From 0ec998a1591a354d5428196d13a738374d9d4b4a Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: eppel-ma Date: Tue, 30 Jul 2024 15:54:51 +0200 Subject: [PATCH] 1766-22-087-090 --- .../1766-22-087.xml | 400 +++++++++ .../1766-22-088.xml | 729 ++++++++++++++++ .../1766-22-089.xml | 771 +++++++++++++++++ .../1766-22-090.xml | 785 ++++++++++++++++++ 4 files changed, 2685 insertions(+) create mode 100644 DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-087.xml create mode 100644 DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-088.xml create mode 100644 DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-089.xml create mode 100644 DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-090.xml diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-087.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-087.xml new file mode 100644 index 0000000..9d95eb5 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-087.xml @@ -0,0 +1,400 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=TrHtr:version=2.16.0:model_id=51170:date=30_07_2024_14:45 + 2024-07-29T15:38:44.287+02:00 + 2024-07-30T14:45:56.008+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + 22tes Stück. Montag, den 17. Merz 1766. + + + + + + + + + + + + + Zelle. + + + + + + + Hieselbst ist bey Gsellius ein Nachdruck von + + + + + + + zwo französischen Heroiden herausgekommen: Lettre + + + + + + + de Barnevelt dans sa prison a Truman und Lettre de + + + + + + + Zeila à Valcour. Dem französischen Autor hat der + + + + + + + englische Barnwell nicht genug gefallen, und die + + + + + + + große Züge, welche er nicht verleugnen kann scheinen + + + + + + + ihm Funken gleich, die sich im Rauchwirbel verlie¬ + + + + + + + ren. Das Genie der Engländer ist ihm erhaben + + + + + + + und ungleich; das Genie der Franzosen sucht auf + + + + + + + der Bühne die geputzte Natur, aber eben daher, + + + + + + + giebt er zu, bringe dasselbe nicht solche Meisterstücke + + + + + + + des tragischen hervor, und könne sich mit dem Be¬ + + + + + + + cher des Atreus nicht bekannt machen. Milwood, + + + + + + + welche dem französischen Zuschauer unausstehlich seyn + + + + + + + muß, wird also eine Fanny, mit welcher Barnwell + + + + + + + sich vermählen, und glückliche Tage zubringen will. + + + + + + + Allein sie verführt ihn zu dem Morde des Sare= + + + + + + + goods. Dennoch läßt er von seiner Zärtlichkeit nicht + + + + + + + ab, und ihre Reue ist der letzte Wunsch in seinem + + + + + + + Kerker. Fast sollten wir glauben, daß der Mord + + + + + + + des Saregoods eben so entsetzlich sey, als den Barn¬ + + + + + + + well im englischen Original begeht; es mildert also + + + + + + + diese Erfindung nicht die Scene. Wenn Milwood + + + + + + + gerade zu gehet, und ihre Abscheulichkeit schnell bis + + + + + + + + + + + + + auf den höchsten Gipfel treibt; so verzehret eine Pa- + + + + + + + risersirene vielleicht etwas langsamer, aber doch + + + + + + + bis auf die Knochen. Das natürlichste was den eng- + + + + + + + lischen Verfasser in dem Character der Milwood ent- + + + + + + + schuldigen kann, ist dieses, daß er den Fortschritt der + + + + + + + Laster bis ans Blutgerüste führen, folglich damit ei¬ + + + + + + + len, und die Urheberin desto abscheulicher vorstellen + + + + + + + müssen. Von dem Briefe des französischen Barn= + + + + + + + wells können wir weiter nichts sagen, als daß er vol¬ + + + + + + + ler starken und rührenden Empfindungen ist; die + + + + + + + besten Züge aber von dem Englander entlehnet sind + + + + + + + und das übrige viel Gewäsche in sich enthält. Der + + + + + + + andre Brief ist die Geschichte des Inkle und der Va= + + + + + + + riko aus dem englischen Zuschauer, nur mit dem Un- + + + + + + + terschiede, daß Zeila aus Florida einem französischen + + + + + + + Officier folgt und von ihm in Constantinopel verlas- + + + + + + + sen wird, wodurch sie in Gefahr geräth, in das Se- + + + + + + + mail des Sultans zu kommen. Wenn man scherzen + + + + + + + wollte, so möchte man sagen, daß das ganze Geschrey + + + + + + + der Zeila sehr überflüßig sey, und daß wohl andre + + + + + + + Damen die bloße Neubegierde und die Lust zum + + + + + + + Wechsel, wie z. E. die berühmte Montague, bewo- + + + + + + + gen habe, türkische Sophas zu versuchen. Doch + + + + + + + Zeila solte eine Wilde seyn, und mehr Tugend und + + + + + + + Treue an sich haben. Der poetische Stil dieser + + + + + + + Briefe + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-088.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-088.xml new file mode 100644 index 0000000..031ca7c --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-088.xml @@ -0,0 +1,729 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=TrHtr:version=2.16.0:model_id=51170:date=30_07_2024_14:45 + 2024-07-29T15:38:44.419+02:00 + 2024-07-30T14:45:56.430+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + Briefe ist ein reissender Strom, eine lebhafte Phan= + + + + + + + tasie, Feuer und Affekt herrschen darin; nur möchte + + + + + + + man ihnen den Ueberfluß an Empfindungen, die noch + + + + + + + dazu ziemlich einförmig oft wiederkehren, eben so + + + + + + + gut vorwerfen, als der Verfasser in seiner Zuschrift + + + + + + + an Mad. C.. welche sonst sehr einnehmend ist, den + + + + + + + Ovid wegen des Ueberflusses der Bilder in seinen + + + + + + + Heroiden tadelt. Man wird vielleicht eben diesen + + + + + + + sind dulcia vitia, und in dem Geschmack des Thea¬ + + + + + + + ters dieser Nation. Ueberhaupt hat der erste Brief + + + + + + + starkere Gedanken und der andere mehr Mahlerey + + + + + + + Witzes, die für den Affekt zu kalt sind. Das Ganze + + + + + + + ren - + + + + + + + Kostet in den Kanterschen Buchhandlun= + + + + + + + gen 21 gr. + + + + + + + Berlin. + + + + + + + Allgemeine deutsche Bibliothek, bey F. Nicolai, + + + + + + + 1765. Erster Band, 1. 2. Stück. + + + + + + + Man hat in der Sehkunst Gläser, welche die + + + + + + + Strahlen in einen Brennpunkt zusammenbringen, + + + + + + + und andre, die sie zerstreuen, um das Licht über ei¬ + + + + + + + ne weitere Fläche auszubreiten. Hiemit könnte man + + + + + + + unsre gelehrte Zeitungen vergleichen, davon einige Lehrbuch bekömmt einen sehr weitläuftigen Auszug + + + + + + + nur Bibliotheken für schöne Wissenschaften und ge + + + + + + + wisse Felder der Gelehrsamkeit liefern, andre aber + + + + + + + sich über die ganze Litteratur erstrecken, und das all¬ + + + + + + + gemeine Feld beleuchten. Von der letztern Art soll + + + + + + + diese Bibliothek seyn, die dem Verleger desto ein¬ + + + + + + + träglicher seyn kann, da nicht allein Belletristen und + + + + + + + Humanisten, (ein Paar neue Arten und Namen + + + + + + + von Köpfen in isten, sondern auch Theologen, Ju: ins Griechische übersetzt sey. Die Hypothese der + + + + + + + risten, Aerzte und Philosolphen solche Nachrichten + + + + + + + sich anzuschaffen gereitzet werden. Freilich wünschte + + + + + + + man in einem Journal alle Artikel des Reiches der + + + + + + + Gelehrsamkeit und alle Scenen dieses weitläuftigen + + + + + + + Staats zu überschauen, aber welcher Merkur kann + + + + + + + dies alles bestreiten? Non omnia possumus omnes. + + + + + + + Der Verleger hat eine Anzahl von Gelehrten bey + + + + + + + seiner Arbeit, und er glaubt bey diesem Zusammen¬ + + + + + + + fluß nicht das Urtheil einer einzigen Stadt, sondern + + + + + + + Stimmen aus verschiedenen Provinzen des Vater¬ + + + + + + + landes gesammlet erschallen zu lassen. Aber er will + + + + + + + auch dagegen nicht für die Ungleichheit der Schreib- + + + + + + + art und der Meynungen haften. So recht! Der + + + + + + + Scepticismus mag den Leser selbst auf die Wahrheit + + + + + + + seines Urtheils führen, und in der Ungewißheit des + + + + + + + Orakels entscheide er nach seinem eigenen Gefühl. + + + + + + + Wir dürften jetzt nur 20 und etliche Titel von recen- + + + + + + + + + + + + + sirten Büchern überdem noch Nachrichten aus allen + + + + + + + Theilen der Gelehrsamkeit hinsetzen, so wäre unser + + + + + + + Blatt gefüllt. Allein wir wollen für unsre Leser lief + + + + + + + ber der vornehmsten darinnen auftretenden Werke + + + + + + + und ihrer Beurtheilungen erwähnen. Man gehet + + + + + + + die neue Auflage von Spaldings Gedanken über + + + + + + + den Werth des Gefühl im Christenthum durch, und + + + + + + + ist nicht zufrieden, daß der Verfasser die Wirkung + + + + + + + Fehler in dem Brief der Zeila bemerken. Allein es des Geistes Gottes auf den Menschen durch das + + + + + + + Gewissen hier weggelassen worden. Reiskens Re= + + + + + + + den des Demosthenes und Aeschines verfehlen in + + + + + + + der Uebersetzung die Weinheit und den Charakter des + + + + + + + mehr Antithesen und auch wohl einige Spiele des Origitals besonders in niedrigen Ausdrücken. Der + + + + + + + paradoxe Basedow hätte in seinem methodischen Un= + + + + + + + ist dem Ton solcher Briefe gemäß, und muß rüh- terricht der biblischen Religion nicht sich selbst ver- + + + + + + + wirren, Vernunft und Offenbarung besser unterschei¬ + + + + + + + den, und eigentlich die Jugend mehr unterrichten als + + + + + + + Kirchenlehren bestreiten sollen. Damms Uebersel + + + + + + + tzung der philosophischen Reden oder vielmehr Ab= + + + + + + + handlungen des Max. Tyrius bezeugt, daß man den + + + + + + + Genius der Griechischen Sprache wissen und ihn + + + + + + + nicht in seine Muttersprache übertragen kann. Die + + + + + + + Briefe zur Bildung des Geschmacks werden besser + + + + + + + aufgenommen als sonst. Wenn man zweifelt, ob + + + + + + + der Charakter der Briefe überall beobachtet, so möch + + + + + + + ten wir zweifeln, ob der Ausspruch allgemein sey, + + + + + + + daß kein Jesuit ein guter Dichter gewesen? Tellers + + + + + + + und ein sehr glimpfliches Urtheil, doch wird mehrere + + + + + + + Prüfung dem Verfasser angerathen. Michaelis + + + + + + + Plan des Briefes an die Ebräer wird bestätigt, daß + + + + + + + der Apostel darin den Vorzug der christlichen von der + + + + + + + jüdischen Religion zeigen wolle, doch ist man nicht + + + + + + + ganz davon überzeugt, ob dieser Brief vom Paulus + + + + + + + ebräisch geschrieben, von einem bessern Stilisten aber + + + + + + + Herrn Töllners, warum Gott die Offenbarung nicht + + + + + + + mit augenscheinlichen Beweisen versehen hat, wir + + + + + + + als zu gewagt beurtheilt. Die Abhandlungen über + + + + + + + die Evidenz in metaphysischen Wissenschaften wer- + + + + + + + den sehr gründlich zergliedert, und die erste als di + + + + + + + Preisschrift am tiefsinnigsten gefunden. Calvörs + + + + + + + Schrift vom Maschinenwesen und den Hülfsmitteln + + + + + + + bey dem Bergbau auf dem Oberharz macht Deutsch + + + + + + + land Ehre. An dem Prediger und Zuhörer tadelte + + + + + + + man nicht sowohl den Inhalt als die hervorblickende + + + + + + + Kathedersprache. Der Herr Marq. d'Argens in + + + + + + + seiner Vertheidigung des Julians ist so wenig an¬ + + + + + + + thentik, als in der französischen Uebersetzung der + + + + + + + griechischen Schriften dieses Kaisers. Klotzens + + + + + + + Briefe über den Homer sind voll Anmuth und ge= + + + + + + + nauer Einsicht. Schade, heißt es, daß dieser Ge= + + + + + + + lehrte nicht deutsch schreibt. Ja Schade! denn das + + + + + + + schönst + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-089.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-089.xml new file mode 100644 index 0000000..3ffc924 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-089.xml @@ -0,0 +1,771 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=TrHtr:version=2.16.0:model_id=51170:date=30_07_2024_14:45 + 2024-07-29T15:38:44.552+02:00 + 2024-07-30T14:45:56.761+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + theil, weil er einen schlechten Gegner gehabt, und + + + + + + + in einem kleinen Kriege mit vielem Lärm. In der + + + + + + + Uebersetzung des Aelians ist Herr Formey der ge + + + + + + + Nachrichten bey dieser Bibliothek enthalten eine + + + + + + + Menge von kleinen Recensionen weniger merkwür- + + + + + + + digen Schriften. Tellers Kritik über seines Bru- + + + + + + + ders Lehrbuch verräth einen hämischen Geist und + + + + + + + gar kein brüderlich Herz. (Das schlechteste dabey + + + + + + + ist, daß er sich dadurch Gönner machen wollen.) Es + + + + + + + de la peine estime + + + + + + + Von + + + + + + + + + + + + + schönste Latein wird vielleicht auf den Musenschulen scheinet uns, als wenn die theologische Artikel in + + + + + + + noch weniger verstanden als das Küchenlatein. Der diesen Nachrichten zu vielen Raum einnehmen, und + + + + + + + Herr Past. Götze sicht gegen die Meynung eines Un= diejenige aus andern Wissenschaften nur bloß citiret + + + + + + + genannten in den hannöverschen Beiträgen mit Vor= werden, ausser in den schönen Wissenschaften, wo + + + + + + + mehr Urtheil in einem kurzen Zuge ist. Moses in + + + + + + + Madian, der anakreontisch singt ist ein allerdings + + + + + + + lächerlicher Marmouset. Die Verwandlungen, ein + + + + + + + wöhnliche fruchtbare Autor für das Publikum. Die Hamburgisches Schauspiel, sind von der Höhe ge- + + + + + + + stürzt, darauf sie andre Zeitungen erhoben. Der + + + + + + + erste Band ist mit dem Kupfer eines' geistvollen + + + + + + + Ramlers gezieret. Es bleibt in diesem Stück bey + + + + + + + der mode des Verlegers. + + + + + + + (Der Beschluß folgt künftig.) + + + + + + + S.F.K.S. + + + + + + + + + + + + + Berlin, den 11. Febr. + + + + + + + Das Publikum wird hiemit, in Gefolge der bei + + + + + + + reits in denen Berlinischen Zeitungen vom 28. Dec. + + + + + + + 1765. bekannt gemachten vorläufigen Anzeige, ferner + + + + + + + und zwar nunmehro, von Königl. Lotteriegerichts + + + + + + + wegen, mithin auf das zuverläßigste, und denen des + + + + + + + halb aufgenommenen Untersuchungsacten exactcon- + + + + + + + formeste, pflichtmäßig versichert, daß nach der von + + + + + + + Ort zu Ort angestellten genauesten Untersuchung, und + + + + + + + nach denen hierauf erfolgten einmüthigen Geständ¬ + + + + + + + nisse und Bekänntnissen derer Complicen, vollkom- + + + + + + + men ausgemittelt, wie der fameuse große Lotteriege- + + + + + + + winuft einer Terne und Quaterne, zusammen von + + + + + + + 45000 Rthlr. dergestalt zu erhaschen gesuchet worden, + + + + + + + daß der auswärtige Collecteur, welcher sich dessen ge= + + + + + + + lüsten lassen, den Tag der 34sten Lotterieziehung, + + + + + + + den 23sten Dec. 1765. allhier sich in der Stille auf= + + + + + + + 5 Nummern notiret, darauf nach der nächsten Post, + + + + + + + station zu Pferde zurückgeeilet, daselbst dem dortigen + + + + + + + Postmeister verschwiegen, daß er von Berlin zuruck + + + + + + + komme; daß hier eine Lotterieziehung gewesen, und + + + + + + + daß er die herausgekommene 5 Nummern wisse; + + + + + + + vielmehr sich gestellet, als wenn er von vorwärts + + + + + + + Postmeister dadurch desto ehender verleitet, den Brief- + + + + + + + beutel, der Tages darauf, den 24sten Dec. daselbst + + + + + + + angekommenen reitenden Post, zu eröfnen, und die= + + + + + + + sem dabey zugegen gewesenem Collecteur zu erlauben, + + + + + + + daß er die, in gedachtem Briefbeutel, gewesene, an + + + + + + + das Lotterieamt zu Berlin, mit einer vorhin nach + + + + + + + Gutdünken, und nach selbst erwählten Nummern, + + + + + + + an dem eigentlichem Ort der Wohnung des Collecteurs, + + + + + + + eingerichteten Liste, adreßirte Depeche, herausneh- + + + + + + + men, ceßiren, und eine andere, nach denen, Ta= + + + + + + + ges zuvor, herausgekommenen 5 Nummern, einge= + + + + + + + richtete neue, mithin falsche Liste, worinnen ein jeder + + + + + + + Satz mit 12 Gr. in altem Golde fingirt belegt wer= + + + + + + + den wollen, hineinschieben dürfen, unter der, dem + + + + + + + Postmeister gethanen Vorspiegelung, als ob diese + + + + + + + + + + + + + neue Liste, die von ihm, dem Collecteur, in der nächste + + + + + + + vorhergegangenen Nacht, geträumte, angeblich glück¬ + + + + + + + liche, 5 Nummern enthalte, wodurch beyde mit ei- + + + + + + + nemmahl ihr Glück machen könnten, und es mithin + + + + + + + dabey auf eine noch erst in kurzem bevorstehende Lot- + + + + + + + terieziehung ankomme. + + + + + + + Wie nun hierauf der mehrerwehnte Collecteur + + + + + + + seine Dreistigkeit dahin fortgesetzet, daß er bey dem + + + + + + + von Sr. Königl. Majestät Allerhöchstbestalltem + + + + + + + Lotterierichter, den 1sten Februar c. seinen schriftli- + + + + + + + chen Klaglibellum gegen das Generallotteriepachtamt + + + + + + + eingereichet, mithin dasselbe in die Bezahlung des + + + + + + + vorgeblichen großen Lotteriegewinnstes zu condemni¬ + + + + + + + ren gebeten; so ist endlich nach angestellter genauer + + + + + + + Untersuchung der Betrug dieses Collecteurs völlig ent¬ + + + + + + + decket, und er nach gesetzmäßigen Beschluß der Unter- + + + + + + + suchungsacten und zufolge der von Sr. Majestät + + + + + + + gehalten, die aus dem Glücksrade herausgekommene dem Könige allerhöchst approbirten Sentenz, nach der + + + + + + + Festung Spandau gebracht worden. Dem Postmei= + + + + + + + ster wird anjetzo der Proceß gemacht, und ist folglich + + + + + + + diese Sache zwar kurz, doch zugleich so gesetzmäßig + + + + + + + und so überzeugend, als möglich, geendiget, und da= + + + + + + + durch die Reputation der Exactitude und der Droi- + + + + + + + ture des Königl. Generallotteriepachtamts, als woran + + + + + + + komme, und erst nach Berlin zu, reise, mithin den bishero ohnedem nicht das geringste auszusetzen, vor- + + + + + + + gekommen, auf das neue in Sicherheit gestellet worden. + + + + + + + Wien, den 19. Febr. + + + + + + + Vor einigen Tagen ließ sich eine Judengesellschaft + + + + + + + allhier gelüsten, des Abends eine solenne Schlitten- + + + + + + + fahrt, unter Vorleuchtung vieler Fackeln anzustellen; + + + + + + + sie sind aber davor zu einer nahmhaften Geldstrafe + + + + + + + condemniret worden. + + + + + + + Stockholm, den 21. Febr. + + + + + + + Se. Maj. der König haben unter dem 13ten die, + + + + + + + ses allergnädigst fest zusetzen geruhet, "daß, zu Hem- + + + + + + + "mung der in den sonst nützlichen Wechselhandel ein- + + + + + + + gerissenen Unordnung, der Wechsel-Cours für das + + + + + + + itzige 1766ste Jahr auf 70 Mark Kupfermünze für + + + + + + + einen Reichsthaler Hamburger Banco, und in Pro- + + + + + + + portion darnach für andre fremde Münzsorten, an= + + + + + + + gesetzet + + + + + + + + diff --git a/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-090.xml b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-090.xml new file mode 100644 index 0000000..47b5495 --- /dev/null +++ b/DOCS/Transkribus-Ergebnisse 1766/1766-22-090.xml @@ -0,0 +1,785 @@ + + + + prov=READ-COOP:name=TrHtr:version=2.16.0:model_id=51170:date=30_07_2024_14:45 + 2024-07-29T15:38:44.677+02:00 + 2024-07-30T14:45:57.104+02:00 + + + + + + + + + + + + + + + + + + „gesetzet, und bis auf weiter keine höhere Markzahl, + + + + + + + wohl aber darunter, zugelassen werden solle. + + + + + + + London, den 25. Febr. + + + + + + + Den 22sten ist der Herzog von Richmond, nebst + + + + + + + seiner Gemahlin aus Paris retournirt. Den 27sten + + + + + + + kam endlich im Unterhauß die große Frage aufs Ta= anderer an dessen Stelle erwartet wird. Das Kö= + + + + + + + pet, ob die Stempel Acte revocirt, oder noch ferner- + + + + + + + hin continuirt werden sollte. Ueber diesen Vorschlag + + + + + + + entstanden große Debatten, viele Mittglieder waren + + + + + + + der Meynung, daß man die Stempel-Acte nicht wie- + + + + + + + der ruffen, sondern sie nur etwas ändern, und näher + + + + + + + erklären sollte, es wurde aber durch eine Mehrheit + + + + + + + von 275 gegen 167 Stimmen das erstern beliebet. welcher im kurzen anhero kommen, und die Zeit sei= + + + + + + + Bey dieser Gelegenheil äußerten sich im Unterhause + + + + + + + drey Partheyen, die erste behauptete, daß die Wieder¬ + + + + + + + ruffung der Stempel=Acte der Ehre der Krone höchst + + + + + + + nachtheilig wäre. Die zweyte an deren Spitze sich + + + + + + + Herr Pitt befand, verwarf die Stempel Acte schlecht. + + + + + + + hin als eine gesetzwidrige, unterdrückende, und dem + + + + + + + Commercio höchst schädliche Sache, und bestand da= + + + + + + + her lediglich auf die Wiederruffung derselben. Die + + + + + + + dritte verlangte zwar die Beybehaltung der obgedach¬ + + + + + + + ten Acte, jedoch unter gewissen Modificationen zum + + + + + + + Besten der Colonien. Man berathschlagte sich hier- + + + + + + + über bis zwey Uhr Morgens, da denn die Versamm: wa hat sich so gleich ins Reformaten=Kloster retiriret, + + + + + + + lung aus einander gieng, und die Sache bis zum + + + + + + + 24sten ausgesetzt wurde. Am gestrigen Tage geneh- + + + + + + + migten die Gemeinden ihre Tages zuvor genomme + + + + + + + ne Entschließung, und wurde zugleich fest gesetzet, + + + + + + + daß wegen Wiederruffung der Stempel=Acte dem + + + + + + + Hause eine Bill vorgelegt werden sollte. Herr Pitt, + + + + + + + welcher mit dem Podagra sehr beschwert ist, hatte + + + + + + + sich dem ohngeachtet, nach der Versammlung brin + + + + + + + gen lassen, und es wurde ihm auf dem Hinwege von + + + + + + + denen in großer Menge versammleten, und wegen + + + + + + + des Amerikanischen Handels intereßirten Kaufleuten + + + + + + + ein freudiges Vivat zugeruffen. + + + + + + + Paris, vom 28. Febr. + + + + + + + Den 25sten dieses empfing man hier die betrübte + + + + + + + Nachricht von dem Tode des Königs von Pohlen, Her- + + + + + + + zogs von Lothringen und Bar. Dieser hohe Todesfall + + + + + + + ist durch den bekannten Unfall, welcher diesem Prinzen + + + + + + + den 5ten bey dem Caminfeuer begegnet ist, verursachet + + + + + + + worden. Man hatte sich anfänglich zwar Hofnung ge- + + + + + + + macht, daß die Verletzungen, welche das Feuer, beson- + + + + + + + ders an der linken Seite und am Unterleibe gemacht + + + + + + + hatte, leichtlich würden geheilet werden können. Allein, + + + + + + + da die Vereiterung und das Fieber sich sehr vermehret + + + + + + + hatten, so wurde der Zustand gefährlich. Endlich, nach= 1 fl. M. Kant Beobachtungen über das Gefüh + + + + + + + dem Sr. Maj. die mit diesem Zustande verknüpften, + + + + + + + Schmerzen mit einer Dero Gottesfurcht würdigen Ge¬ + + + + + + + lassenheit und Standhaftigkeit ertragen haben, so em- + + + + + + + pfingen Dieselben den 22sten, aus den Händen des Car- + + + + + + + dinals von Choiseul, die Sacramente; worauf Sie den + + + + + + + 23sten, Abends um 4 Uhr, Dero Geist aufgaben. + + + + + + + + + + + + + Warschau, den 6. März. + + + + + + + Se. Maj. divertiren sich bishero ordinair alle + + + + + + + Woche zweymal mit der Jagd. Der hiesige päbst= + + + + + + + liche Nuntius wird sich allhier nur bis Anfang + + + + + + + des künftigen Monats May aufhalten, da denn ein + + + + + + + nigl. Assessorial=Gericht hat die ehedem durch ein er= + + + + + + + schlichenes Privilegium dem Herrn Loekeki zugefal¬ + + + + + + + ene Starostey von Osiek, den Herrn Prziliebski, + + + + + + + bisherigen Landrichter von Cujavien zugesprochen. + + + + + + + Vorige Woche hat der Hof einen Courier nach Riga + + + + + + + dem Fürsten von Hollstein Beck entgegen gesandt, + + + + + + + nes Aufenthalts aus dem Kron-Schatze unterhalten + + + + + + + werden soll. Am vorigen Dienstage hat sich ein gewisser + + + + + + + Torri, welcher beym Bischof von Wilda als Secre= + + + + + + + tair in Diensten gestanden, nachdem er ein gewisses + + + + + + + Frauenzimmer zur Ehe verlangt, und abschlägige + + + + + + + Antwort bekommen, aus Desperation erschossen. + + + + + + + Selbigen Tages hat der Herr Cron - Podstoli, Graf + + + + + + + Branicki, mit einen gewissen reisenden Italiänischen + + + + + + + Cavalier Namens Caßanowa, einen Duell gehabt, + + + + + + + wobey ersterer gefährlich am Unterleibe bleßiret, + + + + + + + letzterer aber eine Hand verloren, besagter Caßano/ + + + + + + + allwo er sich bis Dato befindet. + + + + + + + + + + + + + Einpaßirte Fremde, + + + + + + + vom 8ten bis zum 14ten März. + + + + + + + Herr Landrath von Behr, kommt von Memel, + + + + + + + log. bey Seyfried im Kneiphof. Herr v. Hahn, kommt + + + + + + + von Memel, geht nach Göttingen, log. bey Seyfriel + + + + + + + im Kneiphof. Herr Kanzler von Kloppmann, kommt + + + + + + + von Riga, geht nach Warschau, log. bey Lehmann + + + + + + + in der Vorstadt. Herr Hofrath Tottin, kommt aus + + + + + + + Curland, geht nach Warschau, log. bey Felgenhauer + + + + + + + auf dem Roßgarten. Herr Zehske Kaufmann aus + + + + + + + Liebau, log. bey Bräm in der Vorstadt. Herr Turf + + + + + + + ner und Walch, Kaufleute, kommen aus Riga, lo + + + + + + + bey Bräm in der Vorstadt. Herr von Fircks, kommt + + + + + + + von Berlin, geht nach Mitau, log. bey Remus in + + + + + + + Kneiphof. Herr Schanonis, Secretair des Graf + + + + + + + von Woronzoff, kommt von Berlin, geht nach Pe= + + + + + + + tersburg, log. bey Remus im Kneiphof. Herr Gr. + + + + + + + fenstein, Graveur, kommt von Mitau, geht na= + + + + + + + Warschau, log. bey Bräm in der Vorstadt. + + + + + + + + + + + + + AVERTISSEMENT. + + + + + + + Bey dem Verleger dieser Zeitung ist zu haben + + + + + + + Gleims sämtlicher poetischer Werke 3ter Theil, 8 + + + + + + + des Schönen und Erhabenen, 8, 18 gr. Reccardi + + + + + + + Abschiedspredigt in Berlin, und Antrittspredigt i + + + + + + + Königsberg gehalten, 8, 15 gr. geb. 18 gr. + + + + + + + Diese Gelehrte und Politische Zeitung wird des Monta= + + + + + + + und des Freytags Vormittags um 10 Uhr in dem + + + + + + + Kanterschen Buchladen ausgegeben. + + + + + + + +