + aue Farben geben können, noch viel weniger, indem + + + + + + + es bey den Mahlern schon lange ein allgemeine + + + + + + + Grund, daß aus 2 vermischten Farben eine dritte, + + + + + + + and aus 3 oder 4 eine andere hervor kommt; die + + + + + + + oder dreyerley Vermischung wird eine andere produ¬ + + + + + + + dirt, nemlich aus feinem Silber und feinem Gold + + + + + + + entstehet ein anscheinendes Grün, nachdem das Sil¬ + + + + + + + der wohl rafinirt, daß es ins Blaue fällt, ist es et + + + + + + + was grüner, aber es kann noch nicht recht Grün + + + + + + + heissen, weil niemalen das Silber blau werden wird, + + + + + + + durch rafinirt Kupfer und fein Gold wird ein braun + + + + + + + geldes, aber nicht rothes Gold, wie sie es heissen. + + + + + + + Stahl mit Gold vermischt, macht eine finstere, graue + + + + + + + sprode Masse, aber nicht, wie sie es nennen, Blau + + + + + + + das sind alle sogenannte Farben, aber deswegen kön + + + + + + + nen diese Massen nicht couleurt Gold, sondern nur + + + + + + + eine Metallmasse genannt werden. Wer aber das + + + + + + + Sold per se in seiner Farbe erhöhen, oder dieselben + + + + + + + chne Addition brechen kann, den wird man mit + + + + + + + Recht einen Künstler nennen. + + + + + + + Was aber den Geruch betrift, wird ihnen auch + + + + + + + dar von einem halben Kenner der Mettalle nicht zu + + + + + + + gestanden werden, denn alle compacte Körper haben + + + + + + + teinen Geruch, nehmen auch keinen an, als von ei= + + + + + + + nem ausserlichen Anstrich, welche Perfumirung ihner + + + + + + + nas wohlriechend kann genannt werden, die Poröser + + + + + + + noer, sowohl in Gestein, Erdart als halb Metall, + + + + + + + daden einige sowohl einen stinkenden als angeneh + + + + + + + nen Geruch, und nehmen ihn auch an, die festen + + + + + + + noet, voraus die fixen Metalle, nehmen keinen Ge= + + + + + + + rach an, indem ihnen in der Schmelzung keiner bey¬ + + + + + + + dabringen, und ist kein Geruch, der nicht durchs + + + + + + + schmelzen vergehet. + + + + + + + den etwas gegen genugsame Erkenntlichkeit aus, da= Oberhauses eingeladen werden sollten. + + + + + + + mit man es durchs Feuer examiniren kann, denn oh= + + + + + + + de Feuer kann kein Metall tractirt werden, sonst + + + + + + + der halten + + + + + + + + + + + + + Es könnte diese Materie viel weiter und chimischer + + + + + + + der Herrn Tritton von Nanteville, Königl. Goldar= extendirt werden, dieweil man sich aber in keine ge¬ + + + + + + + lehrte Controversen einlassen will, so habe es nur, + + + + + + + dieweil ichs mit meines gleichen zu thun habe, so kürz= + + + + + + + lich, als möglich, abgefaßt. + + + + + + + Frankfurt, vom 10. März. + + + + + + + Zu Rom ist zu Ende des Monats Januars ein + + + + + + + Seelenamt für den verstorbenen Dauphin gehalten + + + + + + + worden, wobey alles, was man in diesem Fall präch¬ + + + + + + + tig nennen kann, beobachtet worden ist. Diese Ce¬ + + + + + + + remonie wurde in dem Apostolischen Pallast in der + + + + + + + Pauliner Capelle verrichtet. Selbst der Pabst woh= + + + + + + + neten derselbigen bey, indem Sie, Ihrer schwanken¬ + + + + + + + den Gesundheit ohngeachtet, Sich nicht entschliessen + + + + + + + Metalle haben auch ihre Farben, und durch zwey, können, dem Andenken dieses Prinzen eine so wohl + + + + + + + verdiente Ehre zu versagen. 26 Cardinäle und eine + + + + + + + Menge Prålaten waren dabey zugegen; alle mit den + + + + + + + schmerzhaftesten Gesinnungen erfüllt, die der Ver¬ + + + + + + + lust eines um die Religion so verdienten Prinzen von + + + + + + + einem jeden ihrer Verehrer mit Recht erwarten läßt. + + + + + + + Donaustrohm, vom 15 Márz. + + + + + + + Se. Kayserl. Majestät haben einen Schneidermei¬ + + + + + + + ster aus Erdburg, welcher bey der letzten Feuersbrunst + + + + + + + zu St. Marcus, ohne Rücksicht der Gefahr sich zu Lö= + + + + + + + schung derselben außerordentliche Mühe gegeben, mit + + + + + + + einer goldenen Medaille, 24 Ducaten schwer, aller¬ + + + + + + + huldreichst zu beschenken geruhet. Der Feldmarschall, + + + + + + + Fürst Wenzel von Lichtenstein, hat einen prächtigen + + + + + + + und ganz besonders gearbeiteten Staatswagen, nebst + + + + + + + einem Zuge von 8 Finnländischen Schimmeln von der + + + + + + + Rußischen Kayserin zum Präsent erhalten. Heute + + + + + + + sind Se. Königl. Hoheit, der Prinz Clemens, Bischof + + + + + + + von Freysingen und Regensburg, mit einer Suite von + + + + + + + 9 Personen eingetroffen, und werden in allem von dem + + + + + + + Kayserl. Königl. Hose aus sofort bedienet. + + + + + + + London, den 14 März. + + + + + + + Den 18ten des vorigen Monats hat der Hof einen + + + + + + + egen, deswegen folget nicht, daß der Körper durch= Courier mit der Ratification des zwischen Grosbrit¬ + + + + + + + tannien und Schweden geschlossenen Bündnißes nach + + + + + + + Stockholm abgefertiget. Den 11ten wurde im Ober¬ + + + + + + + hause zum zweyten mahl die Bill wegen Einziehung der + + + + + + + Stempel Acte gelesen, und es wurde nach vorhergegan¬ + + + + + + + genen heftigen Debatten sestgesetzt, daß selbige den 13ten + + + + + + + in einer großen Comitte sollte untersucht werden. Die + + + + + + + zu dieser Comitte verordnete Glieder des Oberhauses + + + + + + + haben obgedachte Bill ohne die geringste Aenderung + + + + + + + Soute aber ein solches künstliches wohlriechendes approbiret, und zugleich festgesetzt, daß sie auf den 17ten + + + + + + + Seld ronnen gemacht werden, so bittet man sich da= zum letzten mahl gelesen, und hiezu alle Glieder des + + + + + + + Paris, den 14 März. + + + + + + + Den 3ten dieses, Vormittags um 10 und ein halb + + + + + + + eiro man es immer vor einen französischen Schni¬ Uhr, kam der König, ohne daß dem Parlamente vor¬ + + + + + + + her Nachricht gegeben war, auf dem hiesigen Palais + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-27-110.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-27-110.xml new file mode 100644 index 0000000..7d1e04c --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-27-110.xml @@ -0,0 +1,736 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=31_07_2024_15:38 + 2024-07-31T13:10:40.772+02:00 + 2024-07-31T15:38:36.466+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + an, um, wie Se. Maj. nach entbotenen Kammern, + + + + + + + sich ausdrückten, die Antwort auf die Vorstellungen + + + + + + + dieses höchsten Gerichts wegen desjenigen, was zu + + + + + + + Pau und in Bretagne vorgegangen, selbst zu über + + + + + + + bringen. In dieser Antwort, welche verlesen wer¬ + + + + + + + den muste, wurde dem Parlament ein strenger Ver¬ + + + + + + + weis darüber gegeben, daß es gemeinsame Sache mit + + + + + + + dem Parlamentern der vorgedachten Orte gemacht, + + + + + + + da sie doch allerseits Sr. Maj. Bediente wären, die + + + + + + + ihnen nichts vorschreiben könten. Alles muste proto¬ + + + + + + + colliret, und das letzte Decret des Parlaments in die= + + + + + + + ser Sache getilget werden. Beym Zurückkehren des + + + + + + + Königes nach Versailles begegnete Sr. Maj. auf dem + + + + + + + schmutzigen Platze des Pont Neuf das heil. Sacra¬ + + + + + + + ment, welches ein Priester zu einem Kranken brachte. + + + + + + + Höchstdieselben stiegen, sobald sie dessen gewahr wur¬ + + + + + + + den, aus, und knieten mitten in der Unreinigkeit nie¬ + + + + + + + der; welches Merkmal Dero Gottesfurcht bey dem + + + + + + + versammleten Volk ein öfteres: Es lebe der König! + + + + + + + erregte. + + + + + + + Aus Rennes meldet man uns, daß, da die dortigen + + + + + + + Advocaten der von dem Präsidenten des Parlaments + + + + + + + an sie gethanen Vorstellungen ohnerachtet, sich nicht + + + + + + + beqvemen wollen ihre bisherige Functionen wiederum + + + + + + + zu übernehmen: Se. Majest. dem Herzoge von Aiguil¬ + + + + + + + lon den Befehl zukommen lassen, alle Advocaten, wel¬ + + + + + + + che nicht aus einem andern Grunde von Kriegesdien¬ + + + + + + + sten befreyet sind, hiezu anzuwenden, und diejenigen, + + + + + + + welche das Loos träfe, sogleich unter die Battallions + + + + + + + zu vertheilen, die übrigen aber der gemeinen Stadt + + + + + + + Guarde einzuverleiben. + + + + + + + Thorn, den 22. März. + + + + + + + Am vergangenen Mittwoche des Abends wurden + + + + + + + auf der hiesigen Vorstadt einige Juden arretiret, + + + + + + + welche sich wegen des, in der Nacht von 8ten bis + + + + + + + zum 9ten dieses Monats in Danzig, bey dem dasigen ren: man hoffet nun auch die innerliche Mißhellig + + + + + + + Bürger und Uhrmacher, Joh. Simon Betzmeyer, + + + + + + + begangenen importanten und über 25000 Fl. sich be= Aufnahme derselben und der löblichen Kaufman + + + + + + + laufenden Diebstahls zum höchsten verdächtig gema= schaft, bald geendiget zu sehen. + + + + + + + chet hatten. Man hat würklich verschiedene von den + + + + + + + gestohlnen Sachen, besonders an Uhren, wie auch + + + + + + + goldenen und silbernen Medaillen, bey ihnen ange¬ + + + + + + + troffen, und sie werden in dem hiesigen Stockhause + + + + + + + in genauem Gewahrsam, bis zu weiterer Verfügung + + + + + + + und Untersuchung, aufbehalten. Die von Sr. Kö= + + + + + + + nigl. Maj. allergnädigste verordnete Münz=Commis¬ + + + + + + + sion, hat der von der Republik verordneten Kron¬ + + + + + + + Schatz=Commißion, bereits den 10ten Dec. des ver¬ + + + + + + + wichenen Jahres den Plan zur Ausmünzung des + + + + + + + Silbers also angegeben: daß + + + + + + + die harten Thaler dreyzehnlöthig und sechs + + + + + + + + + + + + + seyn, und aus einer Cöllnischen Markse + + + + + + + nen Silbers, zehen Stück, + + + + + + + die halben Thaler von eben dem Gehalt wie die + + + + + + + ganze Thaler, und aus der bemeldeten + + + + + + + Mark eben dergleichen Silbers, zwanzy + + + + + + + Stück, + + + + + + + die ein viertel Thaler zehnlöthig, vierzig Stück + + + + + + + die Viergutegroschen Stücke, welche so viel als + + + + + + + ein achtel Thaler ausmachen, und den Na= + + + + + + + men der silbernen Viergroschen=Stücke füy + + + + + + + ren, und gegen die neue Kupfermünze 9 + + + + + + + rechnet, dreyßig Groschen enthalten wer= + + + + + + + den, achtlöthig und zwölf Grän, achtz + + + + + + + Stück, + + + + + + + die silbernen Zweygroschenstücke siebenlöthig, hun + + + + + + + dert und sechzig Stück, + + + + + + + die silbernen einfachen Groschen fünflöthig, sech + + + + + + + zehen Gräne, drey hundert und zwanzl + + + + + + + Stück aus einer Mark Cöllnisch fein Si= + + + + + + + ber sollen ausgemünzet; und dergestalt auf + + + + + + + einen holländischen Ducaten zween hat= + + + + + + + Thaler und drey silberne Groschen, ode + + + + + + + welches einerley, sieben und sechszig ein + + + + + + + zele silberne Groschen, gerechnet werde + + + + + + + sollen. + + + + + + + Elbing, den 10. März. + + + + + + + Es haben Sr. Königl. Maj. von Pohlen aus ga= + + + + + + + vorzüglicher Gnade gegen die Stadt Elbing allergn + + + + + + + digst geruhet, den alten würdigsten Kaufmann S + + + + + + + Hochedl. und Gestr. Herrl. Hrn. Christian Schmid= + + + + + + + ältesten Rathsverwandten allhier, zu Allerhöchstde + + + + + + + Königl. Burggrafen zu ernennen. Es ist diese gro + + + + + + + Gnade in langer Zeit dieser Stadt nicht wiederfag + + + + + + + keiten in dieser guten Stadt, zum Vergnügen un + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Wechsel-Cours & Species d. 3. April 170 + + + + + + + Amsterdam 41 Tage 308gr. 71 Tage 306½gr. + + + + + + + Hamburg 3 W. 130 gr. + + + + + + + 6 W. 129½ gr. + + + + + + + Berlin + + + + + + + Dantzig 28 pr. Cto. + + + + + + + Ducaten neue 9 fl. 5 gr. + + + + + + + Alberts Taler 137 + + + + + + + Alt Polnisch Geld 144 pr. + + + + + + + Rubel 117 gr. + + + + + + + + + + + + + Da ein neu Quartal angegangen, so werden die + + + + + + + resp. Herren Interessenten dieser Zeitung gütigst de + + + + + + + Grän, nach dem Reichsconventions=Fuß lieben die Pränumeration mit 2 fl. zu entrichten. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-28-111.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-28-111.xml new file mode 100644 index 0000000..5b18231 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-28-111.xml @@ -0,0 +1,330 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=01_08_2024_11:51 + 2024-07-31T15:41:48.714+02:00 + 2024-08-01T11:51:27.749+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + 28tes Stück. Montag, den 7. April 1766. + + + + + + + + + + + + + Königsberg und Mitau. + + + + + + + Bey unserm Verleger ist fertig geworden der fünf= + + + + + + + de Band von dem Schauplatz der Künste und Hand + + + + + + + wderre, oder vollständige Beschreibung derselben ver¬ + + + + + + + sertiget oder gebilliget von den Herren der Akade¬ + + + + + + + eesem. Die deutsche Uebersetzung davon giebt mit + + + + + + + cahmter Lehrer der Cameralwissenschaft zu Leipzig + + + + + + + der statt des Herrn Rath Justi dieser Arbeit sich + + + + + + + anterzogen hat, und, da die Materien in das Fach + + + + + + + seiner gründlichen und praktischen Kenntniß, worin + + + + + + + ee seine Stärke gezeigt, einschlagen, durch seinen + + + + + + + deamen von diesem grossen und gemeinnützigen Wer= + + + + + + + te den Cours und Credit erhöhen wird. + + + + + + + Der Verleger hat Kosten und Mühe auf die rich= + + + + + + + rge und baldige Lieferung dieses neuen Theils ver¬ + + + + + + + caret worden. Die geschwinde Betreibung der + + + + + + + + + + + + + gereichet ihm zum Verdienst, welches die gute Auf¬ + + + + + + + nahme von jenem und der Abgang eines solchen + + + + + + + Schatzes für Künstler und Handwerker nicht unbe¬ + + + + + + + lohnt lassen mag. + + + + + + + Es ist dieser Band dem Durchlauchtigsten Erb¬ + + + + + + + deie der Wissenschaften zu Paris, mit vielen Kupfer= prinzen von Curland Peter zugeeignet. So vielen + + + + + + + Antheil hieran das Herz des Verlegers genommen, + + + + + + + dierkungen heraus Herr D. Schreber, ein be= welches von der vorzüglichen Gnade Sr. Hochfürstl. + + + + + + + Durchl. für seine Handlung in Dero Erblanden + + + + + + + and Mitglied der dasigen öconomischen Gesellschaft, durchdrungen ist, so glücklich ist sein Geschmack auf + + + + + + + einen Prinzen gefallen, der auf seiner Reise den + + + + + + + Stoff gesammlet hat, sich als einen Beförderer der + + + + + + + Künste und Wissenschaften künftighin noch mehr in + + + + + + + einem Lande zu zeigen, welches durch die Liebe und + + + + + + + Achtung für jene selbst bey den Ausländern sich be¬ + + + + + + + reits Ruf und Ansehen erworben. + + + + + + + Zum Lobe des Werkes selbst dürfen wir nichts + + + + + + + hinzuthun; der Beyfall gründet sich auf den Dienst, + + + + + + + tndt. Druck, Kupfer und alle erforderliche Ein= welchen es dem gemeinen Wesen leistet. Herr D. + + + + + + + ehrungen bezeugen, daß nichts an der Sauberkeit Schreber ist uns Bürge für eine treue Ueberse¬ + + + + + + + ie dem Werth eines so beträchtlichen Werkes ge= tzung, an der man den Wohlklang auch nicht ver¬ + + + + + + + mißt. Wir billigen sein gründliches Urtheil über + + + + + + + deadgabe machet ihm Ehre und sein Eifer, dem Publi= das Geschick zu solchen Uebersetzungen, wobey es + + + + + + + eeinen so nützlichen Schauplatz weiter zu eröfnen, nicht nur auf eine Kenntniß der Sprachen sondern + + + + + + + auch + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-28-112.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-28-112.xml new file mode 100644 index 0000000..5708d14 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-28-112.xml @@ -0,0 +1,743 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=01_08_2024_11:51 + 2024-07-31T15:41:48.840+02:00 + 2024-08-01T11:51:28.067+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + auch der Sachen und der Kunstwörter in beyden + + + + + + + Sprachen ankömmt. Und wo sind hierzu vollständige + + + + + + + Wörterbücher? Allerdings muß hier der Uebersetzer + + + + + + + mit den Kunstverständigen gemeinschaftliche Sache + + + + + + + machen und wenigstens in seinen Kunstwörtern be¬ + + + + + + + wandert seyn. "Diejenigen, welche in Zukunft die + + + + + + + Hand an ein französisches=deutsches Wörterbuch le¬ + + + + + + + gen, schreibt Hr. D. S., und die Kunstwörter in + + + + + + + Handwerken und Künsten einrücken wollen, werden + + + + + + + in diesen Abhandlungen der Königl. Akademie Stof + + + + + + + finden, ein solch Wörterbuch ansehnlich zu vermehren + + + + + + + und brauchbarer zu machen als alle bisherigen. Ein + + + + + + + neuer Vortheil, den wir auch der Uebersetzung zuzu¬ + + + + + + + schreiben und ihr zu verdanken haben werden, daß + + + + + + + sie zum Reichthum der Sprache mit Beytrag ge¬ + + + + + + + than, der Uebersetzer ist der Candidat der Medi¬ + + + + + + + cin, Herr Klinghammer, welcher sich bereits + + + + + + + durch Schriften als einen geschickten Mineralogen + + + + + + + und Chemisten bekannt gemacht hat. Der Herr D. + + + + + + + haben seine Arbeiten nochmals mit den Originalen + + + + + + + verglichen und Anmerkungen über die Stücke selbst + + + + + + + hinzugefügt. Das Wort Limasse, das sonst eine + + + + + + + Schnecke ohne Haus bedeutet, ist auf der 237 S. + + + + + + + unübersetzt geblieben, weil, was an diesem Ort darun¬ + + + + + + + ter zu verstehen sey, weder durch ein Wörterbuch + + + + + + + noch sonst herauszubringen gewesen. Limasse be¬ + + + + + + + deutet indessen schon in Frischens Dictionaire nicht + + + + + + + nur eine Schnecke, sondern auch eine Drehpumpe. + + + + + + + (cochlea Archimedis) Da bey dem Tuchmachen die + + + + + + + Rede von einer Limasse ist, die über das Tuch gehet + + + + + + + und nicht Flecken nachlassen soll, so kann es vermuth= + + + + + + + lich ein Werkzeug seyn, welches mit jenem einige + + + + + + + Aehnlichkeit haben möchte. Sollte dieses den Tuch¬ + + + + + + + machern unbekannt seyn, daß man ihre Erfahrung + + + + + + + hiebey nicht anwenden können? + + + + + + + Es enthält dieser Theil erstlich die Kunst, Meßing + + + + + + + zu machen von Herrn Gallon, nebst der Beschrei¬ + + + + + + + bung einiger Kupferhämmer in Frankreich; 2tens + + + + + + + des Herrn Du Hamel de Monceau Tuchmacher= + + + + + + + kunst vornehmlich in feinen Tüchern. Von der Fe¬ + + + + + + + der dieses berühmten Mannes ist alles Kern und + + + + + + + wohl ausgearbeitet. 3tens die Lohgerberkunst von + + + + + + + Herrn de la Lande. Seine Abhandlung hat, wie + + + + + + + die Vorrede meldet, Kritik gelitten, aber er ist bereit + + + + + + + mit dem Hiob nach S. 320 sich gern unterichten zu + + + + + + + lassen. Vielleicht nutzet man jene in der Fortsetzung + + + + + + + unsers Werkes, welches mit immer wichtigeren Ge¬ + + + + + + + genständen den Schauplatz besetzen und das Auge + + + + + + + des Künstlers auf sich ziehen wird. + + + + + + + Der Band ist gegen 3 Alphabete stark und jede + + + + + + + beschriebene Kunst hat ihre reichliche Lage von dien¬ + + + + + + + lichen Kupfern. Kostet in den Kanterschen Buch¬ + + + + + + + handlungen 12 fl. + + + + + + + + + + + + + Bamberg und Leipzig. + + + + + + + Neues Handbuch für Künstler auf alle fast nur + + + + + + + ordentliche Fälle eingerichtet, bey T. Göbhardl, + + + + + + + 1765. aus dem Französischen übersetzt- + + + + + + + Hum! aus dem Französischen übersetzt? + + + + + + + Mein guter Herr Tausendkunstler! diese Mast + + + + + + + war nicht nöthig. Es fehlte nur noch, daß sie auch + + + + + + + ihre Vorrede aus dem Französischen übersetzt ausge + + + + + + + geben hatten. Wer ihnen recht in die Augen siehn + + + + + + + der merckt wohl, daß sie ein ehrlicher Franke oder + + + + + + + Schwabe sind, der ein altes Kunsträdlein oder + + + + + + + dergleichen herumlaufenden Nürnbergerkram wieder + + + + + + + aufgelegt, und die alte schlechte Sprache sowohl als + + + + + + + Orthographie glücklich beybehalten hat. Inzwischen + + + + + + + weil manches französischen Kunstlers Kunststück mi + + + + + + + darinnen paradiren muß, z. E. S. 179. erster Thei + + + + + + + der Seifen Borax aus Lyon, so heißt es aus dem + + + + + + + Französischen übersetzt. Wir wissen zwar nicht, oo + + + + + + + dieses eben deutsche Künstler überreden wird, groß + + + + + + + Geheimnisse hier aufzusuchen; wir können aus + + + + + + + nicht versichern, ob man unter alle diese Recepte das + + + + + + + probatum est schreiben könne: indessen mögen Kunst= + + + + + + + verständige unter diesem Vorrath von Angaben, be= + + + + + + + sonders zu Farben, Lacken und Firnissen sich das de + + + + + + + liebige aussuchen und ihr Heil probiren; vielleicht + + + + + + + geräth eins oder das andere. Es wird genug seyn + + + + + + + zur Probe ein Kunststückchen ganz genau hinzusetzen, + + + + + + + das eben nicht ein Arcanum ist, dessen sich jedoch + + + + + + + Hohe und Niedrige, Gelehrte und Verliebte bedie + + + + + + + nen können, wofern ihnen daran gelegen ist + + + + + + + Weisse Schrift, die man auf weisen Papier nich + + + + + + + sehen oder lesen kann, man ziehe es dann durch ein + + + + + + + lauter Wasser — Nihm schönen lautern Alaun, zer + + + + + + + stoße den und beule das Pulver, daß es zart seye + + + + + + + thue das Pulver in ein sauber Sacklein, geuß fen + + + + + + + sches Wasser daran, doch mache es nicht zu dünn, + + + + + + + nihm dann eine frische neugeschnittene Feder, und + + + + + + + schreibe aus dem Wasser auf das Pappier was du + + + + + + + willst, und lasse es trocken werden, wer es darnach + + + + + + + lesen will, der lege den Brief in ein breites Becken + + + + + + + mit frischen Wasser, und lasse es darinnen liegen, so + + + + + + + fährts in einer Viertelstunde an, sich selbsten mi + + + + + + + Schriften in Wasser herfür zu thun, weiß auf weiß + + + + + + + daß es ein jeder Verständiger lesen kann. Wann + + + + + + + man mit Eyerweiß schreibet, so kann man es auch + + + + + + + nicht sehen, man zeucht es dann durch ein Wasser¬ + + + + + + + Die Tinte kann sich jeder selbst machen, beyde Theile + + + + + + + aber des Werks kosten in den Kanterschen Buchhand + + + + + + + lungen 6 fl. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-28-113.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-28-113.xml new file mode 100644 index 0000000..2921030 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-28-113.xml @@ -0,0 +1,743 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=01_08_2024_11:51 + 2024-07-31T15:41:48.960+02:00 + 2024-08-01T11:51:28.263+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + Berlin, den 1. April. + + + + + + + am Sonntage, als am heiligen ersten Osterfeyer= + + + + + + + tage, wohnten die Frau Aebtißin von Quedlinburg + + + + + + + Jhro Königl. Hoheit, die Prinzeßin Amalia, dem + + + + + + + Gottesdienst in der hiesigen Schloß= und Domkirche + + + + + + + bey, hörten daselbst den Königl. Hofprediger, Herrn + + + + + + + Postius, predigen, und empfingen sodann die heilige + + + + + + + Communion. Nachdem der Allerchristlichste König + + + + + + + Königl. Majestät notificiret, so wird der Hof von + + + + + + + morgen an die Trauer über den Todesfall auf 4 + + + + + + + Wochen anlegen. + + + + + + + Regensburg, den 20 März. + + + + + + + Zu Wien ist die betrübte Nachricht eingelaufen, daß + + + + + + + nigl. Hoheit, Höchstwelche nur erst kürzlich Dero + + + + + + + 15tes Jahr zurück geleget, unvermuthet mit Tode + + + + + + + dauerlicher, als man diesem Prinzen eine Durchl. Erz= + + + + + + + herzogin aus dem Kayserl. Osterreichischen Hause zur + + + + + + + Gemahlin bestimmet wissen wollen. Vermöge des + + + + + + + Nachner Friedensschlusses ist nunmehro durch Ableben + + + + + + + dieses letztern männlichen Sprossen des Königl. Spa= + + + + + + + nischen Jnfanten, Don Philip, das Herzogthum Pia= + + + + + + + tenza bis an die Nura, auf des Königs von Sardi= + + + + + + + nien Majestät gekommen, alles übrige aber, so wie + + + + + + + das Herzogthum Parma, an das Erzhaus Oesterreich + + + + + + + wieder zurückgefallen. + + + + + + + Wien, vom 16. Márz. + + + + + + + Vor drey Tagen ist der Rußischkayserl. Bereuter + + + + + + + Müller mit neun vortreflichen Schimmelpferden, ei= + + + + + + + nem prächtigen Staatswagen, einem mit Gold ge= + + + + + + + pickten dazu gehörigen vortreflichen Pferdegeschirr + + + + + + + einem blausammetnen mit dem kostbarsten Zobel ge= + + + + + + + sarterten und ausgeschlagenen Pelz, der auf 17000 Fl. + + + + + + + geschatzt wird, nebst noch 18 Personen allhier ange= + + + + + + + kommen, und hat solches von der Rußischen Kayse= + + + + + + + ein Majestät wegen dem Herrn Fürsten, Wenzel von + + + + + + + eichtenstein, als ein Gegengeschenk vor die vor Drey¬ + + + + + + + diertel Jahren an Jhro Majestät überschickten Her= + + + + + + + daten zur Discretion, und ein jeder von denen mit= + + + + + + + gerommenen 100 Ducaten von dem Herrn Fürsten er= + + + + + + + galten, als welche samtlich auf dessen Kosten sowohl + + + + + + + hier als in ganz Pehlen bis an die Gränze defrairt + + + + + + + werden. Der General Laudon ist den 9ten diese= + + + + + + + allhier angekommen. + + + + + + + Amsterdam, den 20. März. + + + + + + + Nach dem Jnhalt einiger der letztern Nachrichten + + + + + + + dischen Compagnie einen abermahligen Vortheil über + + + + + + + die Truppen des gegen sie feindlich gesinnten Nababs + + + + + + + hauten, und um selbigen aus seinem vortheilhaften + + + + + + + + + + + + + Lager zu locken, sich der Kriegslist bedienet, unter + + + + + + + Begünstigung einer dunkeln Nacht, ihr Lager, mit Zu¬ + + + + + + + rücklessung einiges Gepäckes und verschiedener Kost= + + + + + + + barkeiten zu verlassen, und sodann sich nach einer wenig + + + + + + + von selbigem entsernten Gegend zu ziehen. + + + + + + + Stockholm, den 13. März. + + + + + + + Der secrete Ausschuß hat der Kammerfrau der Kö¬ + + + + + + + nigl. Prinzeßin, nach dem gnädigen Verlangen des + + + + + + + das Absterben des Königs Stanislai von Polen Sr. Königs, eine ansehnliche Pension beygelegt. Der + + + + + + + Bruckspatron Schönström hat sich über ein Urthel + + + + + + + des Königs, das wider ihn und für den ersten Königl. + + + + + + + Leibmedicus, Rosen von Rosenstein, ausgefallen ist, + + + + + + + bey den Reichsständen beschweret; da er keinen Feh¬ + + + + + + + ler im Rechtsgange zu zeigen vermocht, so haben die + + + + + + + des Herzogs Ferdinand zu Parma und Piacenza Kö= Reichsstände gedachtes Urthel bestätigt, den Klagen¬ + + + + + + + den aber doch aus besonderer Milde mit der in den + + + + + + + Gesetzen für denjenigen bestimmten Strafe verscho¬ + + + + + + + aogegangen sey. Dieser hohe Todesfall ist um so be= net, der bey den Reichsständen über einen Königl. + + + + + + + Ausspruch ohne Grund und Ursache Beschwerde führet. + + + + + + + Versailles, den 16. Märtz. + + + + + + + Der König hat den 40 Deputirten des Pariser + + + + + + + Parlaments auf ihre Vorstellungen folgende Antwort + + + + + + + ertheilt: + + + + + + + Meine Willensmeynungen und meine Entschei¬ + + + + + + + „dungen sind zu dem Ende geschehen, damit sie über¬ + + + + + + + „all bekannt werden mögen; eure Delibertionen hin¬ + + + + + + + gegen müssen verborgen bleiben. Die Ehre meines + + + + + + + "Parlements ist gar nicht in Gefahr: Um ihm die¬ + + + + + + + „selbe zu bewahren, habe ich Mir die Mühe genom¬ + + + + + + + "men, demselben Selbst Unterricht zu ertheilen. Nach + + + + + + + "solchem von mir geschehenen Schritte, hättet ihr + + + + + + + Mir nicht abermals von Verwunderung vorreden + + + + + + + "sollen. Ich habe gar nicht nach fremden Eindrü¬ + + + + + + + cken, sondern aus eigener Willkühr, mit Ueberlegung + + + + + + + "und Kenntniß der Ursache, gehandelt. Mein Pau¬ + + + + + + + "lement darf sich auf Meine Güte verlassen, so lange + + + + + + + selbiges seine Schuldigkeiten gegen Mich und Mei + + + + + + + ne Unterthanen erfüllen wird. + + + + + + + Paris, vom 28. März. + + + + + + + Der von Herrn Messier den 8ten dieses Abends + + + + + + + mennpferde übergeben, der Bereuter hat 1000 Du= um 7 Uhr entdeckte Comet, erschien in der Constella= + + + + + + + tion der Fische, bey dem Stern y des Bandes. Um + + + + + + + 7 Uhr, 34 Minuten, 22 Secunden, Abends, hatte + + + + + + + derselbe 17 Grade, 39 Minuten, 46 Secunden ge¬ + + + + + + + rader Ascension, und 14 Grade, 58 Minuten, 11 + + + + + + + Secunden, nordlicher Abweichung. Den folgenden + + + + + + + Tag, den 9ten, um 7 Uhr, 35 Minuten, 28 Secun= + + + + + + + den, war der Stand gerader Aufsteigung dieses Co¬ + + + + + + + meten 18 Grade, 44 Minuten, 46 Secunden, und + + + + + + + aab London haben die Völker der Englischen Ostin= desselben nordliche Abweichung 14 Grade, 35 Minu= + + + + + + + ten, 3 Secunden. Den 10ten, um 6 Uhr, 49 Mi= + + + + + + + nuten, 52 Secunden, war dieser Comet in der Con¬ + + + + + + + junction mit dem Sternen des Bandes der Fische, + + + + + + + und + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-28-114.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-28-114.xml new file mode 100644 index 0000000..0d5dce3 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-28-114.xml @@ -0,0 +1,680 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=01_08_2024_11:51 + 2024-07-31T15:41:49.076+02:00 + 2024-08-01T11:51:28.442+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + und 2 Minuten, 38 Secunden, nordlicher, als be¬ der seit sieben Jahre von seiner Gemahlin geschieden + + + + + + + sagter Stern. Aus diesen Beobachtungen des Co= gewesen war, sich wieder mit derselben vermählt. + + + + + + + meten erhellet, daß desselben Bewegung direct ist, und + + + + + + + er sich der Ecliptik nähert. Er ist nur klein, und es + + + + + + + hat sich nicht bestimmen lassen wollen, ob sein Licht + + + + + + + zu oder abnimmt, weil er so nahe am Horizont stand, + + + + + + + und dieser mit vielen Dünsten angefüllet war. + + + + + + + London, den 18. März. + + + + + + + Den 3ten hat das Oberhaus die Bill wegen Ein= + + + + + + + ziehung der Stempel=Acte genehmiget. Es hat nicht gestiftet. Man versichert, daß die französischen Co= + + + + + + + viel daran gefehlet, so würde über vorgedachte Sache mödianten durch Vermittelung der Madem. Clairon + + + + + + + adeliches Blut vergossen worden seyn. Ein Herzog + + + + + + + und Peer des Königreichs, und ein Ritter Baronet, + + + + + + + kamen am 7ten früh, abgeredetermassen im Hyde¬ + + + + + + + Park zusammen, um den Wortstreit, den sie über + + + + + + + bemeldete Acte mit einander gehabt hatten, mit einem + + + + + + + Paar Pistolen und dem Degen auszumachen. Der + + + + + + + letztere hatte es sehr empfindlich genommen, daß der + + + + + + + Herzog sich der Bill allzuhitzig widersetzet, und dabey + + + + + + + gewisse anzügliche Ausdrücke gebraucht. Durch Ver= das neue Geld für Porto und andere Gebühre vor + + + + + + + mittelung der Secundanten wurden aber alle klägliche + + + + + + + Folgen dieses Zweykampfs abgewendet. Der Her + + + + + + + zog gestand am Ende, daß er die Sache etwas über¬ + + + + + + + trieben hätte. Der König, welcher sich heute mit nicki befindet sich taglich besser, und ist an dessen voll¬ + + + + + + + dem gewöhnlichen Staat nach dem Parlament erho= kommenen Genesung kein Zweifel mehr. Aus 30 + + + + + + + ben, hat seine Einwilligung so wohl zur Bill wegen leczic ist die Nachricht eingelaufen, daß den 2ten + + + + + + + Einziehung der Stempel=Acte, als auch zu derjenigen, + + + + + + + um die Dependenz der Amerikanischen Colonien von + + + + + + + der Krone und dem Parlament besser zu befestigen her aufgebrochen, sich nach Constantinopel auf + + + + + + + gegeben. Die in großer Menge versammleten Kauf= Weg gemacht, woselbst er bereits arriviret seyn sol + + + + + + + leute und andere der Amerikanischen Handlung we= Die Relationsgerichte sind am vorigen Donnersta + + + + + + + gen intereßirte Personen, legten so wohl auf dem + + + + + + + Hin= als Rückwege Sr. Maj. durch ein wiederholtes bis zum 8ten April verleget worden. Morgen we + + + + + + + Es lebe der König, ihre Freude wegen eingezogner den Se. Maj. 12 alten Männern laut alter Gewoh + + + + + + + Stempel=Acte öffentlich an den Tag. Der Schade, heit die Füsse waschen, welche bereits gewöhnlich mon + + + + + + + welchen der grosse mit einem gewaltigen Regengusse + + + + + + + vermischter Windsturm den 30sten Januar zu Gibral= + + + + + + + tar verursachet hat, wird auf 140000 Pfund Sterl. + + + + + + + geschätzet, ohne ein zur Garnison gehöriges Mehlma= Zins auf 20 Jahre gemiether, um den in selbigendi + + + + + + + gazin, mit zurechnen. "Seit dem Unglücke zu Lis= + + + + + + + 'sabon, sagt der Generalmajor Irwin in einem + + + + + + + „Schreiben an den Staatssecretair, Hrn. Conway, + + + + + + + ist keiner Stadt ein so betrübter Unfall überkom¬ + + + + + + + "men. Alle und jede Einwohner haben durch die + + + + + + + "von dem Berge herabgestürzten Fluthen gelitten; + + + + + + + "insonderheit aber die Kaufleute. Einige der letzte¬ + + + + + + + 'ren sind gänzlich ruiniret worden.” Gedachter Ge= Herr Rohde, ein Englischer Negotiant, kommt + + + + + + + neralmajor meldet aber ausdrücklich, daß alle Maga¬ + + + + + + + zine unbeschädiget geblieben wären, so, daß der Scha¬ + + + + + + + de an dem obgedachten Magazine nicht groß seyn + + + + + + + mag. Die Herzogin von Marlborough ist vor eini¬ + + + + + + + gen Tagen von einem jungen Sohn entbunden wor + + + + + + + den. Zur selben Zeit hat ein gewisser großer Mann, + + + + + + + + + + + + + Montpellier, den 25. Febr. + + + + + + + Im Ländchen Gevaudan hat sich von neuen ein + + + + + + + wildes Thier eingefunden, welches nach allen Um + + + + + + + ständen demjenigen vollkommen ähnlich ist, von wen + + + + + + + chen die geplagten Einwohner sich seit einigen Mo= + + + + + + + naten befreyt zu seyn geglaubt, und welches seines + + + + + + + guten Apetits wegen, womit es eine Menge franzo + + + + + + + sischer Schönheiten verzehrt, ein trauriges Andenken + + + + + + + ein Patent erhalten, worinn ihnen der Titel Drama + + + + + + + tischer Academisten, und das Bürger=Recht erthein + + + + + + + wird. Hiedurch werden sie zugleich in den Stand + + + + + + + gesetzt, an den ihnen bishero verweigerten Sacra¬ + + + + + + + menten der Kirche wiederum Antheil zu nehmen. + + + + + + + Warschau, den 26 März. + + + + + + + Es hat das hiesige Postamt vom Hofe die Ordre + + + + + + + erhalten, nächstfolgenden Posttag kein anderes als + + + + + + + voll anzunehmen, die alten Species nämlich d + + + + + + + Preuß. und Sächs. Szostake sollen nur laut der küns¬ + + + + + + + tigen Reduction à 9 gr. validiren. Der Graf Bra¬ + + + + + + + der Herr Alexandrowicz, mit einem ansehnlichen Ge + + + + + + + folge und vielen Paradepferden, welche Tages vor + + + + + + + im Königl. Audienzzimmer reassumiret, und soglei + + + + + + + tiret einhergehen. Der Graf Oginski, Woywod von + + + + + + + Wilna hat vom hiesigem Magistrat den berühmten + + + + + + + Mistberg an der Weichsel vor 2500 fl. pol. jährlic + + + + + + + findlichen Salpeter ausführen zu können. + + + + + + + + + + + + + Einpaßirte Fremde, + + + + + + + vom 29ten bis zum 4ten März. + + + + + + + Herr Baron von Arepp, kommt von Prag, los + + + + + + + bey Lehmann in der Vorstadt. Herr von Ternay + + + + + + + Capitain der Französischen Flotte, kommt von Rig“ + + + + + + + geht nach Berlin, log. bey Seyfried im Kneiphol + + + + + + + Danzig, geht nach Riga, log. bey Seyfried im Kne + + + + + + + hof. Herr Willinck, Kaufmann, kommt von Petero + + + + + + + burg, geht nach Danzig, log. bey Remus im Kneipyt + + + + + + + + + + + + + Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montag + + + + + + + und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in den + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-117.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-117.xml new file mode 100644 index 0000000..fbea081 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-117.xml @@ -0,0 +1,274 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=01_08_2024_14:28 + 2024-07-31T15:42:52.600+02:00 + 2024-08-01T14:28:15.012+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + 29tes Stück. Freitag, den 11. April, 1766. + + + + + + + + + + + + + Halle und Helmstädt 1765. + + + + + + + Die Mnemonik und Hevristik nach ihren ersten + + + + + + + Hagen, entworfen von Joh. Christ. Dommerich. + + + + + + + schaft der genießbaren Thiere des alten Testaments + + + + + + + seit nichts erfindet, widerlegt seine eigne Theorie, chen, und kaum die rechte verfehlen wird. + + + + + + + aud zeigt durch sein Exempel wie unzulänglich seine + + + + + + + nicht brauchen, und ein dummer Kopf wird mit allen ab + + + + + + + + + + + + + diesen feinen Regelchen ein dummer Kopf bleiben. + + + + + + + Das Gedächtniß wird ehr mechanisch traktirt wer¬ + + + + + + + — Wir wünschten + + + + + + + den können, als der Verstand + + + + + + + daß der Herr Professor seine Handgriffe in der Mne¬ + + + + + + + Das Wiederkäuen war eine nothwendige Eigen= monik und Hevristik zu Ausmittelung eines Infundi¬ + + + + + + + buli intellectualis anwenden möchte, und denn mag + + + + + + + dud im neuen scheint es eine Eigenschaft vieler Ge= er seine Abrisse und Gedanken mit einem Probatum + + + + + + + teytten zu werden, die ihre Schriften aber ungenieß, est, noch zehnmal wieder drucken lassen. Pag. 59. + + + + + + + dat macht. Herr Prof. Dommerich der sich in ver= sagt Herr Dommerich so oft ein zärtlicher Daphnis + + + + + + + schieonen Feldern der Wissenschaften immer mit glei= die schattenreiche Linde sieht, so oft sein Fuß die + + + + + + + dem Verdienst gewiesen, liefert auf diesen 10 Bo= bunte Flur betrit, wo er seine geliebte Phillis mit + + + + + + + Hen Anfangsgründe zwoer Künste, deren Abhand= ihrem ganzen Reitz antraf, wo ihre Sprache nichts + + + + + + + tang den Newtons, Locken und Leibnitzen künftiger als Empfindung war; so oft erinnert er sich auch der + + + + + + + den aufbehalten ist, weil die vorige sich nicht an sel= angenehmen Stunden, die er in ihrer Gesellschaft + + + + + + + rege wagen wolten — vermuthlich weil sie einsahen: zugebracht, die er mit ihr durchgescherzt, sie stellt sich + + + + + + + das besonders eine Hevristik sey, wenn sie nicht bloß ihm und seinem Gedächtnisse auf das lebhafteste + + + + + + + chitosophische Fabrikanten bilden soll. Wolf und dar — und nach eben dieser Gesellschaftsregel er¬ + + + + + + + Saamgart haben über diese Materie in wenigern Wor= innern wir uns beym Anblick der Dommerichschen + + + + + + + dent mehr gesagt als der Verfasser, der die kunstmä- kleinen Systeme einiger Stellen aus dem Leben und + + + + + + + orge Philosophie in seiner Vorrede nicht ohne Absicht den Meynungen des Tristram Shandi, von denen + + + + + + + srerherdigt, in vielen erzählt. Wer in einer Hevris der Leser die Anwendung nach Belieben selbst ma¬ + + + + + + + 'Alles, fügte mein Vater mit sachter Stimme hin= + + + + + + + Kanstgriffe sind — Ein Genie wird die Methode zu, alles Herr Yorik hängt von den Auxiliarwörtern + + + + + + + durch ihren Gebrauch kann man einem + + + + + + + Menschen + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-118.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-118.xml new file mode 100644 index 0000000..ce49260 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-118.xml @@ -0,0 +1,708 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=01_08_2024_14:28 + 2024-07-31T15:42:52.737+02:00 + 2024-08-01T14:28:15.296+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + Menschen in wenig Lectionen über eine jede Mate¬ + + + + + + + rie pro und contra discuriren, und alles sagen + + + + + + + und schreiben lehren was nur kann gesagt und ge¬ + + + + + + + schrieben werden, ohne ein Wort auszustreichen, zur + + + + + + + Bewunderung aller derer die ihn sehen. — — Nun + + + + + + + ist der Nutzen der Auxiliarien, die Seele auf einmal + + + + + + + von selbst über die Materialien, die ihr zugebracht + + + + + + + worden in Gang zu bringen, und durch das Umdre¬ + + + + + + + hen dieser großen Maschine, um welche sie rund um + + + + + + + gewickelt sind neue Wege der Nachforschung zu eröf¬ + + + + + + + nen, und aus einer Idee Millionen zu gebähren. + + + + + + + Im 46ten Capitel des 6ten Theils, führt Herr + + + + + + + Shandy ein Verzeichniß dieser Auxiliarien an + + + + + + + Nun kann, fuhr mein Vater fort, bey dem rechten + + + + + + + Gebrauch und der rechten Anwendung derselben, + + + + + + + wenn eines Kindes Gedächtniß darin geübt worden, + + + + + + + keine Idee, sie mag noch so unfruchtbar seyn, + + + + + + + in sein Gehirn kommen, daß es nicht daraus ein + + + + + + + Magazin von Begriffen und Schlüssen nehmen könn= + + + + + + + te — Hast du je einen weissen Bärgesehen, Trimm, + + + + + + + rief mein Vater? Nein mein Herr, erwiederte + + + + + + + Trimm. Aber du könntest doch von einem discuri= wollen unsern Lesern kurz sagen, daß sich die Me + + + + + + + ren wenns nöthig wäre? Wie ist das möglich, Bru¬ + + + + + + + der, sagte mein Oncle, wenn der Corporal niemals + + + + + + + einen gesehen hat - das ist eben die Sache, er¬ + + + + + + + wiederte mein Vater, und ich will dir die Möglich¬ + + + + + + + keit davon jetzt zeigen + + + + + + + Ein weisser Bär — sehr gut: Habe ich je einen + + + + + + + gesehen? mag ich je einen gesehen haben — kann + + + + + + + ich je einen sehen? Ich wollte daß ich einen weissen + + + + + + + Bären gesehen hätte. -- Wenn ich einen weissen + + + + + + + Bären sehen sollte, was würd ich sagen rc. + + + + + + + Kostet in den Kanterschen Buchhandlungen 21 gr. + + + + + + + + + + + + + Zelle 1755. + + + + + + + Das Unerwartete im Heyrathen, oder, die Frau + + + + + + + mit zwoen Männern zugleich, ein Lustspiel, von I. + + + + + + + H. Steffens, Rektor der Zellischen Schule. + + + + + + + Es giebt bekannten Rechtens zwar zweyerley + + + + + + + Arten von Lustspielen, eines ein Lustspiel schlechtweg, ist edel und gewissenhaft. Rara avis! + + + + + + + und eines das man das weinerliche Lustspiel zu be¬ + + + + + + + nennen pflegt, zu welcher Klasse aber das Unerwar¬ + + + + + + + tete im Heyrathen gehöre, ist ein Räthsel, das sich + + + + + + + so leicht nicht lösen läßt. Es ist, die Wahrheit zu + + + + + + + gestehen, ein unselig Mittelding von beyden, oder + + + + + + + soll es vielmehr seyn. Der liebe Herr Rektor der + + + + + + + Zellischen Schule läßt in 2 Auftritten so viel Wun¬ + + + + + + + der geschehen, als man kaum in 5 Aufzügen vertra= Rektor an diesem Stücke geholfen hätte. Es komme + + + + + + + + + + + + + gen würde, und wenn man ihm auch den Vorwur + + + + + + + schenken wollte, daß er die schwedische Gräfin des + + + + + + + Herrn Prof. Gellerts gelesen; so kann man sich + + + + + + + dennoch nicht entbrechen ihm ohne Umstände anzu + + + + + + + zeigen, daß seine Fabel auf kein Theater gehört + + + + + + + Die Absicht des Verfassers ist dem Dorimon in den + + + + + + + Mund geleget, welcher sich auf der 24ten Seite alst + + + + + + + vernehmen läßt: + + + + + + + Dorimon. + + + + + + + "Ich bin entschlossen der Welt durch dies Bey + + + + + + + spiel zu zeigen, daß eine dreyfache Einigkeit unter + + + + + + + Ehegatten möglich sey. Philomide ist zu rechtschaf + + + + + + + fen als daß sie diese Absicht nicht befördern sollte. + + + + + + + Philomide. + + + + + + + Ich mache mich auf die feierlichste Art verbind + + + + + + + lich, alle Bedingungen zu erfüllen, die bey diese + + + + + + + Vergleiche können gefordert werden. + + + + + + + Mit ihrer Erlaubniß Madame, sie machen sic + + + + + + + zu mehr auf die feierlichste Art verbindlich, als + + + + + + + in diesem sündigen Leben ausführen läßt! + + + + + + + dame Philomide, die ihren ersten Mann vor tot + + + + + + + hält, zur zweiten Ehe, nach junger Witwen Weis + + + + + + + versteht, und nachdem ihre erste Liebe in der Perso + + + + + + + des Megadors sich hervorfindet, behält sie zwe + + + + + + + Männer; allein wer kann diesen Entschluß ohne Ein + + + + + + + pörung seines Herzens ausstehen? Wenn noch + + + + + + + ein Mann zwey Frauens auf diese Weise im Nach + + + + + + + spiel bekommen hätte; so wåre es doch wenigsten + + + + + + + nicht wider das Recht der Natur gewesen, ol + + + + + + + gleich die bürgerliche Gesetze verdammen. Der ge + + + + + + + genwärtige Nachspielcasus aber ist wider alle Rechte + + + + + + + und kann, wenn man auch noch so wenig sinnlich ist/ + + + + + + + nicht ohne gewisse Schwierigkeiten gedacht werden, + + + + + + + über die ich den Herrn Rektor gerne ein Paar Wor + + + + + + + te allein gesprochen hätte. Hieraus erhellet aber + + + + + + + mals auf eine unumstößliche Weise wie zu einen + + + + + + + Lustspiel mehr als das Unerwartete gehöre wenn e + + + + + + + gefallen soll. Eines können wir annoch nicht unan + + + + + + + geführt lassen, was wirklich mit uuerwartet ist, oo + + + + + + + gleich es der Herr Verfasser zum Titel nicht schlagen + + + + + + + wird. Der Karakter des vorkommenden Advokatel + + + + + + + Es ist be + + + + + + + kannt, daß man im gemeinen Leben weit ehe 10 + + + + + + + redliche Advocaten als einen im Lustspiele antreffen + + + + + + + wird, und desto mehr billigen wir den Originalschene + + + + + + + den der Herr Rektor rühmlichst unternommen. Nur + + + + + + + wünschten wir, daß das Stück nicht so unbrauchba + + + + + + + wäre, in welchem dieser Advokat vorkommt, und noch + + + + + + + ein Wunsch — daß kein Rechtsgelehrter dem Herrn + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-119.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-119.xml new file mode 100644 index 0000000..d4edebd --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-119.xml @@ -0,0 +1,771 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=01_08_2024_14:28 + 2024-07-31T15:42:52.876+02:00 + 2024-08-01T14:36:06.043+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + so viel Jurisprudenz darinnen vor, daß wir recht + + + + + + + sehr befürchten — doch wir begnügen uns die An¬ + + + + + + + merkung anzubringen, daß diese Jurisprudenz im + + + + + + + ganzen Stücke zur größten Ungebühr verstreuet wor¬ + + + + + + + + + + + + + den, und sagen unsern Lesern was sie am Ende je¬ + + + + + + + der Recension erwarten: Kostet in den Kanterschen + + + + + + + Buchhandlungen 6 gr. + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Berlin, den 5. April. + + + + + + + Se. Majestät, der König, haben allergnädigst ge¬ + + + + + + + ruhet, Dero bisherigen Legationssekretair am Rö¬ + + + + + + + mischkaiserl. Hofe zu Wien, Herrn Böhmer, zu De¬ + + + + + + + ro Residenten am besagten Hofe zu ernennen, und + + + + + + + ihm den Charakter als Hof= und Legationsrath bey= + + + + + + + legen, dagegen aber den Herrn Jacobi, als Lega¬ + + + + + + + tionssekretair bestellen zu lassen. + + + + + + + Schreiben aus dem Oesterreichischen, + + + + + + + vom 26 März. + + + + + + + Bald sollte man der thierischen Fühlung mehr Zärt + + + + + + + nichkeit und Neigung zulegen können, als der stolzen + + + + + + + Menschlichkeit; da uns oft ein kleines Thierchen an + + + + + + + der Dankbarkeit beschämet, wie aus folgendem Schrei= + + + + + + + den erhellen wird. Ich glaube, mein Herr! daß + + + + + + + Sie folgende kleine Geschichte, die vor etwa 14 Ta¬ + + + + + + + gen sich zugetragen hat, als einen merkwürdigen Bey= + + + + + + + trag zu der natürlichen Historie der Vögel, und der + + + + + + + empfindungen der Dankbarkeit bey ihnen, ansehen + + + + + + + werden. Die Frau von** hat mir erzählt, daß, + + + + + + + wie sie neulich an dem Fenster in einem Zimmer ge¬ + + + + + + + gen den Garten gestanden, zu ihrer grossen Verwun= + + + + + + + derung ein Vogel ihr zugeflogen ist, der einen von + + + + + + + seinen Jungen zu ihr brachte, mit den Flügeln schlug, + + + + + + + and still sitzen blieb. Sie nahm den kleinen Vogel + + + + + + + an die Hand, betrachtete ihn, und fand seine Beine + + + + + + + mit kleinen Fäden und harter Erde so mit einander + + + + + + + derwickelt, daß die Mutter sie unmöglich hätte los= + + + + + + + machen können. Die Frau von"* ließ sich Wasser + + + + + + + dringen, um die Erde los zu weichen; zog die Fäden + + + + + + + einen nach den andern heraus, wusch die Beine, un + + + + + + + drachte eine gute Viertelstunde damit zu. Darauf + + + + + + + setzte sie den Vogel in einen Kesicht, den sie offen ließ. + + + + + + + Deden Tag brachte die Mutter ihrem Kleinen was zu + + + + + + + essen, und schlug vor seiner Wohlthäterin mit den Flü= + + + + + + + bein, um ihr seine Dankbarkeit zu bezeigen. Nach 2 + + + + + + + dder 3 Tagen brachte die Mutter ihr noch einen von ih= + + + + + + + ten Jungen der noch mehr die Beine auf die vorige + + + + + + + det, wie dererste, verwickelt hatte. Sie erwieß ihm + + + + + + + denselben Dienst in Gegenwart der Mutter, die ihren + + + + + + + ncen Jungen in dem Kesichtimmer zu essen brachte. + + + + + + + dus sie im Stande waren, zu fliegen, gab die Frau + + + + + + + d 2 ihnen die Freyheit. Die Mutter kommt aber + + + + + + + te Tage vor ihr Fenster, wo sie mit den Flügeln schlägt + + + + + + + nd ihr in ihrer Sprache danket. Jch bin rc. + + + + + + + Niederelbe, den 26. Marz. + + + + + + + Die letzten Briefe aus Copenhagen melden, daß + + + + + + + + + + + + + der ältesten Königl. Prinzeßin von Dännemark am + + + + + + + Mittwochen nach den bevorstehenden Osterferien wer= + + + + + + + de publiciret werden, auch berichten diese Briefe, daß + + + + + + + ein Ehebündniß zwischen der jüngsten Königl. Däni¬ + + + + + + + schen Prinzeßin und einem großen deutschen Fürsten + + + + + + + auf dem Tapete sey. + + + + + + + Copenhagen, vom 21. März. + + + + + + + Den 18ten ist die Beysetzung der Leiche des Höchst= + + + + + + + seligen Königs Friedrich des Fünften, mit der grö¬ + + + + + + + sten Pracht vollzogen worden. + + + + + + + Paris, vom 21. März. + + + + + + + Jn der Nacht vom 7ten auf den 8ten haben Diebe + + + + + + + in die Parochialkirche zu Cusset in Bourbonnis ein¬ + + + + + + + gebrochen, und die Monstranz nebst der Hostienschach¬ + + + + + + + tel, und einer Lampe gestohlen, und die Hostien auf + + + + + + + den Kirchhof in den Koth ausgeschüttet. Der Prie¬ + + + + + + + ster des Orts und die Canonici von Cusset begaben + + + + + + + sich des Morgens darauf in Proceßion nach dem Kirch= + + + + + + + hofe, hoben, was von den Hostien noch nicht zertre¬ + + + + + + + ten oder vom Winde weggeführet war, wieder auf, + + + + + + + und hielten sodann eine feyerliche Messe, zur Vergü¬ + + + + + + + tung der dem heil. Sacramente wiederfahrenen Ent¬ + + + + + + + heiligung. Des Nachmittags ward abermahls eine + + + + + + + allgemeine Proceßion gehalten. Der König hat den + + + + + + + Bedienten weil. Se. Maj. des Königes Stanislaus, + + + + + + + ihre Gage auf Lebenszeit als eine Pension bestätiget. + + + + + + + Man bestätiget, daß eine Vermählung zwischen Sr. + + + + + + + Königl. Hoheit dem Dauphin, und der jüngsten Erz= + + + + + + + herzogin auf dem Tapete sey. + + + + + + + London, den 21. März. + + + + + + + Wegen des ehegestern eingefallenen Geburtsfestes + + + + + + + der Prinzeßin Louise, Schwester des Königs, war + + + + + + + der Hof sehr zahlreich und glänzend. Weil der spa¬ + + + + + + + nische Hof ein ansehnliches Corps Truppen bey Mal¬ + + + + + + + laga zusammenzieht, nicht weniger die Besatzung der + + + + + + + Stadt von St. Rocque, welche nächst Gibraltar liegt, + + + + + + + mit einigen Bataillons vermehrt, und ihr einen Fran= + + + + + + + zosen zum Commandanten gegeben: so ist unser Hof + + + + + + + in Ansehung Gibraltars höchst aufmerksam. Es soll + + + + + + + nicht nur, wie versichert wird, unserm am spanischen + + + + + + + Hofe befindlichen Minister aufgegeben seyn, sich die + + + + + + + serhalb vom spanischen Hofe eine cathegorische Antwort + + + + + + + auszubitten, sondern das Staatssecretariat hat auch die= + + + + + + + ser Tagen dem Kriegsdepartement eine Ordre zugeferti= + + + + + + + get, um die Garnison zu Gibraltar aufs eiligste zu + + + + + + + verstärken, und überhaupt alle Irrländische Regi¬ + + + + + + + menter, welche bis dato nicht so stark als die englischen + + + + + + + Vermahlung des Kronprinzen von Schweden mit gewesen, letzteren in Ansehung der Zahl der Köpfe + + + + + + + vollkom¬ + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-120.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-120.xml new file mode 100644 index 0000000..71ea869 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-29-120.xml @@ -0,0 +1,813 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=01_08_2024_14:28 + 2024-07-31T15:42:53.017+02:00 + 2024-08-01T14:28:15.632+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + vollkommen gleich zu machen. Indessen wollen + + + + + + + die neuesten Briefe versichern, daß die Gemeinschaft + + + + + + + mit Gibraltar auf der spanischen Seite wieder eröfnet, + + + + + + + und die Besatzung nun wieder allerley Provisionen aus + + + + + + + den anliegenden spanischen Gegenden empfange. Den + + + + + + + 17ten versammleten sich einige der angesehensten hiesi= + + + + + + + gen Kaufleute in einem Gasthofe in Cornhill, und + + + + + + + begaben sich von da in Carossen nach Westmünster, + + + + + + + um dem Könige und dem Parlament zu zeigen, wie + + + + + + + höchstangenehm ihnen die Einziehung der Stempfel= + + + + + + + acte gewesen. Während ihrem Aufenthalte daselbst, + + + + + + + wurden zum Zeichen der öffentlichen Freude alle Glo¬ + + + + + + + cken gezogen. Nach ihrer Zurückkunft war daselbst + + + + + + + ein prächtiges Gastmal zubereitet, und des Abends + + + + + + + sahe man die mehresten öffentlichen Häuser der Stadt + + + + + + + aufs herrlichste erleuchtet. Nach Neujork soll mit + + + + + + + dem ehesten gleichfals eine Truppenverstärkung abge¬ + + + + + + + hen. Mit Gewißheit kann man bestätigen, daß, + + + + + + + seit dem 11ten, die Blattern sowol bey dem Prin= + + + + + + + zen von Wallis, als bey dem Prinzen Bischose von + + + + + + + Osnabrück, recht gut ausgebrochen sind; und stehen + + + + + + + dieselben so schön, als man wünschen kann. Der + + + + + + + Oberste Robertson, welcher unlängst zum General= wurde, fand sich der Name des Verfassers, Herrn + + + + + + + Barakenmeister für Nordamerika bestellet war, ist + + + + + + + nun zum Gouverneurlieutenant von Canada, in die + + + + + + + Stelle des Gouverneurs Murray, welcher nach Eng¬ + + + + + + + land zurück kommt, ernennet worden. + + + + + + + Rom, den 8. März. + + + + + + + Die Höfe von Madrid und Versailles haben dem + + + + + + + sogenannten Prätendenten Prinzen Eduard, den Kö= + + + + + + + niglichen Titel gänzlich abgeschlagen. Das heilige + + + + + + + Collegium soll seiner Polnischen Maj. alle von dem¬ + + + + + + + selben verlangte Puncte gewilliget haben, und man + + + + + + + will jetzt versichern, daß die von des obgedachten Kö¬ + + + + + + + nigs Maj. auf die Geistlichen seines Königreichs ge¬ + + + + + + + legte Taxe in der Abgabe des 10ten Theils ihrer Re¬ + + + + + + + venuen von den Güthern bestehen soll. Dem Prinzen + + + + + + + Abt Poniatowsky, Brudern des Königs soll ein Car¬ + + + + + + + dinals=Hut bestimmet seyn. + + + + + + + Danzig, den 21. März. + + + + + + + Am Mittwoche, den 19ten dieses Monats, hielte + + + + + + + die hiesige naturforschende Gesellschaft, die verwiche¬ + + + + + + + nen Jahres schon bestimmte und vor einiger Zeit aufs + + + + + + + neue angekündigte öffentliche Versammlung. Sel¬ + + + + + + + biger wohnten verschiedene Standespersonen so wohl + + + + + + + auswärtige als einheimische nebst andern Liebhabern + + + + + + + der Gelehrsamkeit bey. Es eröfnete solche der zeitige + + + + + + + Herr Director, Hr. Heinrich Wilhelm von Rosen¬ + + + + + + + berg, Königl. Poln. geheimer Kriegesrath. Der + + + + + + + Hr. Doctor Sendel, Professer Ordinarius am hiesi= + + + + + + + gen Gymnasio und Mitglied dieser Gesellschaft, hiel + + + + + + + te eine Lobrede auf den Durchlauchtigen Fürsten, + + + + + + + Herrn Joseph Alexander des Heil. Römischen Reichs + + + + + + + + + + + + + Fürsten, Jablonowski, Woywoden von Novogro. + + + + + + + u. s. w. + + + + + + + Nachdem wurde der Preiß, welcherder hiostrischen + + + + + + + Aufgabe: könnte man nicht die Ankunft des Lechus in + + + + + + + Pohlen, in den Jahren zwischen 550 und 560 durch + + + + + + + glaubwürdigere Zeugnisse gleich alter Schriftsteller, + + + + + + + oder die kurz nachher gelebet, entweder gründlichen + + + + + + + wie bisher geschehen, beweisen, oder diese Meynung + + + + + + + entkräften rc. bestimmet war, für diese Zeit ausgese + + + + + + + tzet, indem gar zu wenige Abhandlungen über diesen + + + + + + + be eingelaufen. Es wird demnach allen Liebhabern + + + + + + + der pohlnischen Geschichte bekannt gemacht, daß über + + + + + + + diese Aufgabe noch mehrere Abhandlungen bis unn + + + + + + + mo Junii werden angenommen und den 19ten Au= + + + + + + + gusti von mehrgedachter Gesellschaft beurtheilt und + + + + + + + mit der Fürstlich Jablonowskischen, Medaille beloh + + + + + + + Unter Preißschriften aus der ge + + + + + + + net werden. + + + + + + + metrischen Classe, über die Aufgabe: Einen und + + + + + + + gänglichen und undurchsichtigen Wald oder Moras + + + + + + + auf die beste Weise auszumessen rc. ward die Ausan + + + + + + + beitung mit der Devise: Sint Mæcenates non desuu + + + + + + + Flacce Marones belohnet. Da der Zettel erbrochen + + + + + + + Andreas Auer, eines Litthauischen Edelmanns und + + + + + + + geschwornen Landmessers des Caunischen Kreisen + + + + + + + Die Schrift mit dem Wahlspruch, Arte & Labore + + + + + + + kam vorhergedachter am nächsten, welcher daher das + + + + + + + Acceßit zu Theil wurde. Die Auflösung der öcode + + + + + + + mischen Aufgabe: Auf was für eine Art kann ein + + + + + + + sterer und starkerer Damm, als sonsten gebräuchl + + + + + + + gewesen, aufgeführet werden rc. so die Aufschei + + + + + + + fuhrte: Exspatiata ruunt per apertos flumina campo + + + + + + + erhielt den Preiß. Der entsiegelte Zettel zeigte der + + + + + + + Herrn Johann Michael Hube, der Stadt Thor + + + + + + + Secretarium als Verfasser. Endlich beschloß de + + + + + + + Herr Director diese Versammlung mit einer histor. + + + + + + + schen Abhandlung von Nothmünzen, und besonder= + + + + + + + derjenigen, welche 1577 die Stadt Danzig schlag= + + + + + + + lassen. + + + + + + + Königsberg, den 9. April. + + + + + + + Dieser Tegen ist ein Spanischer Stallmeister n + + + + + + + 16 Stück spanischer Hengste, welcher von Sr. + + + + + + + tholischen Maj. der Rußischen Monarchin zun + + + + + + + Präsent überschickt werden, allhier eingetroffen. + + + + + + + + + + + + + Wechsel-Cours & Species d. 10. April 1766. + + + + + + + Amsterdam 41 Tage 310 gr. + + + + + + + 71 Tage 3081gr. + + + + + + + Hamburg 3 W. 131 gr. + + + + + + + 6 W. 130gr. + + + + + + + Berlin + + + + + + + Dantzig 29 pr. Cto. + + + + + + + Alberts Taler 1362 8 + + + + + + + Ducaten neue 9 fl. 6 gr. + + + + + + + Alt Polnisch Geld 13 pr. Cto + + + + + + + Rubel 117gr. + + + + + + + Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montag= + + + + + + + und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in der= + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-30-121.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-30-121.xml new file mode 100644 index 0000000..c410df1 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-30-121.xml @@ -0,0 +1,379 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=01_08_2024_15:16 + 2024-07-31T15:44:18.432+02:00 + 2024-08-01T15:16:23.536+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + 30tes Stück. Montag, den 14. April, 1766. + + + + + + + + + + + + + Fehlerhafter Beweis von der Fortdauer der + + + + + + + Seele nach dem Tøde. + + + + + + + Die Unsterblichkeit der Seele ist für das mensch= + + + + + + + liche Geschlecht eine so interessante Wahrheit, daß + + + + + + + man sie billig hätte gelten lassen sollen, wenn sie auch + + + + + + + nur, mit dem Cicero zu reden, ein süsser Traum + + + + + + + ware. Weil es aber immer solche unglückliche + + + + + + + Weise gegeben hat, die sich selbst zu wenig, ihre + + + + + + + Vernichtung aber zu viel liebten, als daß sie bey jener + + + + + + + Wahrheit der Demonstration hätten entbehren wol= + + + + + + + ten: so haben es gleichmäßig, große Geister unter¬ + + + + + + + nommen, sie hierin zu befriedigen, wenn sie nur + + + + + + + selbst die Absicht hätten, sich befriedigen zu lassen. + + + + + + + Denn aber hat es auch nicht an solchen gefehlt + + + + + + + die in dem Enthusiasmus über die Gewißheit ihrer + + + + + + + guten Sache solche Beweise wählten, welche mehr + + + + + + + nichts, als eine Ueberfärbung eines guten Einfalls, + + + + + + + oder, handwerksmäßig zu reden, der Kitt, womit + + + + + + + man Meynung und Beweis, als Einexlei + + + + + + + gusammen leimte, waren. Unter solche Beweise + + + + + + + rechne ich die Art, die ein neuerer Gottesge¬ + + + + + + + lehrter angiebt, wodurch man den Ungläubi¬ + + + + + + + + + + + + + gen von der Fortdauer der Seele nach dem Tode + + + + + + + überzeugen könnte. Doch indem wir zu discret und + + + + + + + zu uneigennützig sind, um an den Lorbeern der Geg¬ + + + + + + + ner dieses Theologen Theil zu nehmen: so wollen + + + + + + + wir nicht einmal seinen Namen nennen; sondern + + + + + + + nur von der Sache selbst reden. + + + + + + + "Wahrnehmungen der Seelenkräfte im Tode, sagt + + + + + + + "er, machen den Beweis der Unsterblichkeit aus. + + + + + + + Die Erfahrung kann zwar nicht an Sterbenden ge¬ + + + + + + + macht werden, welche entweder unter der Hinfällig= + + + + + + + 'keit des Alters hinsinken, oder in der Hitze des + + + + + + + Fiebers hingeraft werden. Es ist deutlich, daß, + + + + + + + „wenn die Seele bey beyden selbst mit einzuschlafen + + + + + + + 'scheint, oder an den Verwirrungen des Körpers + + + + + + + 'Antheil nimmt, dieser Anschein auch nur darin zu + + + + + + + suchen sey, daß der Körper weiter kein tüchtiges + + + + + + + Werkzeug für die Seele sey, und sie durch die Zer¬ + + + + + + + rüttung desselben verhindert wird, ihre Wirkungen + + + + + + + 'zu äussern. Das Subjekt muß also ein Mensch + + + + + + + seyn, bey dem die Hütte des Leibes, nur so zu sa¬ + + + + + + + gen, weggenommen wird, bey welchem die gro¬ + + + + + + + be Materie nach und nach abfällt, — ein Schwind¬ + + + + + + + süchtiger — ein ausgezehrter und ausgemergelter + + + + + + + Kranker. — Hier ist die wahre Erfahrung, daß + + + + + + + der Geist seine Lebhaftigkeit, seine Stärke, seine + + + + + + + 'ganze + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-30-122.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-30-122.xml new file mode 100644 index 0000000..da908f0 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-30-122.xml @@ -0,0 +1,722 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=01_08_2024_15:16 + 2024-07-31T15:44:18.546+02:00 + 2024-08-01T15:16:23.829+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + "ganze Thätigkeit behält. Es ist nicht anders, als + + + + + + + "ob er eine Erleichterung von einer schweren Büͤrde zu + + + + + + + "fühlen anfienge. Ein Mensch redet oft das erstemal, + + + + + + + „in seinem Leben, in dieser Stunde, ein sinnreiches + + + + + + + „Wort, giebt eine unerwartete weise Antwort + + + + + + + "Gedanken, Ausdruck — Miene, alles ist empha¬ + + + + + + + "tisch. Wer kann dieses Räthsel erklären, wofern + + + + + + + „man nicht für gewiß annimmt, daß der Fall des + + + + + + + "Leibes die Seele nicht erschüttre?" + + + + + + + Diese eigenthümliche Worte des Helden, wieder + + + + + + + den wir streiten, enthalten eben so viel incompletes, + + + + + + + als falsches. Und nur ein paar Augenblicke reichen tiefen Reverenz, und erwiedert in ergebenster Ant + + + + + + + zu, um es zu zeigen. + + + + + + + Wenn der Verfasser diesen Gedanken etwa als eine + + + + + + + Parenthese mitten unter andern Beweisen, oder als + + + + + + + einen einzelnen Stein in dem ganzen Bollwerk der + + + + + + + Widerlegung des Ungläubigen gebraucht hätte: so + + + + + + + wäre ihm die Schwäche desselben zu vergeben. Aber + + + + + + + nun sagt er diesen Gedanken ganz allein, und zwar, + + + + + + + von der Unsterblichkeit überzeugen will, hinlänglich + + + + + + + zu widerlegen. + + + + + + + ein Ungläubiger. Der Ungläubige ist entweder ein + + + + + + + zwar die Unsterblichkeit der Seele, nur die Religion danken desto sichrer und stärker auswirken könn + + + + + + + glaubt er nicht, wenn er doch ein Ungläubiger heissen Was hat also unser Verfasser dem Ungläubigen + + + + + + + nicht nöthig. Er glaubt die Unsterblichkeit aus der glaubte, und am neugierigsten immer mehr zu e + + + + + + + Immaterialität und natürlichen Religion. Wird + + + + + + + sich aber wohl der Ungläubige, der ein Materialist + + + + + + + ist, durch diesen Beweis überzeugen lassen? wi¬ + + + + + + + der den er schon dadurch eingenommen seyn muß + + + + + + + daß man ihm nicht zuvor die Nothwendigkeit der + + + + + + + einem so ungewissen Phanomenon, als dies ist, daß schwere Bürde von ihnen genommen wäre? Gebe + + + + + + + einige Sterbende eine Lebhaftigkeit, Stärke des + + + + + + + Geistes und Thätigkeit der Gedanken verrathen, + + + + + + + wider sich selbst schliessen? Nichts mehr, als das, + + + + + + + was er an denen Lebendigen tausendmal gesehen und + + + + + + + gehöret hat, daß sie nemlich lebhafte Vorstellungen + + + + + + + Gedanken, Thätigkeiten, Empfindungen äussern; + + + + + + + von denen er aber nie zugegeben hat, daß sie das, + + + + + + + was wir Seele nennen, voraussetzen, sondern nur + + + + + + + eine Art von feinen Modifikationen des Körpers sind. + + + + + + + Wenn er also an einem Sterbenden eben dies wahr¬ + + + + + + + nimmt, daß er in der Stunde des Todes etwa ein + + + + + + + sinnreiches Wort spricht, eine unerwartete weise + + + + + + + Antwort giebt; so wird er nichts weiter als dies + + + + + + + davon sagen: das sey eben jene Modifikation der + + + + + + + feinsten Lebensgeister, die man auch an denen Leben¬ + + + + + + + digen bemerkt hat. Aber wird er nun wohl gestehen, + + + + + + + dies sey ein Beweis für die Fortdauer der Seele? + + + + + + + + + + + + + Ja, könnte man einwenden, in jenem Bewei + + + + + + + liegt dieser Schluß verborgen: Wäre die Seele einer + + + + + + + ley mit dem Körper: so müßte ihre Lebhaftigkeit und + + + + + + + Stärke verloren gehen, nach dem Grade, da o + + + + + + + Lebhaftigkeit und Stärke des Körpers verloren gehl. + + + + + + + Bey einem schwindsüchtigen und ausgezehrten Kran= + + + + + + + ken aber, wo die Lebenskräfte gewiß verloren gehen + + + + + + + sieht man doch den lebhaftesten Geist; oder vielmehr, + + + + + + + nie war die Seele lebhafter, als in diesem Zustande + + + + + + + Mithin muß sie vom Leibe unterschieden seyn? + + + + + + + Der Gegner macht wider diesen Schluß eine + + + + + + + wort, daß er das nie geläugnet habe, als wenn nich + + + + + + + vielleicht das, was wir Denken nennen, durch etwar + + + + + + + von der groben Materie unterschiednes hervorgebrach + + + + + + + wäre. Die Lebensgeister, die so tausendfach abge + + + + + + + zogne, und durch mehr als chymische Operationen + + + + + + + geläuterte feinste Säfte des Gehirns vielleicht sind + + + + + + + das nicht die Werkzeuge der Gedanken? Sie sin + + + + + + + um den Ungläubigen, der sich aus der Bibel nicht von der groben Materie unterschieden; und eben + + + + + + + weil diese grobe Materie bey einem sterbende + + + + + + + Schwindsüchtigen weggenommen wird, so hat die + + + + + + + Der Feind also, den dieser Beweis treffen soll, ist ungleich feinere Materie, die nicht so gleich verdirbt, + + + + + + + sondern nur einen freyern Durchfluß und Cirken + + + + + + + Materialist, oder ein Immaterialist, und glaubt also lauf im Gehirn erlangt, jene Lebhaftigkeit der Ge¬ + + + + + + + sell. In diesem Fall ist der Beweis für ihn gar wiesen? Das was der Ungläubige am liebsten + + + + + + + fahren wünschte. + + + + + + + Allein wir wollten dem Verfasser doch noch al + + + + + + + seinen höchsten Nöthen helfen, wenn nur das Exp + + + + + + + riment, welches er von seinen schwindsüchtigen Ster + + + + + + + benden anführt, so durchweg ausgemacht, und rich + + + + + + + Einfachheit der Seele und der Unsterblichkeit über= tig wäre. Ist es denn immer so wahr, daß die + + + + + + + haupt bewiesen hat? Was kann er doch wohl aus Leute sich so zu fühlen anfangen, als wenn eine + + + + + + + sie denn immer solche lebhafte Beyspiele von G + + + + + + + danken und sinnreichen Antworten? Sind die + + + + + + + Erfahrungen allgemein + + + + + + + Ich habe vor mein Theil eine Menge von Men¬ + + + + + + + schen auch an der Schwindsucht sterben gesehen; al= + + + + + + + lein ich müßte wider meine Ohren und Augen lügen, + + + + + + + wenn ich hier mit Ja! antworten sollte. Zwar ei + + + + + + + nige, freilich, sind sinnreich und munter. Sie spre¬ + + + + + + + chen mit Vernunft! Ein Baumgarten i + + + + + + + Frankfurt scherzte noch sehr unschuldig vor sei + + + + + + + nem Ende, da er versuchen wollte, in einem Buch + + + + + + + zu lesen: So weit, sagte er, ist Baumgarten her + + + + + + + unter gekommen, daß er nicht mehr deutsch lesen + + + + + + + Aber hat man denn nicht auch Bey= + + + + + + + kann! — — + + + + + + + spiele von solchen Leuten, die in hitzigen Krankyel + + + + + + + ten, oder vor Alter starben, daß sie noch zuletzt mun¬ + + + + + + + ter und lebhaft dachten? Einige haben unter der + + + + + + + Hitz= + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-30-123.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-30-123.xml new file mode 100644 index 0000000..42e4a95 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-30-123.xml @@ -0,0 +1,792 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=01_08_2024_15:16 + 2024-07-31T15:44:18.654+02:00 + 2024-08-01T15:16:24.018+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + Hitze Verse gemacht, und sind das ohne Mühe ge¬ + + + + + + + worden, was sie vielleicht im Leben nicht durch die + + + + + + + Kunst werden konnten. Der ehrliche Alte, der gleich + + + + + + + sam nur vor Alter stirbt, oder weil er aufhört, zi + + + + + + + leden, wie oft segnet er nicht seine Kinder mit allen + + + + + + + emphatischen Feyerlichkeiten der Gottseligkeit, + + + + + + + spricht — kehrt sich um, und stirbt? Bey diesen + + + + + + + arten von Sterbenden wurde nun jene grobe Mate + + + + + + + die nicht weggenommen, und sie thaten doch dasselbe, + + + + + + + was der Verfasser blos von denen Schwindsüchtigen + + + + + + + demerkt haben will. Kann also wohl aus der Ab¬ + + + + + + + nahme oder Nichtabnahme der Leibeskräfte und der + + + + + + + dabey sich äussernden Situation der Seele ein sichrer + + + + + + + Schluß gemacht werden? + + + + + + + Dies erhellet noch mehr daraus, daß die Aerzte + + + + + + + nicht nur es behaupten sondern auch die Erfahrung + + + + + + + meistentheils es bestätigt, daß die meiste Schwind¬ + + + + + + + sächtige vor ihrem Tode gleichfals phantasiren, und + + + + + + + dine starke Verwirrung der Seele an den Tag legen, + + + + + + + oo gleich, wie unser Verfasser sagt, die grobe Ma + + + + + + + terie von ihnen genommen wird. Wenn nun der + + + + + + + angläubige zum Unglück blos solche Sterbende ken¬ + + + + + + + nen lernt: so wird er wohl umgekehrt schliessen: + + + + + + + Sehet hier! je nachdem der Körper abnimmt: so ge= + + + + + + + taty alles, auch das, was wir Denken heissen, in + + + + + + + + + + + + + Confusion. Sieht er aber etwa gleich einen Ster¬ + + + + + + + benden, der sich so leicht findet, je näher er dem letz¬ + + + + + + + ten Schritt kömmt: so müßte er wohl ein wenig zu + + + + + + + seicht philosophiren, wenn er aus diesem Gefühl der + + + + + + + Leichtigkeit auf eine Unsterblichkeit der Seele schliessen + + + + + + + wollte. Was auch alsdenn diese Leichtigkeit für eine + + + + + + + Quelle haben mag; so darf es doch nicht die Seele + + + + + + + Vielleicht schlafen die Empfindungen, oder + + + + + + + seyn. + + + + + + + die schmerzhaft gerührte Sehnen werden matt, + + + + + + + Dies macht leicht, ruhig und heiter. + + + + + + + Man halte uns nicht für Leute, die deshalb, weil + + + + + + + wir hier einen stümperhaften Beweis entkräftet ha¬ + + + + + + + ben, etwa keine beßre Beweise für die wichtigste Leh¬ + + + + + + + re von der Welt wüßten. Vielleicht zu einer andern + + + + + + + Zeit wollen wir Einen in diesen Blättern anführen, + + + + + + + der noch bisher wenig gebraucht ist. Der Ungläu¬ + + + + + + + bige ist ein durch sich selbst gestraftes Geschöpf. Wir + + + + + + + dörfen ihn dadurch nicht noch elender machen, daß + + + + + + + wir ihm etwas als einen Beweis vorlegen, wodurch + + + + + + + er zum Lachen, und zur Beleidigung der Wahrheit, + + + + + + + gebracht wird. Wir müssen uns niemals in die ge¬ + + + + + + + fährliche Lage setzen, worin er sich einer Schwach¬ + + + + + + + heit zu uns versehen muß. Wenn wir ihn nicht + + + + + + + recht überzeugen können: so wollen wir ihn doch auch + + + + + + + Rs. + + + + + + + nicht falsch überzeugen. + + + + + + + + + + + + + Berlin, den 8. April. + + + + + + + Se. Majestät, der König, haben allergnädigst ge¬ + + + + + + + her, Höchstdero Residenten zu Danzig, den Herrn + + + + + + + ant, wegen seines bishero bezeigten Diensteifers, + + + + + + + a Dero Legationsrath zu ernennen. Gestern, des + + + + + + + Nrachmittags, geschahe die neun und dreyßigste öf + + + + + + + entliche Ziehung der Königl. Preuß. Lotterie, auf + + + + + + + sen Berlinischen Rathhause. Die fünf Nummern + + + + + + + deiche herausgezogen wurden und gewonnen haben, + + + + + + + und folgende: 68. 10. 21. 89. 74. + + + + + + + Regensburg, den 27 März. + + + + + + + Der neulich vermeldeten Nachricht, als ob des + + + + + + + inzen von Parma Königl. Hoheit mit Tode abge¬ + + + + + + + gen, wird dermalen, so gewiß sie auch jüngsthin + + + + + + + ochen. + + + + + + + London, den 26. März. + + + + + + + tan vernimmt, daß, wie ohnlängst die Sache von + + + + + + + gemacht worden, nicht allein einige Lords sich der= + + + + + + + den kraftigst widersetzt, sondern auch eine förmliche + + + + + + + otestation gethan haben, worin sie die Ursachen ih + + + + + + + Weigerung, nebst den nachtheiligen Folgen angefüh= + + + + + + + welche daraus entstehen könnten, wenn man durch + + + + + + + eolches Exempel das Recht der Krone und des Par= + + + + + + + eents von Großbritannien, die Colonien mit Auf= + + + + + + + gen zu belegen, vergäbe. Die letzten Briefe von + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Neu=York, vom 21sten Januar, welche hier den + + + + + + + 14ten dieses, Abends, nebst mehrern aus andern + + + + + + + Theilen des vesten Landes von Amerika, eingegangen + + + + + + + sind, haben unter andern die sichere Nachricht mitge¬ + + + + + + + bracht: "daß die vornehmsten Kaufleute, und viele + + + + + + + andere angesehene Personen, den einmüthigen Ent¬ + + + + + + + 'schluß genommen hätten, sich der Stempelacte aus + + + + + + + "allen Kräften zu widersetzen, und dabey Gut und + + + + + + + Blut zu wagen rc. + + + + + + + Nach der Befriedigung der + + + + + + + Amerikaner, deretwegen man, nächst dem Hrn. Pitt, + + + + + + + das Ministerium mit den größten Lobsprüchen belegt, + + + + + + + ist nun dieses auch, wie es heißt, Vorhabens, die letzte + + + + + + + Auflage auf das Bier, die hier ein so allgemeines + + + + + + + Murren verursachet hat, abzuschaffen. Hierzu kommt + + + + + + + n verschiedenen Orten angegeben worden, wider= noch ein anderer beliebter Gegenstand seiner Sorgfalt, + + + + + + + nemlich die Nachsehung und Verbesserung der Accisege= + + + + + + + setze. Diese Revision der Accisegesetze wird sich auch + + + + + + + über alle andere Gesetze, welche die Rechte und Freyhei¬ + + + + + + + Widerrufung der Stempelacte in dem Oberhause ten der Unterthanen einigermassen verletzen, erstrecken. + + + + + + + Cadix, den 28. Febr. + + + + + + + Seit vielen Jahren haben wir keinen so scharfen + + + + + + + Winter gehabt, als der itzige bisher gewesen ist. Eis + + + + + + + und Schnee zu Cadix zu sehen, ist sonst etwas seltenes. + + + + + + + Diesesmal ist solches in grosser Menge hier gewesen; + + + + + + + und noch häufiger hat es ausserhalb der Stadt gele¬ + + + + + + + gen. Den 20sten dieses hatten wir einen Sturm, + + + + + + + der von Mitternacht bis zum Morgen währte, 6 Schiffe + + + + + + + scheitern + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-30-124.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-30-124.xml new file mode 100644 index 0000000..ec82080 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-30-124.xml @@ -0,0 +1,771 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=01_08_2024_15:16 + 2024-07-31T15:44:18.766+02:00 + 2024-08-01T15:16:24.200+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + scheitern machte, und einige andere beym Eingange + + + + + + + der Bay wider die Felsen warf. Fast kein einziges + + + + + + + Schiff im Haven ist unbeschädiget geblieben. + + + + + + + Warschau, den 3. April. + + + + + + + Vorgestern haben Se. Maj. die in denen Kron¬ + + + + + + + Parade Casernen gelegene und durch den Fürsten + + + + + + + Woywoden von Rußland, ohnlängst erbaute Kreutz + + + + + + + Kirche in hohen Augenschein genommen, indem + + + + + + + Dieselben solche zu mehrerer Bequemlichkeit besag¬ + + + + + + + ten Regiments zu erweitern und auf eigne Kosten + + + + + + + auszuzieren gesonnen sind. Um bey Einwechselung + + + + + + + der alten Geldsorten gegen die Neue allen Schaden + + + + + + + des Publici vorzubeugen, ist dieser Tagen von E. Er¬ + + + + + + + laucht. Schatzcommißion eine ausführliche Tabelle + + + + + + + ausgegangen, worinn die Proportion besagter Spe¬ + + + + + + + cies gegen einander beschrieben, laut welcher man + + + + + + + an dem alten Gelde nach bisherigen Cours nicht mehr + + + + + + + als 6 5 p. Cent. verlieret, wenn man solches gegen + + + + + + + Neues einwechselt. Es hat der Hof von denen + + + + + + + Gräntzkammern verschiedne wichtige Depeschen er¬ + + + + + + + halten, welche wie man spricht, von einigen auswär¬ + + + + + + + tigen dem hiesigen Münzwesen sehr schädlichen An= + + + + + + + schlägen berichten, und soll deshalb bey der Münz + + + + + + + commißion künftigen Freytag in Beyseyn Sr. Maj. + + + + + + + und derer Kron=Schatzcommissarien große Conferenz + + + + + + + gehalten werden, um diesen und dergleichen schädlichen + + + + + + + Anstalten vorzubeugen. Man hoffet im kurzen unser + + + + + + + neues Geld häusig coursiren zu sehen, da sowohl das + + + + + + + hiesige Generalpostamt als auch die Königl. Opera und + + + + + + + Comödie kein anderes als solches oder wichtige Duc. + + + + + + + anzunehmen Ordre hat; imgleichen die Zoll= und Sa= + + + + + + + linenkammern im kurzen gleiche Ordre erhalten sollen. + + + + + + + Das neue Cadetten=Corps ist bereits bis 200 Mann + + + + + + + stark und bezeigen dessen Chef der Fürst General Czar= + + + + + + + toryski, einen ganz besondern Eifer besagte adeliche + + + + + + + Jugend bestens zu exerciren. Der Graf Moßinski, + + + + + + + imgleichen der italiänische Cavalier Cassanova, befin¬ + + + + + + + den sich vollkommen hergestellt, wie wohl letzterer + + + + + + + seinen linken Arm nicht wird gebrauchen können, sie einer über das Evangelium am Sonntage Reminen + + + + + + + fahren beyde schon aus und haben sich auch schon bey + + + + + + + Hofe gezeiget, der Graf Branicki hingegen, befindet + + + + + + + sich zwar außer Gefahr doch bettlägrich. Man er= trachtet von G. C. Reccard. 9gr. gebunden 122 + + + + + + + wartet hier im kurzen den Bischof von Cracau, und + + + + + + + den Kron=Hofmarschall Grafen Mnißech, welchem + + + + + + + letzteren die Kron=Marschalls Jurisdiction in Abwe¬ + + + + + + + senheit des Grafen Bielinski, welcher nach Ostrok ge¬ + + + + + + + het, obliegen soll. + + + + + + + Von der Pohlnischen Gränze, den 25. März. + + + + + + + Zur Bereicherung der Arzeneywissenschaft, mit ei + + + + + + + ner neuen wunderbaren Arzeney, kan man Folgendes + + + + + + + nicht unangezeiget lassen: Ein Pohlnischer Edelmann + + + + + + + hatte, auf seiner Reise nach Frankreich, das Unglück + + + + + + + gehabt, den heissen Brand am Knie zu bekommen. + + + + + + + + + + + + + Sein Wundarzt, ein Franzose, hatte ihn schon so 9e + + + + + + + duldig gemacht, daß er sich das Bein wollte abney + + + + + + + men lassen. In der Nacht vor der Operation, soe + + + + + + + derte der Patient zu trinken. Sein Bedienter, ein + + + + + + + rechte Schlafmütze, der mehr fühlte, als sahe, reich + + + + + + + te ihm, statt des vorgeschriebenen Tranks, eine groß + + + + + + + Kanne Branntewein, die vielleicht die Frau Wi. + + + + + + + thin zu ihrem eigenen Gebrauche bey Seite gesetze + + + + + + + hatte. Der Cavalier that einen recht Pohlnische + + + + + + + Zug, ohne genau zu spüren, daß es Branntewen + + + + + + + wäre, und verfiel sogleich darauf in einen tiesen + + + + + + + Schlaf, aus welchem er nicht eher wieder erwacht + + + + + + + als bis der Wundarzt kam, das Bein abzunehmen + + + + + + + Allein, die Operation war nicht mehr nöthig. De + + + + + + + Branntewein hatte die Lebensgeister und das Bu + + + + + + + dermaßen in Bewegung gesetzet, daß dadurch de + + + + + + + Stockung gehoben, und der Brand verschwunde + + + + + + + war. Viel hilft viel. Aber vielleicht ist auch, wen + + + + + + + diese Arzeney die vorgedachte glückliche Wirkung + + + + + + + ben soll, ein Pohlnischer Magen nöthig. + + + + + + + Königsberg, vom 14 April. + + + + + + + Nachdem durch die unermüdete Sorgfalt Sr. E= + + + + + + + cellenz, des wirklichen geheimen Etats= und Krieg= + + + + + + + ministri, Herrn von Braxein, der Bau des im lee + + + + + + + teren großen Brande gleichfals im Feuer aufgegu + + + + + + + genen großen Hospitals, so weit gediehen, daß “ + + + + + + + reits die eingeäscherte Wohnungen derer bisher¬ + + + + + + + in den so genannten Gemeingärten, befindlich gen= + + + + + + + senen Hospitaliten, wiederum hergestellet worden: + + + + + + + bezogen selbige am gestrigen Tage, nach der Vor + + + + + + + tagspredigt, im öffentlichen Aufzuge, und unter + + + + + + + stimmuug eines Lob- und Dankliedes, zu nicht + + + + + + + ringer Rührung der in großer Menge versammlen + + + + + + + hiesigen Einwohner, wiederum ihre vorige We + + + + + + + nungen. + + + + + + + + + + + + + AVERTISSEMENT. + + + + + + + Bey dem Verleger dieser Zeitung ist zu hab= + + + + + + + Der mit JEsu kämpfende und siegende Glaube, + + + + + + + re vor der Sackheimischen Gemeinde, in der fran + + + + + + + sischen Kirche zu Königsberg gehaltenen Predigt, + + + + + + + + + + + + + Einpaßirte Fremde, + + + + + + + vom 5ten bis zum 11ten April. + + + + + + + Herr von Brionselle, Capit. in französischen Dur¬ + + + + + + + sten, kommt von Warschau, log. bey Barkovius d. + + + + + + + der Burgfreyheit. Herr Ludwich, Domherr + + + + + + + Frauenburg, log. bey Sachs in der Vorstadt. + + + + + + + Fläsh Münz=Secret. kommt aus Warschau, + + + + + + + nach Petersburg, log. bey Bernau auf dem Sackher + + + + + + + Diese Gelehrte und Politische Zeitung wirddes Moni + + + + + + + und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in der= + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-20-077.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-20-077.xml new file mode 100644 index 0000000..7dc35a8 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-20-077.xml @@ -0,0 +1,344 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=27_07_2024_19:35 + 2024-07-27T19:32:22.721+02:00 + 2024-07-27T19:35:21.782+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + 20tes Stück. Montag, den 11. März 1771. + + + + + + + + + + + + + Prag. + + + + + + + Neue physikalische Belustigungen, 1 B. 2 Abthei¬ + + + + + + + lungen. + + + + + + + seit undenklichen Zeiten nur wegen Johann Huß + + + + + + + oder einer Schlacht und Belagerung berühmt war, an einigen durch den Blitz getödteten Körper zu erwei¬ + + + + + + + jetzt aber auch durch nützliche Wissenschaften es zu wer¬ + + + + + + + den suchet. Die gegenwärtige Abhandlungen gehören Ein andres Stück handelt vom Auffenthalt der Schwal= + + + + + + + zwar meistens Gelehrten außer Prag. Aber auch die ben im Winter. Aus sehr glaubwürdigen Reisebe¬ + + + + + + + Auswahl und Sammlung derselben ist schon ein kleines schreibungen versichert der V. daß sie Wandervögel + + + + + + + Wir wollen + + + + + + + Verdienst für den Ort, wo sie geschah. + + + + + + + aus einigen derselben etwas bemerken. Herr Tillet + + + + + + + untersucht den Grad der Hitze, den Menschen und + + + + + + + Thiere zu widerstehen fähig sind. Der V. hatte mit daß er hinzusetzt, es gelte dies nur von einigen Schwal¬ + + + + + + + Herrn dü Hamel die Versuche gemacht, die Korn= ben. Der Recensent hat viele im Wasser angetroffen, + + + + + + + würmer dadurch zu tödten, daß er das Korn in einen und daß in der Themse keine gefunden werden, davon + + + + + + + heißen Ofen bringen ließ. Sein Versuch gelung, und + + + + + + + er kam auf den Einfall, den obigen Versuch zu ma= in der üblen, vom Kohlendampf stinkenden Luft bey + + + + + + + chen. Bey der genauesten Berechnung war ein Mäd= London finden. — Indessen bringt der V. bey was + + + + + + + gen in einem sehr heißen Ofen 10 Minuten, und der Capit. Wright ihm erzählt, daß, auf seiner Reise + + + + + + + Thermometer nach Reamur mit Weingeist gefüllt, stand von Philadelphia nach London zwischen Gorea und + + + + + + + auf 112 Grad. Eine erschreckliche Hitze! + + + + + + + Thieren fand Herr T. daß, wenn sie in Lumpen und werke seines Schifs niedergesetzt hätten. Er habe + + + + + + + Tücher gewickelt waren, sie viel länger, und eine größe, auch bemerkt, daß sie sich in Senegal nicht anders, als + + + + + + + re Hitze aushielten, als ohne diese Einwickelung, ja im Winter zeigten, alsdenn aber dort keine Nester + + + + + + + dar mehr, und langer aushielten, als es dem Boerhaz bauten, sondern entweder einzeln, oder paarweise auf + + + + + + + ve bey seinen Versuchen gelungen war. Des V. letztes dem Seeufer des Nachts lägen. Wir können seine + + + + + + + Resultat aus diesen Versuchen besteht darinn, daß die übrige Beweise, die besonders wider den sel. Klein + + + + + + + Aerzte nicht mehrso furchtsam seynsohen, in besonderen in Danzig gerichter sind, nicht alle hersetzen. Das + + + + + + + + + + + + + Krankheiten den Grad der Hitze eines Zimmers u. s.w. + + + + + + + In einem andern Stücke wer + + + + + + + zu erhöhen. + + + + + + + den Beobachtungen wegen den Blitz vorgetragen. + + + + + + + Man will es wahrscheinlich machen, daß der Blitz zu¬ + + + + + + + Ein Phänomenon für eine Stadt, wie Prag ist, die weilen erst in die Erde hernach aus dieser herausfährt + + + + + + + und alsdenn beschädigt. In Hannover hat man dies + + + + + + + sen gesucht, da das Gras unter ihnen versengt war. -- + + + + + + + sind. Er meint anfänglich, weil nie in der Themse + + + + + + + Schwalben angetroffen sind, so halten sie sich auch den + + + + + + + Winter über nicht im Wasser auf. Es ist aber gut, + + + + + + + konnte man wohl Ursachen in dem Wasser selbst, oder + + + + + + + Bey Senegal sich eine Menge Schwalben auf die Strick¬ + + + + + + + Stück + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-20-078.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-20-078.xml new file mode 100644 index 0000000..651a1ce --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-20-078.xml @@ -0,0 +1,673 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=27_07_2024_19:37 + 2024-07-27T19:32:22.881+02:00 + 2024-07-27T19:37:30.194+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + Stück ist aber doch lesenswürdig. + + + + + + + wird in einer Abhandlung (die aus den Braunschweig= ein Mährchen vom Schwanengesang gedichtet. - + + + + + + + ne geredet. Man glaubt, daß die Nachricht davon + + + + + + + bloß eine Ueberlieferung aus dem Alterthum ist; der + + + + + + + der Weißager. Die Weißager brachten ihre Prophe= 24 gr. + + + + + + + + + + + + + Berlin, vom 5. März. + + + + + + + Am Sonntage hat der Hof die Trauer wegen des + + + + + + + Absterbens Sr. Königl. Majestät von Schweden, auf + + + + + + + terie auf dem grossen Audienzsaale des Berlinschen + + + + + + + Rathhauses. Die gezogenen Zahlen waren: 21. 27 + + + + + + + Lotterie, ist auf den 25sten dieses anberamet worden. + + + + + + + Wien, vom 20. Februar. + + + + + + + Vorigen Montag soll der hier befindliche Rußisch¬ + + + + + + + kaiserl. Minister, Fürst von Galliczin, bey beyden + + + + + + + Kaiserl. Majestäten eine lange Conferenz gehabt haben. + + + + + + + Man will auch wissen, daß derselbe eine wichtige schrift + + + + + + + liche Erklärung seines Hofes übergeben habe, von dessen + + + + + + + Inhalte sich nichts gewisses angeben läßt; obgleich einige + + + + + + + behaupten, daß nebst dieser Erklärung gedachter Mini¬ + + + + + + + ster auch zu gleicher Zeit im Namen Ihrer Rußischkai¬ + + + + + + + serl. Majestät um den Durchmarsch einer grossen An¬ + + + + + + + zahl Rußischer Truppen durch Ungarn Ansuchung ge¬ + + + + + + + than habe. Man versichert auch mit vieler Gewi߬ + + + + + + + heit, daß von Sr. Majestät, dem Kaiser, der Antrag + + + + + + + gemacht worden, auf kuͤnftigen Monat April ein Lager + + + + + + + von 60000 Mann in der Gegend Pest zusammen zu + + + + + + + ziehen, und daß Dieselben entschlossen seyn sollen, gleich + + + + + + + zu Anfange dieses Monats von hier dahin abzu¬ + + + + + + + reisen, um selbiges in höchsten Augenschein zu + + + + + + + nehmen. + + + + + + + Aus der Wallachey, vom 28. Jan. + + + + + + + Der neue Großvezier soll dem Grafen von Roman¬ + + + + + + + zow eine Zusammenkunft zu Ismail vorgeschlagen, die + + + + + + + man sich Rußischer Seite in Unterhandlungen einlasser + + + + + + + würde, der Herr von Obreskow, welcher beym An + + + + + + + fange des Kriegs arretirt worden, in Freyheit gesetzt + + + + + + + werden müste. Man glaubt inzwischen, daß der Frie¬ + + + + + + + de vielleicht durch die beyderseitigen Generals geschlossen + + + + + + + werden könnte. Die Russen stehn nahe bey Ismai + + + + + + + low, und die Kosacken streifen weit und breit um¬ + + + + + + + her, sogar bis Parna und Viddin, um den Türken + + + + + + + welche noch zu Babadagh stehen, die Lebensmittel + + + + + + + abzuschneiden. + + + + + + + + + + + + + — — Endlich zeihungen in Gesängen hervor, und hieraus hat man + + + + + + + schen Anzeigen entlehnt ist) von dem Gesang der Schwa= Wir ermuntern die Sammler dieser Belustigungen + + + + + + + zur Fortsetzung, und wünschen, daß sie uns mehr in¬ + + + + + + + ländische, als ausländische Produkte liefern mögen. + + + + + + + Schwan war ein Bild der Reinigkeit, und zugleich Kostet in der Kanterschen Buchhandlung 1 fl. + + + + + + + + + + + + + Von der Weichsel, vom 19. Febr. + + + + + + + Briefen aus Petersburg zufolge, wird die grosse + + + + + + + Rußische Armee künftigen Feldzug aus 8340 Mann Ca= + + + + + + + drey Monate angelegt. Gestern Vormittags gegen vallerie, 79000 Infanterie, 1500 Artillerie, 14000 + + + + + + + 12 Uhr, geschahe die 120ste Ziehung der Königl. Lot= Kalmucken, 15000 Kosacken, und 15000 Tartarn, zu= + + + + + + + sammen 122840 Mann bestehen. Die Curlskischen + + + + + + + und Ritskischen Truppen, welche ein Korps von + + + + + + + 70. 20. 33. Die 121ste Ziehung dieser Königlichen 25000 Mann ausmachen, und wozu noch 2 Regi= + + + + + + + menter Dragoner, jedes 1600 Mann und 5 Regi= + + + + + + + menter Infanterie, jedes von 1150 Mann kommen, + + + + + + + sind befehlicht, die Krim, Oczakow und Kirnburn + + + + + + + in Besitz zu nehmen; zu dieser Unternehmung sind + + + + + + + auch noch 6000 Kosacken von der Dnieper bestimmt. + + + + + + + Zu Kinkermann liegt eine Flotte von 14 Schiffen + + + + + + + zu 20 Kanonen, 36 Transportschiffen, 9 Bombardier¬ + + + + + + + gallioten und 3 Brander, welche die Herrschaft über + + + + + + + die schwarze See behaupten soll. Ausser obgedachten + + + + + + + Kosacken, sollen noch andere 30000 Mann aus der + + + + + + + Ukraine, den Vortrupp der grossen Rußischen Armee + + + + + + + formiren. + + + + + + + Auszug eines Schreibens aus Polen, + + + + + + + vom 20. Febr. + + + + + + + Die Winterquartiere der Rußischen Armee an der + + + + + + + Donau, sind jetzo sehr ruhig, und die Armee geniesset + + + + + + + alle mögliche Verpflegung; die Krankheiten in Podo¬ + + + + + + + lien haben gänzlich nachgelassen. Zu Berdiczew sind + + + + + + + bereits Russen eingeruͤckt, und Nachrichten melden, daß + + + + + + + an 20000 Mann binnen 14 Tagen eintreffen werden, + + + + + + + welche zur grossen Armee gehen; alle Anstalten lassen + + + + + + + eine frühe Eröfnung der Campagne vermuthen. + + + + + + + Der Herr Branicki ist in Petersburg mit vieler + + + + + + + ser aber darauf zur Antwort ertheilt haben, daß, ehe. Distinction empfangen worden, einige wollen diese Rei¬ + + + + + + + se nicht gut heissen, andere billigen solche, und verspre¬ + + + + + + + chen sich viel Gutes davon. In Litthauen ist die Con¬ + + + + + + + föderation meist richtig, welche zum Vortheil des Kö¬ + + + + + + + nigs gemacht wird. Zaremba hat sich hinter Posen + + + + + + + weggezogen, und Drewitz ist im Marsch ihn zu ver¬ + + + + + + + folgen. Man sagt, daß ein Türkischer Minister durch + + + + + + + Bender und Kiow nach Petersburg gegangen sey; wenn + + + + + + + dieses ist- so könnte man ihn, als den ersten Vorboten + + + + + + + des künftigen Friedens betrachten. + + + + + + + Donau + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-20-079.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-20-079.xml new file mode 100644 index 0000000..0324824 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-20-079.xml @@ -0,0 +1,568 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=27_07_2024_19:38 + 2024-07-27T19:32:23.029+02:00 + 2024-07-27T19:38:29.935+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + Donaustrom, vom 20. Febr. + + + + + + + Die Kaiserl. Königl. Truppen sollen, wie verlautet, + + + + + + + stärket werden. + + + + + + + Marseille, vom 12. Febr. + + + + + + + lier Montague, ein Sohn der berühmten Lady Mon= lassen, statt diesem aber wieder ein neues Magazin + + + + + + + tague, von der Insel Mitiline, wohin er sich mit sei= aufgerichtet werden soll. Auch in Ungarn wird mit + + + + + + + ner Gemahlin begeben, und wo er bey der Massacre Anlegung der Magazine in jedem Comitat fortgefahren, + + + + + + + der Türken gegen die Griechen durch eine Summe und zugleich alle Vorsicht angewendet, um zu verhin¬ + + + + + + + Syrien gewendet, um in den Gebürgen von Castrevan, + + + + + + + die einen Theil des Libanons ausmachen, seine Woh¬ + + + + + + + nung aufzuschlagen. + + + + + + + Madrid, vom 2. Febr. + + + + + + + d'Aguire, von Barcelona zu Cadix angelanget ist, muß niaken und Arnauten, welches er an sich gezogen, be¬ + + + + + + + daselbst in Bereitschaft bleiben, auf den ersten vom gleitet ihn. Ein Korps Russen, welches bey Widdin + + + + + + + Hofe einkommenden Befehl, nach Amerika abzugehen + + + + + + + wohin sie zu überbringen hat 10 Kononen, 50000 Ka= die Transporte von Getraide, welche die Türken aus + + + + + + + nonenkugeln, 35000 Bomben, 10000 Flinten und + + + + + + + Pistolen und 15000 neue Mondirungskleider. + + + + + + + heißt itzo, der Furst von Masserano werde von London + + + + + + + nicht hieher kommen, sondern an den Französischen + + + + + + + Hof gehen, den Grafen von Fuentes in der Qualität Königes von Schweden, hat man hier folgende Nach + + + + + + + eines Königl. Ambassadeurs daselbst zu ersetzen. + + + + + + + Paris, vom 19. Febr. + + + + + + + sadeur des Königs, Baron von Breteuil, hat Befehl + + + + + + + erhalten, seine Abreise nach Wien zu beschleunigen, klemmung der Brust. Als die Königin hierauf hinein + + + + + + + woher man Nachrichten von großen Kriegesrüstungen trat, sagte Er, daß das Ende seines Lebens herannahe, + + + + + + + erhalten hat. + + + + + + + Aus dem Oesterreichischen, vom 20. Febr. + + + + + + + Einrichtungen bey dem Kaiserl. Königl. Kriegswesen Königin wurden von Schrecken ganz betäubt, und er + + + + + + + zu machen. In Ansehung der erforderlichen Fourage holten sich erst nach einer Aderlasse. Der Prinz Carl + + + + + + + für die sämmtliche Cavallerie, um dem etwa sich ereig + + + + + + + nenden Mangel hierinn vorzübeugen, ist erst neulich des ganzen Hofes läßt sich nicht beschreiben. + + + + + + + der Bedacht genommen worden, daß alle Vorräthe, + + + + + + + welche sowohl an Haber als Heu sich hier und da be¬ + + + + + + + finden, zusammengekauft, und in das hierzu bestimmte andern über Frankreich, nach Madrid gesandt, um dem + + + + + + + Kaiserl. Königl. Magazin abgeliefert werden sollen. + + + + + + + Böhmische Granze, vom 23. Febr. + + + + + + + gel an Getreide sich immer mehr verbreitet, so, daß Wetter dürfte aber die Ueberkunft der Ratification Sr. + + + + + + + in Böhmen, besonders an der Sachsischen Gränze, Catolischen Majestät noch einige Zeit verzögern. Die + + + + + + + die Einwohner in Ermanglung genugsamen Brodts Werbung der Mannschaft zum Kriegsdienst, sowol zu + + + + + + + sich mit Erdäpfeln ernähren müssen, so sind. Se. Ma= Lande als zur See, soll so lange fortgesetzet werden, + + + + + + + jestät der Kaiser bewogen worden, diesen Mangel durch bis die Zahl der 40000 Matrosen und der 23000 + + + + + + + eine ergiebige Zufuhr aus Ungarn zu ersetzen. Es ist Mann Landtruppen, welche das Parlement zugestan= + + + + + + + schon diese und vorige Woche eine große Menge Ge= den hat, complet ist. Auch werden die Flotten, wel¬ + + + + + + + treide unter der Aufsicht des Hrn. Grafen von Kollow= che nach Ost und Westindien bestimmt sind, noch fer¬ + + + + + + + rath aus Ungarn dahin abgeführet worden. Aus ner ausgerüstet. Jede wird aus 6 Schiffen von der + + + + + + + + + + + + + Luxenburg lauten die Nachrichten eben so betrübt. + + + + + + + haben auch hier Se. Majestät der Kaiser die gnädigste + + + + + + + noch durch 8000 Mann neuanzuwerbender Leute ver= Verfügung dahin zu treffen geruhet, daß der daselbst + + + + + + + beständige auf etliche Jahre für die dasige Garnison + + + + + + + bereit liegende Vorrath an Korn und Mehl an die dor¬ + + + + + + + Briefen aus Smirna zufolge, hat sich der Cheva= tigen Unterthanen, gegen einen billigen Preis über¬ + + + + + + + von 2000 Piasters sein Leben rettete, nunmehro nach dern, daß dieses Königreich durch die bisher geschehene + + + + + + + häufige Abfuhre nicht etwa erschöpst werden möge. + + + + + + + Von der Türktschen Gränze, + + + + + + + vom 24. Januar. + + + + + + + Der neue Großvezier ist jetzt nach der Türkischen + + + + + + + Die Convoy, welche unter Commando des Hrn. Armee unterweges, und ein ansehnliches Korps Bos¬ + + + + + + + über die Donau gegangen, hat sich so postirt, daß es + + + + + + + Servien und Belgrad zu empfangen pflegten, auffan¬ + + + + + + + gen kann. + + + + + + + Hamburg, vom 28. Februar. + + + + + + + Von dem plötzlichen Todesfalle Sr. Majestät, des + + + + + + + richten: Es war an selbigem Täge Courtag, und Se. + + + + + + + Majestät waren recht vergnügt und wohlauf gewesen + + + + + + + Der an den Römischkaiserl. Hof bestimmte Ambas= Um 8 Uhr begab der König sich in ein Nebenzimmer, + + + + + + + setzte sich in einen Lehnenstuhl, und klagte über Be¬ + + + + + + + und verlange seine Kön. Kinder zu sehen. Der Herr Ar= + + + + + + + chiater Rosen veranstaltete die schleunigste Hülfe; al¬ + + + + + + + Man fährt hier noch unausgesetzt fort, die nöthigen lein der Tod machte sie vergeblich. Ihre Majestät die + + + + + + + siel in Ohnmacht, und die Bestürzung und Betrübniß + + + + + + + London, vom 15. Februar. + + + + + + + Unser Hof hat 2 Expresse, einen zur See, und den + + + + + + + dortigen Hose die Nachricht zu bringen, daß die wegen + + + + + + + Falkland gezeichnete Declaration von Sr. Großbritan¬ + + + + + + + Nachdem auch in Böhmen und Mahren der Man= nischen Majestät angenommen sey. Das schlechte + + + + + + + Linit + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-20-080.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-20-080.xml new file mode 100644 index 0000000..65a6044 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-20-080.xml @@ -0,0 +1,645 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=27_07_2024_19:40 + 2024-07-27T19:32:23.175+02:00 + 2024-07-27T19:40:01.197+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + + 49 sind krank, 19 ausser Landes, und 5 hatten noch + + + + + + + keinen Sitz genommen, weil sie erst neulich gewählt aus Armuth nicht gerichtlich untersuchen könnte. Er + + + + + + + waren. Den 14ten wurden die Spanischen Affairen verwieß sie an einen Juristen, und es fand sich, daß + + + + + + + (wie wir in unserer vorigen Zeitung bereits gemeldet + + + + + + + haben) untersucht. Das Unterhaus saß von 9 Uhr, + + + + + + + Morgens, bis um 5 Uhr des andern Morgens; und + + + + + + + das Oberhaus von 9 Uhr, Morgens, bis 12 Uhr in nig erhalten, sich zu Wiederherstellung seiner Gesund¬ + + + + + + + der Nacht. Ausser den Punkten, die den Inhalt der heit nach Paris zu begeben; auch glaubt man, daß + + + + + + + dem Könige zu übergebenden Addresse ausmachen sol= die Disgrace des Herzogs von Choiseul nicht von lan¬ + + + + + + + len, sind noch folgende dazu bestimmet, nämlich: "Sr. + + + + + + + heget, daß die Maßigung sowol, als die Standhaftig= ken haben. + + + + + + + keit, welche Dieselben bey dieser Gelegenheit bewiesen, + + + + + + + um andere Mächte von Europa zu bewegen, mit Sr + + + + + + + te eines anständigen Friedens genießen zu lassen. + + + + + + + „Und endlich Se. Majestät zu versichern, daß Dero + + + + + + + getreue Gemeinen bey aller Gelegenheit standhaft blei= ven zu dem Ende dem Großmeister überliefert. + + + + + + + ben würden, um Sr. Majestät den eifrigsten und ge¬ + + + + + + + Die + + + + + + + neigtesten Beystand in der That zu verschaffen." + + + + + + + Gegenparthey widersetzte sich diesem Vorschlage und + + + + + + + besonders dem ersten Theil wegen der Declaration aufs der Nachricht von dem Tode des Königs von Schwe¬ + + + + + + + heftigste. Allein, die Antwort des Lords North war + + + + + + + gieng. Im Oberhause ward eben eine solche Addresse, + + + + + + + beschlossen. Das Oberhaus adjournirte bis auf den nigl. Majestät von Schweden zu überbringen. + + + + + + + 19ten, und das Unterhaus bis auf den 18ten. Man + + + + + + + kann gar nicht beschreiben, mit welchen Zeichen des + + + + + + + Mißvergnügens die Anhänger der Oppositionsparthey, + + + + + + + gleich nach dem Votiren, das Haus verliessen. Die + + + + + + + Admiralität hat Depeschen an die Seeofficiers zu Gi¬ rie bey Verlust ihres Rechts bis den 18ten März renovirt wer¬ + + + + + + + folg dieser Sache im Parlement Nachricht zu ertheilen. + + + + + + + den, und unsere ausgerüstete Flotte besteht in folgenden ten, um billigen Preis bey ihm zu haben find. + + + + + + + Schiffen:5 von 90 Kanonen; 1 von 84; 1 von 80; + + + + + + + 21 von 74; 6 von 70; 11 von 64; 9 von 60; in al= + + + + + + + len 54. Ausser diesen sind noch 12 bis 15 Schiffe von + + + + + + + 50 und 40 Kanonen, und noch viele Fregatten, Scha= + + + + + + + luppen und Cutters. + + + + + + + Den 10ten hielte der König ein Capitel des Ritter¬ + + + + + + + ordens vom blauen Bande zu St. James, und der + + + + + + + Graf von Gøwer erhielt das durch den Tod des Her¬ + + + + + + + zogs von Bedford erledigte Band, und ward in den + + + + + + + Orden aufgenommen. Den Seeleuten wird nunmeh + + + + + + + ro kein Handgeld mehr gegeben; auch haben die sonn= + + + + + + + + + + + + + Linie und einigen Fregatten bestehen. Die Admirals täglichen Arbeiten auf den Schifswerften aufgehöret. + + + + + + + Harland und Rodney sollen dieselbe commandiren. Eine arme Frau sprach neulich einen jungen Menschen + + + + + + + In dem Unterhause waren bey der letzten Versamm= auf der Gasse um Allmosen an, und erzählte ihm, daß + + + + + + + lung 474 Glieder gegenwärtig, 11 waren abwesend, einer ihrer Anverwandten gestorben, und ihr eine an¬ + + + + + + + sehnliche Erbschaft hinterlassen hätte, daß sie es aber + + + + + + + sie Erbin von 10000 L. war. + + + + + + + Versailles, vom 19. Febr. + + + + + + + Der Herzog von Praslin hat die Erlaubniß vom Kö¬ + + + + + + + ger Dauer seyn werde. Ersterer soll diese Erlaubniß + + + + + + + Majestät die Hoffnung zu bezeugen, welche das Haus seinem Freund, dem Herzog von Nievernos, zu dan¬ + + + + + + + Neapolis, vom 5. Febr. + + + + + + + Von Maltha hat man, daß daselbst eine Saique + + + + + + + Majestät zur Aufrechthaltung der allgemeinen Ruhe mit Griechischer Equipage angekommen sey, welche der + + + + + + + einzustimmen, zu einem Mittel dienen würde, dem Graf von Orlow mit 86 Sclaven von Algier und Sa¬ + + + + + + + Könige und dessen Unterthanen die beständigen Früch= lee, von Paros abgesandt um sie gegen so viel Chri¬ + + + + + + + stensclaven in der Barbarey auszuwechseln. Der Rus¬ + + + + + + + sische Minister, Herr von Cavalcabo, hat besagte Scla¬ + + + + + + + Coppenhagen, vom 22. Febr. + + + + + + + Nachdem der Schwedische Kammerherr Oernschöldt + + + + + + + und der Schwedische Cabinets=Courier Hallen, mit + + + + + + + den, an die Königl. Schwedischen Prinzen nach Pa¬ + + + + + + + so bundig und überzeugend, daß der Vorschlag durch= ris hier durchgegangen waren, so ist nun auch der + + + + + + + Schwedische Generallieutenant, Baron Scheffer, da¬ + + + + + + + die fast wörtlich mit der im Unterhause übereinstimmt, hin gefolgt, um die Huldigungsacte an Sr. itzigen Kö¬ + + + + + + + + + + + + + AVERTISSEMENT + + + + + + + Der Lotterie=Einnehner Herz Levi wohnhaft in der Kneiphö¬ + + + + + + + sischen Langgasse im Müllerschen Hinterhause, zeiget an daß die + + + + + + + Looße zur 5ten und letzten Classe der 4ten Berliner Classenlotte¬ + + + + + + + den mussen; auch sind noch bey ihm zu haben Ganze, Halbe, + + + + + + + braltar und Port=Mahon abgesendet, ihnen von dem Er= Viertel=Kauf= und Miethslooße, das Kauf=Looß zu 34 fl. das + + + + + + + Miethlooß zu 18 fl. Courank; auch zeiget er an, daß er alle Ar¬ + + + + + + + ten von Jouwelen kauft und verkauft, und daß gefaßte Ringe, + + + + + + + Bis zu Ende dieses Monats wird noch gepresset wer= Ohrroßen, und Halsstücke, sowohl von Rosen=Stein, als Brillian¬ + + + + + + + + + + + + + Einpaßirte Fremde, + + + + + + + vom 7ten bis 8ten März. + + + + + + + Herr Capitain von Herzberg, und Herr Lieutenant + + + + + + + von Hirsch, kommen aus Bartenstein, log. bey Schenck + + + + + + + in der Junkergasse. Herr Toussaint, Kaufmann kommt + + + + + + + von Berlin, und Herr Garkowitz, Kaufmann, kommt + + + + + + + von Libau, log. bey Remus im Kneiphof. + + + + + + + + + + + + + Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montag + + + + + + + und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-21-081.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-21-081.xml new file mode 100644 index 0000000..292a882 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-21-081.xml @@ -0,0 +1,302 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=27_07_2024_19:41 + 2024-07-27T19:32:23.175+02:00 + 2024-07-27T19:41:13.709+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + 21tes Stück. Freytag, den 15. März 1771. + + + + + + + + + + + + + Hamburg. + + + + + + + G. L. Herrenschmidts, Grundrisse seiner Predigten + + + + + + + von 1769. + + + + + + + Der Herr Senior bekümmert sich wenig um neue + + + + + + + Wahrheiten, und Wendungen für die alte Wahrheit + + + + + + + ihren Theilen, und leitet daraus das Nöthige zur Ue + + + + + + + an seine Gläubigen, 1) Ihr sollt mich sehen. 2) Ihr ben die letzten Arbeiter eben so viel, als die erstern be¬ + + + + + + + Dom. 22 p. Trin. die Erinnerung Christi an einen be= sers Erachtens, da er die Veranlassung der Parabel + + + + + + + gnadigten Sünder: 1) siehe zu, du bist gesund worden, durch die Frage der Apostel, Matth. 19, 27. Was + + + + + + + 2) sündige fort nicht mehr, 3) damit dir nicht etwas wird uns dafür, daß wir alles verlassen haben? nicht + + + + + + + ärgers widerfahre. Kostet in der Kanterschen läugnen kann, noch gar nicht überzeugend bewiesen, + + + + + + + Buchhandlung 2 fl. 15 gr. + + + + + + + + + + + + + Jena. + + + + + + + Erklärungen schwerer Stellen aus den göttlichen + + + + + + + Schriften den N. T. Erster Th. + + + + + + + Der V. ist Herr Blasche in Jena. Ihn nach dieser + + + + + + + Schrift zu beurtheilen, wünschten wir, daß alle exege¬ + + + + + + + Er abstrahirt gemeinhin aus seinen Texten eine allge= tische Arbeiten auf dieselbe Weise beschaffen wären, + + + + + + + meine, bekannte Materie, zergliedert sie nach allen nämlich: voll Rücksicht und Prüfung dessen, was schon + + + + + + + gesagt ist, voll Reinigkeit des Glaubens, und voll klu¬ + + + + + + + berzeugung und Rührung der Zuhörer her. Wir ha= gen Gebrauch, auch einer logischen Denkart, die der + + + + + + + ben auch so gar nichts eindrückliches und an sich ziehen. Hermenevtischen gewiß nicht widerspricht. Dieser er¬ + + + + + + + des darinn bemerkt, daß wir die Ausgabe seiner Grund= ste Theil enthält zwo Stücke. 1) Von den Arbeitern + + + + + + + risse bloß dem Etikette, das in Hamburg herrscht, zu= im Weinberge. 2, Von der Rechtfertigung durch die + + + + + + + schreiben; sonst trauen wir dem V. alle Gaben zu, um Werke Jac. 2. Dornigt gnug ist jeder Vorwurf. Im + + + + + + + auch mehr zu sagen, als er gesagt hat. Inzwischen ersten Stück zeigt der V. den Endzweck des Gleichnist + + + + + + + sind die Hauptwahrheiten des Glaubens überall mit ses sey bloß dieser, zu beweisen: daß vor Gott keine + + + + + + + guten Beweisen unterstützt. Ein paar Themata zur Verdienstlichkeit der Werke statt finde, sondern daß er + + + + + + + Probe Dom. Quasimodog: die Verheißung Christi den guten Willen statt der That ansehe; deshalb ha¬ + + + + + + + sollt leben. Dom. 3 p. Trin. das Bekenntniß und kommen. Der V. will durchaus nicht, wie Mos¬ + + + + + + + Bitte eines bußfertigen Sünders: 1) Ich bin ein heim erklärt, daß Christus hier auf die ersten Lehrer + + + + + + + verirrt und verloren Schaaf. 2) Suche deinen Knecht. des Christenthums gesehen habe, und doch hat er, un¬ + + + + + + + daß die Parabel keine Antwort auf diese Frage war, + + + + + + + Sodann, wenn wir auch mit der Erklärung des V. + + + + + + + zufrieden seyn wollten, so wünschten wir doch, daß er + + + + + + + auf den Einwurf, den man ihm dabey machen könnte, + + + + + + + geant¬ + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-21-082.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-21-082.xml new file mode 100644 index 0000000..3e25560 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-21-082.xml @@ -0,0 +1,666 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=27_07_2024_19:42 + 2024-07-27T19:33:54.988+02:00 + 2024-07-27T19:42:30.888+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + geantwortet hätte: ob nicht Christus, falls des V. + + + + + + + Meinung der Sinn seiner Parabel sey, die Arbeit der nung könnte ziemlich mit andrer Ausleger Erklärung + + + + + + + Tugend durch seine Antwort zu sehr herabgesetzt hätte + + + + + + + Es ist viel leichter, sich auf Gottes Barmherzigkeit + + + + + + + und auf einen Lohn der Gütigkeit verlassen, als tu¬ + + + + + + + gendhaft zu seyn, und mit aller Treue für die Tugend + + + + + + + zu arbeiten. Die Meinung derer, die aus der Para= ligerklärung dem Genuß nach, nicht von der + + + + + + + bel die Bekehrung auf dem Sterbbette vertheidigen + + + + + + + wollen, hat der V. ganz vergessen, und zuverläßig + + + + + + + giebt er ihr durch seine Erklärung Vorschub. + + + + + + + und Jacobum vereinigt, ist diese: Paulus zeigt uns + + + + + + + die Natur und das Wesen der Rechtfertigung. Jaco¬ + + + + + + + bus will bloß zeigen, daß nicht der historische Glaube, + + + + + + + + + + + + + der ohne Liebe ist, der rechte Glaube sey. Diese Mei¬ + + + + + + + stimmend gemacht werden, aber denn ist auch nichts + + + + + + + Neues bey dem V. Der Recensent hat immer ge¬ + + + + + + + glaubt, daß man am besten thäte, wenn man die Recht¬ + + + + + + + fertigung beym Jacobo mehr von der eigentlichen Se= + + + + + + + Gerechtsprechung erklärte. Hiedurch ware es + + + + + + + offenbar, daß die erste ohne Bewußtseyn guter Wer¬ + + + + + + + ke unmöglich dauerhaft seyn kann, und hievon redet + + + + + + + Das andre Stück ist gut. Die Art, wie er Paulum Jakobus, Paulus aber redet von dem actu der Recht¬ + + + + + + + fertigung vor Gott. Wir überlassen dies der Prü¬ + + + + + + + fung der Leser. Kostet 24 gr. + + + + + + + + + + + + + Berlin, vom 9. März. + + + + + + + stadt Schwedt, die betrübte Nachricht eingegangen, das + + + + + + + es dem Allerhöchsten gefallen, Se. Königl. Hoheit, gen, metallenem Laubwerk und Pfeilern herunter ge¬ + + + + + + + den Prinzen Friedrich Wilhelm, Marggrafen zu Bran= fahren, und Herr Meißner hat mit der Schulter eben + + + + + + + denburg rc. rc. Generallieutenant von der Cavallerie, + + + + + + + und Obristen über ein Regiment Cüraßier, wie auch + + + + + + + des schwarzen Adlerordens Ritter, in der Nacht von + + + + + + + 4ten zum 5ten dieses, durch einen Schlagfluß, in + + + + + + + 71sten Jahre Dero Alters, aus dieser Zeitlichkeit in + + + + + + + die Ewigkeit zu versetzen. Am vergangenen Donner= Um so viel wichtiger sind Beschreibungen wie diese, + + + + + + + TTrauer wegen des Absterbens Sr. Königl. Hoheit und + + + + + + + Hochfürstl. Durchlaucht, des Herrn Marggrafen von Leib gienge, und zum Halse herausströmte. Ueber¬ + + + + + + + Brandenburg=Schwedt, auf drey Monate angelegt. + + + + + + + Bey dem Ziethenschen Husarenregimente, sind die + + + + + + + Premierlieutenants, Herren von L'Estocg und von + + + + + + + Derschau, zu Staabsrittmeisters avancirt. + + + + + + + Von der Türkischen Gränze, + + + + + + + vom 6. Februar. + + + + + + + Man weiß aus zuverläßigen Briefen von Constanti= + + + + + + + nopel, daß das Turkische Ministerium sich gegenwär + + + + + + + tig in sehr großer Verlegenheit befinde, nachdem von + + + + + + + Bagdad die Nachricht eingegangen, daß die Krieges¬ + + + + + + + zurustungen der Perser, von Tag zu Tage, ernstlicher + + + + + + + würden, und nicht mehr zu zweifeln stehe, daß diesel¬ + + + + + + + den Willens seyn, im trüben zu sischen. + + + + + + + Hamburg, vom 5. März. + + + + + + + Wir haben in unsrer Zeitung schon erwähnt, daß + + + + + + + der Herr Pastor Meißner zu Kiel den 2ten Februar + + + + + + + während der Predigt im Beichtstuhle vom Blitze ge= + + + + + + + rührt worden. Er ist, ungeachtet aller Mühe, die + + + + + + + sein würdiger Arzt, der gelehrte H. Justitzrath und + + + + + + + Prof. Ackermann angewendet, am siebenten Tage ge= + + + + + + + storben. Herr Ackermann hat auf 1 Bogen 8. Kiel letzthin gemeldeten Seetreffen erhalten, so neulich zwi= + + + + + + + + + + + + + 1771. eine sehr merkwürdige Nachricht von der sonder¬ + + + + + + + Am Dienstage ist aus der Marggräflichen Residenz= baren Wirkung eines Wetterstrahls bekannt gemacht. + + + + + + + Der Strahl ist oben vom Thurme an den eisernen Stan¬ + + + + + + + da sich angelehnt, wo ein metallener Pfeiler auf dem + + + + + + + Pfosten ruhet. Jhm ist also von dem Wetterstrahle + + + + + + + gerade dasselbe widerfahren, was der electrische Schlag + + + + + + + an dem Prof. Richmann ausgeübet hat. Es ist sel¬ + + + + + + + ten, daß Leute nicht auf der Stelle getödtet werden. + + + + + + + stage, hat der Hof, und die sämtlichen Collegia die H. M. hat nichts als ein Gezisch um sich her bemerkt. + + + + + + + Es ist ihm vorgekommen, als ob ihm Feuer durch den + + + + + + + haupt aber ist ihm gewesen, als würde er von einem + + + + + + + Schlage getroffen, sein Leib würde zusammengezogen, + + + + + + + und er schwebe in der Luft. Kleidung sowohl als der + + + + + + + Leib selbst waren vom Feuer versengt und verbrannt. + + + + + + + H. A. verspricht die weitere Krankheitsgeschichte nebst + + + + + + + der Leichenöfnung in einer akademischen Schrift, und + + + + + + + wir dürfen es im Namen des gelehrten Publici sagen, + + + + + + + daß es sie sehr wünscht. Aber auch das wohldenkende + + + + + + + Publikum müssen wir bey dieser traurigen Gelegenheit + + + + + + + erinnern, doch nicht so lange mit den Vorkehrungen + + + + + + + gegen das Einschlagen des Blitzes in die Kirchen zu + + + + + + + zaudern. Es ward Herr Meißner ein Opfer dem + + + + + + + Blitze, vielleicht für seine ganze Gemeine. Aber hätte + + + + + + + der Strahl, man denke sich diesen leichten Fall, hätte + + + + + + + der Strahl das ganze Gebäude an diesem Festtage er¬ + + + + + + + griffen: so stelle man sich das Unglück vor, so Blitz + + + + + + + und Gedrange über eine Stadt bringen könnten, und + + + + + + + wie gewiß und mit Recht Tausende von Familien un= + + + + + + + serer Nachlaßigkeit fluchen würden. + + + + + + + Venedig, vom 7. Febr. + + + + + + + Man hat enblich eine zuverlaßige Nachricht von dem + + + + + + + schen + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-21-083.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-21-083.xml new file mode 100644 index 0000000..e1e3ed0 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-21-083.xml @@ -0,0 +1,540 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=27_07_2024_19:43 + 2024-07-27T19:33:55.142+02:00 + 2024-07-27T19:43:40.382+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + schen der Rußischen und Türkischen Flotte unweit den + + + + + + + Dardanellen und der Insel Lemnos vorgefallen ist. Die abgeschickt werden. + + + + + + + Türkische Flotte hat sich, dieser Nachricht zufolge, ber + + + + + + + Zeiten aus dem Gefechte gemacht, so, daß die Russen + + + + + + + nicht mehr als das letzte Schif davon in ihre Gewalt aussesordentlichen Gesandten am Königl. Dänischen + + + + + + + bekommen, und einige Schiffe der Algierer und Dul= Hofe, Herrn Gunning, ernannt, in gleicher Quali= + + + + + + + cignoten hierbey in Grund gebohrt haben. Von der tat an den Königl. Preußischen Hof, in die Stelle des + + + + + + + Wiedereroberung der Insel Lemnos wird in dieser Nach= verstorbenen Ritters Mitchell, zu gehen. Dagegen ist + + + + + + + richt aber nichts gedacht. Eine umständliche Relation + + + + + + + die man von dieser Vorfallenheit noch zu gewarten hat, am Chursachsischen Hofe, mit diesem Caracter bey dem + + + + + + + muß also diese Begebenheit erst in ein helleres Licht Königl. Danischen bekleidet worden; und Herr Os¬ + + + + + + + setzen. + + + + + + + Livorno, vom 6. Februar. + + + + + + + ten in den Italiänischen Häfen jederzeit allen andern tirt, der König von Spanien habe die am 22sten vo¬ + + + + + + + vorgezogen worden, finden jetzo, seitdem sich dieser rigen Monats von seinem Ambassadeur allhier gezeich + + + + + + + kleine Staat gegen die Russen erklärt hat, keine La= nete Declaration durchaus nicht ratificiren wollen. + + + + + + + dung und fast gar keine Assecuranz. Man versichert, Allein, aller Wahrscheinlichkeit nach, ist diese Nach + + + + + + + der Admiral Spiritow habe sich im Namen der Kai= richt auf ein Gerathewohl ausgestreuet. Man glau¬ + + + + + + + serin von Rußland nach Cairo begeben, um dem Ali bet nicht, daß die Antwort des Madriter Hofes viel + + + + + + + Bey, dem neuen Sultan von Egypten, das Compli + + + + + + + ment zu machen, und bey demselben seinen Dank für dessen haben unsere Kriegesrüstungen gar nicht aufge¬ + + + + + + + dessen Freundschaft und Handlungs=Anerbietungen ab= hört; doch ist nach Irland, America rc. die Nachricht + + + + + + + zustatten. + + + + + + + Ragusa, vom 28. Jan. + + + + + + + Graf von Orlow möchte mit seiner Flotte die hiesige die ernannte Commißton des Hauses dem Könige zu + + + + + + + Stadt und deren Gebiet bloquir= halten: so ist der Ent= St. James die durch Mehrheit der Stimmen geneh¬ + + + + + + + schluß genommen worden, an Se. Excellenz die Herren migte Dankaddresse überreicht, und Se. Majestät die¬ + + + + + + + Marchese, Lucca Bona und Matteo Ghataldi, Sena= selbe auf das gnädigste aufgenommen hätte. Die Ad¬ + + + + + + + toren dieser Republik, nach Livorno als Gesandten, un + + + + + + + noch 3 andere an der Rußischen Kaiserin Majestät, näm= übergeben, und sehr gnädig aufgenommen worden. + + + + + + + lich die Herren Senatoren Marino Tuditi, Francesco Inzwischen haben die 38 Peers, welche sich im erstge¬ + + + + + + + Ragoina und Serasino Bona abzuschicken, um beyde dachten Parlementshause der bemeldeten Addresse wi¬ + + + + + + + um Schutz für unser Vaterland gegen alle feindliche dersetzet, eine Protestation gegen dieselbe gezeichnet. + + + + + + + Begegnungen anzuflehen. + + + + + + + Petersburg, vom 15. Febr. + + + + + + + Die Kriegszurüstungen zur bevorstehenden Campagne + + + + + + + werden in dem ganzen Reiche mit vieler Lebhaftigkeit + + + + + + + fortgesetzet. Täglich gehen fast Verstärkungen an + + + + + + + Armeen. Man versichert, die Grafen Alexis und + + + + + + + Theodor Orlow hätten Befehl erhalten, aus Italien + + + + + + + zurückzukommen, um im kommenden Sommer sich zu + + + + + + + der Kaiserl. Armee zu begeben. + + + + + + + Wien, vom 23. Februar. + + + + + + + Campagne dauren noch immer fort, und vor einigen weil dieselbe alle ihre gethanene Friedensvorschläge ver¬ + + + + + + + Tagen besahe der Kaiser in dem sogenannten Belvedere worfen hat. Wegen des Eindringens der Russen durch + + + + + + + Werbungen haben ihren guten Fortgang, und man nachdem der Ritter von Tott ihr die Versicherung ge¬ + + + + + + + + + + + + + hier ankommen, welche mehrentheils nach Ungarn + + + + + + + London, vom 19. Februar. + + + + + + + Se. Majestät, der König, haben Dero bisherigen + + + + + + + der Herr Keith, bisheriger ausserordentlicher Gesandter + + + + + + + borne geht nach Dresden, den Herrn Keith daselbst + + + + + + + zu ersetzen. Gestern empfing der Hof Depeschen von + + + + + + + Die Ragusischen Schiffe, die in Handlungsgeschäf= verschiedenen auswärtigen Höfen. Heute wird debi¬ + + + + + + + vor dem Ende dieses Monats hier seyn könne. Unter¬ + + + + + + + von der getroffenen Convention abgefertiget worden. + + + + + + + Den 15ten ward im Oberhause des Parlements von + + + + + + + Da die hiesige Regierung befürchtet, der General dem Lord Kammerherrn der Bericht abgestattet, daß + + + + + + + dresse des Unterhauses in eben der Sache ist gleichfalls + + + + + + + Weichselstrohm, vom 5. Marz. + + + + + + + Aus Polen berichten uns Privatbriefe von sichern + + + + + + + Händen, daß die Conföderirten sehr häufig zu deserti¬ + + + + + + + ren anfangen; weil ihnen theils der Sold, und die + + + + + + + Lebensmittel sehr sparsam gereichet werden, theils auch + + + + + + + ein Schrecken vor gewissen auswärtigen Völkern, bey + + + + + + + Truppen und an allerhand Kriegsmunition nach den deren Namen sie schon zittern, unter sie gerathen + + + + + + + seyn soll. Pulawsky selbst, soll die Lust, lánger zu + + + + + + + fechten, verlohren haben. + + + + + + + Donaustrom, vom 20. Febr. + + + + + + + Nach den jüngsten Briefen von Constantinopel, hat + + + + + + + es das Ausehen, als ob man der Pforte besondere Hof= + + + + + + + Die Veranstaltungen und Vorkehrungen zu einer nung von den nächstkunftigen Feldzuge gemacht habe, + + + + + + + die aus Italien gekommene Maulthiere. Auch die den Canal der Dardanellen ist dieselbe ganz unbesorgt, + + + + + + + öfters Recrutentransports, auch Remontpferde geben hat, daß dergleichen Unternehmung ohnmög¬ + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-21-084.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-21-084.xml new file mode 100644 index 0000000..2980652 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-21-084.xml @@ -0,0 +1,743 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=27_07_2024_19:44 + 2024-07-27T19:33:55.273+02:00 + 2024-07-27T19:44:55.969+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + + lich auszuführen seyn würde. Dagegen fürchtet man + + + + + + + dürften. + + + + + + + Genua, vom 14. Februar. + + + + + + + schrecklichen Seesturm verunglückt; ein andres Schif, + + + + + + + worden. + + + + + + + Leiden, vom 26. Febr. + + + + + + + sind vor einigen Tagen in dieser Stadt angekommen, + + + + + + + Gefolge ein Haus auf 3 Jahre gemiethet haben. + + + + + + + Marseille, vom 15. Febr. + + + + + + + Seemacht der barbarischen Staaten zu ihrem Befehl. + + + + + + + Dieselben sollen das Geheimniß gefunden haben, christ¬ + + + + + + + liche Fahrzeuge zu kaufen, und sie zum Kriege auszu¬ sischen Langgasse im Müllerschen Hinterhause, zeiget an, daß die + + + + + + + welche aus 6 Schiffen von der Linie, 2 Fregatten und + + + + + + + 2 Bombardiergallioten bestehet, in kurzem wieder vor + + + + + + + Algier gehen, und diese Stadt bombardiren. + + + + + + + Paris, vom 29. Febr. + + + + + + + Vorigen Freytag hat ein junger Mensch, nachdem + + + + + + + dessen Vater und Mutter ihm abgeschlagen hatten, ihm + + + + + + + eine gewisse Summe Geldes zu geben, nicht allein die¬ + + + + + + + se seine Aeltern, sondern auch eine von seinen Schwe¬ + + + + + + + in demselben Augenblick in einen Brunnen gestürzt. + + + + + + + Warschau, vom 24. Februar. + + + + + + + Das Carmeliterkloster hier auf der Krakauer log. bey Moorkerk auf dem Anger. + + + + + + + Vorstadt ist einen ganzen Tag von den Rus¬ + + + + + + + sen besetzt gehalten worden, wozu nachstehendes Gele= Wechsel-Cours & Species., Getreyde Preise. + + + + + + + genheit gegeben hat. In einem Seitengebäude dieses + + + + + + + sich, der nach der Zeit zu der Conföderation gegangen, + + + + + + + vor nicht gar zu langer Zeit aber wieder anhero gekom= Hamburg 3W. 136 kr + + + + + + + men war. Unter der Zeit hatte der Pförtner einen + + + + + + + jungen Burschen zu sich genommen; der Pole blieb Dantzig + + + + + + + aber doch von Zeit zu Zeit bey diesem Manne. Vor Ducaten neue 9fl 1Igr + + + + + + + ein paar Tagen kommt dieser Pole zu den Rußischen + + + + + + + Kaufleuten, die hier auf der Krakauer Vorstadt mit Alberts Taler 1372gr. + + + + + + + Rauchwerk, Stiefeln und dergleichen Sachen handeln, Rubel + + + + + + + besieht und bedinget vieles, und verlangt, daß man Oude + + + + + + + + + + + + + ihm Nachmittags um 2 Uhr diese Sachen zu den Car¬ + + + + + + + daß die Russen Landungen in Kleinasien, und auch melitern bringen sollte, wo er alles bezahlen würde. + + + + + + + wieder auf Morea, vornehmen, und dabey die Re= Zween von den Russen gehen, wie verlangt war, hin; + + + + + + + bellen in Syrien und andern Provinzen unterstutzen einer aber davon geht nur mit den Sachen die Treppe + + + + + + + hinauf, der andere bleibt vor der Thure stehen. Als + + + + + + + diesem sein Camerad nach Verlauf einer starken Stun¬ + + + + + + + Wie man vernimmt, so sind neulich verschiedne de nicht wieder kommt, geht er zurück, und holt Ver¬ + + + + + + + Rußische und andre Schiffe im Archipel durch einen stärkung. Es wird im Kloster dieserwegen Larm ge¬ + + + + + + + macht; man sucht nach, und findet den Russen mit ei + + + + + + + welches zu Capo di Maina gelandet, ist von den Ein= nem gräßlichen Hieb in den Kopf und vielen Stichen + + + + + + + wohnern geplündert, und sodann in Brand gesteckt ermordet. Der Thäter hatte sich unterdessen hinten + + + + + + + durchgeschlichen, und war mit den auf diese Art erkauf= + + + + + + + ten Sachen nach Prag über die Weichsel, woselbst er + + + + + + + Die beyden jungen Rußischen Prinzen Wolkonsky, ein Haus hat, gegangen. Die Carmeliter kamen in + + + + + + + starken Verdacht; zum Glück aber hatte der junge + + + + + + + in der Absicht, ihre Studien auf der hiesigen Univer= Bursche den Polen mit den Russen ins Haus gehen + + + + + + + sität fortzusetzen, zu welchem Ende sie für sich und ihr gesehen, und wußte, wo er wohnte. Man schickte + + + + + + + sogleich nach Prag, und fand den Mörder, nebst sei¬ + + + + + + + ner Frau, auch die gestohlnen Sachen; und gestern + + + + + + + Die Ottomannische Pforte hat nunmehro die ganze brachte man ihn hier in die Kronmarschalls=Wache. + + + + + + + + + + + + + AVERTISSEMENT, + + + + + + + Der Lotterie=Einnehmer Herz Levi wohnhaft in der Kneiphö¬ + + + + + + + Looße zur 5ten und letzten Classe der 4ten Berliner Classenlotte= + + + + + + + rüsten. Von Portomahon wird die Danische Escadre, rie bey Verlust ihres Rechts bis den 18ten Marz renovirt wer¬ + + + + + + + den mussen; auch sind noch bey ihm zu haben Ganze, Halbe, + + + + + + + Viertel=Kauf= und Miethslooße, das Kauf=Looß zu 34 fl. das + + + + + + + Miethlooß zu 18 fl. Courant; auch zeiget er an, daß er alle Ar= + + + + + + + ten von Jouwelen käuet und verkauft, und daß gefaßte Ringe, + + + + + + + Ohrrosen, und Halsstücke, sowohl von Rosen=Stein, als Brillian¬ + + + + + + + ten, um billigen Preis bey ihm zu haben sind. + + + + + + + + + + + + + Einpaßirte Fremde, + + + + + + + vom 9ten bis 13ten März. + + + + + + + Herr von Rumel, und Herr von Elerdt, + + + + + + + stern, die ihnen zu Hülfe kommen wolte, ermordet, kommen von Curland, bleiben auf der hiesigen Akade¬ + + + + + + + darauf sich selbst mit einem Messer durchstochen, und mie, log. bey Remus im Kneiphof. Herr von Rip¬ + + + + + + + schinsky, poln. Edelmann, kommt aus Polen, log. + + + + + + + bey Bährnt auf der Lastadie. Herr Lieutenant von + + + + + + + Vorige Woche ist ein ansehnlicher Transport ge= Werner, und Herr Jacobi, Kaufmann, kommen aus + + + + + + + fangner Conföderirten von Prag unter einer Rus= Curland, log. bey Großmann auf dem Roßgarten. + + + + + + + sischen Bedeckung nach Kiow gebracht worden. Herr Commercienrath Tietz, kommt von Insterburg, + + + + + + + + + + + + + vom 7 bis 13. März 1771. + + + + + + + den 14. März 1770. + + + + + + + Klosters hatte der Pförtner desselben einen Polen bey Amsterd. 41Tage 311 gr. Weitzen der beste 144gr. + + + + + + + der geringere 135- + + + + + + + dito 71 Tage 3094gr. + + + + + + + Roggen der beste 105— + + + + + + + der geringere 102- + + + + + + + dito 6 W. 1355 gr. + + + + + + + Gerste die beste + + + + + + + 72— + + + + + + + 261 p. C. dn + + + + + + + die geringere + + + + + + + Haaber + + + + + + + dito oude 9 fl. 1 g. + + + + + + + Erbsen große graue 110- + + + + + + + — kleine graue + + + + + + + 96— + + + + + + + 108 gr. + + + + + + + — große weiße + + + + + + + 99— + + + + + + + — kleine weiße + + + + + + + 90— + + + + + + + 9 pr. C. ag. + + + + + + + Beylage. + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-21b-01.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-21b-01.xml new file mode 100644 index 0000000..bc2478a --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-21b-01.xml @@ -0,0 +1,806 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=27_07_2024_19:47 + 2024-07-27T19:33:55.406+02:00 + 2024-07-27T19:47:14.961+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + Beylage zum 21ten Stück der Königsbergischen gelehrten u. polit. Zeitung, 1771. + + + + + + + + + + + + + Fortsetzung der im 19ten St. abgebrochenen + + + + + + + Beylage. + + + + + + + Die Bäder sind der Ort, wo die Konstantinopolita= + + + + + + + nischen Schönen wöchentlich ein oder zweymal zusam= + + + + + + + men kommen. Sie begeben sich, von ihren Sklavinnen den. Die gewöhnliche Einrichtung ihrer Liebesverständ¬ + + + + + + + begleitet, dahin: aber so bald sie angelangt sind, so er= nisse ist, daß sie ihrem Liebhaber einen Ort in dem La¬ + + + + + + + kennt man den Unterschied des Rangs nicht mehr an der + + + + + + + Kleidung. Sie befinden sich hier alle in dem natürlichen + + + + + + + Stande, ohne weder Schönheit noch Fehler zu verber= + + + + + + + gen. Einige sind in dem Bade, andere unterhalten sich + + + + + + + mit einander, oder haben eine Arbeit von Geschmack oder und es ist so schwehr, dieses Geheimniß zu ergründen, + + + + + + + Mode vor sich, andere nehmen Kaffe oder Sorbet: viele + + + + + + + ruhen auf ihren Küssen, und lassen sich ihre Haare auf + + + + + + + tausenderley Arten durch ihre Sklavinnen zurechte ma= + + + + + + + muth, welche Milton unserer ersten Mutter beylegt, ehe + + + + + + + sie noch gelernt hatte, zu erröthen. Sie erinnern sich der + + + + + + + Anmerkung, welche ehemals eine englische Abgesandtin + + + + + + + bey dieser Gelegenheit gemacht hat, daß, wenn es Mod= + + + + + + + wäre, nackt zu gehen, man fast keine Aufmerksamkeit + + + + + + + auf die Gesichtsbildung haben würde, und daß diejeni= + + + + + + + gen, welche die zarteste Haut oder die feinste Gestalt hat + + + + + + + ten, an ihrer Bewunderung den größten Antheil gehabt + + + + + + + wesen, als der andern. Diese Bader sind für die Wei= + + + + + + + ber in Konstantinopel das, was bey uns die Kaffehäuser, in diesem Reiche an; der Divan selber trägt Ehrfurcht + + + + + + + aus der Stadt zusammengetragen, andere zuweilen aus= hinrichten läßt, so wird er sich doch niemals an seinen + + + + + + + gedacht, und tausend Arten sich zu belustigen erfunden. + + + + + + + Nichts ist mit der Ehrerbietung zu vergleichen, mit + + + + + + + welcher die Türken dem schönen Geschlechte begegnen, des Großsultans nicht erfüllen, weil ich nie darinn ge¬ + + + + + + + einem Lande oder von einer Religion seyn, von welcher + + + + + + + sie will. Es ist genug, daß sie von dem weiblichen Ge=besonders, daß sich keine rechtmäßige Gemahlin darin + + + + + + + schlechte ist, um als etwas heiliges angesehen zu werden. + + + + + + + Ein Mann, der einer Frau auf der Straße begegnet, + + + + + + + wendet die Augen von ihr ab, als wenn ihm nicht er= + + + + + + + laubt wäre, sie anzusehen. Ein Türk, der sich so weit oder Bacha des Reichs dem Kayser geschenkt. Wenn + + + + + + + vergienge, daß er eine Weibsperson übel behandelte, + + + + + + + wurde als der verachtlichste unter den Menschen angese= + + + + + + + hen, und liese Gefahr, gesteiniget zu werden. Wenn sie + + + + + + + auch Unrecht hätte, so ist alles, was er thun kan, daß + + + + + + + er ihr Vorstellungen macht, oder, welches viel klüger + + + + + + + gethan ist, daß er seinen Weg geht. Die türkischen Schö= + + + + + + + nen bilden sich so viel auf dieses Vorrecht ein, daß fie en + + + + + + + öfters, aber allezeit ungestraft, mißbrauchen. + + + + + + + Bey dieser Gelegenheit muß ich erinnern, daß die + + + + + + + türkischen Weiber nicht so sehr in ihrem Haram einge= einer Schönen die ihr bevorstehende Ehre angekündiget + + + + + + + schloßen sind, als man gemeiniglich bey uns dafür halt. wird, so bringt man sie in ein Bad, man beräuchert + + + + + + + Sie können ausgehen, wenn es ihnen beliebt, und kein + + + + + + + Mann darf sich unterstehen, sich ihrem Willen zu wider= + + + + + + + setzen. Aber sie müssen mit ihren zween Murlin erschei= + + + + + + + men, davon der eine das Gesicht außer den Augen, und + + + + + + + der andere den ganzen Kopsputz bedeckt, und bis auf die + + + + + + + Helfte des Rückens herunter fallt. Man verbirgt auch + + + + + + + die ganze Gestalt in einen Ferigee, ohne welchen kein + + + + + + + Weibsbild öffentlich erscheint. Sie begreifen leicht, wie + + + + + + + sehr alles dieses eine Person verstellt, so daß man gewiß + + + + + + + kein Frauenzimmer von Stande von ihrer Sklavin un= Die Türken haben eine Erzählung, daß eine französische + + + + + + + terscheiden kan. Auch dem eyfersüchtigsten Manne fällt + + + + + + + es unmöglich, seine Frau zu erkennen, wenn er ihr auf + + + + + + + + + + + + + der Straße begegnet. Dabey ist keiner Mannsperson er¬ + + + + + + + lanbt, eine Frau anzurühren oder ihr nachzufolgen. + + + + + + + Diese unaufhörliche Verkleidungen verstatten den + + + + + + + Türkinnen vollkommene Freyheit, ihren Ergötzungen + + + + + + + nachzuhängen, ohne zu fürchten, daß sie entdeckt wer= + + + + + + + den eines Juden bestimmen, wohin man hier eben so + + + + + + + zu gehen pflegt, als anderswo in die Gewölber, in wel= + + + + + + + chen allerley Kostbarkeiten zu sehen sind. Weiber von + + + + + + + Stande lassen ihre Liebhaber selten wissen, wer sie sind, + + + + + + + daß zuweilen ein zärtliches Verständniß halbe Jahr¬ + + + + + + + lang dauert, ohne daß der Verliebte diejenige kennt, die + + + + + + + er liebt. Sie begreifen leicht, daß die Anzahl der getreuen + + + + + + + chen. Alles die es geschiehet mit der majestätischen An= Weiber sehr gering in einem Lande seyn muß, wo man + + + + + + + von der Schwatzhaftigkeit eines Geliebten nichts zu be= + + + + + + + fürchten hat, da bey uns so viele Weiber das Herz ha= + + + + + + + ben, sich nicht nur über diesen Punkt hinauszusetzen + + + + + + + sondern auch über die Strafen, womit sie in jener Welt + + + + + + + bedroht werden. Diese letzte Sittenlehre wird noch dazu + + + + + + + den Türkinnen niemals vorgeprediget. Sie fürchten + + + + + + + übrigens den Zorn ihrer Männer sehr wenig, und haben + + + + + + + Mittel genug in Händen, sie bey der gehörigen Ehrer= + + + + + + + hatten, obschon ihr Gesicht vielleicht weniger schön ge= bietung zu erhalten. Mit einem Wort, ich sehe die tür= + + + + + + + kischen Weiber als die einzige freye Klasse von Menschen + + + + + + + für die Manner sind. Hier werden alle neue Zeitungen vor sie, und wenn der Großsultan auch einen Bassa + + + + + + + Haram vergreifen. + + + + + + + Ich kan Ihr Verlangen in Ansehung des Serails + + + + + + + Sie nehmen hievon keine Weibsperson aus, sie mag aus wesen bin. Seine Einrichtung geht in verschiedenen + + + + + + + Stucken von den Haram der andern Türken ab, und + + + + + + + befindt. Der Großherr hat nichts als Beyschläferin, + + + + + + + welches die schönsten Sklavinnen sind, die man finden + + + + + + + kan. Sie werden entweder gekauft, oder von dem Weßir + + + + + + + der Sultan noch eine Mutter hat, so steht das ganze + + + + + + + Serail unter ihr. Jhr Sohn erhalt alle Tage aus ih= + + + + + + + ren Handen diejenige, die ihm Gesellschaft leisten soll= + + + + + + + Es könnte ihn zwar niemand hindern, sich selber seine + + + + + + + Beyschläferin zu wahlen: allein wenn er es thäte, so + + + + + + + würde eine solche Handlung als den Gesetzen des Serails + + + + + + + und der Ehrerbietung gegen seine Mutter zuwiderlau= + + + + + + + fend angesehen werden. Wenn hingegen diese todt ist, + + + + + + + so übernimmt ihre Verrichtung der Kißlar Aga. Sobald + + + + + + + sie mit wohlriechendem Räucherwerk, man kleidet sie auf + + + + + + + das kostbarste an. Sie bekommt von dem Kayser ein + + + + + + + Geschenke, worauf er sich zu ihr in ihr Zimmer verfügt. + + + + + + + Man hat vorgegeben, als wenn sie sich zu den Füßen + + + + + + + in das Bett hinein begäbe: allein dieses ist falsch, so + + + + + + + wie die Fabel von dem zugeworfenen Schnupftuch. Auch + + + + + + + hat nicht diejenige, die zuerst einen Sohn gebiehrt, den + + + + + + + ersten Rang, sondern diejenige behält ihn beständig, + + + + + + + welche die Gewogenheit des Sultans zuerst erhalten hat. + + + + + + + Königliche Prinzeßin auf einer Wallfahrt nach Jerusa¬ + + + + + + + lem von Seeraubern gefangen und in das Serail des + + + + + + + Türki= + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-21b-02.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-21b-02.xml new file mode 100644 index 0000000..7a317fc --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1771/1771-21b-02.xml @@ -0,0 +1,841 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=27_07_2024_19:48 + 2024-07-27T19:33:55.531+02:00 + 2024-07-27T19:48:06.854+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + Bruder auf dem Throne wäre. Allein Achmet, anstatt + + + + + + + Türkischen Kaysers verkauft worden wäre. Hier hätte + + + + + + + sich durch diese Vorstellung bewegen zu lassen, versicherte + + + + + + + sie gar bald durch ihre einnehmende Manieren, ihr + + + + + + + vielmehr, daß es ihm unmöglich wäre seine Leidenschaft + + + + + + + Tanzen und Singen sich des Herzens des Sultans so + + + + + + + zu überwinden, die Gefahr möchte auch noch so groß + + + + + + + bemeistert, daß sie eine vollkommene Herrschaft über + + + + + + + seyn. Die zärtliche Mutter war hierüber äußerst be= + + + + + + + denselben ausgeübet. Der König, der das Schicksal + + + + + + + stürzt, und sahe kein anderes Mittel, das Leben ihres + + + + + + + seiner Tochter erfahren, hätte zwar einen Gesandten mit + + + + + + + Sohnes zu retten, als daß sie die Zirkaßierin von ihrem + + + + + + + einem ansehnlichen Lösegeld an den Sultan abgeschickt + + + + + + + Hofe entfernte. In dieser Absicht trug sie ihrem Leib¬ + + + + + + + aber dieser hätte sich geweigert, es anzunehmen, und + + + + + + + die Prinzeßin bey sich behalten. Man setzt hinzu, die arzt Nuh Effendi an, selbige an seinen Sohn zu verheu¬ + + + + + + + rathen. Dieser, welcher nichts von allem wußte, was + + + + + + + heutigen Kayser stammten von dieser Prinzeßin ab, und + + + + + + + vorgegangen war, fand sich durch den Antrag der Sul¬ + + + + + + + wären daher mit dem Hause Burbon verwandt. Die + + + + + + + Französischen Gesandten, welche wohl wissen, daß dieses tanin sehr geehrt, und eilte, die Zurüstungen zu der Ver¬ + + + + + + + mählung zu machen. Die folgende Nacht langte die + + + + + + + eine bloße Erdichtung ist, geben sich jedoch keine Mühe + + + + + + + Braut in seinem Hause an. Jndessen hatte der Bascha + + + + + + + den Muselmännern ihren Irrthum zu benehmen, und + + + + + + + Aga den ganzen Vorgang entdeckt und Achmet heimlich + + + + + + + bedienen sich öfters der vorgegebenen Verwandschaft, + + + + + + + davon Nachricht gegeben. Dieser gerieth darüber in + + + + + + + um zu ihren Absichten zu gelangen. + + + + + + + Verzweiflung. Er schrieb an den Leibarzt, und drothe + + + + + + + Der Großsultan stellt seinen Damen zu Liebe öftere + + + + + + + ihm mit der empfindlichsten Rache, wenn er sich unter= + + + + + + + Lustbarkeiten an. Im Monat May feyert man das + + + + + + + stehen würde die Befehle seiner Mutter in Erfüllung zu + + + + + + + Tuipenfest in dem Serail. Die Luststücke in den Gar= + + + + + + + bringen, da er hingegen die größten Merkmale seiner + + + + + + + ten werden diese Tage über mit allen Arten von Sing= + + + + + + + vögeln besetzt. Rund um sie herum werden Buden auf= Dankbarkeit würde zu genießen haben, wenn er seine + + + + + + + Geliebte als ein Heiligthum in seinem Hause würde auf¬ + + + + + + + gerichtet, und von dem Großherrn mit allen Arten von + + + + + + + behalten. Dieser Brief setzte den Leibarzt in die äußerste + + + + + + + Edelsteinen, Schmuck und reichen Stoffen angefüllt. Ei= + + + + + + + Verwirrung. Auf der einen Seite hatte er den Zorn + + + + + + + nige von den artigsten Weibern seines Hofes sind die + + + + + + + der Sultanin zu befürchten, und auf der andern die + + + + + + + Verkäuferinnen. Er kauft selber, und beschenkt das + + + + + + + Rache eines verliebten Prinzen. Endlich glaubte er, in + + + + + + + Frauenzimmer damit. Des Nachts wird der ganze + + + + + + + folgender Art sich zu verhalten, seine Rettung zu finden. + + + + + + + Platz mit Lampen erleuchtet, welches auch in der Ferne + + + + + + + Er ließ in Gegenwart verschiedener von seinen Freunden, + + + + + + + einen angenehmen Aublick verursacht + + + + + + + Es ist noch nicht lange, daß man in dem Serail den Iman alle die Zeremonien verrichten, welche bey + + + + + + + ein Fest von einem andern Geschmack gegeben hat. Es türkischen Trauungen gebräuchlich sind. So bald aber + + + + + + + war eine Verkleidung in französischer Tracht. Alle Ab= das neue Ehepaar in ihr Zimmer gebracht war, so er¬ + + + + + + + gesandten wurden ersucht, vollstandige Mannskleidungen, öfnete er seinem Sohne die Gefahr, womit er bedrohet + + + + + + + bis auf die Strümpse, Schuhe und Hemder in das war, wenn er sich seines Rechts bedienen würde und + + + + + + + rieth ihm, die Zirtaßierin öffentlich seine Frau zu nennen + + + + + + + Serail zu schicken. Man wollte sogar Kammerdieners + + + + + + + in dem Hause aber sie als eine Schwester zu behandeln. + + + + + + + und Bedientenkleider haben. Man hat mir gesagt, daß + + + + + + + Der Sohn versprach, dieses zu beobachten, und die Braut + + + + + + + die Damen sich sämmtlich darein gekleidet hätten. Nach + + + + + + + willigte in diesen Entwurf. Allein da der Vater, aus + + + + + + + vierzehen Tagen wurde alles wieder zurückgeschickt: aber + + + + + + + Furcht vor der Sultanin, unterließ, dem Prinzen Achmet + + + + + + + die Abgesandten überließen die Kleidungsstücke ihren + + + + + + + seinen gemachten Plan zu erkennen zu geben, und dieser + + + + + + + Bedienten, aus Furcht, daß sie möchten von der Pest + + + + + + + von der geschehenen Trauung die Nachricht erhielt, so + + + + + + + schwuhr er, diesen Schimpf auf das feyerlichste an dem + + + + + + + angesteckt seyn. + + + + + + + Ich werde diesen Brief mit einer nicht überall bekan + + + + + + + Leibarzt zu rächen Wenige Zeit darauf wurde sein Bru= + + + + + + + ten Begebenheit beschließen, welche sie auf verschiedene + + + + + + + andere Gebräuche des Serails bezieht. Die Sultanin der durch die Janitscharen des Thrones entsetzt, und + + + + + + + Achmet bestieg denselben. Seine ersten Befehle enthielten + + + + + + + Walide, Mutter Kaysers Achmet des III. welcher 1730. + + + + + + + das Todesurtheil des Leibarztes. Dieser bat um nichts, + + + + + + + gestorben ist; hatte zu ihrer Kudutschi, oder Schatzmeiste= + + + + + + + als das der Sultan ihm einen Augenblick möchte erlau= + + + + + + + rin, eine Zirkaßische Sklavin von ungemeiner Schönheit + + + + + + + ben, vor ihm zukommen. Nchdem er dieses erhalten + + + + + + + und sehr vielem Verstande. Achmet, welcher, ehe er + + + + + + + hatte, so entdeckte er das für Achmet so wichtige Geheim= + + + + + + + noch Kayser war, die Freyheit hatte, in seiner Mutter + + + + + + + niß. Dieser eilte nun, seine Geliebte in das Serail ab¬ + + + + + + + Pallast zu kommen, wenn er wollte, hatte die schöne + + + + + + + holen zu lassen. Allein die Mutter widersetzte sich diesem + + + + + + + Zirkaßterin kaum erblickt, als er äußerst in sie verliebt + + + + + + + Vorhaben aufs neue, und stellte vor, daß eine Dame + + + + + + + wurde. Es gelung ihm, den Bascha Aga seiner Mutter + + + + + + + die einmal aus dem Serail gekommen, niemals wieder + + + + + + + zu gewinnen, der sich so gar willig finden ließ, seine + + + + + + + in dasselbe könnte aufgenommen werden; es wäre höchsi¬ + + + + + + + Briefe der Geliebten zuzustellen. Allein die Sultane + + + + + + + gefährlich, dieses Gesetz zu übertreten, zumal zu einer + + + + + + + Walide entdeckte bey Zeiten die Leidenschaft ihres Sohnes + + + + + + + Zeit, da der Sultan noch nicht auf dem Throne befesti= + + + + + + + und da sie für sein Leben besorgt war, wofern der Kay= + + + + + + + ser Wissenschaft davon bekommen sollte, so drohte sie der get ware. Achmet erkannte die Wichtigkeit dieser Grün¬ + + + + + + + de, und da er kein anderes Mittel vor sich sahe, so ge¬ + + + + + + + Schatzmeisterin mit den empfindlichsten Strafen, wenr + + + + + + + nehmigte er endlich, daß seine Geliebte an Mahomet + + + + + + + sie nicht von dem Augenblick an, allen Umgang mit + + + + + + + ihrem Sohne vermeiden würde. Diese versicherte, daß Aga, seinen Stallmeister, verheurathet wurde: jedoch + + + + + + + ernennte er ihn zugleich zum Feldherrn seiner Armeen + + + + + + + sie den Achmet nicht liebte, und verspach, ihn niemals + + + + + + + und kurz darauf erhub er ihn zu der Stelle des Gro߬ + + + + + + + wieder zu sehen. Die Sultanin begnügte sich jedoch + + + + + + + veziers, um ihn nebst seiner Frau, für welche er bis an + + + + + + + hiemit nicht, sondern gab auch ihrem Sohne zu erken¬ + + + + + + + sein Ende die zärtlichste Freundschaft beybehielte, bestän= + + + + + + + nen, wie geführlich es für ihn wäre, daß er sich unter= + + + + + + + dig um sich zu haben. + + + + + + + stünde, eine Weibsperson zu lieben in der Zeit, da sein + + + + + + + + diff --git a/XML/akteure.xml b/XML/akteure.xml index 1e9adfc..65a8d1e 100644 --- a/XML/akteure.xml +++ b/XML/akteure.xml @@ -37,22 +37,45 @@ https://d-nb.info/gnd/136853323 + + Ludwig Friedrich Hudemann + 1703–1770 + https://d-nb.info/gnd/100820042 + + Gottlieb August Lange –1796 - https://d-nb.info/gnd/12972646X + https://d-nb.info/gnd/12972646 + + + + F.R.E. Lange + Lebensdaten unbekannt, 18. Jh. + + Johann Jakob Kanter + 1738–1786 + https://d-nb.info/gnd/103759972 + + Paul François Velly 1690–1759 https://d-nb.info/gnd/100654045 - - Johann Jakob Kanter - 1738–1786 - https://d-nb.info/gnd/103759972 + + Georg Joachim Mark + 1726–1774 + https://d-nb.info/gnd/121963411 + + + + Gotthilf Christian Reccard + 1735–1798 + https://d-nb.info/gnd/100245684 @@ -205,6 +228,12 @@ https://d-nb.info/gnd/1037496531 + + Johann Friedrich August Kinderling + 1743–1807 + https://d-nb.info/gnd/116172126 + + Ludwig Ernst Borowski 1740–1831 @@ -443,6 +472,30 @@ https://d-nb.info/gnd/118796968 + + Claude Joseph Dorat + 1734–1780 + https://d-nb.info/gnd/100797083 + + + + Charles Le Beau + 1701–1778 + https://d-nb.info/gnd/1055336648 + + + + Charles Rollin + 1661–1741 + https://d-nb.info/gnd/117593540 + + + + Jean Baptiste Louis Crevier + 1693–1765 + https://d-nb.info/gnd/100095224 + + Giuseppe Baretti 1719–1789 @@ -491,6 +544,13 @@ http://d-nb.info/gnd/119413280 + + Gotthelf Friedrich Oesfeld + 1735–1801 + https://d-nb.info/gnd/136033636 + + + Ferdinando Galiani 1728–1787 @@ -960,12 +1020,30 @@ http://d-nb.info/gnd/100203515 - - meier-gf + + Georg Friedrich Meier 1718–1777 http://d-nb.info/gnd/118580051 + + William Guthrie + 1708–1770 + https://d-nb.info/gnd/1025948416 + + + + John Gray + 1724–1811 + https://d-nb.info/gnd/124505120 + + + + Christian Gottlieb Heyne + 1729–1812 + https://d-nb.info/gnd/11855073X + + Johann David Grau 1729–1768 @@ -1120,6 +1198,18 @@ https://d-nb.info/gnd/118667599 + + Samuel Buchholz + 1717–1774 + https://d-nb.info/gnd/11763865X + + + + Johann Peter Süßmilch + 1707–1767 + https://d-nb.info/gnd/118814834 + + Victor de Riquetti de Mirabeau 1715–1789 @@ -1209,6 +1299,11 @@ http://d-nb.info/gnd/122496779 + + Herr P. + Vorname, Nachname und Lebensdaten unbekannt + + Schulze, Samuel Friedrich 1726–1804 @@ -1287,18 +1382,6 @@ http://d-nb.info/gnd/118535749 - - William Guthrie - 1708–1770 - https://d-nb.info/gnd/1025948416 - - - - John Gray - 1724–1811 - http://d-nb.info/gnd/124505120 - - Seybold, Johann Georg Nicht ermittelt @@ -1383,6 +1466,12 @@ https://d-nb.info/gnd/118717146 + + Johann Heinrich Steffens + 1711–1784 + https://d-nb.info/gnd/117226807 + + Johann Lorenz von Mosheim 1693–1755 @@ -1395,6 +1484,12 @@ http://d-nb.info/gnd/11916227X + + Johann Christoph Dommerich + 1723–1767 + https://d-nb.info/gnd/100110789 + + Christian Samuel Ulber 1714–1776 diff --git a/XML/beitraege/1766-beitraege.xml b/XML/beitraege/1766-beitraege.xml index 9bcc437..1a7085c 100644 --- a/XML/beitraege/1766-beitraege.xml +++ b/XML/beitraege/1766-beitraege.xml @@ -321,4 +321,330 @@ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + SWS I, 125–130 + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Über die Notwendigkeit beschäftigt zu seyn, um nicht Langeweile zu haben. + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Lied am Charfreytage + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Samniel und Abadonna + + + + + Ode am Ostertage + + + + + + Jesters Rede am Charfreytage zur Andachtsfeier. + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Der Titel der Rezension lautet "Fehlerhafter Beweis von der Fortdauer der Seele nach dem Tode". + + + + + + + + + + + + + + + \ No newline at end of file diff --git a/XML/kategorien.xml b/XML/kategorien.xml index 66c0727..30365fe 100644 --- a/XML/kategorien.xml +++ b/XML/kategorien.xml @@ -128,4 +128,8 @@ Nachtrag + + Lied + + diff --git a/XML/orte.xml b/XML/orte.xml index 9a59f88..b9086d8 100644 --- a/XML/orte.xml +++ b/XML/orte.xml @@ -23,6 +23,11 @@ https://www.geonames.org/2659496 + + Chemnitz + https://www.geonames.org/6548487/ + + Neuenburg https://www.geonames.org/2918752 @@ -333,4 +338,14 @@ https://www.geonames.org/6557373 + + Bamberg + https://www.geonames.org/2952984/ + + + + Zelle + https://www.geonames.org/2783286/zelle.html + + diff --git a/XML/werke.xml b/XML/werke.xml index fb3e6b4..0ef0721 100644 --- a/XML/werke.xml +++ b/XML/werke.xml @@ -34,6 +34,12 @@ BSB München + + + De Mensch und die Welt, aus dem Französischen des Hernn P. (Nürnberg 1765). + BSB München + + Bremisches Magazin zur Ausbreitung der Wissenschaften, Künste und Tugend, Von einigen Liebhabern derselben mehrentheils aus den Englischen Monatsschriften gesammlet und herausgegeben (7 Bde., Bremen und Leipzig: Förster 1756–1765), Bd. 7. BSB München @@ -84,6 +90,13 @@ Einleitung in die moralische weltweisheit in Frag- und Antworten (Bremen 1766). + + + Lucifer, ein episches Gedicht, vergertigt von D. Hudemann (Berger und Bödner: Bützow und Wismar 1765). + ULB Halle + + + Sendschreiben an den Herrn Verfasser der Schrift: Erfreuliche Nachricht von einem hoffentlich bald zu errichtenden protestantischen Inquisitionsgericht (Danzig 1766). @@ -121,6 +134,12 @@ Stabi Berlin + + + Lettre de Barnevelt dans sa prison à Truman und Lettre de Zeila à Valcour (Celle: Gsellius 1764). + BSB München + + Johann Friedrich Jacobi: Vermischte Abhandlungen (2 Bde., Hannover: Richter 1764), Bd. 1. @@ -134,6 +153,12 @@ ULB Jena + + + Briefe für Kinder, von F.R.E. Langen (Dresden und Leipzig: Gerlach 1765). + Auflage von 1767 (SUB Göttingen) + + Anton Friedrich Büsching: Die St. Peters-Schule stiftet ihrem grossen Wohlthäter, @@ -166,6 +191,27 @@ BSB München + + + Meiers, G.F., Beyträge zu der Lehre von den Vorurtheilen des menschlichen Geschlechts (Halle: Hemmerde 1766). + ULB Halle + + + + + + + Allgemeine Weltgeschichte von der Schöpfung an bis auf gegenwärtige Zeit, ausgefertigt von Guthrie und Gray, + aus dem Englischen übersetzt, und durch Herrn P. Heyne berichtigt und mit Anmerkungen versehen. Erster Theil (Leipzig: Weidmann und Reich 1765). + BSB München + + + + + Oesfels, M. Gotthelf, Betrachtung über die zukünftige Welt (Chemnitz: Stößel Erben 1766). + SLUB Dresden + + Elements of Criticism (3 Bde., Edinburgh 1762). Übers. (von Johann Nicolaus @@ -375,6 +421,12 @@ BSB München + + + Marks Versuche in heiligen Liedern (Altona und Leipzig: Iversen 1766). + + + D. Anton Friedrich Büschings Geschichte der evangelisch-lutherischen Gemeinen im Rußischen Reich, 1. Teil (Altona: Iversen 1766). BSB München @@ -1140,16 +1192,39 @@ BSB München + + Schauplatz der Künste und Handwerke oder vollständige Beschreibung derselben, + verfertiget oder gebilliget von denen Herren der Akademie der Wissenschaften zu Paris. + Hrsg. von D. Schreber (5. Bde., Königsberg und Mitau: Kanter 1766). + + + + Neues Handbuch für Künstler auf alle fast nur ordentliche Fälle eingerichtet, + aus dem Französischen übersetzt. 2 Theile (Bamberg und Leipzig: Göbhardt 1765). + BSB München + + Johann Friedrich Gruners Anweisung zur geistlichen Beredsamkeit (Halle: Franke 1766). ULB Halle + + + Die Mnemonik und Heuristik, nach ihren ersten Zügen, entworfen von + Joh. Christ. Dommerich (Halle und Helmstedt: 1765). + Google Books + + + + + Das Unerwartete im Heyrathen, oder, die Frau mit zwoen Männern zugleich, ein Lustspiel, von J. H. Steffens, Rektor der Zellischen Schule (Zelle 1765). + + J. C. Hennings moralisch und politische Abhandlung von dem Wege zur Weisheit und Klugheit (Jena 1766). - @@ -1158,6 +1233,11 @@ BSB München + + Anekdoten zur Bildung der Sitten, aus den griechischen und römischen + Schriftstellern gesammlet. Erster Theil (Halle 1767). + + Abbildungen und Lebensbeschreibungen berühmter Gelehrten. Dritte Sammlung, mit welcher der Erste Band beschlossen, nebst 10 Kupfern (Leipzig: Hilscher 1765). @@ -1177,6 +1257,12 @@ Zweite und verbesserte Auflage, Leipzig 1768 (BSB München) + + + Briefe der Emerentia an Lucien von der Frau von Beaumont (2 Bde., Leipzig 1766). + (BSB München) + + Der Schauplatz der Liebe, ein Geschenk für mein Liebstes zum Neuen Jahr. @@ -1344,11 +1430,44 @@ BSB München + + + + Versuch einer Geschichte der Churmark Brandenburg, von der ersten Erscheinung der deutschen Senonnen bis auf jetzige Zeiten, von Sam Buchholz, Oberpf. zu Lichen, mit des Herrn Oberconsist. + Raths Süßmilchs vorrede. Erster Theil, alte Geschichte (Berlin: Birnstiel 1765). + BSB München + + + + + Kleinigkeiten (Berlin: Winter 1765). + + + + Der Schüler aus der Natur. Aus dem Französischen übersetzt (Leipzig und Danzig 1765). + + Gedichte eines jungen Frauenzimmers (Leipzig, Rinteln: Barth 1766). BSB München + + + Kritische Briefe, die schönen Wissenchaften betreffend, von J. F. Kinderling, der Weltw. Mag. (Halle: Kurt 1765). + + + + + Abschiedspredigt in Berlin, und Antrittspredigt in Königsberg, gehalten von Gotthilf Christian Reccard (Königsberg: Kanter 1766). + + + + + Träume eines Geistersehers erläutert durch Träume der Metaphysik, 8. B. in 8 (Königsberg: Kanter 1766). + BSB München + + Zeitvertreib vor das Schöne Geschlecht (Frankfurt 1764). @@ -1378,6 +1497,21 @@ Neujahrsgeschenk für das schöne Geschlecht aufs Jahr 1765 (Berlin: Nicolai 1764). + + Allgemeine deutsche Bibiliothek. Erster Band, 1. 2. Stück. (Berlin: F. Nicolai 1765). + BSB München + + + + + + + Geschichte des morgenländischen Kaiserthums, Des Herrn Le Beau, Prof. der Universität zu Paris, + von Constantin dem Großen an, als eine Forsetzung der Werke der Herren Rollin und Crevier. Aus dem Franz. + 1ster Theil (Leipzig: Fritsch 1765). + BSB München + + Des Herrn von Blainville Reisebeschreibung durch Holland, Oberdeutschland und die Schweiz besonders aber durch Italien. Ersten Bandes erste Abtheilung (4 Bde., Lemgo: Meyer 1764–1767), Bd. 1, Abt. 1.