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+ 2024-08-03T18:46:19.965+02:00
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+ 31tes Stück. Freitag, den 19. April, 1765.
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+ Königsberg und Leipzig.
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+ Die Hartungschen Erben und Joh. Dan. Zeise
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+ haben verlegt: ”Jo. Christoph. Wulff Med. Doct.
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+ Flora Borussica denuo efflorescens auctior, cum fi¬
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+ guris, 8vo, 1765. 19½/ Bogen nebst ½ Bogen
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+ "Kupfer". Der geschickte Herr Verfasser liefert uns
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+ hier 1219 Untergattungen der Kräuter und Ge¬
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+ wachse unseres Preußenlandes. Er folget des Lud. That zu verwundern, wie dieses schöne Werk dem
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+ Gerardi Florae Gallo-Provinciali in seiner Methode, Herrn Verfasser habe können unbekannt bleiben, da
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+ und in Benennung derer Klassen, deren er 55 an= er die Kenntniß der Geschichte der Natur und dahin
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+ führet. Hierauf zeiget er die Geschlechter an nach
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+ des unsterblichen Ritters von Linne seinen Generi¬
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+ bus Plantarum, und zugleich führt er auch die Sei=
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+ ten an, in Ant. Gouan Horto Regio Monspeliensi,
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+ darnach stehet die Linnäische Definition aus desselben den. Wäre dieses Werk dem Herrn Verfasser nicht
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+ Speciebus Plantarum, wie auch des Bauhini Be=
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+ nennung in dessen Pinax, nebst dem Namen der
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+ Pflanze aus Lösels Flora Borussica; zuletzt findet
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+ man den Ort, wo es wächset, ja hin und wieder liest
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+ man auch andere Benennungen der Pflanze, so wohl
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+ aus ältern als neuern Kräuterverständigen. In der
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+ Vorrede werden die Kränterkenner, welche unsere
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+ preußische Pflanzen beschrieben haben, in einer chro¬
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+ nologischen Ordnung hergezählet: allein es ist zu be=
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+ dauren, daß der neueste derselben, der um die Na¬
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+
+ turgeschichte überhaupt unsterblich verdiente Danzi¬
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+
+ ger Patricius, Herr Gottfried Reyger, ist ausge¬
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+
+ lassen worden; der schon im vorigen Jahre in Dan¬
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+ zig bey Wedeln in Zvo ein Tentamen Florae Ge¬
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+
+ danensis herausgegeben hat, welches vor vielen Bü¬
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+
+ chern dieser Art große Vorzüge hat. Es ist in der
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+ einschlagender Werke zu seinem Hauptgegenstande
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+ gemachet, da er so nahe an Danzig wohnet, und da
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+ des gelehrten Herrn Patricii Buch bereits in der
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+ Göttingischen gelehrten Zeitung ist angezeiget wor¬
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+
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+
+ unbekannt geblieben, so håtte er seine Floram daraus
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+ nicht nur um ein beträchtliches vermehren können,
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+ sondern es hätten vielleicht auch die Ordnung der
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+ Pflanzen, die ganz Linnäisch ist, und die schönen,
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+
+ recht methodischen weitläuftigen Beschreibungen Ge¬
+
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+
+
+
+
+ legenheit geben können, zu einer besseren Anordnung
+
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+
+
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+
+ der Pflanzen, und zu einer größeren Vollkommen¬
+
+
+
+
+
+
+ heir derer Definitionen derselben. Nach der Vor¬
+
+
+
+
+
+
+ rede folget ein Verzeichniß einiger Schriftsteller, wel
+
+
+
+
+
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+
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diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-31-122.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-31-122.xml
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+
+
+
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+ che die Naturgeschichte, besonders die Kräuterkennt¬
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+ niß erweitert haben, von denen der Herr Verf. in
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+ diesem Werke einigen Gebrauch gemachet. Zuletzt
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+ ist ein vollständig Register der Pflanzen zu finden
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+ Nachdem wir also unsern Lesern eine kurze Recen
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+ sion der Einrichtung dieses Buches mitgetheilet ha¬
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+
+ ben, so können wir nicht umhin denselben noch über
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+ dem unsere Anmerkungen und Wünsche in Ansehung
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+ dieses Werkes, mit einer ungekünstelten und wie wir Genere Veronica, Euphorbia, Erigeron, u. a. m. zu
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+ hoffen, nicht beleidigenden Freymüthigkeit vorzule
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+ gen. Zuerst ist es uns unmöglich gefallen, in dem
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+
+ Exemplare so uns zu Händen gekommen ist, nich
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+ mehr als ein Kupferblatt zu finden, obgleich der Ti¬
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+ tel uns mehrere hoffen ließ. -
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+ Ferner, können wir
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+ gar nicht begreifen, wie man doch die Geträidearten,
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+ Gartenfrüchte und Hülsengewächse, die man mit
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+ Sorgfalt säen und ziehen muß, in die Floram Bo¬
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+ russicam habe können hereinziehen: denn der Fleif
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+ der Menschen ziehet gar manche Gewächse an einem
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+ Orte, obgleich die Natur dieselben nicht von selbst
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+ hervorbringet; und jene kann man doch mit keinem unrecht, wenn man ohne Noth und aus einer bloßen
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+ Rechte in die Floram indigenam hereinbringen: in
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+ dem nach unsern Begriffen die Flora eines Ortes,
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+ einer Gegend, eines ganzen Landes, eigentlich nur
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+ die Gewächse begreifet, welche die Natur als Mut¬
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+ ter von selbst ohne Zuthun der Kunst oder Bearbei= der Natur nachzuarbeiten,
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+ tung erzeuget; die aber, so von ihr, als Stiefkinder
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+ durch menschlichen Fleiß erzielet werden, gehören gen der Corolla, der Fructification, und dem Situ
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+ billig nicht dahin.
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+ gar im mindesten nicht, daß einige ausländische
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+ Gewächse mit der Zeit nicht an einem Orte, solten
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+ können naturalisiret werden; so ist jetzt die Datura
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+ die doch aus Westindien erst zu uns gekommen ist,
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+ schon ein inländisch Gewächs, so wie auch die Oeno
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+ thera oder Onagra latifolia. Ja ich habe selbst die von Herzen, daß der Fleiß des Herrn V. der uns in
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+ Euphorbiam umbella quadrifida, dichotoma, foliolis
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+ oppositis integerrimis oder die Lathyris major wild graphiae Borussicae Hofnung machet, die Lust zu
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+ in Preussen gefunden, da sie doch sonst nur in den
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+ warmen Gegenden Frankreichs und Italiens einhei- Kräuterkunde möge in bessere Aufnahme bringen,
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+ misch ist. —
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+ hen, bey der großen Anzahl von mehr denn ke der Natur sorgfältiger zu untersuchen, und ge¬
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+ 1200 Speciebus der Pflanzen, daß man nicht wissere Kentniß darin zu erlangen, und sie der
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+ dafür halte als wären die in diesem Buche an= Welt mit einem edlen Wetteifer mitzutheilen, da
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+ geführten Species alle wirklich besondere Species, denn zu seiner Zeit schon von selbst ein ausgebrei¬
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+
+ sondern einige zufällige Abänderungen der Blume teter Nutzen daraus unserem Vaterlande erwachsen
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+ haben den Herrn V. zuweilen veranlasset besondere wird: und welches edle Herz muß demnach nicht
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+ Species daraus zu machen, ob sie es gleich nicht diesem unserem patriotischen Wunsche beypflichten
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+ wirklich sind; denn so ist das etwas verblichene und Kostet in der Kanterschen Buchhandlung allhier
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+ daher röthliche Symphitum No. 739. keinesweges wie auch in Elbing und Mitau 2 fl.
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+ eine neue Species, indem ich öfters auf einer Stau¬
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+
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+ de dunkelblaue oder violette, und auch röthliche Blu¬
+
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+
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+ men zugleich gefanden habe. Dagegen hätte der ge¬
+
+
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+
+ lehrte Herr V. wirklich die Anzahl derer Specierum
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+ ansehnlich können vermehren, wenn er des verdien¬
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+
+ ten Herrn Patricii Reyger Tentamen Florae Geda¬
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+
+
+
+
+ nensis, zu brauchen hätte für gut befunden, wie sol¬
+
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+ ches so gleich bey dem ersten Anblicke z. Ex. bey dem
+
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+ sehen ist. —
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+ Endlich so ist noch zu bemerken, daß
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+ nichts so sehr das Wachsthum der Wissenschaften
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+ hindert und aufhält, als wenn man ohne Noth eine
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+ neue Methode oder Terminologie einführet. Des
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+ unsterblich verdienten Ritters von Linne fürtreflliche
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+ Methode, ist nicht nur sehr faßlich, sondern sie hat
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+ auch ihre unumstößliche Gewisheit und Gründe, so
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+ wie auch einige kleine Mängel, welche sie aber haben
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+ muß, wegen der Unvollkommenheit aller menschlichen
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+ Erkenntniß: es ist demnach jetzt da dieselbe überal
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+ von allen Kräuterkennern angenommen wird, ganz
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+ Neuerungssucht von ihr abgehet, und durch neue
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+ und unbequeme Methoden das Wachsthum der
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+ Wissenschaften aufhält, da man billig besser thäte,
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+ diesem großen Lieblinge und Kenner der Geheimnisse
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+ und seine Methode nur
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+ vollkommener zu machen durch nähere Bestimmun¬
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+ Wir leugnen dadurch aber staminum, wie es bisher die größesten Kräuterver¬
+
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+
+ ständige geleistet haben; aus dieser Betrachtung
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+ nun fließet natürlich, daß des Herr D. W. seine
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+ Flora unstreitig brauchbarer gewesen wäre, wenn er
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+ anstatt der Gerardischen die Linnäische Methode dar¬
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+ in beybehalten hätte.
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+ Uebrigens wünschen wir
+
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+ der Vorrede zu einer baldigen Ausgabe der Ichthyo¬
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+ der Geschichte der Natur und besonders zu der
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+ Hienächst muß man sich wohl vorse= und die Kenner und Liebhaber erweckte, die Wer¬
+
+
+
+
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diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-31-123.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-31-123.xml
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@@ -0,0 +1,771 @@
+
+
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+ 2024-08-03T18:51:30.861+02:00
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+ Leipzig, den 30. Merz.
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+ Es sind Nachrichten vorhanden, welche melden,
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+ daß die Demelee, welche Danzig mit dem neuen Kö¬
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+ nige in Polen und der Republik gehabt hat, gegen
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+ Erlegung von 5 bis 600000 Holländischen Ducaten
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+ assoupirt, und eine polnische Werbung von der Stadt
+
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+ zugestanden worden sey.
+
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+ Eisenach, vom 27. März.
+
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+
+ Heute Vormittags zwischen 8 und 9 Uhr, wur¬
+
+
+
+
+
+
+ den wir in das gröste Schrecken gesetzet, als die
+
+
+
+
+
+
+ Nachricht einlief, daß die Stadt Creutzburg in völli¬
+
+
+
+
+
+
+ ger Flamme stünde. Jedermann, und auch die hiesi¬
+
+
+
+
+
+
+ gen Landhusaren, suchten den Nothleidenden zu Hülfe
+
+
+
+
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+
+ zu eilen. Nachmittags lief, mittelst eines von daher
+
+
+
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+
+
+ zurückkommenden Husaren, der Bericht ein, nach
+
+
+
+
+
+
+ welchem ein mit seiner Mutter nun entlaufener Kna¬
+
+
+
+
+
+
+ be mit einer losgeschossenen sogenannten Schlüssel¬
+
+
+
+
+
+
+ büchse das Feuer veranlasset, welches vom Eisenacher
+
+
+
+
+
+
+ Thore bey dem erschrecklichen Südwestwinde eiligst
+
+
+
+
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+
+ um sich gegriffen, zu beyden Seiten den Steinhof,
+
+
+
+
+
+
+ den Markt und Plan, Kloster= und Pfarrgasse, und
+
+
+
+
+
+
+ die halbe Langengasse, nebst dem schönen Glocken¬
+
+
+
+
+
+
+ thurm und Kirche, Pfarr= und Schulhäusern, auch
+
+
+
+
+
+
+ Rathhause, ohne die mindeste Rettung der Brief
+
+
+
+
+
+
+ schaften, in die Asche geleget hätte, und nur wenige
+
+
+
+
+
+
+ Häuser in der Pietschengasse, nebst der halben Lan¬
+
+
+
+
+
+
+ gengasse, Herrschaftl. Schaafhof, und Harstallischen
+
+
+
+
+
+
+ Gute, auch auf dem Berge liegenden Amthause,
+
+
+
+
+
+
+ durch die auf die allenthalben herbeygeeilte Hülfe, er¬
+
+
+
+
+
+
+ halten worden, auch eine Magd und Kind verbrannt
+
+
+
+
+
+
+ und noch verschiedene Kinder vermisset wuͤrden. Das
+
+
+
+
+
+
+ große Unglück, so diese arme Stadt betroffen, da das
+
+
+
+
+
+
+ Feuer bey einem erstaunlichen Wind schleunig überhand
+
+
+
+
+
+
+ genommen, so, daß niemand etwas zu retten im Stande
+
+
+
+
+
+
+ gewesen, ist mit der Feder nicht zu beschreiben. Hoch¬
+
+
+
+
+
+
+ fürstl. Obervormundschaftliche Regierung hat dahero
+
+
+
+
+
+
+ besagten Tages noch die nöthige Veranstaltung getrof
+
+
+
+
+
+
+ fen, und für die Verunglückten nicht nur einige Le¬
+
+
+
+
+
+
+ bensmittel in hiesiger Stadt colligiren und durch be¬
+
+
+
+
+
+
+ sondere Fuhren überbringen lassen, sondern auch de¬
+
+
+
+
+
+
+ nen benachbarten Dorfschaften anbefohlen, denen ar¬
+
+
+
+
+
+
+ men Kreutzbürgern mit ihrer Hülfe, durch hinläng¬
+
+
+
+
+
+
+ liche Mannschaft und Weibspersonen, mit But¬
+
+
+
+
+
+
+ ten und sonstigem Gesässe, indem daselbst alles mit
+
+
+
+
+
+
+ verbrannt, zu Löschung der Brandstätten, und Con¬
+
+
+
+
+
+
+ servirung der noch wenigen Häuser, beyzuspringen.
+
+
+
+
+
+
+ Maynz, den 31. Merz.
+
+
+
+
+
+
+ Man verbreitet hier falsche Louis d'or-oder Louis
+
+
+
+
+
+
+ Neufs aus Frankreich, imgleichen falsche große Kro¬
+
+
+
+
+
+
+ nenthaler aus demselben Königreich. Aber die ersten
+
+
+
+
+
+
+ sind an dem Wort Navarre und die andern an dem
+
+
+
+
+
+
+ Wort Nomine zu erkennen.
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+ Schreiben des Hofraths und Stadtphysici, Hrn. D.
+
+
+
+
+
+
+ Klärich, von der magnetischen Kraft bey Zahn¬
+
+
+
+
+
+
+ schmerzen. Aus Göttingen, vom — März.
+
+
+
+
+
+
+ Obgleich schon im vorigen Jahre in verschiedenen
+
+
+
+
+
+
+ öffentlichen Blättern von der magnetischen Kraft, bey
+
+
+
+
+
+
+ Zahnschmerzen, Meldung geschehen ist; so habe ich
+
+
+
+
+
+
+ doch keine Versuche anstellen mögen. Denn ich tra¬
+
+
+
+
+
+
+ ge gar kein Bedenken, frey zu bekennen, daß ich an
+
+
+
+
+
+
+ der Wirkung gänzlich gezweifelt habe.
+
+
+
+
+
+
+ Nunmehro
+
+
+
+
+
+
+ aber ist es mir ein vorzügliches Vergnügen, daß ich
+
+
+
+
+
+
+ von der Richtigkeit einer mir sonst zweifelhaften Sa¬
+
+
+
+
+
+
+ che, welche an sich so nützlich als wichtig ist, auf eine
+
+
+
+
+
+
+ angenehme Art gewiß überzeuget worden bin. Man
+
+
+
+
+
+
+ kann daher zuverläßig ein unpartheyisches Zeugniß
+
+
+
+
+
+
+ von mir erwarten. Ich habe seit 6 Wochen keine Ge¬
+
+
+
+
+
+
+ legenheit vorbeygehen laßen, Versuche mit der magne¬
+
+
+
+
+
+
+ tischen Kraft bey Zahnschmerzen, welche seit einiger
+
+
+
+
+
+
+ Zeit in hiesigen Gegenden sehr gewüͤthet haben, an¬
+
+
+
+
+
+
+ zustellen. Und ich habe die Wirkung des Magnets
+
+
+
+
+
+
+ bey 54 Personen hülfreich befunden. Die Zahnschmer=
+
+
+
+
+
+
+ zen, welche ich mit dem Magnete vertrieben habe, sind
+
+
+
+
+
+
+ von verschiedenen Arten gewesen. Bey einigen war
+
+
+
+
+
+
+ der Schmerz von hohlen Zähnen entstanden, bey an¬
+
+
+
+
+
+
+ dern von sogenannten Flüssen, und bey einem 6jähri¬
+
+
+
+
+
+
+ gen Mädchen von einem Zahne, welcher durchbrechen
+
+
+
+
+
+
+ wollte. Von allen diesen 54 Personen hat noch kei=
+
+
+
+
+
+
+ ner wieder über neue Schmerzen, als das Kind am
+
+
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+ folgenden, und eine Frau nach dem achten Tage gekla¬
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+ get, welche aber beyde, nach wiederholtem Anhalten
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+ des Magnets, auch davon wieder glücklich befreyet
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+ wurden. Ich habe angemerket, daß bey einigen alle
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+ mögliche Hülfsmtttel, als Aderlässe, Laxiren, Fußbä¬
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+
+ der, Blasenpflaster, der saure Vitriolspiritus, Nelken¬
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+ öhl, Opium und dergleichen, zuvor ohne Hülfe waren
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+ gebraucht worden, die doch zu meiner größten Ver¬
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+
+ wunderung in einer Zeit von 3 bis 4 Minuten, und
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+ nicht länger, durch das Anhalten des Magnets auf
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+ dem leidenden Orte, von ihren Schmerzen befreyet
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+ wurden. Die Kranken haben alle, bey dem Anhalten
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+ des Magnets an den leidenden Theilen einerley wahr¬
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+ genommen: als zuerst eine sehr kalte Empfindung,
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+ und nicht lange hernach eine wallende Bewegung und
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+ ein Klopfen. Wann das letztere entstand, so höͤrten
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+ die Schmerzen alsobald auf. Die Stellung mit dem
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+ Gesichte nach Norden, und das Anrüͤhren mit dem
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+ Nordpole des Magnets, auch daß die Kranken sich
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+ selbst den Magnet an den leidenden Theil anhalten,
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+ sind bey den Versuchen allemal höchst nothwendig zu
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+ beobachtende Umstände gewesen. Denn bey denen,
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+ wo diese bemeldeten Stücke nicht genau waren beob¬
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+ achtet worden, fand sich keine Linderung. Ich bedie=
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+ ne mich daher bey den Versuchen eines Compasses,
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+ da,
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diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-31-124.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-31-124.xml
new file mode 100644
index 0000000..dfee6b3
--- /dev/null
+++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1765/1765-31-124.xml
@@ -0,0 +1,785 @@
+
+
+
+ prov=READ-COOP:name=PyLaia@TranskribusPlatform:version=2.15.0:model_id=39995:lm=none:date=03_08_2024_18:54
+ 2024-04-18T06:02:30.044+02:00
+ 2024-08-03T18:54:01.460+02:00
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+ damit ich die Direktion nach Norden desto richtiger
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+ ausfindig machen kann. Daß ich bey den Curen ein
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+ magnetisches Stück Stahl, welches 6 Zoll lang, und
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+ 2 Linien breit, um desto besser an die hintersten Zäh¬
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+ ne zu kommen gebrauche, habe ich beyläufig mit an¬
+
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+
+ führen wollen. Künftig werde ich auch die magne¬
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+ tische Kraft bey Gliederschmerzen und Gichtflüssen
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+ prüfen, um zu sehen, ob solche bey diesen Arten von
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+ Schmerzen eben dergleichen oder gar keine Wir¬
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+ kung zeiget.
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+ London, den 18. März.
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+ Die Gemeinden haben dem Hrn. Harrison, für
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+ die von demselben erfundene Uhre, welche die Mee¬
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+ reslänge bis auf ungefähr 10 geographische Meilen
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+ bestimmet, die Anweisung zum Empfange der Hälfte
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+ der Belohnung von 20000 Pf. Sterl. nach Abzug
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+ der 2500 Pf. Sterl. die derselbe bereits gehoben
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+ hat, ertheilet; und die andern 10000 Pf. Sterl. sol¬
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+
+ len ihm bezahlet werden, so bald man solche nach dem
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+ Muster von desselben bemeldeter Uhre verfertigte an¬
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+ derwärtige Uhren, welche die Länge auf 30 geogra¬
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+ phische Meilen, etwas mehr als minder, bestimmen
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+ könten, probirt haben wird.
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+ Besagtes Haus hat auch den Erben des Professors
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+ Euler zu Berlin eine Belohnung von 300 Pf. Sterl.
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+ imgleichen den Erben des Göttingischen Professors
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+ Mayer eine Belohnung von 3000 Pf. Sterl. ange=
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+ wiesen, weil die von bemeldeten gelehrten Männern
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+ verfertigte Monds=Tabellen bey der Entdeckung der
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+ Meereslänge einen sehr großen Nutzen bewiesen ha¬
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+
+ ben. Ueber dieses hat das Haus eine neue Beloh¬
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+
+ nung von 5000 Pf. Sterl. für diejenigen ausgesetzt
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+ welche nützliche Entdeckungen für die Schiffahrt ge¬
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+ macht haben, oder erst machen werden; und es ist
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+ befohlen worden, deshalb eine Bill einzubringen.
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+ Florenz, vom 16. März.
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+ In dem hiesigen Hospital von St. Maria Nouva
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+ befindet sich ein sonderbarer Patient, welcher weder
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+ ißt, noch trinkt, noch sich bewegt, sondern bestän¬
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+ dig schläft, und nun schon einige Wochen blos von
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+ den nahrhaften Clystieren, die ihm beygebracht wer¬
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+ den, lebet.
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+ Warschau, den 4. April.
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+ Vorgestern geruheten Sr. Königl. Majestät das
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+ Mittagsmahl bey der verwittweten Gräfin Mniszeck,
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+ Gemalin des verstorbenen Kammerherrn einzuueh¬
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+ men. Allerhöchstdieselben passiren öfters die Revüe
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+ Dero neu an geworbenen Regimentes, und haben zu
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+ mehrerer Comodität Dero Wohnung in hiesigem
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+ Schloß eine Officin an der Seite der Weichsel zu
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+ bauen anbefohlen. Gestern haben Sr. Majestät
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+ nebst Dero ganzen Hofstaat die Trauer bis zu bevor¬
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+
+ stehendem Osterfeste angeleget. Auf Königl. Befehl
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+ hat die Krongroßkanzley die Regeln von den St.
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+ Stanislaiorden zu entwerfen angefangen. Hiesige
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+ Goldschmiede sind anch sehr emsig mit Verfertigung
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+ der Ordenskreuze beschäftiget, man weiß aber bis
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+ dato noch nicht, an was für Herren solche sollen ver¬
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+
+ theilet werden. Dieses aber ist gewiß, daß ein je¬
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+ der antretender Cavalier bey Empfang des Ordens
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+ schuldig seyn soll 25 Ducaten zu erlegen, und alle
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+ Jahr ans hiesige Hospital zum Kindlein Jesu 4 Du=
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+
+ caten zu contribuiren. Das Ceremoniel bey Ueber¬
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+
+ gebung des Ordens soll auch besonders seyn, indem
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+ ein jeder Cavalier den Eid der Treue, so wie die
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+ Maltheserritter abzulegen verbunden seyn soll; wo¬
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+
+ bey auch ein jeder von Ihro Maj. zum Ritter wird
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+ geschlagen werden.
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+ Um die Siradische Woywod¬
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+
+ schaft nach Absterben des Tabsky haben sich bey Ho=
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+ fe viele gemeldet; es ist aber die Vacanz auf eine
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+ weitere Zeit verschoben; sonsten ist auch hier die Nach=
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+ richt eingegangen, daß der Graf Binski Starost von
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+ Leho, und der Hr. von Golz Starost von Croncz To¬
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+
+ Nach letztern haben Sr. Majestät
+
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+ des verblichen.
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+ die vacante Starostey Croncz dem Hrn. Kossowski,
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+ Kronsecretair und Generallieutnant der Kronarmee
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+ zu ertheilen geruhet. Morgen reisen Sr. Excellenz
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+ der Hr. Bischof von Cujavien nebst dem Hrn. Kron=
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+ unterkanzler nach Czernewitz ab; um daselbst die
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+ Feyertage zu celebriren, nach welchem sie Vorhabens
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+ sind, sich ohne Verzug nach dero Bischofthum, und
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+ von dannen nach Thorn zu begeben, um daselbst die
+
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+ Huldigung zu empfangen. Es ist auch in der vo=
+
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+
+ rigen Woche die Fürstin Lubomirska Woywodin von
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+ Lublin nach Opole von hier abgereiset. Vor 8 Ta¬
+
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+ ge wurde anhero aus dem Dominicanerkloster zu
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+ Potkamienz das dem Fürsten Radziwill, gewesenen
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+ Woywoden zu Wilda zugehörige Archiv, in 2 großen
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+ Kasten anhero gebracht, und also gleich in hiesigem
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+ Grod presentirt.
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+ Wechsel-Cours & Species d. 18. April. 1765.
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+ Amsterdam 41 Tage 306 gr.
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+ 71 Tage 304½ gr.
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+ Hamburg 3 W. 1323gr.
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+ 6 W. 132gr.
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+ Berlin pari
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+ Dantzig 254/ pr. Cto.
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+ Ducaten neue 9 fl. 4 gr.
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+ Alberts Taler 128 gr.
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+ Rubel 113 gr.
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+ Alt Polnisch Geld 12 pr. Cto.
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+ Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Montags
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+ und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem
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+ Kanterschen Buchladen ausgegeben.
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